Soziale Kontrolle, Abweichung, Konflikte

Kognitive Elemente stellen das Wissen, die Meinung oder die Überzeugung dar, die eine Person über sich selbst, über ihr eigenes Verhalten oder über ihre Umwelt hat.

«Rauchen ist ungesund» // «Der Urlaub war schön» // «Ich bin ein zuverlässiger Mensch»

Die Beziehung zwischen kognitiven Elemente kann konstant oder dissonant sein.

• Dissonant: «Rauchen ist ungesund.» - «Ich rauche immer eine Packung pro Tag.»
• Konstant: «Rauchen ist ungesund.» - «Ich rauche nicht.»

Die Motivation zur Verminderung der kognitiven Dissonanz, steigt mit ihrer Stärke. 

Kognitive Dissonanz = Zustand psychologischer Spannung.

Beseitigung der kognitiven Dissonanz:

• Ignorieren
• Veränderung der Kognition: «Mein Opa hat auch 70 Jahre geraucht.»
• Kognition hinzufügen: «Rauchen entspannt mich.»
• Verhalten ändern: Nicht mehr rauchen.

Persuasion bezeichnet die Veränderung von Einstellungen durch den Einsatz überzeugender Botschaften, unabhängig von ihrem Inhalt.

Botschaft:

• höhe Qualität
• Reihenfolge in der Argumentation
• zweiseitige Argumentation
• Erzeugung persönlicher Betroffenheit
• mässige emotionale Appelle

Kommunikator:

• Glaubwürdigkeit
• Attraktivität
• Art und Weise des Sprechens
• Erzwungene Einwilligung

Rezipienten:

• Persönlichkeitsmerkmale
• Motivation
• Eigenaktivität

Stigma: Eine Eigenschaft/Merkmal eines Menschen, welches von der Norm abweicht. Es geht nicht um das Merkmal, sondern um die damit verbundene negative Bewertung und Diskreditierung.

• Beeinflusst dem Umgang mit betroffenen negativ.

Stigmatisierung: Ist das Verhalten aufgrund eines zu eigen gemachten Stigmas, welches mit einer negativen Bewertung und Diskreditierung des Betroffenen verbunden ist, der dadurch eine beschädigte Identität entwickelt.

Sozialer Konflikt: beschreibt die Auseinandersetzung verschiedener Personen (sozialen Gebilden) aufgrund von miteinander unvereinbaren Motiven, Einstellungen, Interessen, Handlungen oder Erwartungen.

• intrapersoneller Konflikt: Konflikt spielt sich im inneren der Person statt (Person kann sich nicht entscheiden, ob sie ins Kino soll oder nicht). Auch kognitiver oder psychischer Konflikt genannt.
• interpersoneller Konflikt: Konflikt spielt sich zwischen verschiedenen Gruppen oder Personen ab.  (Streit)

Teil des Intrapersonellen Konfliktes. Individuum muss sich zwischen zwei oder mehreren Alternativen entscheiden.

• Appetenzkonflikt: Annäherungskonflikt. Betroffene muss sich zwischen zwei ersehnenswerten aber sich gegenseitig ausschliessenden Ziele entscheiden. (Entscheiden ob Klassenfeier oder Familienfeier)
• Aversionskonflikt: Vermeidungskonflikt. Es muss zwischen zwei «Üblen» gewählt werden. (Haushalt helfen oder Gartenarbeit).
• Appetenz-Aversionskonflikt: Es gibt keine Alternative. Aber das angestrebte Ziel hat eine unangenehme sowohl angenehme Seite. (Eine Person reizt es Bungeejumping machen, hat aber Angst, dass es ihr schlecht wird.)

Nach Ralf Dahrendorf

Konflikte können in Grad der Intensität (leidenschaftlich oder nicht) und Mittel und Formen ihrer Austragung (Debatte, Streik, Kompromiss) unterschieden werden. Zudem auch in Konfliktfelder (Familie, Schule).

Formen des Konflikts nach Dahrendorf: 

• Manifester Konflikt: Auseinandersetzung von sozialen Gebilden.
• Latenter Konflikt: Unterschwellig vorhanden, wird aber nicht ausgetragen. (Person A ärgert sich das Person B immer zu spät kommt, spricht es aber nicht an.)
• Umgeleiteter Konflikt: Auseinandersetzung spielen in anderen Bereichen und Verhaltensweissen statt. (Ehepaar streitet über die Benutzung der Zahnpasta. In Wirklichkeit haben sie eine Beziehungskriese.)

Gefahren:

• Nehmen Zeit und Ressourcen in Anspruch.
• Können das betroffene soziale Gebilde beschädigen oder zerstören.

Funktionen: 

• Bildung neuer sozialer Werte und Normen
• Können den Wettbewerb fördern und als Leistungsmotivation dienen.
• Ermöglichen Freiheit und Unabhängigkeit.

Konzept von Roger Fisher und William L. Ury. Hat sich als Strategie des «sachbezogenen Verhaltens» durchgesetzt.

Das Ziel ist es, bei Konflikten Lösungen zu finden, die den Interessen aller Verhandlungspartner möglichst gerecht werden.

Das Konzept enthält vier Punkte:

1. Menschen und Sachen voneinander trennen: Beide Ebenen sollen getrennt voneinander behandelt werden.
2. Sich auf die Interessen konzentrieren und nicht auf eigene Standpunkte beharren: Es müssen die hinter den starren Position liegenden Interessen in der Verhandlung ausgearbeitet werden (Zwänge, Ängste, Sorgen).
3. Lösungsalternativen zum beidseitigen Vorteil entwickeln: Mehrer Lösungsalternativen müssen erarbeitet werden. Keine Entweder-Oder Haltung einnehmen.
4. Faire Bewertungskriterien festlegen: Soll Machtkämpfe verhindern. Die Kriterien müssen objektiv und nachvollziehbar sein.

Konzept von Marshall Bertram Rosenberg. 

Konzept beschäftigt sich nicht mit Streitthemen, Handlungsstrategien und Möglichkeiten eines Kompromisses, sondern damit die Bedürfnisse beider Parteien herauszuarbeiten und erst dann nach Erfüllungsmöglichkeiten zu suchen.

1. Schritt: Wertefreies Beobachten dessen, was stört: Aneinander Zuhören und nicht werten.
2. Schritt: Gefühle wahrnehmen und äussern: verletzt, froh, traurig, irritiert….
3. Schritt: Die hinter den Gefühlen verborgenen Bedürfnisse ausdrücken: Was will man.
4. Schritt: Bitte zur Erfüllung des Bedürfnisses aussprechen: höflich.