Soziale Kontrolle, Abweichung, Konflikte

Soziale Kontrolle: Überwachung der Einhaltung von sozialen Normen und der Erfüllung sozialer Rollen.

• interne Kontrolle: Das Individuum überwacht sich selber durch Werte, Normen und Rollenerwartungen.
• externe Kontrolle: Kontrolle kommt von aussen. Sie ist dann notwendig, wenn die innere Kontrolle nicht ausreicht, Regeln nicht akzeptiert werden, Anreiz für abweichendes Verhalten zu gross ist.

Überwachung mit Sanktionen: Massnahmen für die Einhaltung von sozialen Normen und Erfüllung von sozialen Rollen.

• innere Sanktion: Selbstbestrafung/Belohnung (Schuldgefühle, Gewissensbisse…)
• äussere Sanktion: von aussen (Ausschluss, Lob, Gefängnis…)

• formelle Sanktionen: Schriftlich festgelegt und verbindlich (Busse)
• informelle Sanktion: unverbindlich

• positive Sanktion: Reaktion auf erwünschtes Verhalten
• negative Sanktion: Reaktion auf unerwünschtes Verhalten

Werte: Überzeugungen darüber, was in einer Gesellschaft als wünschenswert und positiv angesehen wird. Sind immer Positiv (Pünktlichkeit)

Normen: Regeln die von der Gesellschaft entwickelt worden sind. Legen fest was akzeptabel und nicht akzeptabel ist (Verbot von Diebstahl, Verbot von Diskriminierung) 

Die Normen basieren oft auf den Werten. Wenn Werte als wichtig erkannt werden, können Normen entwickelt werden, um sicherzustellen, dass die Werte eingehalten werden.

Menschen fallen immer wieder aus ihren Rollen. Sie stimmen mit der Normvorstellung nicht überein. Weichen mehrere Menschen von einer Norm ab, spricht man von Randgruppe. Jeder Mensch reicht bisschen von der Norm ab, hält sich aber bei der Mehrheit in Grenzen. => Abweichendes Verhalten = Devianz

• positive Devianz: Abweichung hat einen positiven Nutzen für die Gesellschaft, sozialer Fortschritt (BLM-Demo).
• negative Devianz: Abweichung hat einen negativen Nutzen für die Gesellschaft (Mobbing).
• Delinquenz: Kriminalität. Abweichung von dem Gesetz. Hat eine Gesellschaftszerstörende Wirkung

Konformität (soziale Anpassung) bezeichnet die Übereinstimmung eines Menschen mit den sozialen Wert- und Normvorstellungen des sozialen Gebildes, in welchem er «lebt».

Konformes Verhalten kann für den Mensch positiv sein, weil er so positive Reaktionen erfährt.

• Soziale Chamäleons sind Menschen, welche sich immer anpassen. Ein Nachteil ist jedoch der Verlust der Selbstachtung. 
• Konformitätsdruck: Konformität kann in Überangepasstheit und blinder Gefolgschaft umschlagen. In einem Sozialen Gebilde gibt es immer Zwänge welche zur Unterwerfung führen. Unter Konformitätsdruck versteht man die Kraft, die von einem sozialen Gebilde ausgeht und die der Einzelne als Pflicht erlebt, sich den Erwartungen dieses sozialen Gebildes zu unterwerfen.

Umso kleiner die Gruppe, desto mächtiger ist der Konformitätsdruck.

Das in Aschs Experimenten beobachtete gruppenkonforme Verhalten aus Angst, von der Mehrheitsmeinung abzuweichen, wird als normative Konformität bezeichnet. Orientiert man sich hingegen aufgrund eigener Unwissenheit oder Unsicherheit an der Mehrheit, so spricht man von informativer Konformität. 

Konformität entsteht weil: Man nicht negativ auffallen will, man irgendwo dazugehören will, Informationen fehlen, Integration, Angleichung - Anpassung

• Sympathie: Ist uns jemand sympathisch, sind wir mehr bereit uns dafür zu ändern.
• Reziprozität: Gefühl, etwas schuldig zu sein. Erhalten Personen zu einer Umfrage ein Geschenk, ist die Chance, dass sie den Bogen ausfüllen, sehr viel grösser.
• Konsistenz: Fuss-in-Tür-Taktik, Die Eingangsfrage sollte so gewählt sein, daß man ihr eigentlich kaum widersprechen kann.

Kognitive Elemente stellen das Wissen, die Meinung oder die Überzeugung dar, die eine Person über sich selbst, über ihr eigenes Verhalten oder über ihre Umwelt hat.

«Rauchen ist ungesund» // «Der Urlaub war schön» // «Ich bin ein zuverlässiger Mensch»

Die Beziehung zwischen kognitiven Elemente kann konstant oder dissonant sein.

• Dissonant: «Rauchen ist ungesund.» - «Ich rauche immer eine Packung pro Tag.»
• Konstant: «Rauchen ist ungesund.» - «Ich rauche nicht.»

Die Motivation zur Verminderung der kognitiven Dissonanz, steigt mit ihrer Stärke. 

Kognitive Dissonanz = Zustand psychologischer Spannung.

Beseitigung der kognitiven Dissonanz:

• Ignorieren
• Veränderung der Kognition: «Mein Opa hat auch 70 Jahre geraucht.»
• Kognition hinzufügen: «Rauchen entspannt mich.»
• Verhalten ändern: Nicht mehr rauchen.

Persuasion bezeichnet die Veränderung von Einstellungen durch den Einsatz überzeugender Botschaften, unabhängig von ihrem Inhalt.