Krisensituationen C.3

Zusammenfassung

Zusammenfassung


Kartei Details

Karten 38
Sprache Deutsch
Kategorie Biologie
Stufe Berufslehre
Erstellt / Aktualisiert 24.03.2023 / 03.12.2024
Weblink
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Arten von Krisen

  • Verlustkrise
  • Zwischenmenschliche Krise
  • Leistungskrise

Verlustkrise (verlust von:)

  • Bezugspersonen
  • Beziehungen
  • Freunden
  • Angehörige
  • Gesundheit
  • Finanzen
  • Eigentum
  • Heimat

Zwischenmenschliche Krisen (beispiele)

  • Konflikte
  • Betrug
  • Mobbing
  • Streit
  • Entäuschung
  • Konkurrenz

Leistungskrisen (beispiele)

  • Beruf
  • Ausbildung
  • Neuanfang
  • Über- oder Unterforderung

Krisenmerkmale

  • Eingeschränkte oder verzerrte Wahrnehmung
  • Fokussierendes negatives Denken, eingeschränkte Problemlösestrategien
  • Verlust der Zukunftsperspektive
  • Orientierungslosigkeit
  • Heftige, gefühltsbetonte Reaktionen
  • Veränderung der Psychomotorik
  • Körperliche Symptome

Eingeschränkte oder verzerrte Wahrnehmung (Krisenmerkmale)

  • Tunnelblick

Fokussierendes negatives Denken, eingeschränkte Problemlösestrategien (Krisenmerkmale)

  • Gedankenkreise
  • Konzentrationsprobleme

Verlust der Zukunftsperspektive (Krisenmerkmale)

  • Ermüdung

Orientierungslosigkeit (Krisenmerkmale)

  • Vergesslichkeit

Heftige, gefühltsbetonte Reaktionen (Krisenmerkmale)

  • Wut
  • Trauer
  • Angst
  • Agression

Veränderung der Psychomotorik (Krisenmerkmale)

  • Hektische, unruhige Bewegungen

Körperliche Symptome (Krisenmerkmale)

  • Vegetatives Nervensystem

Copingstrategien (Einteilung)

  • Emotionsbezogene
  • Kognitionsbezogene
  • Handlungsbezogene

Handlungsbezogene Kopingstrategie (Merkmale)

-Ablenkendes Anpacken

Der Mensch stürzt sich ins Schreiben eines Buchs, um die Krankheit zu vergessen.

-Aktives Vermeiden

Der Mensch geht nicht zur vereinbarten Kontrolluntersuchung.

-Kompensation

Der Mensch geht auf Shoppingtour.

-Konzentrierte Entspannung

Der Mensch meditiert und entspannt sich mit Musik.

-Sozialer Rückzug

Der Mensch meldet sich nicht mehr bei seinen Freunden.

-Solidarisieren

Der Mensch schliesst sich einer Selbsthilfegruppe an.

 

Kognitivbezogene Copingstrategien (Merkmale)

-Ablenken, Verdrängen

Der Mensch weicht allen Gesprächen aus, die mit der Krankheit zu tun haben.

-Akzeptieren

Der Mensch akzeptiert die Krankheit als unumgänglich.

-Verharmlosen

Der Mensch bagatellisiert die Schwere seiner Erkrankung.

-Humor

Der Mensch überspielt die Schwere der Erkrankung mit Witzen.

-Religiosität

Der Mensch versteht die Krankheit als eine Prüfung Gottes.

-Sinngebung

Der Mensch sieht die Krankheit als Chance für ein weiteres Leben.

Emotionsbezogene Copingstrategie (Merkmale)

-Sich selbst bedauern

Der Mensch empfindet die Krankheit als ungerecht.

-Emotionale Entlastung

Der Mensch spricht offen über die durch die Krankheit ausgelösten Gefühle.

-Resignation

Für den Menschen ist durch die Diagnose eine Welt zusammen-gebrochen, er gibt den Kampf auf.

-Schuldige suchen

Der Mensch beschuldigt sich selbst oder die medizinischen Fachpersonen.

No-Go Sätze in Begleitung bei Menschen mit einer Krise

  • Nutzen Sie die Krise als Chance.
  • Krisen gehören zum Leben.
  • Morgen wird alles besser.
  • Schlafen Sie einmal darüber.
  • Jeder hat mal eine Krise.

Krisenmodell Caplan Definition

Negative Veränderung des Gleichgewichts zu einem Individum und der Umwelt

Schulz von Thun (4-Ohren-Prinzip)

  • Apellohr
  • Sachohr
  • Beziehungsohr
  • Selbstoffenbahrungsohr

Krisenmodell Caplan Phasen

  1. Phase: Phase der angepassten und routinierten Reaktion
  2. Phase: Phase der Unsicherheit und Überforderung
  3. Phase: Phase der Abwehr durch Einsatz alles verfügbaren Mittel
  4. Phase: Phase der Erschöpfung

Phase der angepassten und routinierten Reaktion (Caplan)

Kurzfristige Lösungen, anwendung bekannter Lösungsstrategien

Phase der Unsicherheit und Überforderung (Caplan)

Kein Weiterkommen = Hilflossigkeit und Verzweiflung

Phase der Abwehr durch Einsatz alles verfügbaren Mittel (Caplan)

Hoher Leidensdruck, alle Ressourcen werden mobilisiert

Phase der Erschöpfung (Caplan)

  • Alle Versuche sind gescheitert
  • Hilfe von aussen ist notwendlig

Müssen alle Phasen des Krisenmodells (Caplan) vorkommen?

Nein, es müssen nicht alle Phasen vorkommen. Auch die Reihenfolge kann variieren.

Von was ist der Schweregrad einer Krise abhängig?

  • Dauer
  • Psychische Situation
  • Physische Situation
  • Bedeutung für die Person
  • Umfeld
  • Ressourcen
  • Angewendete Copingstrategien

Identität (Säulenmodel Petzold)

  • Leiblichkeit
  • Soziales Netzwerk
  • Arbeit und Leistung
  • Materielle Sicherheit
  • Werte

Leiblichkeit (Säulenmodel Petzold)

  • Gesundheit
  • Körpergefühl
  • Körperliche Entwicklung
  • Sexualität
  • Sport
  • Aussehen
  • ...

Soziales Netzwerk (Säulenmodel Petzold)

  • Familie
  • Freunde
  • Beziehungen
  • Erste Liebe
  • Vereine
  • Klubs
  • Clique
  • ...

Arbeit und Leistung (Säulenmodel Petzold)

  • Schule
  • Arbeit
  • Hobbys
  • Kreativität
  • Engagement
  • Ehrenamt
  • ...

Materielle Sicherheit (Säulenmodel Petzold)

  • Einkommen
  • Wohnung
  • Taschengeld
  • Mode
  • Konsum
  • Mobilität
  • ...

Wert (Säulenmodel Petzold)

  • Normen
  • Erziehung
  • Gesellschaft
  • Glaube
  • Umwelt
  • Gesetz
  • ...

Bella Konzept (5 Punkte)

  • Beziehung aufbauen
  • Erfassen der Situation/Inormation
  • Linderung der Symptome
  • Leute einbeziehen
  • Ansatz zur Problembewältigung

Beziehung aufbauen (Bella-Konzept)

Genauere Beschreibung:

  • Aufbau einer vertrauensvollen, empathischen und wertschätzenden Beziehung.
  • Sicherheit und Halt sollte vermittelt werden.

Umsetzung:

  • Ich nehme den Menschen an, wie er ist.
  • Ich verzichte auf das Anliegen eigener Wertmassstäbe.
  • Ich orientiere mich an den Bedürfnissen des Menschen.
  • Nicht argumentierend diskutieren.
  • usw.

Erfassen der Situation/Information (Bella-Konzept)

Genauere Beschreibung:

  • Derzeitige Lebenssituation und Veränderungen durch die Krisensituation erfassen sowie die angewendeten Copingstrategien.

Umsetzung:

  • Fragen stellen über Ereignisse, Folgen, betroffene Personen
  • Fragen stellen über Physisches 
    (Schlaf, Ernährung, Schmerzen)
  • Fragen stellen über Psychisches 
    (Gefühle, Selbstwert, Denkfähigkeit)
  • Fragen stellen über frühere ähnliche Ereignisse
  • usw.

Linderung der Symptome (Bella-Konzept)

Umsetzung:

  • Symptome sollten als Warnsignale des Körpers definiert werden.
  • Den Betroffenen ermutigen, Gefühle zuzulassen.
  • Stresszustände mit passenden Methoden abbauen (Entspannungstechniken oder vorübergehende Medikation).
  • Ängste bei der Realisierung von Lösungswegen bearbeiten
  • usw.

Leute einbeziehen (Bella-Konzept)

Umsetzung:

  • Aktivierung sozialer Ressourcen
  • Bei Kindern und Jugendlichen sollte die Tragfähigkeit der familiären Beziehungen geprüft werden und in jedem Fall mit einbezogen werden.

Ansatz zur Problembewältigung (Bella-Konzept)

Umsetzung:

  • Hilfestellungen bei wichtigen Entscheidungen bieten.
  • An bisherige Copingstrategien des Betroffenen anknüpfen.
  • Es sollte eine gemeinsame Problemdefinition getroffen werden.