Märchen & Erziehung

Entwicklungstheorien

Entwicklungstheorien


Kartei Details

Karten 18
Sprache Deutsch
Kategorie Pädagogik
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 27.11.2022 / 29.11.2022
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Sigmund Freud

- Psychosexuelles Entwicklungsmodell (5 Phasen) 

- Psychoanalyse 

- Eisbergmodell

- psychischer apperat 

Eisbergmodell

Bestehend aus:

Bewusstsein, vorbewusstsein, unbewusstsein

 

- Bewusstsein als kleinster Teil der menschlichen psyche

- Krankheiten meist im unbewusstsein

-> Ziel der Psychoanalyse :

    Psychische Krankheit werden durch             bewusstmachung unterbewusster Vorgänge geheilt 

Psychischer Apparat 

Bestehend aus:

Es, Ich, über - ich

Es: Triebe, wünsche, Bedürfnisse => Lustprinzip

Ich: kritischer verstand, Triebverzicht/-Aufschub => Realitätprinzip 

Über-Ich: Gebote & Verbote => Mortalitätsprinzip

- ohne Triebe gibt es keine Handlungsaktivität

- streben nach Lustgewinn und Unlustverneidung

- alle Instanzen stehen in einem spannungsverhältnis zueinander 

Phasenmodell der psychosexuellen Entwicklung 

- Interesse an der Sexualität bereits zu Beginn des Lebens 

- Sexualität bezeichnet alle Handlungen, die sich auf den persönlichen Lustgewinn beziehen (nicht nur geniale lustbefriedigung) 

- jede Phase wird durchlaufen und muss bewältigt werden

Sonst:

-Störung/ Fixierung bestimmter Phasen

-> erhöht das Risiko einer traumatisierung 

Phasen der psychosexuellen Entwicklung 

Orale Phase

Anale Phase

Phallische Phase

Latenzphase

Genitale Phase 

Orale Phase 

- 1. Lebensjahr

- triebenergie über die mundregion

- Entwicklungsaufgabe: Entwöhnung

Fixierung der oralen Phase :

- Vertauensprobleme

- trinken & rauchen 

- Sodomie

- Fetischismus

Anale Phase 

-Triebenergie durch anhalten/ausscheiden der Exkremente

- Fäkalien werden als positiv empfunden - > spielerischer Umgang

- Entwicklungsaufgabe: Sauberkeitserziehung

Fixierung in der analen Phase:

- extreme Sauberkeit oder Gegenteil 

- extreme Sturheit oder Gegenteil 

 

 

Phallische Phase 

- 3-6 Lebensjahr 

- Höhepunkt der sexual Entwicklung 

- Triebenergie durch erhöhte Masturbation

- Interesse an eigenen und gegengeschlechtlichen Genitalien - >Geschlechterunterschiede treten in den Vordergrund

(- Kastrationsangst, Penisneid)

- Bindung an das gegengeschlechtliche Elternteil

- Entwicklungsaufgabe : Überwindung des Ödispuskomplex zur Identifikation mit dem eigenen Geschlecht

Fixierung der Phallische Phase:

- vaterersatz 

- Neid auf andere Frauen 

Latenzphase 

- 6. -11.Lebensjahr 

- stillstand kindlicher Sexualität - > stattdessen intellektuelle Interesse

- Triebenergie wird für die Bildung von sozialen und emotionalen Fertigkeiten eingesetzt

Nach Freud sind keine Störungen aus dieser Phase abzuleiten 

Genitale Phase 

- Interesse an das andere Geschlecht wächst 

- Stimmungsschwankungen > ständige Anpassung an körperliche und psychische Zustände

- Entwicklungsaufgabe: Reifung der sexuellem Intimität, Identitätsfindung

Bei optimaler Bewältigung voriger Phasen sollten keine Fixierungen auftreten 

Kritik an Freuds Entwicklungstheorie

- keine empirischen Belege für die herrschende Dominanz des Sexualtriebes eines Kindes gegenüber anderen Strebungen, wie z. B. Neugierde, Bedürfnis nach soz. Aufmerksamkeit etc

- rein theoretisches Konstrukt > Untersuchung eigener Kinder

- bezieht wichtige Entwicklungsschritte nicht mit ein, wie z.B. Spracherwerb, laufen lernen, Bedeutung des Spiels etc

-Freuds Frauenbild : Frauen als "minderwertige Männer" da sie penislos sind

Erik Erikson & das Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung 

- menschliche Entwicklung als lebenslanger Prozess 

- Identitätsentstehung durch die Stufenfolge mit aufeinander aufbauenden Kriesenbewältigungen

Epigentisches Prinzip:

- Grindbauplan, dem die einzelnen Teile folgen

- Phasen bauen aufeinander auf

- Lösung der Krisen abhängig von der "richtigen Entwicklung zur richtigen Zeit" 

8 Stadien der psychosozialen Entwicklung

 Urvertrauen vs Misstrauen (0-1)

Autonomie vs Scham & Zweifel (1-3)

Initiative vs Schuldgefühle (3-5)

Werksinn vs Minderwertigkeitsgefühl (6-11)

Identitat vs Identitätsdiffusion (12-18)

Intimität vs Isolierung (19-40)

Generativität vs Selbstabsorption ( 40-65)

Integrität vs Lebensekel (ab 65)

 

Jean Piaget: Theorie der kognitiven Entwicklung 

- 4 Stadien der kognitiven Entwicklung > irreversibel, aufeinander aufbauend

-Schemata = geistige Strukturen mit denen Menschen die Welt interpretieren und Handlungen steuern

Grundtendenzen:

- Adaption = Anpassung an Umgebung 

- Organisation = Integration eig. Prozesse in kohärente Systeme

Assimilation = Außenwelt wird an eigenes Schema angepasst

Akkomodation = eigenes Schema wird an Außenwelt angepasst

Äquilibrium wird hergestellt (Gleichgewichtszustand durch Assimilation und Akkomodation)

Wissenserwerb durch selbständige Auseinandersetzung mit Umwelt 

Stadien der kognitiven Entwicklung nach Piaget

Sensumotorische Stufe (0-2 Jahre) :

 >angeborene Reflexe, Koordination von Reflexen & Reaktionen, Mittel - Zweck - Wirkung, Anwendung erworbener Handlungsschemata auf neue Situationen

 

Präoperationale Stufe (2-6/7)

 > Egozentrismus - Wahrnehmungsbereich (drei Berge versuch), Invarianz physikalischer Konstanten der Objekte nicht erkennbar, limitiertes Verständnis für Klassenbildung 

Konkretoperationale Stufe (7-11/12)

 > Schulbeginn, Aneignung des Invarianzbegriffs - Koordination verschiedener Relationen, Reversibilität, Zahlbegriff, Seriation asymmetrischer Relationen, Regekstrukturen, Prinzip der Gleichheit 

Formaloperationale Stufe (ab 12)

 > höchste Stufe der kognitiven Entwicklung, denken reicht über vorgegebene Informationen hinaus, Hypothesenbildung, Logik, abstraktes Denken 

Lawrence Kohlberg : Stufenthorie der Moralentwicklung 

3 Ebenen, 6 Stufen

Ebene 1: präkonventionelle Ebene 

Stufe 1: Orientierung an Strafe und Gehorsam

Stufe 2: naiver instrumenteller Hedonismus(wie du mir, so ich dir)

Ebene 2: konventionelle Ebene

Stufe 3: Moral des Guten Kindes

Stufe 4: Moral der Aufrechterhaltung von Autorität 

Ebene 3: postkonventionelle Ebene

Stufe 5: gesellschaftliche Nützlichkeit, individuelle Rechte

Stufe 6: Universale ethische Prinzipien

> höhere kognitive Fähigkeiten und perspektivübernahme = höhere Moralstufe

> Stufe 6 nicht von jedem erreichbar 

Kritik an Kohlbergs Theorie 

- moralisches Denken ist nicht gleichzusetzen mit moralischen Handeln

- starke Fokussierung auf Gerechtigkeit > andere Werte vernachlässigt (Liebe,Mitleid etc)

- fehlende Betrachtung Geschlechterspezifischer Unterschiede

- Kontext in der jeweiligen Entscheidungssituation ebenfalls wichtig 

Didaktische Funktionen von Märchen 

Märchen sind ein... 

... Modellfall mündlichen Erzählens 

... Literarischer Modellfall

... Modellfall für die Funktion & Wirkung von Literatur (Unterhaltung /Spaß)

... Entwicklungs-/Tiefen psychologischer Modellfall (spiegeln die kindliche Welt wieder/ Vorschulalter)

... Modellfall für bildhafte alternatives Denken(vor-wissenschaftliches  Denken, spontan, kreativ)

... Dienen der Entfaltung von Kreativität

... Modellfall von Texten für Kinder und Erwachsene