HFPL Energieoptimierung Modul 2.2

Fragen zum Modul 2.2 für Elektroinstallations- und Sicherheitsexpert*innen

Fragen zum Modul 2.2 für Elektroinstallations- und Sicherheitsexpert*innen


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Langue Deutsch
Catégorie Electrotechnique
Niveau Autres
Crée / Actualisé 16.01.2022 / 16.02.2025
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Aus welchen Energieträgern setzt sich der schweizer Endenergieverbrauch zusammen? 

30.3 % Treibstoffe

26.8% Elektrizität

15.1% Gas

14.3% Rest

13.5% Erdölbrennstoffe

Wir verbrauchen also ca. 60% fossile Energie. 

Wie setzt sich die schweizer Stromproduktion 2020 nach Kraftwerkkategorie zusammen?

32.9% Speicherkraftwerke

32.9% Kernkraftwerke

25.2% Laufkraftwerke

5% Diverse erneuerbare Energien

2.3% konventionell thermische Kraft- und Fernheizkraftwerke (nicht erneuerbar) 

1.7% konventionell-thermische Kraft- und Fernheizkraftwerke (erneuerbar

Also ca. 60% unserer Stromproduktion kommt aus Wasserkraftwerken, 30% aus Kernkraftwerken und ca. 10% aus erneuerbaren Energieträgern

Berschreibe kurz die wichtigsten Punkte der Energiestrategie 2050:

- Ausstieg aus der Atomenergie

- Die Förderung erneuerbaren Energien

- Energiesparen und Effizienz erhöhen

- bis 2050 Netto Null

Was sind grob erklärt die Massnahmen um die Energiestrategie 2050 umzusetzen? 

- fossile Brennstoffe werden durch elektrischen Strom ersetzt

- Kernkraftwerke werden abgestellt 

- erneuerbare Energiequellen massiv ausbauen um Lücke zu schliessen 

- Effizienz steigern

- Gebäudesanierungen (Dämmung)

- etc.

Wie kann die Energieeffizienz gesteigert werden? 

- Energie örtlich produzieren und zeitnah verbrauchen (Übertragungsverluste vermindern)

- Kein Verbrauch ohne Nutzen (Standbybetrieb)

- Energieeffiziente Geräte

- Kleinere Fahrzeuge mit Elektromotoren

- Gebäude dämmen und Fenster ersetzten

- Warmwasser sparen und Wärmerückgewinnung vom Abwasser

 

 

Warum ist Strom so wichtig beim Thema Energieffizienz? 

- Strom als Energieträger generiert weniger Verluste im Vergleich zu Oel, da keine Verbrennung stattfindet

Wie könnten Gebäude in Zukunft mit Blick auf Effizienz und erneuerbaren Energien aussehen?

Das Haus der nahen Zukunft ist vernetzt. Es produziert mit einer PV-Anlage seinen eigenen Strom und der Stromverbrauch wird der Stromproduktion angeglichen. Ein Batteriespeicher wird den Eigenverbrauchsgrad noch steigern. Der Batteriespeicher ist entweder stationär oder die Batterie des Elektrofahrzeuges wird genutzt. Der Speicher wird genutzt um stromverbauchende abendliche Tätigkeiten zu versorgen

Welche Massnahmen können in Betracht gezogen werden um die Winterstromlücke zu schliessen?

- PV-Anlagen mit Steuerung einsetzen (einfahren bevor es schneit)

- Steilere Montage der PV-Module (Schnee schmilzt besser ab)

- Fassaden und Brüstungen mit PV-Modulen ausstatten

- Windkraft ausbauen (Mehr Wind im Winter) 

- Power to X ( Sommerproduktionsüberschuss für Umwandelung von STrom zu Gas nutzen um Energie speicherbar zu machen und dann im Winter verwenden)

 

Was bedeutet GEAK und für was wird dieser genutzt?

Der Gebäudeenergieausweis der Kantone ist wie eine Energieffizienzettikette für das Gebäude. Das Gebäude wird zu diesem Zweck von einem GEAK-Experten auf Grund von diversen Kriterien (Zustand Gebäudehülle, Gebäudetechnik, Energieverbrauch) bewertet und es können aus der Bewertung Massnahmen abgeleitet werden, um die Energieffizienz zu steigern. Je nach Ausmass der Sanierung werden auch Fördergelder bezahlt. 

Was bedeutet Minergie?

Minergie ist ein schweizer Gebäudelabel. Minergie ist ein Baustandard für neue und sanierte Gebäude und steht für hohen Komfort, niedrigen Energiebedarf und ein hoher Anteil erneuerbarer Energie. 

Es gibt drei Stufen des Minergiestandard: 

- Minergie Basis

- Minergie P

- Minergie A 

der Standard Minergie setzt höhrere Ansprüche an die Energieeffizenz als MuKEn 2014

Wie sieht die Energiegesetzgebung in der Schweiz aus?

Diese ist auf Bundesebende mit dem Energiegesetz verankert und weiterführend mit dem kantonalen Energiegesetz und der kantonalen Energieverordnung. 

Die Konferenz kantonaler Energiedirektionen kurz EnDK ist ein gemeinsames Kompetenzzentrum und koordiniert die Zusammenarbeit und erarbeitet die Mustervorschriften der Kantone MuKEn. 

Was sind die Ziele der MuKEn 2014? 

- Neugebaute Gebäude versorgen sich ab 2020 ganzjährig möglist selbst mit Wärmeenergie und einem angemessen Teil Elektrizität

- Gebäude vor 1990: die Verwendung von Strom für Widerstandsheizungen und Warmwasseraufbereitung wird ab 2015 mit einer Sanierungspflicht innert 10 Jahren verboten. Warmwasseraufbereitung soll bei sanierungen ab 2020 durch erneuerbare Energien erfolgen.

- Staatseigene Bauten: Wärmeversorgung bis 2050 zu 100% ohne fossile Brennstoffe. Stromverbrauch durch Optimierungen um 20% senken bis 2030 oder mit bei staatlichen Bauten zugebauten erneuerbaren Energien decken. Kompensationsmassnahmen erfolgen innerhalb der Kantonsgrenze

- Energiegrossverbraucher müssen Zielvereinbarungen über die Energieeffizienz abschliessen 

- die Kantonalen Richtpläne werden bis 2015 die erschliessbaren Potentiale der erneuerbaren Energien festlegen und mit der dem Natur-, Landschafts-, und Ortsbildschutz sowie der Denkmalpflege und der Fischerei  abstimmen.  

Was bedeuted die MuKEn 2014 für Grossverbraucher?

Grossverbaucher mit jährlichem Wärmebedarf >5GWh oder jährlichem Elektrizitätsverbrauch >0.5GWh können verfplichtet werden, den Energieverbrauch zu analysieren und zumutbare Massnahmen zur Optimierung zu realisieren

- Universalvereinbarung mit EnAW: Effizienz innerhalb 10 Jahre steigern, ca. 2% pro Jahr. 

- Kantonale Ziervereinbarung: gleich wie mit EnAW aber mit Kantonaler Stelle

- Energieverbrauchsanalyse: Energieverbauch um 15% senken, die Unternehmen sind selbst verantwortlich

*Energieargentur der Wirtschaft

Was sind die Bedingungen für ein ZEV und was bedeutet ZEV eigentlich?

Zusammenschluss zum Eigenverbrauch

- Muss aus zwei oder mehr Einheiten bestehen 

- ZEV darf nicht das öffentliche Verteilnetz benutzen

- Die Elektrizitätserzeugung deckt mind. 10% der Anschlussleistung vom ZEV ab

- private Messungen einbauen um Energiekosten weiter zu verrechnen

- Innerhalb vom ZEV darf der Strom nicht teuerer verkauft werden als der STandardtarif vom VNB

- Preisgestaltung gem. Art. 16 ENV

Was sind die Vorteile eines ZEV?

- Mieter und Betreiber haben Zugriff auf ihre Energiedaten, somit sind Betriebsoptimierungen möglich

- Integration von weiteren Messungen wie Wärme, Warm- und Kaltwasser

- ZEV mit über 100'000kWh/a ist berechtigt Strom am Markt einzukaufen, dies bedeutet günstigere Konditionen

- Netzanschlussgebühren werden gespart

- Preisattraktivität für Nutzer

 

Was für Ladebetriebsarten gibt es nach SIA 2060 e-Mobility?

Mode 1 = Laden mit AC an Haushalts oder CEE-Steckdose. Keine Kommunikation zwischen Energieabgabestelle und Fahrzeug

Mode 2 = Laden mit AC an Haushalts oder CEE-Steckdose mit In-Cable-Box. Kommunikation zwischen Box und Fahrzeug

Mode 3 = Laden mit AC über zweckgebundene Type 2-, Type 3 -Steckdose oder einem an die Installation fest angeschlossenen Type 3 Kabel. Kommunikation zwischen Energieabgabestelle und Fahrzeug

Mode 4 = Laden mit DC. Kommunikation zwischen Ladestation und Fahrzeug

Welche Ausbaustufen gibt es nach SIA 2060 e-Mobility?

Ausbaustufe A

- Leerrohre und/oder Kabelkanäle

- Platzreserve in SGK

Ausbaustufe B

- Leerrohre und/oder Kabelkanäle

- Platzreserve in SGK

- Leistungsreserve

Ausbaustufe C

- Flachbandinstallation vorbereitet und Rückplatten der Ladestation installiert

Ausbaustufe B

- Ladestationssystem komplett montiert

Welche Empfehlung gibt es für die Anzahl Ladeplätze nach SIA 2060?

- Sämtliche Parkplätze mit Ausbaustufe A realisieren

- Parkplätze mit Ausbaustufe B ca. 45% der Parkplätze (genaueres in Tab. 8 SIA 2060)

- Parkplätze mit Ausbaustufe C sind nach Kosten-Nutzenverhältnis individuell zu berücksichtigen

- Parkplätze mit Ausbaustufe D ca 12% der Parkplätze (genaueres in Tab. 9 SIA 2060)

Was sind additive Energiesysteme?

Windkraft-, Biogas und Wärmekraftkopplungsanlagen

Wo gilt die SIA 2061 Speichersysteme in Gebäuden?

- STationäre Speichersysteme in Gebäuden, die fest ans Niederspannungsnetz angeschlossen sind und unter die NIN fallen

- Speichersysteme im Wohn- und Gewerbebau

- Speichersysteme, die automatisch in Backup-Betrieb übergehen oder manuell auf diesen umgeschaltet werden können

ausgeschlossen sind: 

- Inselsysteme

- Reine Backupsysteme wie USV

 

Wie können die Speicherysteme nach SIA 2061 genutzt werden?

- Zur Energieverbauchsoptimierung (weniger Netznutzungsgebühren und Abgaben)

- Zur Lastspitzenoptimierung (tiefere Kosten wegen tieferer Leistungsspitze)

- Elektrizitätsaustausch 

- Backup