1. Auflage 2021


Set of flashcards Details

Flashcards 153
Students 16
Language Deutsch
Category Micro-Economics
Level Other
Created / Updated 29.11.2021 / 24.02.2025
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Was ist Personalmanagement?

Personalmanagement bewegt sich im Spannungsfeld zwischen den wirtschaftlichen und den sozialen Zielen des Unternehmens.

 

Beim Personalmanagement geht es um das Management der personellen Ressourcen im Unternehmen.

Was sind die Aufgaben des Personalmanagements?

- Personal gewinnen:

  • Personalplanung
  • Personalsuche
  • Personalauswahl
  • Personaleinführung

- Personal erhalten:

  • Lohn & Sozialleistungen
  • Arbeitszeitmodelle
  • Mitwirkungsrechte

- Personal fördern:

  • Personalbeurteilung
  • Personalentwicklung

- Personal verabschieden:

  • auflösung Arbeitsverhältnis
  • Personalaustritte

Unterschied Aufgaben einer Personalabteilung & Aufgaben eines Linienvorgesetzten?

Personalabteilungen: versteht sich als Fachstelle für Personalmanagement. Sie trägt die Verantwortung für die Grundsatzfragen, die das gesamte Personal betreffen.

Die Personalabteilung übernimmt zwei weitere spezielle Personalaufgaben, die wichtig für die Gestaltung der sozialen Beziehungen und für die reibungslose Abläufe sind:

 

  • Die Personalbetreuung unterstützt bei Schwierigkeiten oder Problemfällen, begleitet und berät bei ausgewählten Führungs- und Organisationsaufgaben.
  • Die Personaladministration erledigt alle Verwaltungsaufgaben, die das Personal betreffen. Darüber hinaus überwacht sie die Einhaltung von Vorschriften und liefert  die notwendigen Personaldaten für die Unternehmungsplanung.

 

Linienvorgesetzer: sind für alle Einzelmassnahmen im Rahmen ihrer Führungstätigkeit verantwortlich, die einzelne Mitarbeitende betreffen. Führungskräfte gestalten, lenken und entwickeln die Beziehung zu den Mitarbeitenden und prägen damit das Personalmanagement in ihrem Verantwortungsbereich

Viele Kräfte bewirken Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt. Was könnte damit gemeint sein?

äussere und innere Einflüsse

äussere: Wirtschaftslage, Digitalisierung/technische Fortschritt, Gloabilisierung

innere: Weiterentwicklung

Trends Arbeitsmarkt

Die wichtigsten Trends sind:

• Globalisierung

• Digitalisierung

• Demografischer Wandel

Wirtschaftliche Ziele

Wirtschaftliche Ziele streben gemäss dem ökonomischen Prinzip die Minimierung der Personalkosten bzw. eine maximale Arbeitsleistung an.

Soziale Ziele

Soziale Ziele streben die soziale Effizienz bei der Leistungserbringung an, die sich in einer höheren Arbeitszufriedenheit der Mitarbeitenden ausdrückt.

Unternehmenspolitik

Die Unternehmenspolitik enthält alle Massnahmen und Entscheidungen, die das Verhalten des Unternehmens nach innen und nach aussen regeln.

 

Als Dokument kommuniziert die Unternehmenspolitik alle Unternehmensziele in schriftlicher Form.

Maximumprinzip

- Das Maximumprinzip bedeutet, dass man unter den gegeben Bedingungen eine möglichst hohe Arbeitsleistung erreichen möchte. Dies erfordert eine ständige Verbesserung der Leistungsbereitschaft und –fähigkeit der personellen Ressourcen.

-

  •    Höhere Leistung durch tiefe fixe Löhne bei Versicherungsberater und Hauptanteil   durch Leistungsprämien.

Das Minimumprinzip Prinzip

- Das Minimumprinzip Prinzip verlangt, dass eine vorgegeben Leistung mit dem minimalen Einsatz an Kosten erbracht wird. Dies erfordert einen immer effizienteren Einsatz der personellen Ressourcen.

-

  •    Auslagerung des Contact Centers ins Ausland, was die Personalkosten um 10% vermindert.

Das Optimumprinzip

-Das Optimumprinzip besagt, dass man mit möglichst kleinem Aufwand einen möglichst grossen Ertrag generiert.

-

  •    Möglichst viele Neukunden gewinnen bei möglichst geringen Marketingausgaben.

Worin unterscheiden sich Vision und Leitbild?

-Die Vision richtetet sich nur nach innen an die Führungskräfte und Mitarbeitende. Das Leitbild richtet sich nach innen und nach aussen, sprich an alle Anspruchsgruppen des Unternehmens.

 

-Die Vision ist prägnant, Leitbilder detaillierter.

 

-Das Leitbild beginnt oft mit der Vision. Die Vision ist also Voraussetzung und Teil des Leitbilds.

 

-Leitbilder werden immer schriftlich formuliert, Visionen nicht zwingend.

Was ist ein Leitbild?

-Das Leitbild ist eine Kurzfassung, in der das Wesentliche auf wenige pragmatische Leitsätze reduziert wird (v.a. für Stakeholder und Öffentlichkeit).

Was ist Personalmarketing?

Personalmarketing im Sinne des modernen Personalmanagements richtet sich an die bestehenden Mitarbeitenden (internes Personalmarketing) und an potenzielle Kandidaten (externes Personalmarketing).

Internes Personalmarketing

Internes Personalmarketing: Das Unternehmen will hier Schlüsselpersonen langfristig binden….

 

… durch monetäre Anreize, wie z.B. Boni, besondere Sozialleistungen, Erfolgsanteile, etc.

… durch nicht monetäre Anreize, wie Entwicklungsmöglichkeiten, Gesundheitsförderung, etc.

Externes Personalmarketing

Externes Personalmarketing: Das Unternehmen will hier Talente anziehen…

 

… durch direkte Marketingmassnahmen, wie Stellenausschreibungen, Vergabe von Praktika, etc.

… durch indirekte Marketingmassnahmen, wie z.B. die Förderung seines positiven Image

(durch das Kommunizieren von Erfolgen oder gesellschaftlichem Engagement, etc.)

Employer Branding

Im Zusammenhang mit dem Personalmarketing spricht man auch von Employer Branding (Arbeitgebermarkenbildung). Dies umfasst alle Massnahmen, die dazu beitragen, dass ein Arbeitgeber als Marke einzigartig wahrgenommen wird. Idealerweise gilt er als «Traumarbeitgeber».

Personalplanung

Die Personalplanung ist ein Teil der Unternehmensplanung und steht in Abhängigkeit von der Planung der anderen Unternehmensbereiche (z. B. Finanz-, Produktions-, Absatzplanung):

 

  • Die Personalbedarfsplanung stellt für einen Planungszeitraum die Anzahl benötigter Mitarbeitender und deren Qualifikationen fest.
  • Die Personaleinsatzplanung befasst sich mit der Nutzung der vorhandenen Personalkapazitäten.
  •  Die Personalkostenplanung ermittelt die Kostenauswirkungen von Personalentscheidungen.

Risiko keine systematische Personalplanung?

- kurzfristigen Personalmangel

- Fluktuationsrate

- Kosten

- Konkurrenzkampf

Personalbedarfsplanung

Ersatzbedarf: entsteht durch Kündigungen, Beförderungen oder Pensionierungen.

 

Neubedarf: entsteht aufgrund von Veränderungen in den strategischen Unternehmenszielen, z.B. durch Expansionsvorhaben, neue / zusätzliche Aufgaben, veränderte Arbeitsbedingungen, etc.

 

Personalabbau: entsteht durch veränderte Unternehmensziele und -massnahmen, Umstrukturierungen, Stilllegungen oder auch Verlagerungen.

quantitative Personalbedarfsplanung

Die quantitative Personalbedarfsplanung weist die Zahl der Personen aus, die für die Erfüllung der Aufgaben zu einem bestimmten Zeitpunkt und für eine bestimmte Dauer benötigt werden.

 

Die quantitative Personalbedarfsplanung beantwortet die Frage „Wie viele personelle Ressourcen brauchen wir, um die Unternehmensziele zu erreichen?“.

 

-Wie hoch ist der Personalbedarf für die verschiedenen Funktionen in den nächsten Jahren, Monaten, Wochen und Tagen?

-

-Für welche strategisch wichtigen Stellen gibt es in den nächsten Jahren welchen Nachfolgebedarf?

-

-Welche sonstige quantitative Veränderungen (Personalverschiebung oder –abbau) sind zu erwarten?

-

Der Stellenplan und Stellenbesetzungsplan sowie die Ermittlung des Nettobedarfs sind wichtige Bestandteile der quantitativen Personalbedarfsplanung. 

qualitative Personalbedarfsplanung

Die qualitative Personalbedarfsplanung beschäftigt sich mit den Kompetenzen, die es für die Erfüllung einer Aufgabe braucht

 

Die qualitative Personalbedarfsplanung beantwortet die Frage „Welche personelle Ressourcen brauchen wir, um die Unternehmensziele zu erreichen?“.

 

Folgende Themen beinhaltet die qualitative Personalbedarfsplanung:

 

-Stelle und Stellenbeschreibung

 

-Das Funktionendiagramm

-

-Das Anforderungsprofil 

Stellenplan

Der Stellenplan ist das Verzeichnis aller Stellen und enthält u.a. folgende Informationen:

 

-Stellennummer

-Stellenbezeichnung

-Rang- bzw. Funktionsebene

-Kennzeichnung, ob es sich um eine nur einmal vorkommende Stelle handelt

-Zeitpunkt, wann die Stelle eingerichtet wurde

-Zeitpunkt der letzten Überprüfung der Stellen- bzw. Tätigkeitsbeschreibung

-Informationen über Anforderungsprofil und Gehaltseinstufung

Stellenbesetzungsplan

Vom Stellenbesetzungsplan spricht man, wenn zusätzlich Informationen über den Stelleninhaber enthalten sind:

 

-Name, Geburtsdatum, Eintrittsdatum, Beginn der Stellenbesetzung

-Leistungsgrad

-Familienstatus

Ermittlung des Nettobedarfs quantitativen Personalbestand

Die Ermittlung des quantitativen Personalbedarfs wird durch unsichere Informationen erschwert:

 

-Fehlzeiten: Ferien, Krankheit, Unfall, Sonderurlaub (Militär), betr. Weiterbildung, Absentismus (motivationsbedingte Fehlzeiten), Unentschuldigtes Fehlen

 

-Fluktuation: Kennzahl, welche den Personalwechsel eines Unternehmens aufzeigt.

Abfolge Stellenbeschreibung

-Bezeichnung der Stelle

-Aufgaben: Kurze Beschreibung der Aufgaben

-Verantwortung: Aufgaben, für die der Stelleninhaber verantwortlich ist

-Kompetenzen: Zuständigkeiten und Befugnisse des Stelleninhabers

-Hierarchische Stellung: Bezeichnung der Stellung in der Organisationsstruktur des Unternehmens (Vorgesetzte, Unterstellt)

-Stellvertretung

Funktionendiagramm 

Das Funktionendiagramm stellt in einer Matrix das funktionale Zusammenwirken verschiedener Stellen bei der Aufgabenerfüllung dar.

 

-In den Zeilen des Funktionendiagramms wird der Arbeitsablauf (Prozess) mit den notwendigen Aufgaben / Tätigkeiten aufgeführt.

-

-In den Spalten werden die Funktionsträger eingetragen, die an diesem Arbeitsablauf beteiligt sind, und deren Verantwortung für die einzelnen Aufgaben / Tätigkeiten.

 

-

Vorteile: ist übersichtlich, Verantwortungsverteilung klar ersichtlich, klare Zuständigkeiten ersichtlich, was Konflikte vermindert.

 

Nachteile: nicht geeignet um detaillierte Regelungen oder Sonderfälle abzubilden, Gefahr der Überregulierung, Lösungsorientierung könnte verloren gehen.

Anforderungsprofil 

Beim Anforderungsprofil spricht man von den vier Kompetenzen:

 

-Zur Fachkompetenz gehören berufsspezifische Fähigkeiten und Kenntnisse, die jemand als Fachperson qualifizieren.

-

-Zur Methodenkompetenz gehören Fähigkeiten, die die Arbeitsweise betreffen.

-

-Zur Sozialkompetenz gehört der Umgang mit Menschen.

-

-Zur Ich-Kompetenz gehört die Art, wie jemand mit sich selbst umgeht.

Fachkompetenz

-Fachliche Schlüsselfähigkeiten und –kenntnisse

-Berufliche Aus- und Weiterbildungen

-Praxiserfahrung (berufliche Tätigkeiten, Branche)

-IT-Kenntnisse

-Fremdsprachenkenntnisse

-Betriebswirtschaftliches / unternehmerisches Handeln

Methodenkompetenz

-Beherrschung fachspezifischer Methoden oder Techniken

-Managementfähigkeiten: Planen, Entscheiden, Umsetzen, Kontrollieren

-Intellektuelle Fähigkeiten: analytisches / vernetztes Denken, Problem-lösungsfähigkeit

Sozialkompetenz

-Fähigkeiten im Umgang mit Menschen: Kommunikationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Einfühlungsvermögen, Überzeugungskraft

-Fähigkeiten in der Zusammenarbeit mit anderen: Team-, Kooperations-fähigkeit

-Dienstleistungs- / Kundenorientierung

Ich-Kompetenz

-Integrität, Loyalität, Selbstvertrauen

-Leistungsorientierung: Zielorientierung, Frustrationstoleranz, Einsatzbe-reitschaft

-Belastbarkeit: Umgang mit Druck, mit Komplexität und mit eigenen Ressourcen (Selbstmanagementfähigkeit)

-Kreativität, Initiative, Veränderungsfähigkeit, Vielseitigkeit

Führungskompetenz

  • Umgang mit Mitarbeiter (Kommunikationsfähigkeit, Empathie, Teamfähigkeit Respekt)
  • Zusammenarbeit mit Mitarbeitern (Kooperationsbereitschaft,, Motivationsfähigkeit, Anerkennung, Trennung Sach.- & Beziehungsebene)
  • Führung von Mitarbeitern ( Motivation, Weiterntwicklung, Feedback, Gerechtigkeit, Vorbildfunktion)

Personaleinsatzplanung

-Bei der Personaleinsatzplanung geht es um die konkrete Nutzung der vorhandenen Personalkapazitäten.

-

-Ausgangspunkt ist die Frage: Was muss in einem bestimmten Zeitraum von wem erledigt werden?

-

-Die gesetzlichen Vorgaben (z.B. Ruhezeiten) oder die gesetzlichen Feiertage, müssen zwingend eingehalten und die geleisteten Überzeiten mit einem zeitlichen oder finanziellen Zuschlag abgegolten werden.

Personalkostenplanung

-Die Personalkosten machen vielerorts den höchsten Anteil an den Gesamtkosten aus (ca. 82%). Somit braucht es einen Koordinationsprozess zwischen dem Finanz- und Rechnungswesen, die Personalabteilung und den einzelnen Führungsbereichen.

-

-Faustregel: Ein Austritt einer Person mit anschliessender Neubesetzung kostet zusätzlich ein Jahresgehalt der betreffenden Stelle.

Interne Personalsuche

Die interne Personalsuche besteht v. a. aus Versetzungen oder der Beförderung von bestehenden Mitarbeitenden in neue Positionen.

die externe Personalsuche

Für die externe Personalsuche stehen verschiedene Wege offen:

  • Am bekanntesten ist das Personalinserat im Internet, in Zeitungen oder Fachzeitschriften.
  • Heute ist das Electronic Recruiting als elektronisch unterstützter Personalgewinnungsprozess weitverbreitet.
  • Viele Unternehmen beauftragen externe Personaldienstleister mit der Suche und der Vorselektion der Nachfolgekandidaten.
  • Die Pflege des eigenen Kontaktnetzwerks und Öffentlichkeitsarbeit erschliessen wichtige potenzielle Bewerberquellen.

Werbekanäle für die Stellensuche

  • Printmedien
  • Jobmessen
  • Networking
  • Internet (Websites der Unternehmen, Jobbörsen, soziale Netzwerke)
  • Initiativbewerbung
  • Personaldienstleister und Arbeitsvermittlung

Inhalt Personalinserat

  • das Unternehmen:« Wir sind …»
  • die Aufgabe:« Wir suchen …»
  • die Anforderungen:« Wir erwarten …»
  • die betrieblichen Leistungen:« Wir bieten …»
  • die Bewerbungsmodalitäten:« Ihre schriftliche/ elektronische Bewerbung …»

Eine formal gute Bewerbung ist …

  • vollständig,
  • ordentlich,
  • angemessen,
  • strukturiert,
  • plausibel,
  • wahr,
  • lückenlos,
  • aktuell