Nutrition

Grundlagen der Ernähungswissenschaften

Grundlagen der Ernähungswissenschaften


Set of flashcards Details

Flashcards 19
Language Deutsch
Category Medical
Level University
Created / Updated 11.10.2021 / 11.10.2021
Weblink
https://card2brain.ch/box/20211011_nutrition
Embed
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20211011_nutrition/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Was versteht man unter Diabetes Typ 1?

Was versteht man unter Diabetes Typ 2?

  • Verminderten Ansprechen der Körperzellen auf Insulin (Resistenz) in Kombination mit einer Funktionseinschränkung der Betazellen
  • macht sich meist nach dem 40. Lebensjahr erstmals bemerkbar
  • Auslösende Faktoren sind neben einer genetisch bedingten Prädisposition fettreiche Ernährung, Übergewicht und Bewegungsmangel

Was ist LADA?

LADA: Latent Autoimmune Diabetes in Adults

  • Sonderform des Diabetes Mellitus
  • Latent insulinpflichtiger Diabetes im Erwachsenenalter (zumeist in der Altersgruppe der 40-60jährigen)
  • LADA-Diabetiker benötigen nur minimale Insulindosen und fallen im Rahmen der Einstellung durch häufige Hypoglykämien auf

Ab welchen Blutzuckerwerten spricht man von einem Prä-, wann von einem voll ausgebildeten Diabetes Mellitus?

  • Prä-Diabetes:
    • Nüchtern-Blutzucker: 5-6-6.9 mmol/l
    • Blutzucker 2h nach einer Mahlzeit: 7.8-11 mmol/l
    • HbA1c (Glykogenisiertes Hämoglobin): 5.7-6.4%
  • Diabetes:
    • Nüchtern-Blutzucker: >7 mmol/l
    • Blutzucker 2h nach einer Mahlzeit: > 11.1 mmol/l
    • HbA1c (Glykogenisiertes Hämoglobin): >6.5%

Welches sind die wichtigsten Ernährungs-Ratschläge für Diabetes-Betroffene?

  • Keine Lebensmittel sind verboten!

  • Kohlenhydrate auf den gesamten Tag verteilt  und immer mit Ballaststoffen und Fetten eingenommen

  • Komplexe Kohlenhydrate bevorzugen, zugesetzten Zucker vermeiden

  • Fette in Masse verzehren

Welches sind die wichtigsten Ernährungs-Ratschläge für Arthrose-Betroffene?

  • keine spezifische Ernährung
  • Körpergewicht reduzieren, um Gelenke zu entlasten

Welches sind die wichtigsten Ernährungs-Ratschläge für Patienten mit Rheumatischer Polyarthritis (RP)?

  • Normalisierung des Körpergewichts zur Entlastung der Gelenke
  • Kalzium- und Vitamin Bedarf sicher decken, um eine stabile Knochenstruktur zu erhalten => vermehrt Milchprodukte, kalziumreiches Wasser, fetten Fisch und Pilzen, sowie Sonnenlicht konsumieren
  • Regelmässige physische Aktivität, um das Vitamin D-Synthese anzukurbeln und Muskeln und Gelenke zu stärken (auch zur Sturzprävention)
  • Limitierte Konsumation von Entzündungsfördernden Substanzen à Entzündungen vermindern (d. h. Arachidonsäure in fettigem Fleisch, Eier, Butter, Rahm und Käse)
    => pflanzliche Produkte bevorzugen
  • Favorisieren Konsum von entzündungshemmenden Substanzen: Omega3 (fettiger Fisch, Rapsöl, Nüsse, Leinsamen), Antioxidantien (Vitamine A, C und E + Früchte und Gemüse, Zerealien, Nüsse), Zink & Selen
  • Supplementation nur in Absprache mit dem Arzt

Welches sind die wichtigsten Ernährungs-Ratschläge für Patienten mit Gicht?

Nahrungsmittel limitieren, die reich an Purin sind => Limitierung der Hyperurikämie:

  • Innereien, Wild, Muscheln, Krebse, Sardellen, Hering, Makrele, Fischkonserven, Räucherfisch, Fleischextrakte (z.B. Brühe), etc. nur in kleinen Mengen konsumieren
  • Ausgewogene Ernährung, um Übersäurerung zu vermeiden => rechlich Früchte und Gemüse
  • Erhöhung der Wasserzufuhr (1-2L/Tag) => grösseres urinäres Volumen
  • Übergewicht regulieren und regelmässige Bewegung, um ein metabolisches Syndrom zu vermeiden

Welches sind die wichtigsten Ernährungs-Ratschläge für Patienten mit Osteoporose?

  • Vitamin-D Bedarf decken => fördert die Aufnahme von Kalzium und seine Fixierung in den Knochen
  • Kalzium Bedarf decken => ermöglicht die Osteosynthese und verlangsamt den Kochenabbau
    => Verzehr von Milchprodukten, kalziumreichem Wasser, bestimmten Gemüsen (z.B. Brokkoli, Mangoldkoteletts, Spinat), Hülsenfrüchten und Vollkorngetreide
  • Protein Bedarf decken => fördert die intestinale Kalziuum-Absorption und verzögert den Knochenabbau
  • regelmässig körperliche Aktivität (30min/ Tag) => knochendichte erhalten, Knochenabbau verlangsamen, Muskelmasse vergrössern, Gleichgewicht fördern und Stürze verhindern (Bruchrisiko verringern)
  • Koffeinkonsum begrenzen => optimiert die Kalziumeinlagerung  => Kaffee, Schwarz- und Grüntee sowie Cola- Getränke in Massen konsumieren
  • Alkoholkonsum begrenzen => optimiert die Kalziumeinlagerung

Was sind Lebensmittelallergien? Welche Arten unterscheidet man?

Übertriebene Abwehrreaktion des Körpers bei Kontakt mit bestimmten pflanzlichen oder tierischen Eiweissen (bereits kleinste Menten reichen aus)
 

  • IgE-vermittelte Reaktionen (Sofforttyp-Allergie): Hautausschläge, Atemwegsbeschwerden (Achtung: Risiko für anaphylaktischen Schock)

  • Zytotoxische Reaktion (IgG und IgM-vermittelt): Durchfall und starkes Erbrechen (häufig bei Kleinkundern)

Welches sind die 14 Hauptallergene für Lebensmittelallergien?

  • glutenhaltiges Getreide
  • Krustntiere
  • Eier
  • Fisch
  • Erdnüsse
  • Soja
  • Mich
  • Nüsse
  • Sellerie
  • Senf
  • Sesamsamen
  • Schwfeloxid bzw. Sulfite
  • Lupinen
  • Weichtiere

Was versteht man unter einer Lebensmittelintoleranz?

Teil oder komplette Unfähigkeit, ein Nahrungsmittel(-Bestandteil) aufzunehehmen (absorbieren) oder zu verdauen (metabolisieren), was zu Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall und/oder Erbrechen führen kann.

Was ist eine Laktoseintoleranz?

  • Lactase-Mangel, wodurch Laktose (im Dünndarm) nicht gespalten und somit auch nicht aufgenommen werden kann =>. verbleibt im Dicktarb und wird dort bakteriell abgebaut (Gärung/Fermentation)
  • Prävalenz: Global 75%, CH 20%
  • Symptome (individuelle Intensität)
    • Darm: Blähungen, Bauchschmerzen, Magenkrämpfe, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen
    • Systemisch: Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten, chronische Müdigkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen, Herzrhythmusstörungen, Mundgeschwüre (Aphtes)

Welches sind die wichtigsten Ernährungs-Ratschläge für Personen mit Laktoseintoleranz?

  • individuell zu bestimmende Laktosemenge (Toleranzschwelle) 
  • Modifikation der Ernährung in 3 Phasen
    1. Vermeidungsphase: Für ca. 2 Wochen möglichst ganz auf Laktose verzischten (Schmerzlinderung)
    2. Testphase: Laktosemenge schrittweise erhöhen (individuelle Toleranz finden)
    3. Übergang zur Dauerernährung: Verträgliche laktosehaltige Lebensmittel werden wieder in die tägliche Ernährung integriert
  • Laktosehaltige Lebensmittel innerhalb einer Mahlzeit mit Proteinen und Fetten kombinieren (nicht pur)
  • Laktosehaltige Lebensmittel über den Tag verteilen
  • Ev. Laktase Substitution durch Enzympräparate (für mehr Flexibilität)
  • Kalziumbedarf sicher stellen (ev. laktosefreie Milchprodukte oder kalziumreiche Wasser oder Gemüsesäfte)

Was ist Zöliakie?

Autoimmune (nicht allergische!) Reaktion auf Gluten, welche die Dünndarmmukosa schädigt und die Absorbtion (von Mikro- und Makronnährstoffen) beeinträchtigt.

  • Prävalenz: CH 1%
  • Ursache: Nicht klar, wahrscheindlich genetische Prädisposition und Zeitpunkt (und Menge) bei Einführung von Gluten in die Ernährung (5.Mnt. wird empfohlen)
  • Symptome
    • Kinder: Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Wachstumsstopp, Entwicklungsverzögerung, Durchfall, Blähungen, Jammern, Reizbarkeit
    • Jugendliche und Erwachsene: Müdigkeit, Eisen- und/oder Kalziummangel, Gewichts- und Kraftverlust, Durchfall oder Verstopfung, Knochenschmerzen, Magenschmerzen, Konzentrationsstörungen, Leistungsabfall, Reizbarkeit und depressive Tendenzen, Unfruchtbarkeit und Frühgeburt bei Frauen
    • Selten gibt es auch asymptomatische Fälle
  • Risiken: Osteoporose, Darmlymphom, Laktoseintoleranz

Welches sind die wichtigsten Ernährungs-Ratschläge für Personen mit Zölliakie?

  • Vollständiger Verzicht von Gluten (auf Lable achten, Zutatenliste lesen)
  • Auf andere Kohlenhydratquellen zurückgreifen (Kartoffeln, Mais, Reis, Pseudogetreide, Hülsenfrüchte)

Welches sind die wichtigsten Ernährungs-Ratschläge für Patienten mit Bluthochdruck?

  • Reduktion der Salzaufnahme (<5g/Tag) => senkt den Blutdruck und macht die medikamentöset Therapie effektiver
    => Speisen weniger salzen, aber insb. verstecktes Salz* meiden: Verarbeitete Fleischprodukte, Käse, Brot, salzige Snacks, Fertigprodukte
    *Zutatenliste auf Kochsalz, NaCL, Natriumchlorid, Natrium überprüfen => Lebesmittel mit >0.8g/100g gelten als Salz-Reich
  • Begrenzung des Alkoholkonsums (max. 2 Gläser/Tag für Männer, 1 Glas/Tag für Frauen), sowie Alkoholfreie Tage bewusst einplanen
  • Regelmässige Bewegung (mind. 30min/Tag)=> senkt den Blutdruck und das CVD-Risiko

Welches sind die wichtigsten Ernährungs-Ratschläge für Patienten mit Atheroskerose?

  • Erhöhung des Verzehrs von Obst-, Gemüse-, und Vollkorngetreide (mind. 5Port./Tag) => dekt den Ballaststoff, Mineralstoff-, Vitamin- und Polyphenol-Bedarf
  • Fette niedriger Qualität meiden, hochwertige Fette und Öle in Masse konsumieren => Lipoprofil verbesser und gesundes Körpergewicht anstreben
    • insb. stark verarbeitete Produkte mit zugesetzten Fetten meiden
    • (Mehrfach-) ungesättigte Pflanzenöle bevorzugen (z.B. Raps-, Oliven-, Lein- oder Wallnussöl)
    • Regelmässiger Konsum von Nüssen (20-30g/Tag) und Nüsse kaltem Seefisch (reich an Omega-3-Fettsäuren) sind empfohlen
  • Normalisierung des Körpergewichts und regelmässige Bewegung => verringert das CVD-Risiko

Welches sind die wichtigsten Ernährungs-Ratschläge für Patienten mit Krebserkrankungen?

  • Ausgewogene Ernährung => Deckung des Makro- und Mikronährstoffbedarfs
  • Bei Appetitlosigkeit bzw. Mangelernährung:
    • Anreichern der Mahlzeiten mit kalorienreichen Zusätzen (z.B. Rahm)
    • Nahrungsmenge aufteilen
    • Auf Flüssige Kalorien zurückgreifen
    • Spezialpräparate oder bei Bedarf künstliche ernährung zuführen
  • Bei Übelkeit/Erbrechen:
    • je nach Bedürfniss z.B. kleine Portionengrössen, bevorzugt kalte Zubereitung, starke Gerüche meiden, ruhige Atmosphäre, etc.
    • Antimimetika (auf ärztlichen Rat)
  • Bei Verstopfung: 
    • Blähende Nahrungsmittel meiden
    • Regelmässig bewegen
    • Viel trinken
  • Bei Durchall: 
    • Abführende Nahrungsmittel meiden
    • Ausreichend trinken (Verlust kompensieren)
    • Ev. laktosehaltige Lebensmittel mit Vorsicht (individuelle Verträglichkeit)
  • Bei verändertem Geschmacks-/Geruchsinn:
    • Den Bedürfnissen entsprechen, z.B. neutrale Lebensmittel bevorzugen, kale Zubereitung wählen
    • auf Mundhygiene achten
  • Kau- und Schluckprobleme 
    • Nahrungs-Konsistenz anpassen
    • Vorsichtig essen und kauen in ruhiger Umgebung
  • Muskositis, Mundschmerzen: 
    • Salzige, saure und schafte Lebensmittel meiden
    • Auf Textur von Lebensmitteln achten
    • ev. befeuchten des Mudnes, auf Mundhygiene achten