Auszüge aus Skripten


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Flashcards 291
Language Deutsch
Category Career Studies
Level University
Created / Updated 25.08.2021 / 08.01.2023
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3 Formen der Ausser-Haus-Verpflegung

  • Individuallgastronomie
  • Gemeinschaftsgastronomie
  • Systemgastronomie

Was ist Individualgastronomie?

Klassische Gastronomie, Einzelbetriebe

Für alle zugänglich, gewinnorientiert, Gäste wechseln täglich, unabhängiger Betrieb

Was ist Gemeinschaftsgastronomie?

Regelmässige Verpflegung von Menschengruppen in einer Institution

  • Buisness (Betriebs- und Personalgastronomie z.B. Kantine einer Bank)
  • Care (Spital- und Heimgastronomie)
  • Education (Gastronomie im Bildungs- und Erziehungsbereich)

In 11 Schritten zur Verpflegungskonzeption

 

  1. Verpflegungsphilosophie
  2. Verpflegungs- und Dienstleistungsangebot
  3. Warenwirtschaft
  4. Produktions- und Verteilsysteme
  5. Planung der Logistik
  6. Personalplanung
  7. Ermittlung notwendiger IT-Systeme
  8. QM- und HACCP-Konzepte
  9. Planung, Gebäude, Raum und Technik
  10. Wirtschaftlichkeit, Kalkulation, Controlling
  11. Marketing

Verpflegungsphilosophie

  • Umgang mit Gästen, Kunde, Lieferanten usw.
  • regelt Umgang miteinander
  • fördert das Verständnis für Handlungen und Entscheidungen
  • Ziele werden besser verstanden und konsequenter verfolgt
  • Basiert auf dem Leitbild der Gesamtunternehmung

Verpflegungs- und Dienstleistungsangebot

  • Welche Kunden und Gäste haben wir?
  • Welche Bedürfnisse haben sie?
  • Bieten wir eine Teil- oder eine Vollverpflegung an?
  • Das Angebot ist konsequent auf die Bedürfnisse und Wünsche der Kunden auszurichten

Warenwirtschaft

  • Dem Einkauf der Waren ist grosse Bedeutung beizumessen
  • Warenkostem machen 30% der Gesamtkosten aus
  • Wie hoch ist der Convenience Grad?
  • Werden Waren täglich oder 2x wöchentlich geliefert?
  • Regionale Produzenten oder Grosshändler?

Produktions- und Verteilsysteme

  • gesamte Prozesse der Produktions- und Verteilsysteme müssen analysiert werden und wenn nötig angepasst
  • Warmhaltezeiten sollen möglichst kurz sein
  • Verteilsystem muss auf Kunden abgestimmt sein

Planung der Logistik

  • Wie gelangen die Waren von A nach B?
  • Wert auf exakte Zeitplanung legen

Personalplanung

  • Personalkosten machen den grössten Anteil der Gesamtkosten aus (ca. 45%)
  • MA müssen motiviert, gut geshcult und sinnvoll eingesetzt sein
  • grosses Wissen und Fingerspitzengefühl der Leitung sind gefragt

Ermittlung notwendiger IT-Systeme

  • Patientenerfassungssysteme
  • Kassensysteme
  • Einkaufssysteme
  • Trensport- und Logistiksysteme
  • Warenpräsentationssysteme

Idealerweise lassen sich die verschiedenen Systeme miteinander verknüpfen, sofern dies Sinn macht

Qualitätsmanagement und HACCP-Konzepte

  • Qualität und Hygiene sind ein MUSS
  • haben einen grossen Stellenwert
  • Wer plant sie, wer setzt sie um, wer überprüft sie?
  • Diese Konzepte sind Pflicht
  • machen aber nur Sinn, wenn sie täglich gelebt und angewendet werden

Planung von Gebäude, Raum und Technik

  • Wie kann der zur Verfügung stehende Platz am besten ausgenutzt werden?
  • Räumliche und Technische Voraussetzungen fortlaufend an das sich ändernde Speisen- und Getränksesystem anpassen!

Wirtschaftlichkeit, Kalkulation und Controlling

  • Kosten und Erträge müssen jederzeit im Überblick und im Griff haben
  • Sinnvolle Kostenrechnung, die jederzeit Auskunft daüber gibt
  • genaue Kalkulation und angemessenes Controlling bringen längerfristigen Erflog
  • Ineffiziente Prozesse möglichst früh erkennen 

Marketing

  • den Kunden- und Gästewünschen auf der Spur sein
  • veruchen, immer neue Geschäftsfelder zu schliessen
  • Trends aufspüren
  • aktiv mit den Gästen kommunizieren
  • geeigenete Werbemittel einsetzen

Einflüsse auf die Angebotsplanung

  • Restauranttyp
  • Serviceart
  • Gästeanzahl
  • Sitzplatzumschlag
  • Speiseertrag pro Gast
  • Atmosphäre des Restaurants
  • Art des Gästepotentials
  • Anordnung der Gasträume
  • Preisniveau
  • Ausbildung des Personals
  • Wareneinsatzkosten
  • Qualität der Waren
  • Personalbedarf/Personalkosten
  • Abrechnungsverfahren/Kontrolle
  • Servicematerial
  • Art und Menge des Geschirrs
  • Einkauf und Lagerräume
  • Küchengrösse und Geräteeinsatz

Kunden- und Bedarfsgruppen in der Individualgastronomie

  • Stammgäste
  • Passanten
  • Ältere Personen
  • Kinder
  • Buisness-Kunden

Je nach Art und Konzeptes des Betriebes werden ganz unterschiedliche Kundengruppen angesprochen.

Inanspruchnahme des Angebotes ist freiwillig.

Kunden- und Bedarfsgruppen in Gemeinschaftsgastronomie

Buisness: Personalrestaurant

  • MA des Auftraggebers/Firma
  • evtl. Auswärtige aus der nahen Umgebung, aus Partnerfirmen usw.

Inanspruchnahme des Angebotes freiwillig.

Kunden- und Bedarfsgruppen in der Gemeinschaftsgastronomie

Care: Spital- und Heimbetriebe

  • Bewohner/innen, Patienten/innen
  • Angehörige der Bewohner/innen, Patienten/innen
  • MA
  • externe Personen (aus der Umgebung, Lieferanten,...)

Inanspruchnahme des Angebotes vertraglich geregelt.

Inanspruchnahme des Angebotes für MA ist freiwillig.

Kunden- und Bedarfsgruppen in Gemeischaftsgastronomie

Education: Erziehungs- und Bildungsbereich

  • Kinder
  • Jugendliche
  • Erwachsene Studierende
  • Betreuungspersonen und Ausbildner/innen
  • externe Personen (aus der Umgebung, Lieferanten,...)

Inanspruchnahme des Angebotes ist freiwillig oder vertraglich geregelt (Kinder und Jugendliche im Heimbereich).

Bedürfnisse/Ansprüche der Kunden- Bedarfsgruppen

Altersheime, Heim für Personen mit Beeinträchtigungen, Seniorenzentren

  • ausgewogene und abwechslungsreiche Verpflegung
  • Essen ist oft Highlight der Gäste in ihrem Alltag
  • auch beliebte und gewünschte Speisen anbieten (Umfragen machen)
  • der eingeschränkten Bewegung angepasste Kalorienzufuhr
  • Speisen müssen etwas weicher gekocht werden
  • auch Speisen von "früher" in das Angebot aufnehmen
  • Neuerungen mit sehr viel Feingefühl und Zeit einführen

Bedürfnisse/Ansprüch der Kunden- und Bedarfsgruppen

Kinder und Jugendheime

  • je nach Alter und Wachstumsstadium der Kinder/Jugendlichen angemessene Verpflegung
  • gesunde und ausgewogene Ernährung
  • auch Lieblingsmenus der Kinder anbieten
  • "Gesunde Speisen" den Kindern/Jugendlichen möglichst attraktiv "verkaufen"
  • Ernährungsgrundsätze auch in den Unterricht einbauen
  • Freude am Essen vermitteln

Bedürfnisse/Ansprüche der Kunden- und Bedarfsgruppen

Spital und Klinik

  • eine Vielzahl an Spezialkostformen auf Grund von spezifischen Krankheiten, Operationen,...
  • grosses Angebot für alle unterschiedlichen Bedürfnisse nötig: Patienten/innen, Angehörige, MA, evtl. Studenten (Uniklinik)
  • Unterschiedliche Glaubensrichtungen der Patienten/innen berücksichtigen (Juden, Muslime,...)

Bedürfnisse/Ansprüche der Kunden- und Bedarfsgruppen

Personalrestaurant

  • zügige Verpflegung, schneller Service
  • möglichst günstig aber doch gutes Preis-Leistungsverhältnis
  • möglichst breites Angebot, abgestimmt auf die Branche der Kunden
  • Viel Abwechslung im Angebot
  • Berücksichtigung von aktuellen Trends

Bedürfnisse/Ansprüche der Kunden- und Bedarfsgruppen

Öffentliches Restaurant

  • Erlebnis neben der Konsumation ist wichtig (Lounge, Bar)
  • Besuch darf je nach Betriebsart auch viel Zeit in Anspruch nehmen = abendfüllendes Programm
  • Kosten stehen je nach Ausrichtung nicht im Vordergrund, trotzdem gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Abgrenzung zur Konkurrenz
  • Charakter des Betriebes muss erkennbar sein

Die wichtigsten Kostformen

  • Vollkost - Normalkost
  • Vegetarische Kostformen
  • Vegane Kostformen
  • Mediterrane Kost

Vollkost - Normalkost

Ausgewogene, abwechslungsreiche Mischkost ohne EInschränkung irgendwelcher Lebensmittel oder Zubereitungsarten

Vegetarische Kostformen

  • Vegane Kost
  • Lakto-Vegetabile Kost
  • Ovo-Lakto-Vegetabile Kost
  • Pesco-Vegetabile Kost
  • Semi-Vegetabile Kost

Vegane Kost

Sie besteht ausschliesslich aus pflanzlichen Lebensmimtteln

Lakto-Vegetabile Kost

Sie enthält pflanzliche Lebensmittel sowie Milch und Milcherzeugnisse

Ovo-Vegetabile Kost

Sie enthält pflanzliche Lebensmittel sowie Milch, Milcherzeugnisse und Eier
 

Pesco-Vegetabile Kost

Sie enthält pflanzliche Lebensmittel sowie Milch, Milcherzeugnisse, Eier und Fisch

Semi-Vegetabile Kost

Sie enthält pflanzliche Lebensmittel sowie Milch, Miclherzeugnisse, Eier, Fisch und Geflügel

-> kein rotes Fleisch

Mediterrane Kost

Mit hohem Anteil an verschiedenen Gemüsesorten, Getreideerzeugnissen, pflanzlichen Ölen (Oliven- und Rapsöl) und geringem Anteil an tierischen Fetten und Fleisch. Entspricht weitgehend den Vorstellungen einer präventiven Kost (Krankheiten vorbeugen)

Ernährungstherapien Kostformen

  • Leichte Vollkost
  • Konsistenzdefinierte Ernährungstherapien

Leichte Vollkost

  • keine blähenden Gemüse und Hülsenfrüchte
  • keine fetten oder stark geräucherten/gepökelte Fleisch-, Fisch- und Wurstwaren
  • keine frittierten und panierten Gerichte
  • kein starkes Anbraten
  • wenig scharfe Gewürze wie Curry, Pfeffer, Tabasco
  • Verzicht auf gewisses Steinobst
  • kein unreifes kaltes Obst
  • keine rezenten und fettreichen Käsesorten
  • ...

Konsistendefinierte Ernährungstherapie

  • Fein geschnittene Kost (weiche Kost)
  • Gemixte Kost
  • Flüssige Kost

Fein geschnittene Kost (weiche Kost)

  • Enthält Nahrungsmittel, welche weich, gut gekocht und fein geschnitten sind (mx. 1 x 1 cm)
  • Für Gäste mit Kau- und Schluckproblemen oder Schwierigkeiten beim Schneiden der Nahrungsmittel
  • Kunden essen oft wenig und müssen mit Zwischenmahlzeiten versorgt werden

Gemixte Kost

  • Für Gäste, die fast gar nicht Kauen können und/oder Schluckprobleme haben
  • Speisen enthalten keine festen Nahrungsbestandteile
  • alles wird püriert und passiert
  • Kunden essen häufig zu wenig und müssen Zwischenmahlzeiten erhalten bei Bedarf
  • Nahrung wird oft angereichert (z.B. mit Proteinen und Öl,...)

Flüssige Kost

  • pro Mahlzeit ca. 7 dl Flüssigkeit
  • Essen ist flüssiger Form
  • Nahrung enthält sehr viele Kalorien (ca. 300 kcal pro 2 dl)
  • Selbst zubereitete Speisen und industriell gefertigte Speisen