Hygienic Processing
Altklausurfragen
Altklausurfragen
Kartei Details
Karten | 62 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Biologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 29.07.2021 / 30.07.2022 |
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Was heißt minimal processing? Und beschreiben sie in diesem Zusammehang was da Hürdenkonzept ist. Definieren sie es auch. Welche 3 Hürden lassen sich beim Schwarzwälder Schinken nennen?
Hürdenkonzept: = beschreibt das Zusammenwirken von Faktoren und Maßnahmen gegen Verderbnisverursacher. Abstimmung der Maßnahmen aufeinander, so dass die erforderliche Prozessintensität minimal wird („Minimal Processing“).
3 Hürden für Sporenbildner:
- niedriger pH < 4,5
- Pasteurisation
- kurze Kaltlagerung
3 Hürden für Mikrobiom hoher Keimzahl:
- Hoher aw-Wert (keine Hürde)
- Gefrieren
- Tiefkühllagerung und Backen bei 180 Grad
Was ist das primäre Ziel einer Pasteurisation bzw. einer Sterilisation von biologischen Medien bzw. LM?
Herstellen eines aseptischen/monoseptischen Zustands zur sicheren Benutzung und dessen Aufrecherhaltung.
→ Verlängert die Haltbarkeit durch Stabilisierung (verhindert MO- und Enzymatischen Verderb!)
+ Gewünscht: gleichzeitige
- Wertstofferhaltung, dabei auch physiologisch verfügbar, biotische Wirkstoffe noch wirksam
- sensorische Eigenschaften erhalten (Genussfaktor, Aroma, Mundgefühl, Struktur und Aussehen ansprechend), dabei bedarfsgerechte Anwendungsform
- Umweltverträglich (Wasserverbrauch, Emissionen)
Welche Prozesse können zum Verderb von Lebensmitteln führen, auch wenn das Produkt vorher erfolgreich sterilisiert wurde?
- Rekontamination über Packstoff/Luft/Wasser
- enzymatische Stoffumsaetze (Enzyme der MO wurden nicht inaktiviert)
- chemische Stoffumsaetze, z.B. Oxidation => geschmackliche Veraenderung
- physikalische Vorgaenge, z.B. Phasentrennung bei Emulsionen
(i) Lineare Skala für die Abtötungskurve im Verlauf einer Inaktivierung: ungeeignet für Keimzahl-Abnahme, denn es gibt zuerst eine exponentielle Abnahme der Anzahl an MO, aber die Inaktivierung wird immer langsamer bis man nicht mehr unterscheiden kann, ob noch 100, 10 oder 1 Keim am leben bleiben.
(ii) Semilogarithmische Auftragung: stellt die Restwahrscheinlichkeit, dass es ein paar MO bleiben, besser dar.
Wie können erwünschten Effekte beim Erhitzen erzielt werden ohne dabei unerwünschte Effekte massgeblich zum Tragen kommen zu lassen?
Erwünschter Effekt: (B*) Abtötung von MO, Sporen, Enzyminaktivierung
Unerwünschter Effekt: (C*) Vitaminschädigung (allgem. wertvolle Inhaltstoffe), Farbveränderung (allgem. sensorische Eingenschaften)
→ vgl. Zeit-T°-Diagramm: höhere Temperatur bei niedrigerer Prozessdauer ist produktschonender, ohne den Entkeimungseffekt zu beeinträchtigen. Die Optimierung wird durch unterschidliche Steigungen der Isoeffektlinien für erw. & unerw. Effekte ermöglicht.
Bsp: UHT 150°C, 10s statt konventionnelle Sterilisierung 121°C, 3min (Vitaminschaedigung und Farbaenderung viel mehr größer bei konventionellen)
Welche Verfahren der thermischen Inaktivierung ist bekannt?
- Pasteurisation: kurzfristig bis zu einem Kerntemperatur von 100 Grad. Nach der Pasteurisation wird die meisten hitzeempfindlichen MO, wie Hefe oder Schimmelpilze abgetötet. Es bleiben aber einige Bakterien und Sporen erhalten. Deshalb sind pasteurisierte LM nicht keimfrei und nur beschränkt haltbar.
- Autoklavieren: LM wird bei 121 ˚C (250 F) und 2 bar Überdruck für 20 min behandelt => wirksamer gegen resistente Keime, wie z.B. Sporen.
Welche 2 Verfahren der Verpackung zur Lebensmitteln gibt es?
- Konservenherstellung => LM wird unsteril verpackt, dann pasteurisiert oder autoklaviert
- Aseptische Lebensmittelverpackung => LM und Verpackung werden getrennt sterilisiert & rekontaminationsfreie Verpackung unter aseptischen Bedingungen
Was ist der D-Wert?
D-Wert: Dezimale Reduktionszeit ist die Zeit, die gebraucht wird, um 90% der Keime zu reduzieren (1 log).
D-Wert wird mittels Inaktivierungskurve berechnet => Zeit messen, die benötigt wird, 90% der Keime zu inaktiveren.
Welche physikalische Verfahren sind für die Inaktivierung von MO bekannt?
- UV-C-Strahlung (100-280 nm) => Veraenderungen in der DNA (Absorptionsmaximum von Thymin, 254 nm => Dimerisierung von Thymin => kein Ablesen der DNA möglich)
für Luftentkeimung
- Pulsed Light: intensive sehr kurze Lichtimpulse mit hoher Intensitaet im UV-Bereich => Schaedigung der DNA (inaktiviert sowohl vegetative MO als auch Sporen)
für Oberflaechenentkeimung
- IR-Strahlung => Entkeimung durch entstandene trockene Hitze (780 nm - 1000 µm) - Strahlung wandelt sich auf der Oberflaeche in Waerme um, haengt von der Absorptionsmaximum des Materials der Oberflaeche ab
nur möglich, wenn Oberflaeche hitzestabil ist
Welche chemische Verfahren zur Inaktivierung von MO sind bekannt? Welce wird heaufiger eingesetzt? Warum werden die 2 anderen Verfahren nicht oft benutzt?
- Peressigsaeure
=> ist effektiver als H2O2 bei RT, gegen Bakterien/Pilze/Sporen, meistens bei CIP oder bei Packstoffentkeimung bei niedrigen T für hitzelabile Sachen
Nachteil: Toxische Rückstaende (Essigsaeure), instabil, stark korrosive Wirkung auf Oberflaechen
- Wasserstoffperoxid H2O2
=> haeufiger eingesetzt bei Packstoffentkeimung, hohe Effektivitaet gegen alle MO, Aktivitaet steigt mit höhere T, keine toxische Rückstaende (bei Peressigsaeure bleibt Essigsaeure zurück), muss nur durch Heißluft getrocknet werden
- Formaldehyd
für vegetative Bakterien/Pilze/Viren
Nachteil: giftiges, kanzerogenes Potential des Aldehyds, hohe T und Luftfeuchtigkeit für Sporeninaktivierung (schaedigende Wirkung auf elektronische Bauteile)
- Plasma
Inaktivierung von MO durch H2O2
Flüssige H2O2:
- Tauchbad
- Aufsprühen von H2O2 => optimal: möglichst kleine und auf Oberflaeche gut verteilte Tropfen
H2O2 muss wieder entfernt werden (durch Heißuft trocknen => H2O2 verdampf bei Trocknung).
Gasförmige H2O2:
- Kondensationsverfahren
- Wasserstoffperoxiddampf
Welche Faktoren wirken sich erschwerend auf die Packstoffentkeimung mittel UV-C-Strahlen aus? Nennen Sie mindestens 3 Einflussgrössen.
- Schutz der Zellen vor UV-C durch: Verklumpung (schützt innenliegende Zellen), Staub und Schmutz, Schattenbildung (Abschirmung vor Strahlung)
- Abstand der Strahler zur Oberflaeche hat einen Einfluss => Je größer die Distanz, desto schlechter die Abtötung, desto weniger die übertragene Energie, desto weniger Strahlerleistung
- Winkel der einfallenden Strahlung => senkrecht: Strahlungintensitaet am größten, je flacher der Winkel, desto niedriger ist die Intensitaet
- Luftfeuchtigkeit - je größer die Luchtfeuchtigkeit, desto weniger hat UV-C einen Effekt
- kein Durchdringen von festen Körper
Zyklusphasen von typischem Entkeimungszyklus zur Dekontamination von Reinräumen mit gasförmigem H2O2 nennen, erläutern und graphisch darstellen. Problematik der Kondensatbildung in Reinräumen erklären.
Wasserstoffperoxid-Dampf (VHP):
- 30%iges H2O2 wird verdampft
- bei Einhaltung korrekter Parameter tritt keine Kondensation auf => H2O2 ist komplett in der Gasphase, schlaegt sich nicht auf Oberflaeche nieder und durch Belüftung kann es rückstandsfrei entfernt werden
- MAK ist einzuhalten (max. Arbeitskonz.)
Zyklusverlauf von VHP:
1.Phase: Entfeuchtung
=> da H2O2 besonders gut bei niedrigeren Luftfeuchten wirkt
2. Phase: Konditionierung
- H2O2 wird mit hohen Einspritzrate in den Raum eingeleitet
- rel. Luftfeuchtigkeit steigt dadurch leicht an (durch Verdampfen von H2O2)
- gute Verteilung von H2O2 im Raum wichtig
3. Phase: Dekontamination
- geringfügig Einspritzen von H2O2 => H2O2-Konzentration konstant halten, da durch die Inaktivierung ein Teil von H2O2 verbracuht wird
4. Phase: Belüftung
- schlagartige Abnahme der H2O2-Konz., da Belüftung mit steriler Luft
- Abnahme der relativen Luftfeuchtigkeit, da sterile Luft sehr trocken ist
- MAK wird gewaehrleistet (Maximale Arbeitskonzentration)
Kondensationsproblem:
Wenn H2O2 nicht gleichmaeßig im Raum verteilt ist, dann würde im Raum Konzentrationsmaxima an best. Orten geben, die vlt. die Saettigungslinie überschreiten und damit es zu einer Kondensation kommt. Hohe MAK hat gesundheitsschaedliches Potential.
Beim Kauf einer aseptischen Abfüllanlage für Sterilmilch werden Sie vom Anlagenhersteller gefragt, welche Keimreduktion bei der Sterilisation der Verpackung erzielt werden soll. Wie schätzen Sie diese Grösse ab und wie können Sie die vertragliche Vereinbarung überprüfen?
Testverfahren zur Sterilisierung von Packstoffen:
Verpackung künstlich mit dem geeigneten Testkeim (der resistenteste je nach betrachtete Entkeimungstechnik, und je Produkt: hier bakterielle Sporen für haltbare Produkte wie Sterilmilch) verkeimen, etwa 106 KbE/Gebinde
Behandlung der Verpackung in der Testanlage (bei unbekannter Reaktionskinetik) oder direkt in der Abfüllanlage (aber man will die Anlage nicht kontaminieren)
Überlebende Keime detektieren
Inaktivierungserfolg berechnen, indem man schätzt, wie viele KbE/Gebinde übrig bleiben! Dann Anfangskeimzahl/Endkeimzahl = Keimreduktion (min. 4 Log?)
In welchen Konzentrations- und Temperaturbereichen wird bei der Packstoffsterilisation (Aseptikanlage) mittels Wasserstoffperoxid gearbeitet?
Konzentration 30-40%ig, bei 23°C für Kaltabtötung (nicht sehr effektiv) o. 70-80°C mit Wärme
→ nicht zu konzentriert u. bei zu hohen T°, sonst explodiert!
→ max 0,5 ppm zurückbleibend (Grenzwert)
Was ist beim Wechseln des Packstoffmaterials zu bedenken, wenn die Entkeimung mittels Infrarot-Strahlung erfolgt?
- Schmelzpunkt des Packstoffes (besonders bei Kunststoffen)
- Absorptionsvermögen, das die Oberflächentemperatur beeinflusst (z.B. bei Deckplatinen mit best. Siegellack-Beschichtung auf der Innenseite => bessere Absorption der Strahlung => mehr Hitze)
Was versteht man unter dem aw-Wert (kurze Definition)?
:= ist ein Maß für das verfügbare Wasser und zeigt in welchem Maße das Wasser durch das Substrat gebunden ist.
\(a_{w} = \frac{p}{p_{0}}\)
p... Wasserdampfpartialdruck im LM
p0... Wasserdampfdruck von reinem Wasser (= 1)
Jeder Zusatz von wasserbindenden Substanzen wie Salz, Zucker und Proteinen oder ein Wasserentzug durch Trocknen oder Tiefgefrieren bewirkt eine Absenkung des aw-Wertes unter 1. Da Mikroorganismen für alle Stoffwechselaktivitäten Wasser benötigen, führt eine Absenkung des aw-Wertes zu einer immer stärkeren Wachstumshemmung.
Warum ist generell ein höherer aw-Wert (0,8-1,0) geeigneter für die Inaktivierung von Mikroorganismen als ein niedrigerer (0,4)? Warum nimmt die Inaktivierungseffizient dennoch bei sehr niedrigen aw-Werten wieder zu? Warum wird die Inaktivierung bei einem geringen aw-Wert in der Industrie nicht angewandt?
Bei aw-Wert von 0,4 ist die maximale Hitzebestaendigkeit von vegetativen Zellen und Sporen zu beobachten. Dabei wird die Hitzeinaktivierung von Enzymen in Sporen verzögert.
Bei einer höheren relativen Luftfeuchtigkeit (~Wasseraktivitaet) werden mehr MO inaktiviert, da die Proteine in einer feuchten Umgebung schneller denaturieren als in einer trockenen Umgebung. Bei sehr niedriger relativer Luftfeuchtigkeit nimmt das Sporenabsterben zu, da die chemische Reaktionen (oxidativ & radikal) öfter stattfinden.
Trockene Produkte haben niedrige aw-Werte und sind daher mikrobiologisch relativ stabil. Warum ist Keiminaktivierung trotzdem nötig und welche Probleme gibt es z.B. in trockenen Gütern wie getrockneten Kräutern? Wie kann man die Keimzahl trotzdem senken? 2 nicht- thermische Verfahren nennen und erklären!
Getrocknete Produkte haben geringe aw und sind deswegen „microbiologically stable“:
- Kein Anstieg der MO-Anzahl
- Wenn aber MO vorhanden ist, dann ist es möglich, dass diese bei getrockneten Produkten stabilisiert werden
Ihre Desinfektion und gute Konservierung sind v.a. dann notwendig, wenn ihre Keimbelastung im Rohstoff bereits hoch ist und sie nicht im LM erhitzt werden.
In trockenen Gewürzen und Pulvern (oft geringer als 0.6) gibt’s ein niedriger Feuchtigkeitsgehalt. Bei Proben mit aw < 0.6 gibt’s aber andere Probleme:
- Lipidoxidation: höchste Lipidoxidationsraten aw zw. 0.6 und 0.8 sowie < 0.1
- Maximale Hitzebestandigkeit der Sporen bei aw = 0,4
Nicht-thermische Verfahren zur Sterilisation:
- Chemikalien
Ethylenoxid (krebserregend, nicht empfohlen) od. Hydrogenperoxid
Sterilisator mit Proben gefüllt => Vakuumerzeugung => Injizierung von verdampfter H2O2 => Entfernung von H2O2 durch Belüftung => Proben entnommen
Mechanismus: Erzeugung reaktiver Sauerstoffspezies wie Hydroxylradikale, die Nukleinsaeuren, Enzyme, Zellwandproteine usw von MO angreifen.
Nachteil: geringere Penetrationsvermögen als Ethylenoxid
- Strahlentherapie, z.B. UV-A
UV-A hat geringe Freuquenz/Energie, schaedigt DNA der MO.
Nachteile: geringe Energie, geringe Penetrationsvermögen => nur auf der Oberflaeche
Wie erfolgt die Hitzesterilisation von getrockneten Produkten?
1. Wet Heating:
Dampfsterilisation:
- Benutzung von überhitztem Dampf (:= T von gesaettigtem Dampf - :=Koexistierung v. Wasserdampf & Wassertropfen - erhöht)
- Nach der Hitzebehandlung wird die Probe getrocknet/gekühlt
Mechanismus: MO werden durch die irreversible Koagulation und Denaturierung der Enzyme & Strukturproteinen zerstört
Vorteil: keine chemische Rückstaende
Nachteil: bei höhere T des Produkts kann aetherisches Öl verloren gehen & durch den Dampf ins Produkt eingebrachte Feuchtigkeit muss vollstaendig entfernt werden, sonst Schimmelbildung & Verstopfungen
2. Dry Heating:
Hot air processing:
- Fast heating => heißes Gas & Probe gemischt, durch Wirbelwind am Ende getrennt
- Fast cooling => sterilisierte Probe & kaltes Gas/Fluid vermishct, durch Wirbelwind wird die behandelte Probe getrennt
Problem: Staubexplosion w. statischer Ladugen bei Probe
Wie erfolgt die Strahlentherapie bei trockenen Güter?
- UV
UV hat eine geringere Frequenz und geringere Energie als X- und Gamma-Strahlung. UV-Strahlung schädigt DNA der MO.
Nachteile:
Geringe Energie => geringe Penetrationsvermögen => nur auf der Oberfläche anwendbar
Längere Behandlungszeiten => Zersetzung der Vitamine & Veränderungen der sensorische (z.B. Geschmack) sowie ernährungsphysiologische Eigenschaften der Probe
- Gamma
Sie hat die höchste Frequenz (geringe Wellenlänge) und die höchste Energie (=> höhere Penetrationsvermögen) im Vergleich zu den anderen Strahlungsarten.
Direct hit: DNA wird direkt zerstört.
Indirect hit: H2O-Moleküle der Proben werden ionisiert und reaktive Komponenten des ionisierten H2O hergestellt. Diese erzeugen Schaeden an essentiellen Molekülen/DNA von MO.
Quelle: Cobalt-60
- Elektronenstrahl
*von Beschleunigern erzeugt
Mechanismus: Produktion v. freien Radikalen, die mit Makromolekülen reagieren => zellulaere DNA schaedigen & Zelltod von Erreger
Vorteile: schneller als Sterilisation durch Gamma-Str., erzeugt kein Atommüll, bessere Materialvertraeglichkeit
Nachteile: nicht so tiefes Eindringen wie Gamma-Strh.
Wie funktioniert die Sterilisation von trockenem Güter mittels Hochdruck?
High pressure processing:
- Vakuumverpackung der Proben in flexibler Verpackung
- Verpackung in Druckbehaelter
- Befüllen von Behaelter mit Drückübertragungsflüssigkeit, z.B. Wasser
- Erreichen des Zieldrucks durch Kompression der Flüssigkeit
- Halten der Probe für gew. Zeit bei Zeildruck
- Druckentlastung des Gefaeßes
- Entladen der Probe am Ende
Was unterscheidet ein Faserfilter von einer Membran hinsichtlich Ort und Mechanismus der Retention von Partikeln?
2 Arten d. Sterilfitration von Gase u. flüssige Medien => benutzen Filter als physikalische Barriere, die Unfiltrat mit MO zurückhalten und das Filtrat abreichern
Tiefenfiltration: benutzt Faserfilter, die Teilchen an der Oberfläche und in die Tiefe einschliessen. Die Rückhaltung/Retention/Abscheidung im Inneren der Filtermatrix erfolgt aufgrund der Partikelgrösse und durch Adsorption an der Fasern (elektrostatische + elektrokinetische WW).
→ 4 Retentionsmechanismen in Hochleistunhschwebstoffilter (Luftfiltration):
o Grosse Partikeln folgen die Strömungslinien und werden zurückgehalten durch:
Trägheit: durch Haftkraefte verbunden
Sperreffekt: w. der Schichtdicke des Filters
o Kleine Partikeln bewegen sich zufällig durch Luftströmung, Brownsche Molekularbewegungn u. Diffusion und werden adsorbiert durch:
Anziehende Van der Waals Bindungskräfte (stärker, aber deren reichweite kleiner als die)
Elektrostatische WW (WW der Ladung der Fasern u. der Teilchen)
→ Tiefenfilter können auch aktive Materialien enthalten (Aktivkohle o. Kieselguhr => Versteigerung d. Filtrationswirkung) zur selektiven Wirkung, u/o. oxidierende Substanzen zur MO-Inaktivierung (Jod o. Chloride Lösung mit biozider Wirkung!)
Membranfiltration: benutzt Membranen, vor u. während des Prozesses, die Partikeln an der Oberfläche zurückhalten, durch:
Siebeffekt: selektive Retention an Oberfl. abhängig der Poren- u. Partikelgrösse = Trenngrenze mit sterischer Abtrennung
WW Partikel mit Membran: für kleinere Partikel, die die Kanäle der Poren verblocken können, gibt es auch Effekte in die Tiefe!
Erläutern Sie die Mechanismen der Partikelabtrennung durch einen Hochleistungsschwebstofffilter mit Wirrfaservlies. Welche Partikel gelangen am leichtesten durch den Filter hindurch und warum? (+ Skizze)
Retention d. Partikeln:
- sterische Rückhaltung im Inneren des Filters w. d. Partikelgröße (Traegheit & Sperreffekt)
- Adsorption der Keime an Filterfasen v.a. durch elektrostatische und elektrokinetische WW (Difussion & Elektrostatik)
Es gibt aber eine kritische Partikelgrösse (MPPS= most penetrating particle size), die den Filter am besten durchdringt, da entweder der Diffusionseffekt nicht greift, weil der Partikel schon zu gross ist, oder keine Trägheits- und Sperreffekt auftreten kann, weil der Partikel zu klein ist.
→ Deswegen müssen Filteranlagen auf diese Partikelgrösse ausgelegt werden.
→ Durch Kaskadenschaltungen kann eine Abscheidung dieser Partikelgrösse erreicht werden.
Eine Raumluftfiltrationsanlage hält sehr kleine Partikel/Teilchen (<0,1 μm) ebenso zurück wie sehr grosse Partikel. Partikel von ca. 0,2 μm dagegen haben eine relativ hohe Durchgangshäufigkeit (durchdringen oft). Stellen Sie dies Grafisch dar und erläutern Sie die Ursachen.
Es gibt eine kritische Partikelgrösse (MPPS= most penetrating particle size), die den Filter am besten durchdringt, da entweder der Diffusionseffekt nicht greift, weil der Partikel schon zu gross ist, oder keine Trägheits- (inertia) und Siebwirkung (sieving) auftreten kann, weil der Partikel zu klein ist.
in diesem Fall ist MPPS = 0,2!
Wieso werden bei einem Filter nicht die kleinsten Patikel am schlechtesten zurückgehalten?
=> wegen der Diffusionseffekt und elektrostatische WW & Haftkraefte
Diffusionseffekt: Partikel werden durchaus vom Luftstrom transportiert, dem überlagert ist aber eine Brownsche Molekularbewegung des Partikels => stoßen sich selber an, schöpfen sich in die unterschiedlichsten Richtungen führen zur zickzackförmigen Fortbewegung und haften dann ans Filter (schwache Haftkräfte)
Elektrostatik: Geladene Filtermaterial wechselwirkt mit dem Partikel (umgekehrt geladen) elektrostatisch.
Was sind die Limitierungen der Tiefenfiltration und wie kann es vorgebeugt werden?
- Durchwachsen von MO
Aufhebung durch begrenzte Standzeit (kleinere Trenngrößen führen zur größeren Durchwachszeiten)
- Verblockung der Filter im Fall hoher Partikellast im Unfiltrat
=> geringe Standzeiten
Was sind die Limitierungen und Vorteile der Membranfiltration?
Vorteile:
- Oberflaecheneffekt
- Entfernung v. Ablagerungen auf Membran d. Filtration im Cross-Flow
- Kontinuierlicher Prozess
- hohe Permeation, höhere Filtratstrom
Nachteile:
- Ablagerungsbildung & Blockierung v. Membran => höhere Retention von MO (+)
- Bakterienwachstum durch Membran
Mit Mikrofiltrationsmembranen (Trenngrenze 1,4 μm) ist es möglich, den Keimgehalt von Trinkmilch zu reduzieren. Es gibt daher Überlegungen, die Mikrofiltration an Stelle eines thermischen Pasteurisierungsverfahrens einzusetzen.
Nehmen Sie zu diesem Vorschlag Stellung und begründen Se ihre Meinung!
Milch hat Proteinkomplexe, die im Größenbereich von MO liegen. Deswegen ist die Sterilfiltration für Milch problematisch, da auch die wichtige Proteinkomplexe (0,4 µm) verloren gehen würden.
Dieses Verfahren ist allein unzureichend zur Sterilfiltration und braucht eine zusätzliche Hitzebehandlung
Option: Kombination von Membranfiltration und schonender Erhitzung (Pasteurisation).
Wie kann die Integrität/Intaktheit von Sterilfiltern überprüft werden? Benennen Sie die in Frage kommenden Tests und erläutern Sie die Funktionsweise und physikalischen Hintergründe eines dieser Testverfahren im Detail.
Validierung von Sterilfiltern: Dokumentierte Beweisführung mit hoher Grad an Sicherheit, dass ein spezifischer Prozess immer ein steriles Produkt herstellt, dass den festgelegten Qualitätsanforderungen entspricht.
Dies erfolgt in 4 Stufen:
1. Ermittlung der vom Filter extrahierbaren Substanzen die zu Rückstände im LM führen können
2. Ermittl. der chemischen Kompatibilität
3. Mikrobiologische Untersuchungen
4. Überprüfung der Intaktheit durch Intergitätstests
Integritätstests: 2 Alternativen => um zu zeigen, dass Sterilfilter intakt ist.
- Direkte Methode:
Bakterienretentionstest, zeigt welche Testkeime durchdringen o. abgehalten werden können. Filter wird direkt mit Bakterien beaufschlaugt und nachgeschaut, ob ein steriles Filtrat rauskommt. Danach muss Filter sterilisiert werden.
→ Destruktiv (Einsatz im Labor für Filterentwicklung, macht den Filter dreckig, unbrauchbar)
Abscheideleistung: LRV = log N/N0
- Indirekte Methoden: je für Gase oder Flüssigkeiten geeignete Filtern, um Eigenschaften der Filtermembranen zu testen
➢ Kapillardrucktest (Bubble Point Test; für kleinere Filtersysteme)
➢ Gas/Luft-Diffusionstest: Druckbeaufschlagung bei ca. 80% des Bubble points (für größere Filtersysteme)
➢ Druckhaltetest: Druckverlust aufgrund von Gasdiffusion in Unfiltratseite (Messung der Druckabnahme als Funktion der Zeit)
➢ Wasserintrusionstest: Eindringen von Wasser in hydrophobe Gas/Sterilluftfilter (Intrusionsdruck ermitteln, bei dem Wasser durchströmt)
→ Wiederverwendbar (ohne MO-Belastung), oft Direkt nach dem Test einsetzbar!
Erläutern Sie (mit Skizze) das Prinzip des Bubble-Point-Testes zur Intergritätsprüfung von Sterilfiltern.
Man geht davon aus, dass eine Porengrößenverteilung im Filter vorliegt. Die größte Kapillare eines schwammartigen Gebildes/Filters wird als erstes freigeblasen, wenn mit Wasser benetzte Kapillaren mit Druck beaufschlagt werden und dann zu einem Durchbruch in der Form von Blasen kommt.
=> Ermittlung der max. Porengrösse einer Membran und eventueller Beschädigungen
- Vollständig mit Wasser füllen (Benetzung) und auf Seite des Unfiltrats Gasdruck erzeugen, u. solange steigern, bis es zum ‚Freiblasen“ der grösten Pore kommt (=> schlagartige Erhöhung des Gasvolumenstroms auf der Filtratseite).
- Genauigkeit sinkt mit zunehmender Filterfläche
- Abhaengig von Membran/Benetzungsmedium/Testgas usw.
- Fehlerquellen: unvolls. Benetzung & Temperatur
Test-Setup:
- Filtermaterial wird eingespannt
- Die Benetzung wird vervollstaendigt => lange genug mit Wasser strömen lassen
- Das Wasser auf der Unfiltratseite gegen Gas austauschen & Luftdruck langsam steigern
- Druck mittels Monometer messen
- Durchbruch der ersten Blase definieren (Bubble-Point)
Sollte ein Filter defekt sein, erfolgt dieser Durchbruch schon viel früher.
Das Erhitzen von Medien zur Inaktivierung von MO erfolgt entweder im Durchfluss oder nach dem Abfüllen in einem Behältnis. Stellen Sie dar, welche grundlegenden Unterschiede diese beiden Verfahren charakterisieren und warum das Erhitzen im Durchfluss zu wesentlich geringeren thermischen Belastungen führt.
- Aufheizen des Produktes nach Abfüllung in der Verpackung kann diskontinuierlich (Batch) in traditionnellen Autoklaven erfolgen, oder kontinuierlich in mordenere Anlagen.
Produkt im Behälter nicht ideal durchmischt, also folgt beim Aufheizen und Abkühlen einem örtlichen Temperaturprofil:
- viel längere Prozessdauer (langsameren T°-Anstieg u. Abstieg) als im Durchfluss
- unhomogene Heizung
- Überprozessierung (mehr Produktbelastung und –schädigung!)
- geringe Waermerückgewinnung
→ Prozess muss nach der langsamsten/kältesten Stelle des Produkts ausgelegt werden, also der Kern.
- Getrennte Heizung des Prod. im Durchfluss vor der Abfüllung ist immer kontinuierlich, und kann durch direkte oder indirekte Entkeimung erfolgen:
➢ Direkte Entkeimung: Wärme wird direkt über Dampfinjektion ins Produkt eingebracht, das örtliche T°-profil ist nicht so stark ausgeprägt
➢ Indirekte Entkeimung: in Platten-, Dünnschich(Kratz)- o. tubuläre Wärmetauscher; gewisse Haltezeit und dann schlagartiges Abkühlen => höhere Waermerückgewinnung
Die thermische Belastung ist im direkten Fall niedriger, da die Prozessdauer (Aufheiz-, Heisshalte- und Abkühlzeiten) enorm verkürzt werden kann => geringe Waermebelastung des Produkts.
Die bakteriologischen und chemischen Effekte ergeben sich aus der gesamten Zeit der Aufheiz-, Heisshalte- und Abkühlvorgänge.
Skizzieren Sie den Temperaturverlauf eines Produktes beim Durchlaufen einer Erhitzungsanlage unter Nutzung des unten stehenden Rasters (Achsenbeschriftung, Einzeichnen des Temperaturverlaufs).
Bewerten Sie die damit verbundenen Effekte in Bezug zu den einzelnen T°-Zeit-Abschnitten relativ zu einem insgesamt angestrebten Zieleffekt. Bringen Sie diese Auftragung in Verbindung mit dem sog. Zeit-T°-Diagramm mit darin enthaltenen Isoeffekt-Linien (siehe Beispiel in Form nachfolgender Grafik).
Allgemeiner Temperaturverlauf des Produktes, mit insgesamt angestrebtem Effekt => ein produktschonendes Abtöten von unerwünschten MO, in 3 Grungetapen/-stufen unterteilt:
1. Aufheizzeit: angestrebter Effekt schnelles und gleichmässiges Aufheizen, um Überprozessierung zu vermeiden
2. Heisshaltezeit: im Zeit-T°-Diagramm sind die Abtötungskurven für MO in Abhängigkeit von der Heisshaltezeit aufgetragen. Der angestrebte Effekt ist die Abtötung der MO (je länger die Haltezeit, desto grösser der Abtötungseffekt). Jedoch ist es wichtig, die Heisshaltetemperatur mit zu berücksichtigen, denn je höher sie gewählt ist, desto geringer fällt die Heisshaltezeit aus (auf die Linien gleicher Fffekte). Durch unterschiedliche Kurvensteigungen können Vitaminschädigung und Farbveränderung so gering wie möglich gehalten werden.
3. Abkühlen: Schnelles Abkühlen schont das Produkt, verhindert aber auch evtl. das Abstreben der Keime → Optimum dafür finden!
Aufsummierung von Teileffekten aus den einzelnen Zeitabschnitten Δt zur Ermittlung der B*- und C*-Werte: jedes Abschnitt trägt durch eine äquivalente Zeit (Flächenintegr°) dem Gesamteffekt bei!
Was unterscheidet die Autoklavensterilisation von der UHT (Produktschädigung von natürlichen und gesunden Produkten)?
- Autoklavensterilisation
Hohe Schädigung an Wirkstoffen.
Diese Methode verwendet man nur dann, wenn man stückige Güter hat, die man gar nicht flüssig durch Wärmeübertrager mit geringer Spaltfalte schicken kann.
- High Temperature Short Time Sterilisation (HTST oder UHT: Ultrahocherhitzung) => Erhitzung für kurze Zeit mit hohe T
Man arbeitet bevorzugt im Durchflussmodus => inline aufheizen/abkühlen zwecks Wärmerückgewinnung.
- Behandlung flüssiger Güter vor der Abfüllung inkl. inline-Kühlung mit hohem Grad an Energierückgewinnung
- Dampfinjektion oder indirekte Wärmeübertragung
- schonender => keine Faerbaenderung & geringe Vitaminschaedigung
Wie funktioniert die Ultrahochdruckbehandlung? Was ist der Wirkprinzip?
- Zuerst wird Kammer zugemacht.
- Danach wird es mit druckübertragendem Medium gefüllt, z.B. Wasser und lässt den Druck wirken (mit dem Medium steigt auch der Druck)
- Wenn der Kammer voll ist und Luft verdrängt wird, beginnt die Hochdruckphase, die für eine Druck-Zeit-Einheit konstant gehalten wird.
- Druckausbreitung erfolgt in jeder Stelle gleichzeitig (schlagartig).
- Anschließend wird wieder entleert, Kammern aufgemacht.
Wirkprinzip: Prinzip von Le Chatelier und Braun => GGW einer Reaktion, die mit einer Volumenverringerung verbunden ist, verschiebt sich unter Druck auf die Seite der Produkte
Erklären Sie den Mechanismus von elektrischen Hochspannungsimpulsen (Pulsed Electrical Fields, PEF) auf MO
- Zerstörung der Zellwand durch Zellwandpolarisierung
- Elektroporation der Zellen des behandelten Mediums
Bei der Behandlung wird das Produkt zw. 2 Elektroden platziert (Spaltweite: Elektrodenabstand) und mit elektrischen Pulsen behandelt, die durch hohe Feldstärken und eine kurze Dauer charakterisiert sind. Das führt dazu, dass die Ionen in der und außerhalb der Zelle sich polarisieren. Wenn die kritische Feldstärke erreicht wird, wird eine Pore in der Membran geöffnet.
Dabei findet eine reversible (E = Ek) oder irreversible Porenöffnung in den Zellmembranen statt.
Große Zellen (größere Zelldurchmesser) lassen sich leichter inaktivieren. Je größer die Zelle, desto größer ist das induzierte Membranpotential, damit wird kritische Feldstärke des Membranpotentials (UMC = 1V) wird schneller erreicht.
Die Membranpermeabilisierung erfolgt durch 3 verschiedene Mechanismen:
➢ Elektoporation: Bild. u. Vergösserung von Poren in einer Mb. bei Überschreiten der kritischen Feldstärke Ek.
➢ Elektro-Osmose: gerichteter Fluss von Elektrolyten in der Nähe einer geladenen Fläche in eine Mb-Pore unter dem Einfluss (Geschwind.) eines äusseren elektischen Feldes, weil die Ladung des Inneren unterschiedlich ist
➢ Membranüberhitzung: durch Joule’sche Erwaermung erzeugt aus dem Fluss elektr. Stroms durch ein leitendes Medium
→ Effekt mit sehr schwachem Einfluss
Welche Eigenschaft macht Zellen anfällig für die Behandlung mit pulsierenden elektrischen Feldern?
Zellen bestehen aus einer Membran mit innerem Cytoplasma. Es enthält Organellen die die metabolischen Reaktionen durchführen, und die bestimmte WW mit der Aussenwelt benötigen. Dieses wird durch die selektive Permeabilität der Zellmembran gewährleistet, aber wenn der Ladungsunterschied der Ionen auf beide Seiten nicht mehr stimmt, wegen d. Elektro-Osmose- induzierte Mechanismen, oder wenn die Membran durch PEF perforiert wird, kann die Zelle nicht mehr korrekt funktionnieren.
Über welche Beobachtungen hat S. Prusiner nachgewiesen, dass es sich bei Prionen um infektiöse Proteine und nicht um MO oder Viren handelt?
- Nukleasen (Erbmaterial abbauende Enzyme) lassen den Erreger intakt => Erreger hat kein Erbmaterial!
- Ionisierende oder UV-Strahlung schädigen den Erreger weit weniger als Viren.
- Proteinabbauendes Trypsin und andere Proteasen zerstören auch diese Erreger.
- Chemikalien, die Proteine chemisch modifizieren, und Harnstoff/Phenol/Detergentien, welche die Struktur von Proteinen destabilisieren, zerstören den Erreger.
Wie unterscheidet man analytisch zwischen physiologischen und pathogenen/infektiösen Prionen?
Prione:
- die normalen/physiologischen körpereigene Proteine (PrP , cell/PrP , sensitive ggü. Proteinase K), die Funktionen im Körper erfüllen
- die infektiösen/pathogenen Proteine, die nach einer Strukturmodifikation zu PrPsc(scrapie like)/PrPres(resitent) als Auslöser neuroderegenerativer Erkankungen (wie TSE) wirken.
Beide Varianten haben die gleiche Aminosäuresequenz (209 AS) und den gleichen Molekulargewicht, aber sie haben eine unterschiedliche Tertiärstruktur (mehr alpha-Helices beim normalen/ mehr beta-Faltblätter beim infektiösen) und umwandelbaren Faltungszustände, die ihnen untersch. Eigenschaften geben: obwohl der normale Prion immer wieder gebaut und abgebaut wird, weist der infektiöse eine partielle Resistenz ggü. das abbauende Proteinase-K Enzym.
Durch diese Eigenschaft kann man die Infektiösen analytisch nachweisen:
- biochemische Methoden
- Tierexperimente
- immunologische Techniken wie der Western Plot, der Elisa Test usw.
z.B. BSE-Schnelltest:
- PrP wird mit Proteinase K in Kontakt gebracht.
- Proteinase K kann zelluläres PrPc verdauen und PrPSc nicht vollständig verdauen: 142 AS langer Abbaurest (molekulare Masse = 27-30 kD), welche mittels Western-Blot nachgewiesen wird.