Banking & Finance Finanzierung

Erweiterung der Karteikarten von Modul 3 zur Finanzierung

Erweiterung der Karteikarten von Modul 3 zur Finanzierung


Kartei Details

Karten 28
Sprache Deutsch
Kategorie Finanzen
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 21.11.2020 / 01.04.2022
Weblink
https://card2brain.ch/box/20201121_banking_finance_finanzierung
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Was versteht man unter der Liquiditätsplanung?

Die Liquiditätsplanung ist eine monatliche Detailplanung der erwarteten Cash-flows des folgenden Budgetjahres. Sinnvollerweise ist sie nach operativen, finanzierungs- sowie investitionsseitigen Cash-flows gegliedert. (Planung ist blockweise oder rollend möglich)

Welche Massnahmen zur Liquiditätsplanung gibt es?

Massnahmen zur Beeinflussung der kurzfristigen Liquiditätsentwicklung (Cash Cycle) vor allem bei gefährdeter Zahlungsfähigkeit sind enorm wichtig. (Im Gegensatz zur langfristigen strategischen Finanzpolitik mit Ziel: langfristig finanzielles Gleichgewicht mittels einer Abstimmung der Kapital- und Vermögensseite) Können Liquiditätsengpässe durch Kreditlimiten beseitigt werden, das Problem innerbetrieblich zu lösen. Erst wenn die internen Möglichkeiten ausgeschöpft sind, werden grössere zusätzliche Aussenfinanzierungen angestrebt

Operating Cash-flows:

-Verkaufsförderung (auch Durchhaltemassnahmen)

-Durchsetzung von Preiserhöhungen

-Beschleunigung der Debitoreneinzahlungen

-Senkung und Straffung der Lagerhaltung

-Senkung der für die Liquidität relevanten Produktions-, Verwaltungs- und Vertriebskosten

Investitionsseitige Cash-flows:

-Verschiebung von Investitionsterminen

-Verzicht auf Investitionen

-Desinvestitionen im Bereich der materiellen Anlagen

-Veräusserung finanzieller Aktiven (Wertschriften, Beteiligungen,..)

Finanzierungsseitige Cash-flows:

-Verlängerung von Kreditorenfristen

-Aufnahme von zusätzlichem Fremd- oder Eigenkapital

-Abschluss von Leasingverträgen, Sale-and-lease-back

-Dividendenreduktion, Dividendenverzicht

 

Welche beiden Möglichkeiten zur Innenfinanzierung gibt es nebst der Selbstfinanzierung?

Bei der Innenfinanzierung werden Finanzmittel direkt aus der operativen Tätigkeit über den Absatzmarkt generiert:

-Die Finanzierung aus Abschreibungsgegenwerten setzt das früher im Anlagevermögen gebundene Kapital schrittweise wieder frei

-Bei der Rückstellungsfinanzierung führt die Bildung von Rückstellungen für zukünftige unsichere Verpflichtungen dazu, dass zweckgebundenes Fremdkapital geschaffen wird

Wie ist der Nennwert (Nominalwert) einer Aktie definiert?

Der Nennwert (Nominalwert) einer Aktie gibt an, mit welchem Anteil ein Aktionär am Aktienkapital der Aktiengesellschaft beteiligt ist. Der Nennwert ist derjenige Betrag, der auf der Aktie steht. 

 

(Skript Kapitel 3.5.1 Aktienkapital und Partizipationskapital)

Was versteht man unter einer Namenaktie & einer Inhaberaktie?

Der Erwerber einer Namenaktie muss sich mit Namen und Wohnort ins Aktienbuch des Unternehmens eintragen. Bei gewöhnlichen Namenaktien kann sich jeder im Aktienbuch eintragen lassen (Ausnahme vinkulierte Namenaktien).

Die Übertragung einer Inhaberaktie erfolgt mit blosser Übergabe. Das Unternehmen kennt die Aktionäre nicht und kann unerwünschte Beteiligungshalter auch nicht fernhalten. In der Schweiz werden Inhaberaktien künftig abgeschafft & automatisch in Namenaktien umgewandelt.

 

(Skript Kapitel 3.5.1 Aktienkapital und Partizipationskapital)

Die drei Varianten der Kapitalerhöhung mit GV-Beschluss beschreiben. 

Ordentliche Kapitalerhöhung: Es handelt sich um eine Gewöhnliche Aktienkapitalerhöhung mit Vermögenszugang mit dem Zweck der Erhöhung des Aktienkapitals. Durch Verwaltungsrat durchgeführt; Umfang der Erhöhung nicht gesetztlich vorgeschrieben; GV-Beschluss darf Bezugsrecht nur aus wichtigen Gründen aufheben 

Genehmigte Kapitalerhöhung: Die Generalversammlung ermächtigt Verwaltungsrat, das Aktienkapital innerhalb einer bestimmten Frist und eines bestimmten Umfanges (max Hälfte des bisherigen AK) zu erhöhen; Rasches Vorgehen bei Erwerb von Beteiligungen oder Fusionen, grossen Investitionen, günstigen Kapitalmarktsituationen,..; GV-Beschluss darf Bezugsrecht nur aus wichtigen Gründen aufheben 

Bedingte Kapitalerhöhung: Dritte (Obligationäre, Mitarbeiter) entscheiden über den Zeitpunkt der Durchführung und den Umfang der Aktienkapitalerhöhung (max Hälfte des bisherigen AK) mit dem Zweck der Abgeltung der Rechte auf Bezug neuer Aktien aus Wandelanleihen, Optionen auf Mitarbeiteraktien, Aktionärsoptionen; Bei Ausübung der Wandel- bzw. Optionsrechte innerhalb der vorgesehenen Frist; Kein Bezugsrecht Aktionäre haben jedoch für Wandelanleihen ein Vorwegzeichnungsrecht

 

(Skript Kapitel 3.5.2. Kapitalerhöhungen)

Zusatz zu den 6 Gründen der AK Erhöhung bzgl. Rechtliche Vorschriften, Vorteilhafte Bedingungen, Kapitalstrukturpolitik

Rechtliche Vorschriften: Diese bestehen vor allem bei Banken und Versicherungen. Das Eigenkapital muss im Verhältnis zum Fremdkapital oder dem Geschäftsumfang eine gewisse Mindestgrösse vorweisen.

Vorteilhafte Bedingungen: Bei hohen Aktienkursen ist es für Unternehmen lukrativer Eigenkapital zu beschaffen, da es dann möglich ist, zusätzlich zum Nennwert einer Aktie, ein hohes Agio zu verlangen. Dem Unternehmen fliesst so mehr Geld in die Kassen (Nennwerterhöhung + Agio, das in die Kapitalreserven fliesst).

Kapitalstrukturpolitik: Eine Aktienkapitalerhöhung bedeutet für eine Firma gleichzeitig auch eine Erhöhung des Eigenkapitals. Dies ist sinnvoll, wenn langfristiges Kapital benötigt wird und die allgemeine Marktlage für Fremdkapital nicht vorteilhaft ist. Zudem muss auf das Eigenkapital kein fixer Zinssatz bezahlt werden, wodurch die liquiden Mittel in finanziell schwierigeren Zeiten weniger beansprucht werden. 

(Will man eine Kapitalerhöhung durch Erweiterung des Aktionärkreises bei bereits kotierten Unternehmen durchführen, muss sie ohne Ausgabe von Bezugsrechten stattfinden) 

 

(Skript Kapitel 3.5.2. Kapitalerhöhungen)

Was ist ein Bezugsrecht & weshalb wird es benötigt? 

Durch die Ausgabe neuer Aktien sinkt der effektive Anteil jedes Investors am Unternehmen. Durch das Bezugsrecht sollen die Aktionäre vor den negativen Folgen geschützt werden. Das Recht zum Bezug neuer Aktien stellt ein Grundrecht der bisherigen Aktionäre dar (nur aus wichtigen Gründen ausgeschlossen). Besonders wichtig, wenn neue Titel deutlich unter dem aktuellen Börsenkurs auf den Markt kommen. Pro bisherige Aktie wird ein Bezugsrecht definiert. Aktionäre, die keine neuen Aktien kaufen wollen, können ihr Bezugsrecht an der Börse veräussern. Der Erlös entschädigt sie für die durch die Kapitalerhöhung entstehende Kapitalverwässerung.

 

(Skript Kapitel 3.5.2. Kapitalerhöhungen)

Wie läuft eine Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln (Ausgabe von Gratisaktien) ab?

Bei einer Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln erhalten alle bisherigen Aktionäre im bestehenden Verhältnis neue Aktien, für die keine Gegenleistung geschuldet ist, sogenannte Gratisaktien. Irreführend, da Anspruch auf das Vermögen des Unternehmens bleibt gleich hoch wie vorher, er ist nun aber auf eine grössere Anzahl von Aktien verteilt. Unternehmensintern erhöht sich jedoch das nominelle Aktienkapital. Diese Liberierung aus folgeden Positionen erfolgen: Reserven, Gewinnvortrag, Verfügbarer Reingewinn des aktuellen Jahres

 

(Skript Kapitel 3.5.2 Kapitalerhöhungen)

 

Was für Günde gibt es für eine Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln?

Attraktivität für (Klein-)Anleger: Ist der Kurs einer Aktie im Verhältnis zum Nennwert sehr hoch, kann mit der Ausgabe von Gratisaktien der Kurs gesenkt werden (Unternehmenswert bleibt gleich, wird auf grössere Anzahl Aktien verteilt). Tiefere Kurse sind oft erwünscht, weil für diese Aktien ein grösserer Markt besteht.

Dividendenpolitik: Wird der Dividendensatz konstant gehalten und werden gleichzeitig Gratisaktien ausgegeben, steigt der absolute Betrag der Dividende pro Aktionär, ohne dass der Dividendensatz erhöht wird.

 Alternative zur Gewinnausschüttung: So bleiben flüssigen Mittel im Unternehmen (nur symbolisch die Vermögenslage des Aktionärs nicht besser)

 

(Skript Kapitel 3.5.2 Kapitalerhöhungen)

Was versteht man unter Venture Capital & in welcher Situation wird es benötigt?

Bei Firmengründungen innerhalb einer etablierten und soliden Branche wird das notwendige Kapital oft durch den Unternehmensgründer selbst aufgebracht durch eigene Mittel oder Darlehen. Handelt es sich jedoch zum Beispiel um eine innovative Wachstumsbranche mit erheblichem Gefahrenpotential und wird entsprechend viel Kapital benötigt, verhalten sich Bankinstitute meist sehr restriktiv bei der Gewährung von Krediten.

In diesem Fall kann der Investitionsbedarf durch Venture Capital finanziert werden. Venture Capital wird von externen Investoren in Form von Eigenkapital speziell für erfolgs- und wachstumsträchtige Startup-Unternehmen bereitgestellt. Aufgrund Unsicherheit des zukünftigen Geschäftserfolges/Risiko wird höhere Rendite erwartet (zusätzlich Vermittlung von Managementwissen)

 

Skript Kapitel 3.5.3 Weitere Aspekte der Beteiligungsfinanzierung

Was ist ein Initial Public Offering & dessen Hauptproblem?

Die Erstplatzierung von Aktien an der Börse wird als Going Public oder Initial Public Offering (IPO) bezeichnet. Dabei wird eine private Aktiengesellschaft in eine Publikumsaktiengesellschaft umgewandelt. Hauptproblem: Festlegung des Aktienpreises: Ist der Preis zu tief (Underpricing) erhält das Unternehmen weniger Geld aus der Emission der Aktien. Ist der Preis zu hoch, so finden sich keine Abnehmer für die Wertpapiere: Genaue Unternehmensbewertung, um angemessenen Preis für die Aktie festzulegen

 

Skript Kapitel 3.5.3 Weitere Aspekte der Beteiligungsfinanzierung

 

Defnition Kreditwürdigkeit & Kreditfähigkeit

Kreditwürdigkeit beinhaltet persönliche, qualitative Faktoren wie die Managementfähigkeit eines Schuldners

Kreditfähigkeit beinhaltet sachliche, quantitative Faktoren wie finanzielle Lage des Kreditnehmers

 

Skript Kapitel 3.6.2 Bonitätsbeurteilung und Ratingklassen

Was ist neben der Definition im Selbststudium über Obligationenanleihen (Bonds) zu wissen? 

Obligationenanleihen (Bonds) sind langfristige Fremdkapitaltranchen mit Laufzeiten von 3 bis theoretisch unendlich. Ein Hauptcharakteristikum ist das Bestehen einer grossen Finanzschuld (ab ca. CHF 100 Mio.), welche in standardisierte Stücke (Teilschuldverschreibungen) zerlegt ist. Bei öffentlich breit gestreuten Anleihen handelt es sich meist um Tranchen in der Höhe von CHF 5’000, ergänzt um grössere Stücke für institutionelle Anleger. Diese können zum einen über den Kapitalmarkt öffentlich oder privat begeben werden (Direktplatzierung bei institutionellen & grossen Privatinvestoren)

Was ist im Zusammenhang mit der Festlegung der Höhe des Zinssatzes einer Obligationenanleihe zentral?

-Das Rating einer Obligationenanleihe: Analog zu Bankkrediten hängt auch bei Obligationenanleihen das Rating primär von der Bonität des Schuldners (Emittent) ab und gibt Auskunft über die Ausfallwahrscheinlichkeit der Anleihe. Eine Anleihe mit hohem Zahlungsausfallsrisiko wird von den Rating-Agenturen ein tiefes Rating erhalten, was zur Folge hat, dass die Unternehmung mit höheren Fremdkapitalkosten konfrontiert sein wird.

-Allgemeines Zinsniveau

-Charakteristiken der Obligation (wie Laufzeit)

Welche Art der Verzinsung ist bei Obligationenanleihen (Bonds) nebst den Coupon-Zahlungen möglich?

Die Verzinsung von Obligationenanleihen wird nicht nur durch die jährlichen Coupon-Zahlungen abgegolten, sondern kann auch über Abweichungen des Emissionspreises zum Nennwert erfolgen.

Wie wird der Preis von Obligationen in der Regel angegeben?

Der Preis von Obligationen wird normalerweise in Prozent des Rückzahlungswertes angegeben.

Wird ein Bond zu pari ausgegeben, bedeutet dies, dass der Preis genau dem Rückzahlungswert entspricht, also 100%. Bei Preisen über 100% spricht man von einem Preis über pari, bei Preisen unter 100% von einem Preis unter pari.

Welche Art von Bonds gibt es neben klassischen Bonds mit oft jährlichen Zinszahlungen?

Den sogenannten Zerocoupon-Bond, welcher keine periodischen Zinszahlungen bezahlt, unter pari (unter dem Nennwert) ausgegeben und zu pari (zum Nennwert) zurückbezahlt wird. Die emittierende Unternehmung muss dadurch keine periodischen Coupon-Zahlungen leisten, erhält jedoch zum Zeitpunkt der Emission weniger Mittel. Der Investor realisiert den Zinsertrag in Form der Differenz zwischen Rückzahlungsbetrag und Kaufpreis.

Wieso gewinnt die hybride Finanzierung zunehmend an Bedeutung?

-Nicht so stark reguliert ist wie die Beteiligungsfinanzierung

-Weist im Vergleich zur Fremdfinanzierung meistens eine höhere Verzinsung auf

Was ist der Unterschied von Innen- & Aussenfinazierung? 

Im Rahmen der Innenfinanzierung werden Finanzmittel direkt aus der operativen Tätigkeit generiert, also ohne zusätzliche Inanspruchnahme externer Kapitalquellen. Während die Aussenfinanzierung entsprechende Finanz- oder Desinvestitionstransaktionen bedingt, geschieht Innenfinanzierung «automatisch» als finanzielle Konsequenz der Geschäftstätigkeit. 

Die Innenfinanzierung resultiert als Saldo der liquiditätswirksamen Erträge (Geldzuflüsse) und der liquiditätswirksamen Aufwendungen (Geldabflüsse), ist also dem operativen Cashflow gleichzusetzen (direkte Ermittlung, auch möglich ist indirekte, Veränderung der liquiden Mittel Fonds, Accounting)

Was versteht man unter Selbstfinanzierung & welche zwei Formen unterscheidet man?

Unter Selbstfinanzierung versteht man die Beschaffung von Kapital durch Zurückbehalten von Gewinnen. Man unterscheidet zwei Formen:

1) Offene Selbstfinanzierung (Gewinnthesaurierung): Dabei werden Gewinne nicht an die Eigenkapitalgeber ausgeschüttet, sondern im Unternehmen einbehalten

2) Verdeckte Selbstfinanzierung (Bildung stiller Reserven): Dabei werden entweder die Aktiven unterbewertet oder die Passiven überbewertet. Bis zu einem gewissen Mass ist diese verzerrte Darstellung der Bilanz zulässig (v.a. gemäss OR) und wird als Vorsichtsprinzip bezeichnet.

Wie sind Selbstfinanzierungsaufkommen und Dividendenpolitik miteinander verbunden? Auf welche Art kann eine Dividende ausgeschüttet werden?

Höhere Ausschüttungen führen zu einer verminderten Selbstfinanzierung und umgekehrt.

Die Dividende wird entweder vom aktuellen Gewinn oder aus den Reserven (frühere Gewinne) ausbezahlt. Die Ausschüttung kann dabei drei verschiedene Formen annehmen:

· Bardividende: In der Praxis ist die Bardividende die häufigste Variante. Dabei wird dem Aktionär ein Geldbetrag ausbezahlt.

· Wertpapier- oder Stockdividende: Anstelle eines Geldbetrags werden Gratisaktien ausgegeben. Die Aktien werden den Aktionären im bisherigen Verhältnis zugeteilt.

· Naturaldividende: Bei der Naturaldividende erhalten die Aktionäre Produkte des Unternehmens.

Welche zwei verschiedenen Grundsätze der Dividendenpolitik gibt es?

Stabile Dividendenpolitik: Die Dividende pro Aktie wird über einen langen Zeitraum möglichst konstant gehalten

Gewinnabhängige Dividende: Die Dividende schwankt mit dem erzielten Gewinn und verdeutlicht die Bedeutung des Aktienkapitals als sogenanntes Risikokapital

Was ist zu beachten bei der Finanzierung aus Abschreibungsgegenwerten? 

Auf denjenigen Teil des Gewinns, der aufgrund dieses zusätzlichen Aufwands (Abschreibungen) nicht ausgewiesen wird, fallen weder Steuern an noch kann er an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Es werden also Steuern und Ausschüttungen eingespart, wodurch dem Unternehmen zusätzliche liquide Mittel (für Ersatzinvestitonen) zur Verfügung stehen. 

Was hat die Wahl der Kapitalstruktur für einen Einfluss?

Die Wahl der Kapitalstruktur also Finanzierungsverhältnisses (FK/ EK) hat einen direkten Einfluss auf die Eigenkapitalrendite (rEK, Return on Equity (ROE)) und das von den Eigenkapitalgebern getragene Risiko

Was ist der Leverage-Effekt?

Der Leverage-Effekt befasst sich mit dem Einfluss der Finanzierung eines Unternehmens auf die Rentabilität des Eigenkapitals. Ein positiver Leverage-Effekt resultiert dann, wenn die Rentabilität des Gesamtkapitals grösser ist als der Fremdkapitalzins. In diesem Fall kann die Eigenkapitalrendite gesteigert werden, indem mehr Fremdkapital aufgenommen wird, also der Verschuldungsgrad zunimmt. Zu beachten ist jedoch, dass dieser Leverage auch in die andere Richtung wirken und somit eine abnehmende Eigenkapitalrendite resultieren kann.

Was ist bei einem 100% eigenfinanzierte Unternehmen zu beachten?

-Der FK-Zins entfällt und so reduziert sich die Formel auf: rGK = RG/GK

-Da FK=0 besteht das Gesamtkapital nur aus Eigenkapital, Somit entspricht die Gesamtkapitalrendite der Eigenkapitalrendite

Was sind die Vorteile einer hohen Eigenkapitalquote? Was sind die heutigen Probleme bezüglich einer optimalen Kapitalstruktur?

-EK & FK sollten in einem vernünftigen Verhältnis zueinanderstehen (goldene Finanzierungsregel: EK ungefähr = FK)

-Hohe Eigenkapitalquote wird positiv bewertet, weil: (1)Unternehmen mit hohem Eigenkapital unabhängig von fremden Investoren und Gläubigern Investitionen tätigen können (2)Die Aufnahme von Bankkrediten erleichtert, wenn sie dann nötig sind (3)Eigenkapital einen (Konjunktur-)Puffer gegenüber Verlusten und unvorhergesehenen Ereignissen darstellt

-Realität: In der Schweiz liegt die durchschnittliche Eigenkapitalquote bei 25 Prozent (1/3 sogar unter 20%)

-Problem: Nebenwirkungen der Politik des billigen Geldes ist, dass Fremdkapital billiger erhältlich ist als Eigenkapital. Bei Zinssätzen nahe null oder sogar im negativen Bereich ist die Versuchung, sich immer noch weiter zu verschulden, fast unwiderstehlich