Mündlichblatt 27
Refraktive Chirurgie
Refraktive Chirurgie
Kartei Details
Karten | 19 |
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Lernende | 14 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Berufskunde |
Stufe | Berufslehre |
Erstellt / Aktualisiert | 12.10.2020 / 31.05.2024 |
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Wofür werden Laser OP's am Auge gemacht?
um eine Brille oder KL ersetzen zu können
Wie wurden früher Laser OP's durchgeführt?
Im 20. Jahrhundert wurden die Augen noch mittels radialer Keratotomie behandelt. Dabei wurden radiär Schnitte in die Hornhaut gemacht. Oftmals hatten die Operierten davon Entzündungen & Narben. Erst ab 1983 wurde das erste Mal mit Lasern gearbeitet. Es wurde auch mit Intraokularlinsen(IOL) gearbeitet, dabei war ein Meilenstein die licht-adjustierbare Linse, sie bestand aus einem Silikon, das mit Polymeren angereichert war, welche auf UV-Licht reagierten. Durch dieses Anpassen ans Licht, konnte die Linse ihre Korrektur noch um plus oder minus zwei Dioptrien im eingesetzten Zustand verändern.
Was können Folgen von Laser OP's sein?
Es können Nebenwirkungen wie Einschränkungen des Dämmerungs- & Nachtsehens durch die reduzierte Kontrastsensitivität, Glanzeffekte oder Halos sind manchmal bemerkbar. Kurz- oder langfristig kann auch eine Über- oder eine Unterkorrektur der Fall sein, eine Verminderung des bestkorrigierten Visus, Infektionen am Auge, trockene Augen oder eine Ektasie (Auswölbung der destabilisierten Hornhaut), welche eine Hornhauttransplantation zur Folge hat, können alle als Nebenwirkungen nach einer solchen OP auftreten.
Was sollte vor einer Laser OP immer beachtet werden?
Man sollte das gesamte Auge untersuchen lassen & selber abwägen, ob es sich lohnt, in eigentlich gesundes Gewebe einzudringen und dieses zu verletzen. Zudem kann sich das Auge bis zum 25. Lebensjahr gut noch verändern, optimal wird sogar 30 Jahre angegeben. Zudem sollte die Hornhautdicke nicht unter 250 Nanometern liegen.
Jedoch ist in einem höheren Alter noch zu berechnen, dass das Auge und auch das Gewebe überhaupt schon sehr viel durch gemacht hat und auch oft Erscheinungen wie trockene Augen oder ein Ektropium vortreten können.
Wie läuft eine solche Laser OP ab?
Im besten Fall ist nach einer solchen Operation der refraktive Fehler kleiner als plus minus 0.5 Dioptrien, der unkorrigierte Visus ändert sich ebenfalls idealerweise auf 1.0 oder mehr. Das Ziel einer refraktiv-chirurgischen Operation ist es, den Brechwert des Systems des Auges so anzupassen, dass man die Abbildung wieder scharf auf der Netzhaut abgebildet sieht. Eine Laser-OP erfolgt heute mittels Gewebeabtrag, zudem werden noch Linsen eingesetzt, welche die zur körpereigenen Linse eingesetzt werden und solche welche die gesunde körpereigene Linse ersetzen.
Was ist eine photorefraktive Keratektomie(PRK)?
Bei einer PRK findet der Gewebeabtrag zum Teil auf der Hornhautoberfläche statt. Dies ist das älteste Laserverfahren zur Behandlung von Fehlsichtigkeit und wird seit 1987 durchgeführt. Bei der PRK, wie auch bei der LASEK und der EpiLASIK wird zuerst das Epithel des lokal betäubten Auges in einem ausreichend grossen Durchmesser von etwa acht bis zehn Millimetern, zentralen Hornhautbereich entfernt und anschliessend das Hornhautstroma mit dem Laser behandelt.
Wodurch unterscheiden sich die PRK, die LASEK & die EpiLASIK?
Die drei Verfahren unterscheiden sich durch die Entfernung des Epithels und was anschliessend mit dem Epithel passiert. Bei der PRK wird das Epithel mit Hilfe eines chirurgischen Instruments abgeschabt und nicht wieder verwendet.
Das Abschaben wird nach dem Auflösen der Hornhaut mittels Alkohollösung durchgeführt.
Bei der LASEK-Methode wird das Epithel ebenfalls mittels Alkohollösung leicht aufgeweicht und anschliessend zur Seite geschoben, bei der EpiLASIK hingegen wird es mit einem Hornhauthobel abgehoben und wie eine Art Flop verwendet. Die Laserbehandlung findet dann ebenfalls auf dem Strom statt und das Epithel wird bei der LASEK und bei der EpiLASIK wieder auf die Behandlungszone gelegt. Bei allen drei Behandlungen wird nach der Operation eine therapeutische Kontaktlinse aufgesetzt, welche die behandelte und empfindliche Hornhaut bis zur kompletten Heilung schützt. Bei der PRK dauert die Epithelheilung am längsten, da das Epithel auf der gesamten Behandlungszone nachwachsen muss, dies ist ein Nachteil der Operation, zudem treten oft nach der Operation auch noch Schmerzen auf. Je nach Patient und Grösse der Behandlungszone dauert dies bis zu einer Woche. Die anderen beiden Methoden verheilen schneller, bei der EpiLASIK ist der Flop sehr hilfreich, da er bereits ein Grossteil der Behandlungszone bedeckt.
Was ist die LASIK Methode beim Augen lasern?
Sie war bis vor kurzer Zeit, die am häufigsten angewandte Methode der refraktiven Chirurgie. Bei einer LASIK-OP hat der Patient anschliessend eine sehr schnelle und relativ scharfe Sicht, da die Operation unter der schmerzempfindlichen Hornhautoberfläche behandelt wird und das Epithel nicht zuerst nachwachsen muss, wie bei den vorherigen Operationen. Diese Methode wird bei Korrekturen von circa -10.0dpt bis circa +5.0dpt und einem Astigmatismus von circa 5.0dpt gemacht. Nicht empfohlen wird diese Methode bei einer zu dünnen Hornhautdicke von weniger als 250 Nanometern, bei instabiler Refraktion, bei Glaukom mit Gesichtsfeldschäden, bei Katarakt, unter 18 Jahren und bei Schwangerschaft.
Wie läuft eine solche LASIK OP ab?
- 1. zuerst wird das Auge mittels Tropfen lokal betäubt & mit einem Lidsperrer offen gehalten
- 2. Dann wird mit einem MIkrokeratom und einem Hornhauthobel eine dünne Lamelle in die Hornhaut geschnitten, der Schnitt der Lamelle wird aber nicht ganz ausgeführt, damit er noch wie eine Art Scharnier wirkt.
- 3. ein Flap wird erstellt & auf seine Dicke kontrolliert
- 4. Auge wird auf einheitliche Trockenheit kontrolliert
- 5. Abtrag mit Excimerlaser
- 6. gründliche Spülung, Flap wird aufs Auge geklappt & die restliche Flüssigkeit mit einem Schwämmchen entfernt
- 7. OP ist fertig & Lidsperrer kann entfernt werden
Was ist der Unterschied zwischen einer LASIK und einer Femto-Lasik?
Der Hauptunterschied zwischen der LASIK und der Femto-Lasik ist, dass der Flap bei der Femto-Lasik nicht durch einen Hornhauthobel sondern durch den Laser herausgelöst wird. Dabei wird die Hornhaut unter dem Epithel mit Blasen versäht und dann abgelöst. Ein riesen Vorteil ist dabei, dass durch den Laser noch exakter gearbeitet werden kann. Vor allem die Genauigkeit des Flaps ist deutlich besser. Der Rest der Behandlung ist gleich wie bei der LASIK.
Wann erfolgt die erste Nachkontrolle bei einer Femto-Lasik & was ist bei der Heilung zu beachten?
Die erste Nachkontrolle erfolgt etwa nach ein bis zwei Stunden nach der Operation und in der ersten Woche darf das Auge auf gar keinen Fall gerieben werden, da sich sonst der Flap verschieben könnte.
Was wird bei beiden Lasikvarianten auch noch gemacht um Abbildungsfehler höherer Ordnung zu korrigieren?
eine Wellenfront-Messung
Was ist eine cTEN oder Trans-PRK OP?
Die cTEN oder auch customised trans-epithelial non-touch Laserbehandlung unterscheidet sich dadurch, dass sie berührungsfrei geschieht. Zudem wird auch kein Flap erstellt. Denn zuerst wird im Bereich der zu lasernden Zone das Epithel weggelasert. Danach wird das darunterlegende Stroma der Korrektur entsprechend gelasert. Zum Schluss wird eine therapeutische Kontaktlinse aufgesetzt. Da das Epithel nur an dieser Stelle mit dem Laser entfernt wird, wo auch das Stroma gelasert werden muss, regeneriert sich das Epithel viel schneller als bei den anderen Methoden.
- Für hohe Korrekturen ist diese Methode eher nicht geeignet, da nach einem Jahr ein Teil der Fehlsichtigkeit wieder zurück kommen kann.
Was ist die ReLEX-Smile-Lasermethode?
Hier schneidet der hochpräzise Femtosekunden-Laser eine kleine Linse ins Stroma, deren Volumen und Form dem Betrag der zu korrigierenden Fehlsichtigkeit entspricht. Dieses Lentikel wird dann aus einem kleinen seitlichen Zugang aus dem Inneren der Hornhaut entnommen. Ein Aufklappen des Hornhautepithels ist dabei nicht notwendig, auch der Flapschnitt entfällt und zudem ist die Schnittfläche auf ein Minimum reduziert.
Zwischen welchen beiden Varianten von IOL OP unterscheidet man?
Vorder- und Hinterkammerlinsen Methode
Was ist eine Vorderkammerlinsen Technik?
Bei der Vorderkammerlinse wird die Linse zwischen Hornhaut und Iris gelegt. Entweder ist sie auf der Iris fixiert oder sie stützt sich auf dem Kammerwinkel ab. Es wird dabei ein kleiner Schnitt in die Hornhaut gemacht und die Linse gefaltet ins Auge gebracht. Mittels kleiner Häckchen hält sie anschliessend im Auge, dabei ist sie auch sichtbar.
Was ist eine Hinterkammerlinsen Technik?
Die Hinterkammerlinse hingegen liegt hinter der Iris und vor dem Glaskörper, wo sich auch die natürliche Linse befindet. Sie ist heute die am häufigsten implantierte Linse und wird meistens gerade in die Kapsel der natürlichen Linse implantiert, manchmal auch davor als Zusatz zur eigenen Linse.
An was für IOL wird momentan gearbeitet?
Zur Zeit sind viele Firmen damit beschäftigt eine Linse herzustellen, welche auch eine Akkommodation herbeiführt, dies erweist sich jedoch als sehr schwierig und daher ist noch keine solche Linse auf dem Markt.
Wann werden IOL eingesetzt?
Intraokularlinsen werden vor allem bei hohen Korrektur mehr empfohlen als eine Laser-OP. Eine IOL wird ebenfalls auch bei einer Katarakt-OP eingesetzt, zudem ist es auch möglich eine Linse mit multifokaler Wirkung einzusetzen. Bei einer Presbyopie kann man zudem auch die Augen lasern, jedoch ist es in der Regel nicht so erfolgreich und wird deshalb nicht sehr oft durchgeführt.