Gesundheitssport bei ausgewählten internistischen Risikofak- toren und Erkrankungen
Gesundheitssport bei ausgewählten internistischen Risikofak- toren und Erkrankungen
Gesundheitssport bei ausgewählten internistischen Risikofak- toren und Erkrankungen
Fichier Détails
Cartes-fiches | 45 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Sport |
Niveau | Autres |
Crée / Actualisé | 22.09.2020 / 14.07.2023 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/20200922_gesundheitssport_bei_ausgewaehlten_internistischen_risikofak_toren_und_erkrankungen
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Intégrer |
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Adipositas hat nicht nur Einfluss auf die körperliche, sondern auch auf die psychosozi- ale Gesundheit und es besteht ein Zusammenhang zwischen folgenden weiteren Risi- ken:
erhöhtes Risiko für Gicht
Störung der Blutgerinnung (z. B. Thrombosen)
erhöhtes Risiko für Nierenerkrankungen und Harninkontinenz
erhöhtes Operations- und Narkoserisiko
erhöhtes Unfallrisiko
erhöhtes Risiko für Alzheimer und Demenz
verminderte Lebensqualität – Einschränkung der Aktivitäten des täglichen Le- bens
psychosoziale Konsequenzen (Essstörungen, Ängste, Depressionen)
erhöhte Sterblichkeit bei Adipösen (um ca. 18 % gegenüber Normalgewichti-
gen).
Zusammenfassend gelten für ein langfristig erfolgreiches Gewichtsmanagement fol- gende Empfehlungen
Energiezufuhr auf Dauer so bemessen, dass das Körpergewicht stabilisiert wird
fettreduzierte Kost, um einen Wiederanstieg des Körpergewichts zu verhin- dern
vermehrte körperliche Aktivität: dadurch wird der Energieverbrauch erhöht, dies erleichtert und unterstützt die Gewichtsstabilisierung
regelmäßiges Wiegen: trägt bei Menschen mit Adipositas zur besseren Ge- wichtsstabilisierung bei
Schaffen von langfristigen Behandlungs- und Kontaktangeboten, die auch kog- nitiv-verhaltenstherapeutische Ansätze beinhalten
• Fortführung des Therapeuten/Patienten-Kontaktes: dies wirkt sich positiv auf die langfristige Gewichtsstabilisierung aus, da der Patient immer wieder moti- viert wird, neu erlernte Ess- und Bewegungsgewohnheiten beizubehalten.
Folgeerkrankungen der Fettstoffwechselstörungen:
Koronare Herzkrankheit (KHK)
Herzinfarkt (LDL >250 mg/dl = Verdopplung des Risikos, LDL >300 mg/dl = Ver-
vierfachung des Risikos)
periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)
Durchblutungsstörungen des Gehirns mit neurologischen Ausfallerscheinun- gen
Schlaganfall
Definition „ metabolisches Syndrom“
Der Begriff „metabolisches Syndrom“ kennzeichnet ein Cluster von Stoffwechsel- krankheiten wie abdominale Adipositas, Hypertonie, Diabetes mellitus Typ 2 sowie Dyslipidämie.
Vermehrte Bewegung hat zusammenfassend folgende positive metabolische Auswirkungen
Die Gesamtkörperfettmasse wird vermindert.
Das viszerale Fett wird erheblich reduziert.
In der Skelettmuskulatur nehmen die Kapillardichte, der Glukosetransport, die Glykogenbildung und die Fettsäureoxidation zu.
In der Leber nimmt die Glukoseproduktion ab.
Krafttraining beim Metabolischen Syndrom:
Entgegenwirken des Muskelabbaus während einer Diät
Rückgang des kalorischen Grundumsatzes wird verhindert
Unterstützung der Gewichtsreduktion durch Nachverbrennungseffekt
Ein dynamisches Krafttraining sollte nach folgenden Empfehlungen gestaltet werden (Wirth et al., 2006b, S. 189):
Häufigkeit: ergänzend zwei bis dreimal wöchentlich
Intensität: niedrig (40 bis 60 % der Maximalkraft)
hohe Wiederholungszahl (15 bis 25)
Das Ausdauertraining sollte nach folgenden Empfehlungen gestaltet werden (ACSM, 2014, S. 310):
Häufigkeit: an den meisten Tagen pro Woche
Dauer: mind. 30 Minuten kontinuierlich oder mehrere „energy bouts“ von
mind. 10-minütiger Dauer (mind. 150 Min./Woche)
Intensität: niedrig bis moderat (40 bis 70 % HfReserve bzw. 50 bis 80 % Hfmax).
Definition:
Unter dem Begriff Arteriosklerose werden nicht-entzündliche Arterienerkrankun- gen zusammengefasst. Die Gefäßveränderung zeigt sich in Form von Verdickung, Verhärtung und Lumeneinengung der betroffenen Arterien (Piper, 2013, S. 32). Be- trägt die Gefäßeinengung weniger als 50 %, so ist dies in der Regel nicht mit Be- schwer-den verbunden. Erst wenn die Einengung stärker wird, kommt es zunächst zu Beschwerden bei Belastung, später auch in Ruhe. Bei vollständigem Verschluss stirbt das von den betroffenen Arterien versorgte Gewebe vollständig ab (Nekrose)
Schwerwiegende bis tödliche Folgeerkrankungen sind:
Erkrankungen der Nierenarterien
pAVK
Amputationen
Schlaganfall
KHK
Gesundheitssport bei Arteriosklerose:
Sport ist ebenfalls eine wichtige Maßnahme bei Arteriosklerose. Allerdings sollte vor der Aufnahme einer sportlichen Aktivität immer eine sportmedizinische Untersuchung mit Belastungs-EKG erfolgen, um eine eventuell vorhandene KHK frühzeitig zu diag- nostizieren und entsprechende Anpassungen beim sportlichen Training vornehmen zu können.
Da für die Entstehung der Arteriosklerose vornehmlich die Risikofaktoren Bluthoch- druck, Fettstoffwechselstörungen und Diabetes mellitus verantwortlich gemacht wer- den, ist es ein vordringliches Ziel, diese Risikofaktoren durch ein gezieltes Gesundheits- training zu beeinflussen.
Im Sinne der Primärprävention gelten zur Vorbeugung der Arteriosklerose die norma- len Grundsätze des gesundheitsorientierten Fitnesstrainings. Ein Gesundheitstraining im Sinne der Sekundärprävention der Arteriosklerose bezieht sich immer auf die spe- ziellen Kriterien des Gesundheitssportes der einzelnen Risikofaktoren
Definition:
oronare Herzkrankheit (KHK) ist der Oberbegriff für die chronische Veränderung der Herzkranzarterien. Diese Veränderung führt zu Elastizitätsverlusten und zur Ver- engung der Gefäße und somit zu Defiziten in der Sauerstoffversorgung des Herz- muskels. Dieses Missverhältnis zwischen Sauerstoffbedarf und Sauerstoffangebot im Herzmuskel wird als Koronarinsuffizienz bezeichnet. Das Leitsymptom der KHK ist die Angina pectoris, anfallsweise Schmerzen in der Herzgegend („Brustenge“)
Für die Entwicklung einer KHK sind zahlreiche Risikofaktoren mitverantwortlich:
Rauchen
Bewegungsarmut
Fehlernährung
Übergewicht
genetische Faktoren
Bluthochdruck
Fettstoffwechselstörungen
psychosoziale Faktoren (vor allem Personen mit Depression, fehlendem sozia-
lem und emotionalem Rückhalt)
Gesundheitssport bei KHK:
Krafttraining
Häufigkeit: 2-3 mal wöchentlich
Intensität: RPE 11-14 oder 30-40 % 1-RM, bei Patienten mit niedrigem Risiko
Steigerung auf 60-80 % 1-RM
Wiederholungen: 10-15, später 8-12
Dauer/Umfang: 1 Satz für jede große Muskelgruppe, später je nach Verträg- lichkeit auch mehrere Sätze; 8-10 Übungen