04_Baugrund und Baugrube
Die neue Konstruktionslehre für den Hochbau Heft Nr. 4. Fragen zum Lernen.
Die neue Konstruktionslehre für den Hochbau Heft Nr. 4. Fragen zum Lernen.
Set of flashcards Details
Flashcards | 58 |
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Students | 10 |
Language | Deutsch |
Category | Career Studies |
Level | Other |
Created / Updated | 08.09.2020 / 09.06.2025 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20200908_04baugrund_und_baugrube
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Wie nennt man den „Boden“ einer Baugrube?
Baugrubensohle
Wie breit muss der Arbeitsraum in der Baugrube mindestens sein (Abstand zwischen
Schalung und Baugrubenböschung)?
min. 60 cm
Was ist der Unterschied zwischen bindigen und nicht bindigen Böden?
- Nicht bindige Böden haben eine hohe Wasserdurchlässigkeit und weisen ein gutes Setzungsverhalten auf. Die Bezeichnung eines nicht bindigen Bodens ergibt sich durch die Grösse der im Boden vorkommenden Körner. Typische nicht bindige Böden sind Schotter, Kies und Sand.
- Bindige Böden können viel Wasser aufnehmen und können dadurch breiig oder
flüssig werden. Sie haben einen grossen Ton-Anteil und Körner des Bodens haben
einen sehr kleinen Durchmesser (in der Regel weniger als 0.2 mm).Durch die
geringe Wasserdurchlässigkeit treten grössere Setzungen auf und das Wasser,
welches nicht versickern kann, sammelt sich in der Baugrube.
Nennen Sie die beiden Aufgaben, die ein Baugrund grundsätzlich erfüllen muss.
- Arbeitsraum während der Bauzeit
- Aufnahme der Lasten, die vom Bauwerk auf den Boden übertragen werden
Wie stark ist in der Regel die Humusschicht?
30 cm
In welchen Fällen kommt die ausgesteifte Baugrube zur Anwendung?
Ausgesteifte Baugrube werden mit Baugrubenwänden umschlossen.
- bei sehr tiefen Baugruben
- wenn Bodenverhältnisse oder Grundwasser keine Ausbildung von Böschungen ermöglichen
- wenn die Platzverhältnisse keine offene Baugrube erlauben
- wenn die Wirtschaftlichkeitsrechnung zeigt, dass der Mehraushub bei den Böschungen teurer zu stehen kommt als die Aussteifung
Definieren Sie den Begriff "Baugrund".
Als Baugrund bezeichnet man den Boden, auf dem ein Bauwerk erstellt werden
soll. Ausreichende Kenntnisse über die Baugrundverhältnisse sind erforderlich,
um eine passende Gebäudefundation, Baugrubenform und Baugrubenabschlüsse
zu wählen.
Wie nennt man die seitlichen Abschlüsse einer Baugrube?
Baugrubenböschung
Wie gross soll der Böschungswinkel bei bindigen, leicht bindigen und nicht bindigen Böden
gemäss der SUVA sein?
- bindige Böden (gut verfestigter, standfestes Material): 3:1
- leicht bindige Böden (massig verfestigtes, aber noch standfester Material): 2:1
- nicht bindige Böden (rolliges Material): 1:1
Was verstehen Sei unter dem Begriff "Setzungen"?
Unter Setzung versteht man im Bauwesen und in den Geowissenschaften die
langsame Senkung eines Bauwerks bzw. eines Gesteinskörpers durch allmähliche
Verdichtung (Kompaktion = Verfestigung und Volumenverkleinerung von Sedimenten
durch den Druck darüberliegender Gesteinsschichten) des Untergrundes.
Wie wird eine Böschungsneigung definiert? Erläutern Sie möglichst genau.
Die Neigung wird in einem Böschungsverhältnis angegeben, wobei die erste Zahl
die Höhe und die zweite Zahl die Grundseite angibt.
Wie gross ist der Auflockerungsfaktor für Kulturerde?
Welche zwei Gesteinsarten werden beim Baugrund unterschieden?
- Festgesteine (Fels)
- Lockergesteine
Nennen Sie die zwei Hauptetappen eines Baugrubenaushubes.
- Abtrag Kulturerde (Humusabtrag)
- Baugrubenaushub (meist maschinell)
Wie werden Festgesteine unterteilt? Nennen Sie die drei Gruppen.
- Erstarrungsgesteine
- Ablagerungsgesteine
- Umwandlungsgesteine
Was definiert die Neigung einer Böschung und welcher Grundsatz gilt dabei?
Das Baugrundmaterial. Die Böschungen müssen so flach erstellt werden, dass
keine Einsturzgefahr besteht. Jedoch sollten sie (und können Sie meist auch)
nicht zu flach sein.
In welche Gruppen lassen sich Lockergesteine einteilen?
- Organische Böden
- Nicht bindige Böden
- Bindige Böden
Ein Aushub wird in der Regel maschinell realisiert. Wann kann aber trotzdem ein Handaushub
zum Thema werden?
Bei geringen Aushubmassen oder bei heiklen Arbeiten, wie z.B. beim Freilegen
von Leitungen.
Sind organische Böden als Baugrund geeignet?
Diese Bodenarten (u. a. Kulturerde, Torf und Seekreide) sind als Baugrund ungeeignet und müssen vor der Erstellung des Bauwerks vollständig entfernt werden. Sie haben eine sehr geringe Tragfähigkeit und dürfen keiner Belastung ausgesetzt werden, da sie stark zusammenpresst werden und dadurch die Statik des Bauwerks gefährden können.
Teilen Sie folgende Böden in die entsprechenden Gruppen und Untergruppen ein:
Lehm, Kies, Sand, Fels, Seekreide, Humus
- Lehm = bindige Böden
- Kies = nicht bindige Böden
- Fels = Festgestein (nicht bindig)
- Seekreide = organische Böden
- Humus = organische Böden
Was gilt es in Zusammenhang mit der Auflockerung bei beim Aushub zu berücksichtigen?
Das Bodenmaterial wird beim Aushub aufgelockert. Die dadurch entstehende Volumenvergrösserung
muss beim Berechnen der Massen für den Abtransport berücksichtigt
werden müssen.
Was ist eine ausgesteifte Baugrube?
Eine Baugrube mit senkrechtem Abschluss. In diesem Fall wird die Grube von
Baugrubenwänden umschlossen. Ihre Aufgabe ist die seitliche Absicherung der
Baugrube gegen Einsturz. Um einen Einsturz zu verhindern, werden die Baugrubenwände
an den Wänden abgestützt (Spriessung) und in der Regel noch zusätzlich
verankert.
Damit Baugrubenwände nicht umkippen, müssen sie stabilisiert werden. Nennen Sie
die zwei häufigsten Sicherungsmethoden.
- Spriessung
- Verankerung
Welchen Vorteil und welche Schwierigkeit haben Verankerungen bei Baugrubenwandsicherungen?
- Der Vorteil ist, dass die Baugrube frei bleibt.
- Schwierigkeiten entstehen dann, wenn in der Umgebung der Baugrube kein Platz für die Anker vorhanden ist.
Wer dimensioniert Baugrubenwände und Baugrubensicherungen?
Der Bauingenieur
Erklären Sie der Aufbau einer Rühlwand in kurzen Worten.
Vertikale Stahlträger mit Betonausfachung und Longarinen. Rückverankerungen
mit horizontalen Spriessungen in der Baugrube oder Injektionsanker.
Wie kann die Stabilität von Stahlspundwänden zusätzlich erhöht werden? Nennen Sie zwei Massnahmen.
- Longarinen
- Gurte
- Mehr Spriessungen
- Anker
Nennen Sie die beiden häufigsten Typen von Baugrubenwänden.
- Stahlspundwand
- Rühlwand
Für Baugrubenwände gibt es unterschiedliche Sicherungsmethoden. Wieso haben zusätzliche
Sicherungsmassnahmen zu den minimal notwendigen auch einen hohen Stellenwert
und wie werden diese realisiert?
Der Ausfall eines Ankers oder eines Spriessbalkens kann zur Instabilität von
Wandelementen in der Baugrube führen.
Zusätzliche horizontale Stützbalken entlang der Wände verteilen beim Ausfall einzelner
Abstützungen den Druck auf andere Wandelemente. Diese horizontalen
Stützbalken heissen Gurte oder Longarinen. Sie erhöhen die Sicherheit des gesamten
Wandsystems.
Was ist vereinfacht gesagt eine Baumeisterrühlwand?
Eine Böschungsverkleidung mit Sickerbeton
Welches sind die beiden Hauptnachteile für einen Nachbarn bei Baugrubenwänden?
- Erschütterungen
- Lärmimmissionen
Erklären Sie den Begriff Longarine.
Longarinen sind horizontale Lastträger.
Worin liegt bezüglich der Anwendung der Hauptunterscheid von der Stahlspundwand
zur Rühlwand?
Die Rühlwand ist nicht wasserdicht und erfordert im Grundwasser eine Wasserhaltung.
Welche Böschungssicherungsarten kennen Sie?
- Abdecken der Böschung mit Kunststofffolien
- Anspritzen der Böschung mit Zementmörtel
- Verkleiden der Böschung mit Sickerbeton
Was ist eine Verankerung in Zusammenhang mit der Baugrubenwandsicherung?
Bei der Methode der Verankerung wird die Baugrubenwand mittels Ankern an den
Baugrund ausserhalb der Baugrube verankert.
Was ist eine Spriessung?
Spriessen bedeutet abstützen. Die Baugrubenwand kann so wohl auf die Baugrubensohle als auch auf die gegenüberliegende Umfassungswand abgestützt werden.
Was zeichnet eine Stahlspundwand besonders aus?
Sie können wasserdichte Baugrubenumschliessungen bilden. Aus diesem Grund kommen Spundwände sowohl für Baugruben im Grundwasserbereich als auch im offenen Wasser zur Anwendung.
Was ist eine Stahlspundwand?
Stahlspundwände bestehen aus einzelnen vertikalen Elementen. Die Elemente der Spundwand werden Spundbohlen genannt und sind heute meist Stahlprofile, die vertikal nebeneinander gestellt und durch Schlösser dicht verbunden in den Boden gerammt oder vibriert werden. Longarinen und horizontale Spriessungen sorgen für zusätzliche Stabilität.
Was für einen Hauptnachteil haben Spriessungen?
Die Spriessen stellen ein Hindernis im Arbeitsraum dar, was beim Arbeitsablauf entsprechend eingeplant werden muss. Je nach Baufortschritt sind Umspriessungen und Spriessaussparungen erforderlich.
Nennen Sie die Unterschiede bei der Anwendung der drei möglichen Böschungssicherungsarten
- Abdecken der Böschung mit Kunststofffolien = kurzfristiger, einfacher Schutz
- Anspritzen der Böschung mit Zementmörtel = längerfristiger Schutz
- Verkleiden der Böschung mit Sickerbeton = längerfristig, spezielle wenn die Böschung zusätzlich durch wasserführende Schichten gefährdet ist.