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Cartes-fiches 79
Langue Deutsch
Catégorie Marketing
Niveau Université
Crée / Actualisé 30.08.2020 / 31.08.2020
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Weshalb ist eine Verknüpfung von Umweltlabels mit Ökobilanzdaten sinnvoll?

  • Transparenz und Aussagekraft: Label beruht auf Daten
  • Quantitative Datengrundlage
  • Lebenszyklusgedanke der Ökobilanzen auf Labels übertragen

Nenne den Ablauf einer Ökobilanzierung

  1. Ziel und Untersuchungsrahmen (Ziel, Anwendung der Resultate, Zielgruppe, funktionelle Einheit, Systemgrenze)
  2. Sachbilanz (Daten zu Inputs & Outputs sammeln und modellieren)
  3. Wirkungsabschätzung (Berechnung der potentiellen Umweltauswirkung)
  4. Interpretation (Schlussfolgerung & Empfehlung, Datenqualität beurteilen, Sensitivitätsanalyse, kritisches Review)

Definiere "Label"

  • Ein Label ist eine Marke = ein geschütztes Kennzeichen, mit dem ein Unternehmen seine Waren oder Dienstleistungen von solchen anderer Unternehmen unterscheidet
  • Labels werden für Produkte oder Dienstleistungen und Managementsysteme vergeben.
  • Ein Label ist ein Hinweis auf bestimmte Eigenschaften oder besondere Qualitäten.
  • Freiwillige Auszeichnung
  • steht für besondere Merkmale und hebt diese hervor
  • ist Garantie für diese Merkmale
  • Marketinginstrument
  • Informationsinstrument

Welche Labelkategorien gibt es? Definiere die Kategorien. 

  • Deklaration:
    • Eine Deklaration geht vom fertigen Produkt (bzw. DL) aus und hebt ausgewählte Produkteigenschaften mit einem Wort oder Bildzeichen hervor.
    --> Wie z.B., ob es mit Flugzeug transportiert wurde oder nicht --> Fragen, die mit ja/nein beantwortet werden können --> nur das fertige Produkt wird betrachtet
    • Deklarationen können staatlich vorgeschrieben sein und auf einer gesetzlichen Grundlage beruhen oder auf freiwilliger Basis eingeführt werden.
  • Gütesiegel:
    • Gütesiegel basieren auf genau definierten Kriterien, die in einem partizipativen Prozess zusammengetragen wurden und regelmässig überarbeitet werden. Im Idealfall werden damit alle relevanten Prozesse in der Herstellungskette abgedeckt.
    --> Können zurückgehen bis zur Produktion, viel komplexer, garantiert viel mehr Kriterien
    • Die Einhaltung der Kriterien wird regelmässig durch eine unabhängige, akkreditierte Kontrollstelle überprüft.
    • Es gibt Gütesiegel mit und ohne Zertifizierung.
    • ohne Zertifizierung: Bei einigen Labels wird die Umsetzung der Kriterien nicht durch einen Zertifizierungsprozess überprüft und bestätigt. Dadurch reduziert sich die Glaubwürdigkeit solcher Labels. Der Verzicht auf eine Zertifizierung wird oft mit dem beträchtlichen finanziellen Aufwand begründet, welcher für Zertifizierungen notwendig ist. Dieser kann in gewissen Fällen in schlechter Relation zum Nutzen des Labels stehen. Ein gutes Kontrollsystem kann den durch die fehlende Zertifizierung entstandenen Glaubwürdigkeitsverlust teilweise kompensieren.
    • mit Zertifizierung: Bei Gütesiegeln mit Zertifizierung wird das sogenannte «Vier-Augen-Prinzip» gewährleistet; das heisst, die Ergebnisse einer vorausgehenden Kontrolle werden nochmals durch eine unabhängige, akkreditierte Zertifizierungsstelle überprüft. Je nach Produktgruppe ist der Zertifizierungsprozess unterschiedlich organisiert. Oftmals ist er aber um vieles aufwendiger als der Kontrollprozess und kann mehrere Wochen oder auch Monate in Anspruch nehmen. Gütesiegel mit Zertifizierungssystem verfügen über die grösste Glaubwürdigkeit.

Nenne einige Akteure im Labelsystem und deren Aufgaben

Labelinhaber:

  • hat Marke im Markenregister geschützt
  • Kriterienentwicklung, Zielsetzung
  • Organisationsaufbau, Marketing
  • Informationsbereitstellung
  • Auswahl der Zertifizierungsorganisationen

Betriebe & Branche

  • Implementierung der Prozesse für die Zertifizierung
  • Anforderung der Nachweise für die Lieferanten
  • Investment für Management bzw. Pflegen der Dokumentation

Konformitätsbewertungsstelle (KBS)

  • Nachweis für Zertifizierungskompetenzen
  • Kriterienüberprüfung
  • Ausstellen der Zertifikate
  • Reporting über die Konformität der Unternehmen bzw. nötige Verbesserungen und Sanktionen

Konsumenten & NGOs

  • Nachfrage für nachhaltige Produkte
  • kritische Kaufentscheide
  • sich informieren
  • bewerten, vergleichen, boykottieren

 

Was versteht man unter Konformitätsbewertung?

  • Um sicherzustellen, dass Produkte die vom Kunden gewünschten Erwartungen erfüllen, müssen diese geprüft werden
  • Die KB erbringt einen Nachweis von Eigenschaften und der Qualität von Produkten und Dienstleistungen gegenüber Dritten.
  • Im Bereich Labels gibt es unabhängige Kontrollen und/oder Zertifizierungen
  • Diese werden von akkreditierten Kontroll-, Zertifizierungs- und Inspektionsstellen durchgeführt

Welchen Einfluss hat eine Zertifizierung auf die Glaubwürdigkeit?

  • Bei Labels mit einer Zertifizierung wird das sogenannte «Vier Augen Prinzip» angewendet: die Kontrolle wird nochmals durch eine unabhängige Zertifizierungsstelle überprüft.
  • Das Vier Augen Prinzip erhöht die Glaubwürdigkeit eines Labelsystems
  • Zertifizierungsstellen sind durch staatliche Akkreditierungsstellen anerkannt z.B. bei der Schweizerischen Akkreditierungsstelle (SAS) -- > Die Firmen, die das Recht haben, zu zertifizieren und kontrollieren müssen akkreditiert (bevollmächtigt) sein --> nicht alle können kontrollieren, man muss Kompetenzen und Qualitäten vorweisen (gemäss ISO)
  • ISO Normen (z.B. 17011) regeln Kompetenzen und Anforderungen im Bereich KB (international)
  • Glaubwürdigkeit
    • Wird die Einhaltung der Kriterien von einer unabhängigen Stelle kontrolliert und findet danach eine Zertifizierung statt?
    • Sind Informationen über dessen Kriterien und das Labelsystem offengelegt und frei zugänglich?
    • Wurden Label-Anforderungen zusammen mit verschiedenen Interessensvertreter*innen entwickelt?
    • Sind die Kriterien sinnvoll, um mehr Nachhaltigkeit zu erreichen?
    • Sind Zertifizierungsstellen durch staatl. Akkreditierungsstellen anerkannt?
    • Werden die ISO-Normen (z.B. 17011) eingehalten?

Erkläre, was hinter der Berechnung von UBP gemäss der Methode der ökologischen Knappheit steckt.

  • Gesamtumweltbelastung gemäss der Methode der ökologischen Knappheit 2013
    • Dilemma bei unterschiedlichen Resultaten für verschiedene Indikatoren
      --> aggregierte Methoden gewichten einzelne Umweltprobleme
  • Die Methode der Ökologischen Knappheit 2013 berechnet Ökofaktoren basierend auf der Schweizer Gesetzgebung und dem Distance to Target Prinzip
    Je weiter entfernt vom Ziel --> desto stärker gewichtet ist das Umweltproblem --> basierend auf CH Umweltzielen
    Nachteil: CH Umweltziele werden definiert vom Parlament --> entscheidet nicht nur wissens- und forschungsbasiert --> da spielt auch Lobbying und Politik mit ein

Skizziere die Ökobilanzierung (LCA) und 6 weitere Methoden zur Umweltbeurteilung

1. Umweltmanagementsystem (UMS):
- Betriebsprüfung (inkl. Umweltwirkungen): Dokumentation des Ist-Zustandes von Betrieben: Rohstoffe, Abfall, Lärm, Energie
- Nach ISO-Normen
- Betrieb kann sich selbständig zyklisch analysieren und verbessern

2. Technology Assessment (TA)
- Neue Technologien prüfen bzgl. Chancen/Risiken, Vgl. zu alternativen Technologien
- für gesellschaftliche Akteure und Wissenschaftler
- als Grundlage für politische Entscheide

3. Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP):
- Gesetz definiert Schutzziele: Untersuchung gem. Schutzzielen --> sicherstellen, dass Behördern die Umwelt in Entscheidungen berücksichtigen
- Einfluss von Bauprojekten auf die Umwelt gem. Schutzzielen prüfen
- als Grundlage für Behördenentscheide

4. Stofflussanalyse (SFA):
- Analysiert Fluss eines Stoffes durch bestimmte Region
- Umweltverträglichkeit wird nicht beurteilt
- zur Früherkennung von Problemstoffen und Erkennung von Handlungsbedarf

5. Environmental Risk Assessment (ERA):
- Verfolgt Schadstoffe von Emission, über Transmission bis Immission (von Quelle bis Schaden)
- potentiellel Schäden an Mensch & Natur werden analysiert, Risiken quantifiziert
- Zur Bestimmung von Stoffschädlichkeit, Zulassung neuer Stoffe
 

6. Integrated Assessment (IA):
- gleich wie ERA --> Unterschied: betrachtet untersch. Verletzlichkeiten von verschiedenen Schutzobjekten --> ökonomische Auswirkungen werden auch betrachtet
- Bsp. Klima: Klimamodelle, Klimafolgemodelle, Wirtschaftsmodelle --> wird alles betrachtet

7. Ökobilanz (ÖB):
- Umweltauswirkungen von Produkten, DL während gesamtem Lebenszyklus erfassen und bewerten
- Optimierungspotentiale vorschlagen, Vgl. zu anderen Produkten/DL
- Für Forschung und Produktentwicklung

Weshalb will die EU den PEF (Product Environmental Footprint) einführen?

  • Initiative der Europäischen Kommission « A single market for green products»
  • Ziel: Harmonisierte Berechnung und Kommunikation der Umweltauswirkungen von Produkten
  • Entwicklung von spezifischen Produktkategorieregeln für verschiedene Produktgruppen
  • Aktuell Pilotprojekte zu 24 Produktkategorien
  • Evaluation von verschiedenen Kommunikationsinstrumenten
  • Entwicklung eines Review Prozesses
  • Organisation Environmental Footprint ( OEF)
    • Analog zur PEF beschreibt ein OEF die Summe der Umweltauswirkungen, welche eine Organisation über die Herstellung von Produkten sowie über deren gesamten Lebenszyklus verursacht.
    • PEF und OEF ergänzen sich. Ein OEF kann auch berechnet werden, wenn nicht für sämtliche Produkte ein PEF vorliegt
    • Wie für den PEF, entwickelt die Europäische Kommission auch für den OEF eine geeignete Methodik mit Environmental Footprint Sektor Regeln, Umweltindikatoren etc.
  • PEF und OEF, wie weiter in der EU?
    • Die Environmental Footprint Initiative ist eingebettet in die Europa 2020 Strategie
    • OEF und PEF Ausgangspunkt für zukünftige Regulierungen von Produktnachhaltigkeit (z.B. für das öffentlichen Beschaffungswesen) im EU-Binnenmarkt.
    • Aktuell läuft die zweite Pilotphase mit Fokus auf die Lebensmittelindustrie

--> Dann Entscheidungen über weiteres Vorgehen

Was sind die grössten Unterschiede von IP Suisse, Bio Knospe und EU Bio?

IP Suisse:
- ÖLN ist Pflicht
- keine Angaben zur Tiergesundheit
- soziale Vorschriften vorhanden
- Gesamtbetrieblich
- mind. 7% Ausgleichsfläche
- Produktion & Verarbeitung ausschliesslich in der Schweiz

EU Bio:
- nicht streng
- keine Gesamtbetrieblichkeit
- Flugtransport erlaubt
- Zutaten zu mind. 95% aus ökolog. Landbau
- keine sozialen Vorschriften
- ökologische Ausgleichsflächen sind nicht Pflicht

Bio Knospe:
- sehr streng
- Gesamtbetrieblich (der ganze Betrieb muss Bio sein)
- 100% der Zutaten müssen Bio-Suisse Richtlinien entsprechen
- Flugimport verboten
- soziale Vorschriften vorhanden
- mind. 7% ökologische Ausgleichsfläche
 

Was sind Managementstandards?

  • Zahlreiche Standards und Kontrollen mit Lieferanten und Hersteller --> damit man nicht über den Tisch gezogen wird --> Haftungsfrage (z.B. BSCI gegen Kinderarbeit oder IMO-Control für Bio-Kontrollen)

SRM = Supplier-Relationship-Management = Lieferantenmanagement --> Welche 3 Schritte werden beim Lieferantenmanagement durchgeführt?

1. Lieferantenauswahl

2. Lieferantenbewertung

3. Lieferantenentwicklung

Was versteht man unter SRM (Lieferantenmanagement)?

Bei grossen Unternehmen werden Daten zu Lieferanten (Anforderungen, benötigte Zertifikate, Richtlinien, Kontrollen, Qualitäten etc.) zentral gespeichert (z.B. im Supplier-Net). Man kann genau sehen, welche Anforderungen ein Lieferant erfüllen muss, um aufgenommen zu werden. Die Daten kommen vom Unternehmen selbst. Für unterschiedliche Produktgruppen gibt es unterschiedliche Anforderungen. 

Weshalb entscheiden sich Detailhändler für Labels?

  • Organisation: Kostenreduktion, Energieeffizienz
  • Soziales: Reputation (guter Ruf), operationale Effizienz, Regulierungen
  • Prozesse: Ressourceneffizienz, Regulierungen
  • Produkte/DL: Umsatz, Wettbewerbsvorteil
  • Geschäftsmodell: Umsatz, Wettbewerbsvorteil
  • Innovationssystem: Zugang zu Know-How, Reputation

Nenne verschiedene Labels aus dem Gebäude-, Geräte- und Strombereich

Gebäude:

  • SNBS: Standard nachhaltiges Bauen Schweiz --> holistisches Label, deckt gesellschaftliche, wirtschaftliche und umweltbezogene Ziele ab.
  • Minergie: unabhängiger Verein. Zielgruppe umfasst Bauherren, Eigentümer, Bewohner, Städte und Verantwortliche für Raumplanung/Energiestrategie. Ziel: Förderung erneuerbarer Energiesysteme. Anforderungen an Häuser: z.B. PV-Anlage von mind. 10W/m2 und 100% fossilfreie Energie

    --> Baulabels sind generell nicht zertifiziert --> wäre schwierig, jährliche Kontrolle mit gleichbleibenden Qualivorschriften durchzuführen. Bei Minergie z.B. nur Planung des Gebäudes zertifiziert.

Gerätelabels:

  • FWS: Fördergemeinschaft Wärmepumpen Schweiz --> Label für hochwertige Wärmepumpen, zuverlässige Planungs- und Serviceunternehmen
  • Energy Star: steht für energiesparende Elektro-Geräte. 1992 von der amerikan. Umweltbehörde (EPA) gegründet.
  • Energieetikette: Deklaration. Für Haushaltsgeräte Pflicht. Informationen bzgl. Energieverbrauch, Kategorie (A+++ - D bzw. A-G). Je nach Gerät Angaben zu Wasserverbrauch, Grösse, Lautstärke usw. --> Verbraucher erhält vereinfache Übersicht über die Effizienz.

 

Stromversorgungslabels

  • Naturemade-basic: steht für 100% erneuerbare Energie --> hauptsächlich Wasserkraft
  • Naturemade-star: hoher Anteil aus Solar-, Wind- und Biomasse-Strom. Greift weiter als Naturemade-basic bzgl. den ökolog. Richtlinien der Wasserkraftwerke.

Was ist Sinn und Zweck von Labels im Energie- und Baubereich?

  • Energieverbrauch senken
  • Einfachere Beurteilung für Bauherren, Eigentümer, Mieter
  • Soziale Verträglichkeit
  • Wirtschaftlichkeit
  • Energiesparendere Geräte
  • Einfache Beurteilungsgrundlage für Verbraucher

Was macht Climatop?

CO2-Bilanzierungen für DL und Produkte

Was ist das Ziel der Zertifizierung von Climatop?

1. technisch fundierte, glaubwürdige Auszeichnung von klimafreundlichen Produkten und Dienstleistungen anhand von Ökobilanzen (Life Cycle Assessments, LCA)

2. Orientierungshilfe für klimafreundliches Konsumverhalten

3. Anreiz zur Entwicklung von CO2-optimierten «smarten» Produkten --> Wettbewerb unter Herstellern. Immer CO2 sparsamer werden.

Was sind die Chancen für Unternehmer, welche das Climatop-Label erhalten?

  • Umstellung in der Energiegewinnung
  • Ressourceneinsparungen
  • Materialien ersetzen
  • Änderungen in der Nutzungsphase

Nenne die Vergabekriterien für das Climatop-Label:

1. Signifikant und relevant tieferer CO2e-Ausstoss zu einer Vergleichsgruppe (gesamte Lebensphase)

2. Vollständige (Cradle to Grave) Ökobilanz nach ISO 14040 / 44

3. Unabhängiges kritisches Gutachten (Review)

4. Umweltwirkungen muss bei Labelprodukten vergleichbar sein, kein relevanter Abfall von kritischen Parametern --> Muss vergleichbar oder besser sein in Umweltauswirkungen. Also nicht co2 top aber Sozialstandards flop…

5. Sozialstandards werden eingehalten

6. Label ist nicht exklusiv --> Es können mehrere Betriebe und Produkte haben. Vergleichbar gute können nebeneinander ausgezeichnet werden. Soll Wettbewerb anreizen. Neues Produkt, kann verbessert werden

7. Gültigkeit: 2 Jahre – mit Möglichkeit zur Verlängerung

Wie sieht der Zertifizierungsprozess mit Climatop aus?

Nenne wichtige Punkte, die Climatop bei den ersten 2 Schritten der LCA betrachtet (Ziel- und Untersuchungsrahmen, Sachbilanz)

1. Ziel- und Untersuchungsrahmen:

  • Vergleichbare Produkte werden gewählt = gleiche funktionelle Einheit
  • Systemgrenze: Cradöe to Cradle

2. Sachbilanz:

  • Dateninventar wird zusammen mit Produzenten erstellt (Primärdaten von Produzenten)
  • Vergleich ist nur bei guter Datenqualität möglich
  • Inventar soll gesamten Lebenszyklus abbilden

Wie wird sich Climatop zukünftig entwickeln?

• Verlagerung vom B2C zum B2B Markt

• Verlagerung von Produkten zu Dienstleistungen

• Logistikkonzepte

• Verpackungstechnologien

• Plattform für Re-Use / Rent

• Dienstleistungen, Bildungsangebote

• Lebensmittel- und Landwirtschaftliche Produkte

• Klimaschutzprojekte in der Lieferkette

Nenne Nachhaltigkeitskriterien im Tourismus

  • Sparsamer Verbrauch von Ressourcen
  • Reduktion von Emissionen
  • Information der Kundschaft sowie der Mitarbeitenden (über Nachhaltigkeit etc. --> Sensibilisieren)
  • Faire Arbeitsbedingungen
  • Einhaltung der Menschenrechte
  • Stärkung der lokalen Wirtschaft
  • Erhalt des kulturellen Erbes

Was ist GSTC?

  • Global Sustainable Tourism Council --> Mindeststandard, Kriterien für 4 Bereiche:
    • Wirkungsvolles Nachhaltigkeitsmanagement (Kundenzufriedenheit wird gemessen, Werbematerial ist korrekt und ehrlich, Design und Bauweise der Gebäude an Ortschaften angepasst)
    • Maximierung des sozialen und wirtschaftlichen Nutzens für lokale Bevölkerung (existenzsichernde Gehälter, lokale DL und Produkte / faire DL und Produkte werden genutzt/verkauft, Frauen und Minderheiten gleichberechtigt, Kinderarbeit vermeiden)
    • Bewahrung des kulturellen Erbes (Unternehmen halten sich an Richtlinien für Besuch von sensiblen Orten)
    • Reduzierung der negativer Wirkungen auf die Umwelt (Energieverbrauch messen, Energiequellen angeben, Massnahmen zur Reduktion, EE bevorzugen, Gefahrenstoffe möglichst wenig brauchen)

Wie können touristische Labels kategorisiert werden?

  • Nach der geografischen Verbreitung:
    • Regional
    • Land
    • Kontinent
    • Welt

--> je nach Verbreitung, andere Ziele und anderer Aufbau
--> grosse Verbreitung: mehr potenzielle Kundschaft kann damit erreicht werden --> interessanter für Betriebe --> ABER schwierig, qualitativ hochstehende und für alle gültige und sinnvolle Kriterien auszuarbeiten

  • Nach dem Anwendungsbereich, der Branche
    • Tourismus
    • Reiseveranstalter
    • Beherbergung
    • Gastronomie
    • Aktivitäten
    • Strände und Häfen
       
  • Nach inhaltlichen Schwerpunkten:
    • Nachhaltigkeit
      • Umwelt
        • Klimaverträglichkeit
        • Bio Produktion
      • Sozialverträglichkeit
      • Wirtschaft/Management
    • Qualität
       
  • Nach Ebenen
    • Produkt
    • Betrieb
    • Ort
    • Region

Was sind Qualitätsmerkmale touristischer Labels?

  • GSTC-Standard wird eingehalten (von GSTC anerkannt)
  • Kriterien von unabhängiger Stelle erstellt und weiterentwickelt
  • …mit Einbindung der Stakeholdergruppen
  • nachvollziehbarer Prozess zur Kriterienerstellung
  • Kriterien heben sich ab (es gibt einen wirklichen Unterschied im vgl. zu anderen Angeboten)
  • Themenbreite ("nur" bio? oder umfasst es gesamte Nachhaltigkeit?)
  • Thementiefe (wie stark sind Kriterien auch auf Inhalt bezogen --> z.B. es müssen EE vorhanden sein vs. Es muss 50% der Energie erneuerbar sein)
  • Transparenz, Überprüfbarkeit (klare Kommunikation, was abgedeckt ist durch Label)
  • Verbindlichkeit der Kriterien
  • Transparenz des Zertifizierungs-Verfahrens
  • Regelmässige Überarbeitung und obligatorische Rezertifizierung
  • Zertifizierungsstelle unabhängig von Labelinhaber
  • Zertifizierung durch akkreditierte Zertifizierungsstelle
  • Überprüfung vor Ort durch anerkannten Auditor (mit Einsicht in Unterlagen)
  • Regelmässige unabhängige Kontrollen und Sanktionen bei Verstoss
  • Labelinhaber staatlich --> i.d.R. genauer als private 

Nenne die wichtigsten Tourismuslabels der Schweiz

  • Destinationsebene
    • Familien willkommen --> Bedürfnisse der Kinder und Begleitpersonen --> strenge Kriterien im Bereich Infrastruktur (Restaurants, Spielplätze) aber auch Angebot für Kinder im Sommer und Winter, auch DL und Services müssen abgestimmt werden auf Kinder
    • Wellnessdestination --> Bewegung und Gesundheit --> Kriterien müssen von Destinationen selbst deklariert werden --> keine strengen Vorgaben
    • Pärke
    • UNESCO Welterbestätten --> 12 in der CH
    • NaTourCert --> Projekt der HSR --> alpenweite Qualitätsstandards --> Wie kann der alpine, naturnahe Tourismus gestaltet werden, damit auch die Biodiversität erhöht, die Lebensräume erhalten bleiben und die Landschaftsqualität berücksichtigt wird
  • Betriebsebene
    • Sterne --> HotelStars-Union wurde erst 2009 gegründet --> man wollte weltweit die Kriterien für die Sterne gleich machen
    • IBEX Fairstay --> in 4 Kategorien vergeben --> Kriterien zu allen Nachhaltigkeitsebenen
    • Q
      • In den 90ern gegründet, da in Nachbarländer die Qualität besser und die Preise niedriger waren --> dadurch Krise auffangen
      • Für alle touristischen Betriebe
      • Wird per Ende 2022 eingestellt --> Ratings sind wichtiger als Labels (gezielte und punktuelle Schulungen für Qualität)
    • EU-Ecolabel
    • Safety in Adventures

Nenne Gründe, weshalb touristische Labels aufgebaut werden (aus Sicht der Labelinhaber und Labelträger)

LABELINHABER

  • Bsp. EU-Ecolabel
    • Produkte kennzeichnen, die geringere Umweltverschmutzung verursachen bei gleichbleibender Qualität
    • Auch DL sind gekennzeichnet
  • Bsp. Safety in Adventures
    • 1999: schweres Canyoning-Unglück
    • Label, um Unglücke zu vermeiden und um Ruf des CH Tourismus wiederherzustellen
    • Themen rund um die Sicherheit werden geprüft

LABELTRÄGER

  • Bsp. UNESCO Biosphäre Entlebuch
    • Grosse Flächen unter Schutz nach Rothenturm-Initiative (Moorschutz) --> Widerstand in Bevölkerung
    • Moorschutz nicht nur als Hindernis, sondern als Chance verstehen --> Idee: Biosphärenreservat
    • Einzigartige Natur- und Kulturlandschaft soll erhalten bleiben, behutsam weiterentwickelt und erlebbar gemacht werden
    • Kooperative Mitwirkung der lokalen Bevölkerung

Was ist der Nutzen touristischer Labels für Labelinhaber?

• Qualitätssicherung

• Führungsinstrument

• Zufriedenheit der Gäste

• Motivation der Mitarbeitenden

• Umweltsensibilisierung

• Engagement kommunizieren

• Sich positionieren, absetzen von Konkurrenz

• Imagegewinn

• Von der Bekanntheit des Labels (und anderer Labelträger) profitieren

• Medienpräsenz

• Marketinginstrument --> es werden zwar praktisch nie mehr Einnahmen generiert --> Führungsinstrument ist wichtiger

• wirtschaftliche Impulse, Multiplikationseffekte

• Identität der Beteiligten

Was ist der Nutzen touristischer Labels für die Gäste?

  • Transparenz
  • Gast weiss besser, was ihn erwartet
  • Angebot gezielt nach bestimmten Kriterien auswählbar
  • Geprüftes Engagement
  • Voraussetzung: Qualitätsmerkmale erfüllt

Nenne positive und negative Aspekte touristischer Labels

  • Contra Labels
    • Labelträger
      • Administrativer und finanzieller Aufwand
      • Engagierte Betriebe ohne Label werden benachteiligt
      • Mitgegangen, mitgehangen bei Missbrauch
    • Kundschaft
      • Nur gewisse Bereiche abdeckbar mit Labels
      • Missbrauch (greenwashing)
  • Pro Labels
    • Führungsinstrument --> führt immer wieder zu Verbesserungen in der Qualität, Nachhaltigkeit etc.
    • Engagement wird kommunizierbar
    • Motivation für Betrieb --> für Mitarbeitende
    • Orientierungshilfe für Konsument*innen
    • Marktdruck auf passive Betriebe --> dass die sich auch mehr engagieren müssen
    • Label im internationalen Tourismus wichtig zur Einhaltung der Menschenrechte und minimaler Umweltstandards

Wo besteht Verbesserungspotential touristischer Labels bzgl. Nachhaltigkeit?

  • Label für gesamte Servicekette (Buchung - Anreise - Unterkunft - Aktivitäten - …) --> möglichst alles abdecken (nicht unbedingt nur mit einem Label, auch mehrere Labels für verschiedene Schritte)
  • alle Nachhaltigkeits-Aspekte abgedeckt
  • weniger Labels, dafür bekannter

Definiere Qualität und Wirkung

  • Qualität:  Grad, in dem ein Satz inhärenter (innewohnender) Merkmale eines Objekts (oder einer (Dienst-) Leistung) Anforderungen erfüllt“. Damit definiert Qualität, in welchem Maße ein Produkt (Ware oder Dienstleistung) den bestehenden Anforderungen entspricht.

--> Wenige Anforderungen und diese sind erfüllt --> Qualitätsprodukt
(ganz einfaches Auto: Sitze, Räder, Steuer --> wenn dieses Auto, die Anforderungen erfüllt, die an dieses Auto gestellt werden, dann ist es ein Qualitätsprodukt

--> ein Luxusauto mit mehr Features, das aber nicht alle Anforderungen erfüllt --> nicht Qualität)

  • Wirkung: Eine bewirkte Veränderung, Beeinflussung, ein erzieltes Ergebnis

Welche Markentypen gibt es?

  • Zweidimensionale Marken: Wortmarken, Bildmarken und kombinierte Marken.
    • Bildmarken sind Abbildungen aller Art, die schwarz-weiß, ein- oder mehrfarbig sein können (SBB).
    • Wortmarken bestehen aus Wörtern, Slogans, Zahlen, Buchstaben oder weiteren Schriftzeichen (ABB, Breitling, RedBull verleiht Flügel).
    • Kombinierte Marken sind Kombinationen aus Bild und Wortmarken.
  • Dreidimensionale Marken: Dreidimensionale Zeichen, kann auch die Ware selbst sein oder die Verpackung (Mercedes-Stern, Toblerone).
  • Akustische Marken: Definierte Tonfolge (z.B. Jingle) die in Notenschrift festgehalten ist (Riccola-Melodie).

Wie sind  staatliche (öffentliche) Labels charakterisiert?

  • Labels, die durch die öffentliche Hand vergeben und/oder auf Grund von Verordnungen geregelt werden
  • Der Bund fördert grundsätzlich die Labels, welche für umweltfreundliche und nachhaltig produzierte Produkte stehen.
  • Bund hält sich sehr stark zurück mit der Bezeichnung von Konformitätszeichen
  • Er überlässt die Entwicklung dem Markt (z.B: die BIO VO definiert Mindestanforderungen, darüberhinausgehende oder spezifische Anforderungen sind privatrechtlich)
  • Bio Vo (Verordnung): Labels sind privat, die Akkreditierungsnummer (SCeSpXYZ) der KBS ist gleichzeitig das Konformitätszeichen). --> Nummer = Nummer der Zertifizierungsstelle = Konformitätszeichen --> mehr legt der Bund nicht fest --> wenn ich mehr will, muss ich anderes Label noch erfüllen oder selbst eines erstellen
  • Energieetikette für Elektrogeräte. --> diese sind vom Bund fix so gesetzt
  • Der Staat regelt die normativen Grundlagen in Gesetzen und Verordnungen, die Konformitätsbewertung delegiert er zunehmend an akkreditierte Konformitätsbewertungsstellen KBS.

Wie sind privatrechtliche Labels charakterisiert?

  • Gehen über die staatlichen Labels hinaus
  • dienen der Absatzförderung, sind Teil einer Marktstrategie. Gekennzeichnete Produkte sollen sich von anderen Produkten abheben. Es wird der Endkunde angesprochen: «pull/push Strategie»!
  • Deshalb ist es wichtig, dass ich weiss, welche Leistung ein Label definiert und was die Qualität dieser Leistung ist.
  • Im Bereich der privaten Labels gibt es keine staatlichen Regelungen:
    • der Inhaber des PKS (Produktkennzeichnungssystem) sorgt selbst für deren Schutz: Markenschutz!
    • Inhaber und Betreiber sorgen für vertrauensbildende Massnahmen;
    • Der Inhaber des PKS ist für die Markentreue besorgt.
  • Will ich den Wert eines Labels beurteilen, informiere ich mich:
    • Für was es steht, was es leistet (also beispielsweise welche Massnahmen für Hersteller und Lieferanten gelten)?
    • Welches die vertrauensbildenden bzw. qualitätssichernden Massnahmen sind, damit diese Massnahmen auch wirklich eingehalten sind?
    • Ob es geschützt ist?

Was sind qualitätssichernde Massnahmen im Bereich der privaten Labels?

  • Das Label ist geschützt, d.h, in der Schweiz beim IGE registriert?
  • Entspricht das Produkte Kennzeichnungssystem PKS den Normen ISO/IEC 17030 und ISO/IEC 17067?
  • Erfolgt die Zertifizierung durch eine kompetente (akkreditierte) Zertifizierungsstelle?
  • Weitere Massnahmen hinsichtlich der Wirkung:
    • Führt der Inhaber des PKS regelmässige Marktanalysen- und Beobachtungen durch?
    • Erfolgt eine ständige Weiterentwicklung und Verbesserung des PKS?

Wie muss man beim Markenschutz vorgehen?

  1. Recherche --> bereits vor der Markenentwicklung, Existiert diese Marke bereits?
  2. Anmeldung --> Marke definiere, Produkte/DL klassifizieren
  3. Hinterlegungsbescheinigung --> nach Begleichung der Rechnung
  4. Formelle & materielle Prüfung
  5. Nationale Eintragung
  6. Wiserspruchsfrist --> 3 Monate