DH Phase 2: Parodontologie

Kapitel 1, Ätiologie und Pathogenese der Parodontalerkrankungen

Kapitel 1, Ätiologie und Pathogenese der Parodontalerkrankungen


Kartei Details

Karten 104
Sprache Deutsch
Kategorie Medizin
Stufe Mittelschule
Erstellt / Aktualisiert 12.08.2020 / 10.11.2024
Weblink
https://card2brain.ch/box/20200812_dh_phase_2_parodontologie
Einbinden
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20200812_dh_phase_2_parodontologie/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

5 Eigenschaften einer Parodontitis.

  • chronische, multifaktorielle Infektionskrankheit
  • führt zur Zerstörung des Zahnhalteapparates
  • nicht heilbar resp. ist irreversibel
  • primär durch Bakterien verursacht
  • modif. Fakoren verstärken das Erscheinungsbild einer Paro

Definiere Ätiologie.

Lehre von den Krankheitsursachen.

Definiere Pathogenese/Pathologie.

Lehre von der Entwicklung einer Krankheit.

Was löst die Anwesenheit von Plaque aus?

Gingivitis

Führt eine verminderte Immunatwort zu einem erhöhtem Gewebeabbau?

Was beschleunigt eine Parodontitis? 3 Faktoren.

  • schlechte MH
  • modif. Faktoren
  • verminderte Immunantwort

Ab welchem Lebensjahr nimmt eine Erkankung an Paro zu?

Ab dem 40. Lebensjahr

Was ist der primäre auslösende, ätiologische Faktor?

Biofilm

Beschreibe den Aufbau vom Biofilm.

  • Schleimschicht aus Wasser, EPS
  • darin Kolonien von MO

    Aufgrund der komplexen Struktur sind Biofilme schwierig anzugehen punkto AB & körpereigene Immunabwehr

2 Funktionen des Biofilms.

  • Schutz für die MO vor:
    • Austrocknung
    • Ernährung
    • schädigenden Substanzen wie Antibiotika und körpereigene Immunabwehr
  • ermöglicht es den MO untereinander zu kommunizieren

Wo bildet sich Biofilm bevorzugt? Nenne ein Bsp.

  • an harten, nicht erneuernden Oberflächen...
  • ...welche von einem Flüssigkeitssystem umgeben sind
  • Bsp: UK Front

Nenne 3 typische Habitate (Orte, an denen MO wachsen).

  • Fissuren
  • Margo gingivae
  • Parodontaltaschen

Nenne Beispiele, welche Einfluss auf die Mundflora haben.

  • Diäten
  • Erkrankungen
  • Gewohnheiten
  • Veränderungen bei der Bezahnung
  • alle Arten von Zahnbehandlungen
  • alle Arten von Mundhygienemittel

Beschreibe eine klassische Infektion.

Die krankmachenden Keime komme von aussen und lösen die Erkrankung aus.

Beschreibe eine opportunistische Infektion.

Potenziell krankmachende Keime können in kleinen Mengen über längere Zeit vorhanden sein und sich, erst wenn die Gelegenheit günstig ist, so stark vermehren, dass sie Schaden anrichten.

Anzahl verschiedener Bakterienarten im Mund?

Rote Komplex: 3 Paro verantwortliche Bakterien.

  • Tannarella forsythensis (Tf)
  • Prphyromonas gingivalis (Pg)
  • Treponema denticola (Td)

Oranger Komplex: 2 wichtige MO.

  • Fusobacterium nucleatum (Fn)
  • Prevotella intermedia (Pi)

Beschreibe die Spezialfunktion des Fusobacterium nucleatum.

Er ist der Brückenkeim zwischen den wenig pathogenen Erstbesiedlern und den parodontalen Pathogenen im Biofilm)

Gelber Komplex =?

Häufig in MH & Speichel zu finden

Grüner Komplex = ?

Serotyp a von A. actinomycetemcomitans

  • Serotyp a des A. a. -> A. a. Typ a

Violetter Komplex: Nenne 2 Wurzelkaries verantwortliche Bakterien.

  • Veillonella pravula (Vp)
  • Actinomyces odontolycticus (Ao)

Wenig Beziehung untereinander aber dorch stark mit Paro assoziierte Bakt.?

  • Serotyp b des A. a. -> A. a. Typ b
  • Slenomonas noxia

Wieso ist es wichtig Serotypen (Untergruppen) einzelner MO zu kennen?

Unterschiedliche Serotypen haben unterschiedliche Virulenzfaktoren.

Ablauf Biofilm Bildung. 3

  • direkt nach ZE bildet sich Pellikel aus Speichelproteinen
  • viele Kolonien bilden bakteriellen Biofilm
  • zunehmend Pathofen

Ab wann spricht man von einem ausgereiften Biofilm?

Nach 4-9 Tagen

Wie stark die MO destruktiv (zerstörend) wirken, ist wovon abhängig?

Von den Virulenzfaktoren

Definiere Virulenzfaktoren.

Das Potenziel eines MO zum krankmachen (virulente Bakterien brauchen einen Gegner)

Dass virulente Bakterien eine Paro auslösen können, müssen sie...

  • sich nah am Wirtsgewebe etablieren
  • verhindern, dass sie von Speichel oder Exsudat weggespült werden
  • die passende Nahrung finden
  • der Abwehr vom Konkurrenten und Wirt widerstehen
  • zur parodontalen Gewebsdestruktion fähig sein

Virulenzfaktoren: Fimbrien und Pili

  • sie sind sogenannten Adhäsine
  • sie ermöglichen die Haftung an Bakterien und Wirtszellen

Virulenzfaktor: bestimmte Proteasen

Sie ermöglichen:

  • Nahrung einzuschliessen
  • Nahrungsketten zu bilden
  • Kolonisierung und Vermehrung

Welche Virulenzfaktoren können die Bakterien anwenden, um den Wirt zu täuschen, hemmen oder auszuschalten?

 

  • Kapseln
  • Schleim
  • PMN-Rezeptor-Blocker
  • Leukotoxine
  • immunglobulinzerstörende Proteasen
  • komplementabbauende Proteasen

Virulenzfaktor: Invasine

Sie ermöglichen den Bakterien den Eintritt ins Gewebe

Die direkte Gewebsschädigung erfolgt über? (4 Faktoren)

  • Enzyme wie Kollagenasen, Chondroitinsulfatasen
  • Lipopolysaccharide, LPS (Knochenresoprtion)
  • Lipoteichonsäure, LTA (Knochenresorption)
  • Zellgifte und Toxine wie Säuren, Ammoniak

Die indirekte Gewebsschädigung erfolgt über?

Über LPS:

  • Entzündungsreaktion des Wirts wird duch MO hochreguliert
  • Wirt beginnt Entzündung selbst anzuregen
  • Wirt produziert selbst Zytokine

4 Eigenschaften der LPS.

  • sie sind bakterielle Endotoxine
  • sie haben eine direkte und indirekte (mehrheitlich) Wirkung der Gewebsschädigung
  • sie sind antigen und zytotoxisch
  • sie aktivieren und stimulieren Makrophagen zur Zytokinproduktion

Definiere proinflammatorisch.

entzündungsfördernd

Definiere antiinflammatorisch.

entzündungshemmend

Nenne 6 Organe des Immunsystems.

  • Thymus
  • Milz
  • Leber
  • Knochenmark
  • Lymphknoten
  • Tonsillen

Wir unterscheiden welche 2 Immunitäten?

  • unspezifische, natürlich vorhandene, angeborene Immunität (1. Abwehr)
  • spezifische, erworbene Immunität (2. Abwehr)