HF 18 Block 08 Empowerment und Coping

Lernkartei zu Empowerment und coping

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Langue Deutsch
Catégorie Soins
Niveau Collège
Crée / Actualisé 25.05.2020 / 23.05.2023
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Was ist Empowerment?

Empowerment ist die Förderung der Fähigkeit für selbständiges, beziehungsweise selbstbestimmtes Handeln.

Grundgedanke des Empowerments ist eine verbesserte Patientenautonomie durch Vermittlung medizinischen Wissens und gezielte Motivation. Durch Selbstbestimmung soll der Patient dazu befähigt werden, sich aktiv mit seiner Erkrankung auseinander zu setzen, sie besser zu bewältigen und über die Behandlung auf Augenhöhe mit dem behandelnden Arzt zu entscheiden 

Empowerment kann über vier verschiedene Zugänge betrachtet werden. Welche sind diese?

politisch

  • Der Akzent wird auf die Umverteilung von politischer Macht gelegt
  • Strukturelle Korrektur

lebensweltlich

  • Das Vermögen von Individuen, eine autonome Lebensform in Selbstorganisation zu leben.
  • Selbstverfügungskräfte des Subjekts

reflexiv

  • Der Prozess der aktiven Selbstaneignung von Macht, Kraft und Gestaltungsvermögen durch den Betroffenen selbst

transitiv

  • Das Ermöglichen, Unterstützen und Fördern von Selbstbestimmung
  • Bereitstellung von Ressourcen durch andere

Was ist der Gegenpol zur Macht?

Ohnmacht ist der Gegenpol von Macht und wird als vorübergehende Bewusstlosigkeit, oder Unfähigkeit zu handeln definiert. Ohnmacht heisst, Gestaltung anderer dulden zu müssen.

Was ist der unterschied zwischen einer komplementären und einer symmetirischen  Machtbeziehung?

In einer Komplementären Machtbeziehung kann nur einer bestimmen. Bei einer Symmetrischen Machtbeziehung bestimmen beide Parteien.

Macht ist immer wechselseitig, egal ob die Beziehung eher symmetrisch oder komplementär geprägt ist. 

Was ist Macht? Was bedeuted Macht im Bezug auf Empowerment?

Macht bedeutet das Vermögen sich gegen andere durchzusetzen, Macht ist eine Fähigkeit. Macht kann man nicht „haben“ – Macht wir zugelassen, ermöglicht, gegeben. Macht ist die Chance, soziale Beziehungen nach eigenem Willen zu gestalten. 

Eine Pflegebeziehung ist immer wechselseitig und nie komplementär.

Welche Formen der Macht finden wir in der Pflege?

Zwingende Macht

  • Körperliche Gewalt
  • Psychische Gewalt
  • Gefängnis
  • KZ
  • harte Sanktionen 

Materielle Macht

  • Kontrolle
  • Belohnung
  • Bestrafung
  • Gewährung von Aufstieg / Karriere 

Normative Macht

  • Überreden
  • Überzeugen
  • Manipulieren
  • Entzug von etwas

Materielle- und normative Macht sind oft Pflegemassnahmen.

Was sind Machtquellen?

Quellen, aus denen eine Person macht schöpft, z.B.:

  • Soziale Herkunft
  • Schulung / Bildung
  • Beruf
  • Besitz / Einkommen
  • Auftreten / Sprache
  • Wohnsituation / Ort
  • Geschmack / Kleidung
  • Sportlichkeit
  • Gesundheit
  • Partner
  • Aussehen

Was bedeuted Kontrollfähigkeit?

Kontrolle bedeutet, Phänomene, Situationen und Ereignisse erfassen, beeinflussen und steuern zu können.

Was sind Attributionsstile?

Individuelle Vorgehensweise in der Art, Ursachen für Ereignisse zu zu erklären bzw. zu attribuieren (Attribution).

Welche Attributionsstile gibt es?

  • Internes Attributieren Die Verursachung wird in der eigenen Person gesehen (Stabil/Variabel)
  • Externes Attributieren Die Verursachung wird in den Umständen gesehen.(Stabil/Variabel)

Die Ursache gilt als kontrollierbar oder nicht kontrollierbar.

 

Attributionsstile können je nach Verhaltenskonsequenz und dem Selbstwertgefühl Macht oder Ohnmachtsgefühle auslösen.

Welche Formen der Kontrollüberzeugung gibt es?

Internale Kontrollüberzeugung

  • Der Gesundheitszustand ist durch eigenes handeln beeinflussbar. 

Externale Kontrollüberzeugung

  • Gesundheit ist abhängig von anderen Individuen oder äusseren Bedingungen.

Fatalistische Kontrollüberzeugung

  • Gesundheit ist dem Glück, Zufall oder Schicksal zu verdanken.

Wie kann man Attributionsstile beeinflussen?

1. Prüfen der Kontrollüberzeugung

a) Richtigkeit b) Hilfreich

2. Rückmeldungen geben

3. Sachliche Informationen abgeben

4. Reflexion

a) Einzelgespräche b) Gruppensituationen

5. Trainingssituationen

Was sind die verschiedenen Phasen des Empowerments?

1. Mobilisierung

  • Entdecken, dass man nicht ohnmächtig ist
  • Ressourcen erkennen
  • Unsicherheit
  • Wahrnehmung unterstützen
  • Helfen zu akzeptieren
  • Dauer Monate bis Jahre

2. Engagement und Förderung

  • Aktiv werden
  • Stabilität erlangen
  • Anfangseuphorie nimmt ab
  • Reflexion
  • ermutigen
  • alternativen aufzeigen
  • Integration in Gruppen begleiten
  • Zum Austausch animieren

3. Integration und Routine

  • Neues Verhalten festigen
  • Veränderungen akzeptieren
  • Trauern / Loslassen
  • Prozess begleiten
  • Da - sein
  •  

4. Überzeugung und „brennende Geduld“

  • Konfliktfähigkeit gesteigert
  • Sicherheit vorhanden
  • Haltung: Veränderungen sind möglich – wenn auch nur langsam
  • Prozessbegleitung abschliessen

Was bedeuted "coping"?

»Coping«; »to cope with« bedeutet so viel wie bewältigen, mit etwas fertig werden oder auf eine Herausforderung bzw. Belastung richtig und angemessen reagieren können. Coping ist also ein umfassender Begriff, der mögliche Reaktionen auf die Herausforderungen des Lebens zusammenfasst.

Welche zwei Formen von Copingstrategien gibt es?

Problemorientierte Copingstrategien

Sie führen zu Handlungen, die zur Lösung eines Problems oder zur Suche nach Information führen. Der Betroffene analysiert seine Situation und sucht nach der bestmöglichen Lösung für sein Problem.

Emotionsorientierte Copingstrategien

Sie sollen helfen, die negativen, emotionsgeladenen Reaktionen auf Stress abzubauen, wozu Strategien wie Ablenkung, Vermeidung

Was sind Einflussfaktoren, welche für das Coping relevant sind?

  • Verfügbare soziale Unterstützung
  • Selbstkonzept
  • Kontrollüberzeugung 
  • Positive Grundeinstellung gegenüber sich selbst
  • Internale oder externale Kontrollüberzeugung
  • Attributionsstil 

 

Was zeichnet Effektive Coping Strategien aus?

  • Sie vermindern Belastungen oder Beanspruchungen 
  • Weisen keine oder geringfügige negative Nebeneffekte auf
  • besitzen  ein günstiges Aufwand-Nutzen-Verhältnis