Gebirgswaldbau und Schutzwaldpflege
Waldbauliche Grundbegriffe und Definitionen aus NaiS
Waldbauliche Grundbegriffe und Definitionen aus NaiS
Set of flashcards Details
Flashcards | 81 |
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Students | 77 |
Language | Deutsch |
Category | Nature Studies |
Level | Other |
Created / Updated | 06.05.2020 / 16.06.2025 |
Weblink |
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BHD-Streuung
Sehr gross: Genügend entwicklungsfähige Bäume in vier verschiedenen Durchmesserklassen.
Gross: Genügend entwicklungsfähige Bäume in mindestens drei verschiedenen Durchmesserklassen
Mittel: Genügend entwicklungsfähige Bäume in mindestens zwei verschiedenen Durchmesserklassen
Klein: Genügend entwicklungsfähige Bäume in nur einer Durchmesserklasse
Verhältnis der durch die Kronenprojektionen überschirmten Flächen zur Gesamtfläche. Im Gegensatz zum Beschirmungsgrad kann der Deckungsgrad 100% nicht überschreiten.
Einteilung von Bäumen nach BHD (Brusthöhendurchmesser) in Klassen. Hier werden folgende Klassen verwendet: BHD < 12 cm, BHD 12 - 30 cm, BHD 31 - 50 cm, BHD > 50 cm
Vitale Gerüstbäume oder Bäume mit entwicklungsfähiger Krone, die durch Freistellung zu Gerüstbäumen werden können.
Gebirgsplenterwald
Verschiedene > Entwicklungsstufen treten nebeneinander auf. Je nach lokalen Standortsverhältnissen sind die Entwicklungsstufen trupp-, gruppen- oder sogar horstgross. Der Bestandesaufbau ist nicht vollkommen stufig, sondern eher aufgelöst und unregelmässig mehrstufig.
Klimaxbaumart
Art der späten Sukzessionsstadien. Genügend lange Entwicklungsräume vorausgesetzt, verdrängt sie die > Pionierbaumarten auf den weitaus meisten Standorten. Sie zeichnet sich durch die folgenden Eigenschaften aus:
• Erst in höherem Alter einsetzende Fruktifikation, ergiebige Samenjahre in Intervallen, begrenzte Verbreitbarkeit der Samen.
• Hohe Schattentoleranz
• Empfindlich gegen Klimaextreme
• Langsames Jugendwachstum, lange Lebensdauer
Laubholzfördernde Unterlage
Substrat, das im Grenzbereich der obermontanen und hochmontanen Stufe Laubbäume gegenüber Nadelbäumen begünstigt: Kalke, Dolomite, Molasse (ausser feinkörnige, basenarme Schichten), skelettreiche Ablagerungen (Hangschutt von Kalkmolasse, nicht zu tonige Moränen, etc.) > nadelholzfördernde Unterlage
Lichtbaumart
Baumart mit relativ grosser Lichtbedürftigkeit und geringer Schattentoleranz (z. B. Waldföhre, Lärche). > Schattenbaumart
Lücke
Öffnung im Bestand von Kronenrand zu Kronenrand im Stangenholz und Baumholz, Grösse mindestens 10m x 10m. > Öffnung
Nadelholzfördernde Unterlage
Substrat, das im Grenzbereich der obermontanen und hochmontanen Stufe Nadelbäume gegenüber Laubbäumen begünstigt: Silikatgestein, Verrucano, Flysch (ausser Kalke), basenarme Sandsteine, tonreiche Schiefer (im Muttergestein teilweise recht basenreich), verdichtete Grundmoränen, tonreiche, skelettarme Moränen; in erster Linie in flacher Lage: stark tonige, wenig durchlüftete, wenig aktive, oft vernässte Böden. > laubholzfördende Unterlage
Wald, der nur soweit beeinflusst ist, dass sich Baumartenmischung und Struktur innerhalb einer Baumgeneration in den ursprünglichen Zustand zurückentwickeln können.
Öffnung
Öffnung von Stamm zu Stamm im Stangenholz und Baumholz. > Lücke
Pionierbaumart
Art der frühen Sukzessionsstadien. Sie zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:
• Nahezu jährliche Fruktifikation und Bildung grosser Mengen durch Wind und Wasser weit verbreiteter Samen von früher Jugend an.
• geringe Schattentoleranz
• unempfindlich gegen Klimaextreme
• ausserordentlich schnelles Jugendwachstum, meist geringe Lebensdauer.
Einseitige Stammverkrümmung am unteren Ende durch Wind, Schnee oder Bodenbewegungen.
Schattenbaumart
Baumart mit relativ grosser Toleranz gegenüber Beschattung durch andere Bäume, vor allem in der Jugend. > Lichtbaumart
Schlussgrad
Gedrängt (g): Starke Berührung der Kronen, häufig asymmetrische Formen, Kronen kurz, einseitig, deformiert
Normal (n): Entwicklung der Kronen «normal», keine bis leichte gegenseitige Beeinflussung und Berührung (Beschattung und Berührung bei Wind)
Locker (l): Nur kleine Lücken, kein Einschieben von Kronen möglich Räumig (r): Kronen regelmässig verteilt bis grössere Unterbrechungen des Kronenschlusses, Einschieben von einzelnen bis mehreren Kronen möglich
Aufgelöst (a): Einzelbäume bilden kein zusammenhängendes Kronendach
Standortstypen, die hauptsächlich durch andere Standortsfaktoren als Allgemeinklima, Bodensäure bzw. Nährstoffverfügbarkeit und durchschnittliche Bodenfeuchte bestimmt sind. Standortfaktoren, die einen Sonderwaldstandort bestimmen, sind. bewegter Schutt oder Blockschutt sowie Moorverhältnisse.
Unter dem «Standort» eines Baumbestandes verstehen wir die Gesamtheit aller Einflüsse, die auf die Bäume des Waldbestandes wirken (z.B. Klima, Eigenarten des Bodens, Lawinen, Steinschlag etc.)
Aus der Betrachtung realer Standorte abgeleitete idealisierte Beschreibung eines Standortes. In dieser Beschreibung kann ein ähnlicher realer Standort erkannt werden. Der Standortstyp wird durch floristische, standörtliche und strukturelle Merkmale charakterisiert.
Stabilitätsträger
Gerüstbäume: Die stabilen Bäume der Oberschicht
Kleinkollektive: Eng zusammenstehende, voneinander abhängige Bäume (2 Bäume bis ungefähr 6 Bäume im Baumholz) Kronenlänge bis 3/4 der Baumlänge
Rotten: Eng zusammenstehende Bäume (2 Bäume im Baumholz bis 5 Aren) mit gemeinsamem Kronenmantel, Kronenlänge 3/4 und mehr der Baumlänge
Vegetationskonkurrenz
Gering (g): Kraut- und Moosschicht bedrängen die Ansamung und den Anwuchs nicht
Mittel (m): Kraut- und Moosschicht bedrängen die Ansamung und den Anwuchs leicht oder stellenweise stark
Stark (s): Kraut- und Moosschicht bedrängen den Anwuchs stark (z. B. Hochstaudenflur, Reitgrasteppich) und verhindern die Ansamung
Ansamung: Verjüngung bis 10 cm Gesamthöhe (meist 0 - 3 Jahre)Anwuchs: Verjüngung von 10 - 40 cm Gesamthöhe (meist Verjüngung von 3 Jahren bis zur Höhe der Krautschicht)Aufwuchs: Verjüngung von 40 cm Gesamthöhe bis 12 cm BHD. (meist Verjüngung, die höher als die Krautschicht ist, bis zu einer Höhe, welche die übliche Schneedecke deutlich überragt).
Mehrere Bäumchen (im Extremfall 1 Bäumchen) zwischen 40 cm Höhe und 12 cm BHD, die im Baumholz einem Baum entsprechen (Fläche ca. 5 m2)
BHD, ab welchem ein Baum wirksam ist (z. B. ab welchem er in der Lage ist, einen Stein zu bremsen oder aufzuhalten).
Pflanze, die durch ihre An- bzw. Abwesenheit bestimmte standörtliche Bedingungen prägnant anzeigt.
Brusthöhendurchmesser (BHD), der je nach Zielsetzung (Ökonomie, Naturgefahr etc.) als grösster anzustrebender BHD festgelegt wird.Bsp: Anforderungen Steinschlag
Beschreibt einen Waldzustand, der eine hohe Schutzwirkung gegenüber Naturgefahren erwarten lässt und der mit minimalem Aufwand erhalten werden kann. Das Profil setzt sich zusammen aus den Anforderungen auf Grund des Standortes und auf Grund der Naturgefahren. Es gibt Auskunft über die Anforderungen an den Bestand (Mischung, Gefüge Stabilitätsträger), die Verjüngung (An- und Aufwuchs) und das Keimbett.
Innerhalb eines Zieltyps zusammen gefasste Bestände, die sich in einem ähnlichen Zustand befinden und eine gleichartige Behandlung erfordern. Die zusammen gehörenden Bestände müssen kein geschlossenes Areal bilden.
Einschätzung, wann waldbauliche Eingriffe in einem bestimmten Bestand erfolgen sollten: Gross: aktuelle Schutzwirkung ungenügend, Verjüngung nicht vorhanden, Keimbett schlecht, Verschlechterung bei Mischung, Gefüge oder Stabilitätsträger schnell.Mittel: ZwischenformenKlein: aktuelle Schutzwirkung genügend, Verjüngung (inkl. Keimbett) gut, Verschlechterung bei Mischung, Gefüge oder Stabilitätsträger langsam.
Sie beschreibt, in welchem Ausmass die erbrachten Leistungen zu den erwünschten Auswirkungen geführt haben.
Überprüfung ob Projekte/Programme zur Schutzwaldpflege die Schutzwirkung verbessern sowie Überprüfung und Verbesserung der Grundlagen der Schutzwaldpflege.
Beschreibt den angestrebten Zustand eines bestimmten Bestandes zu einem bestimmten Zeitpunkt. Es entspricht einem orts- und zeitgebundenen Zwischenschritt in Richtung des Minimal- oder Idealprofils.
Bezeichnet jenes Anforderungsprofil, das langfristig höchste Schutzwirkung erwarten lässt. Bei der Schutzwaldpflege entspricht es normalerweise dem langfristigen Waldbauziel, also dem angestrebten Idealzustand. ? Minimalprofil
Bezeichnung für jenes Anforderungsprofil, das bei der Herleitung des Handlungsbedarfes als «Messlatte» dient und das langfristig eine ausreichende Schutzwirkung erwarten lässt. Falls nicht das ? Idealprofil als langfristiges Waldbauziel gewählt wird, sollte das langfristige Waldbauziel nicht unter dem Minimalprofil gewählt werden.
Zusammenfassung von Beständen mit gleichem Anforderungsprofil. Die zusammen gehörenden Bestände müssen kein geschlossenes Areal bilden.
Abtrag und Transport von Feststoffen durch fliessendes Wasser, Gletscher, Wind, Wellen usw.
Murgang, der an einem Hang entsteht.
Wasserstand oder Abfluss, der deutlich über dem langjährigen Mittelwert liegt.
In eine rasche Bewegung geratene Schneedecke. Vorkommen: Anrisse an Hängen mit über 30° Neigung, alle Expositionen. Bedeutung: kleine Lawinen schädigen Bäume kaum; voll entwickelte Lawinen zerstören Bäume aller Altersstufen.
Langsam bis schnellfliessendes Gemisch von Wasser und Feststoffen mit einem hohen Feststoffanteil, das häufig in mehreren Schüben niedergeht.