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Langue Deutsch
Catégorie Gestion d'entreprise
Niveau Université
Crée / Actualisé 27.12.2019 / 19.01.2023
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Publikumswirksames Formulieren

Sehr geehrte Damen und Herren, ich begrüsse Sie ganz herzlich zu dieser Veranstaltung.

Sie, sehr verehrte ZHAW-Studierende, sind herzlich eingeladen, sich an dieser Umfrage zu beteiligen.

Publikumswirksames Formulieren

Kriterium: Adressatenkontakt

Vorgehen: Das Publikum direkt ansprechen 

Publikumswirksames Formulieren

Ich bedanke mich herzlich für Ihr zahlreiches Erscheinen trotz der späten Stunde. 

Ich fühle mich geehrt, dass Sie sich mitten in der Hektik des Geschäftsalltags die Zeit genommen haben, mir zuzuhören. 

Kriterium: Adressatenkontakt

Vorgehen: Wohlwollen erheischen

Publikumswirksames Formulieren

Wer will das schon?  (enthaltene Antwort: Niemand) 
 
Sind Sie noch bereit, in der Schweiz 6 Franken für die gleiche Schachtel Aspirin zu bezahlen, die in Deutschland 2 Euro kostet? Also ich bin es nicht. 

Wer von Ihnen kauft seine Kleider online ein? 

Kriterium: Adressatenkontakt

Vorgehen: Eine Frage stellen

 

Unterteilung (für Prüfung nicht notwendig):

Eine rhetorische Frage stellen (Antwort schon in der Frage enthalten)
 
Einen Dialog vorspielen (Antwort selber geben)

Eine offene Frage stellen (verschiedene Antwortmöglichkeiten)

Publikumswirksames Formulieren

Wir alle wissen, was es heisst, Abschied zu nehmen.

Ich kann schon verstehen, worauf es Ihnen ankommt. 

Kriterium: Adressatenkontakt

Vorgehen: Sich mit dem Publikum identifizieren

Publikumswirksames Formulieren

Unsere Firma steht nun wie ein Fels in der Brandung nach diesen stürmischen Zeiten.

Nach der Sitzung sahen alle aus wie geschlagene Hunde. 

Kriterium: Bildlichkeit

Vorgehen: einen Vergleich machen

Publikumswirksames Formulieren

Die Einführung von Eurobonds zur Bekämpfung der Eurokrise wäre ein gefährlicher Dammbruch.

Auf den verheerenden Jahresverlust folgt das Köpferollen in der Chefetage.

Jetzt ist die Blase geplatzt.

Kriterium: Bildlichkeit

Vorgehen: Ein Bild kreieren (Metapher) 

Publikumswirksames Formulieren

 

Unter diesen Bedingungen will Bern (die Mitglieder der Bundesregierung) nicht weiterverhandeln.

Im Big Apple (New York) herrscht eine Vielfalt wie nirgendwo sonst auf der Welt. 

Kriterium: Bildlichkeit

Vorgehen: Einen Übernamen einsetzen

Publikumswirksames Formulieren

Wir waren erfolgreich in der Kundenakquisition, wir waren erfolgreich in der Lancierung neuer Produkte und wir waren erfolgreich in der Einsparung von Kosten bei Produktion und Vertrieb.

Sie war eine erfolgreiche Frau. Eine Frau, die neue Massstäbe setzte.

Kein Gewinn, kein Resultat, keine Hoffnung.

Kriterium: Eindringlichkeit bzw. Nachdruck 

Vorgehen: Wörter wiederholen

Publikumswirksames Formulieren

Wirklich alle, Familienmitglieder, Mitarbeitende, Nachbarn, Freunde, schätzten die Lage falsch ein.

Am diesjährigen Firmenessen waren wirklich alle anwesend, von den Praktikanten über die Bereichsleiter bis zur Geschäftsführerin. 

Kriterium: Eindringlichkeit bzw. Nachdruck

Vorgehen: Wörter zum übergeordneten Begriff aufzählen 

Publikumswirksames Formulieren

Heute können wir uns das noch leisten. Aber was ist morgen?

So gross die Hoffnungen in die Investitionen waren, so klein war nachher der Gewinn.

Kriterium: Eindringlichkeit bzw. Nachdruck 

Vorgehen: Gegensätze aufzeigen 

Publikumswirksames Formulieren

Es ist mir klar, dass die Ankündigung der Lohnkürzung bei Ihnen Begeisterungsstürme ausgelöst hat.

Diese Grafik kann nur von einem Künstler gestaltet worden sein. 

Kriterium: Humor und Unterhaltung

Vorgehen: Ironisch sein / einen Witz machen 

Publikumswirksames Formulieren

Wir freuen uns über jeden neuen Anhänger. (Tramreklame der VBZ, Herbst 2012)

Glatt für alle (Werbeslogan des Glatt-Zentrums)

Kriterium: Humor und Unterhaltung

Vorgehen: mit Doppeldeutigkeit spielen 

Publikumswirksames Formulieren

Er hat 500 PS, eine Leichtmetall-Karosserie und wird in einer norditalienischen Stadt namens Maranello hergestellt: der neue Ferrari.

Was Sie gleich sehen werden, hat am letzten Kongress den ersten Preis bekommen… 

Kriterium: Spannung 

Vorgehen: Eine wichtige Information ankündigen / einleiten

Publikumswirksames Formulieren

Heftige und langanhaltende Regenfälle können aus Rinnsalen Bäche, aus Bächen Flüsse und aus Flüssen Ströme machen. 

2002 waren fast 80 Prozent aller BachelorFachhochschul-Absolventinnen und –absolventen ein Jahr nach dem Abschluss vollzeitbeschäftigt, 2006 waren es noch knapp 77 Prozent und 2016 dann nur noch rund 73 Prozent. 

Kriterium: Spannung

Vorgehen: Mindestens 3 Wörter anreihen, die sich in der Bedeutung steigern oder abschwächen 

Publikumswirksames Formulieren

Milch macht müde Männer munter.

Verloren, vergessen oder verdrängt? 

Kriterium: Klang

Vorgehen: Anfangslaute wiederholen 

Publikumswirksames Formulieren

Regieren heisst auch delegieren.

Die Massnahme war richtig und wichtig

Kriterium: Klang

Vorgehen: Wörter reimen

Unsere Aussagen besitzen vier verschiedene Bedeutungsebenen

  • eine Sachinformation (worüber ich informiere)
  • eine Selbstkundgabe oder Selbstoffenbarung (was ich von mir preis gebe)
  • einen Beziehungshinweis (was ich von dir halte und wie wir zueinander stehen) und
  • einen Appell (wozu ich dich veranlassen will).

Mithilfe der Metakommunikation können wir identifizieren, auf welcher Ebene kommuniziert wird. 

Um Metakommunikation möglich zu machen, sollte man 5 Punkte berücksichtigen. 

• Einander zuhören, den anderen ausreden lassen

• Aktiv zuhören: nachfragen, Verständnis signalisieren 

• Beleidigungen, Beschimpfungen vermeiden

• Killerphrasen vermeiden, wie z.B. immer, nie, ständig

• Eine Botschaft auf den vier Ebenen nach Schulz von Thun betrachten 

Was ist das Ziel der Metakommunikation? 

Wann entsteht ein Missverständnis? 

Ziel: Vermeiden, dass unser Gesprächspartner uns nicht oder falsch versteht. 

Ein Missverständnis / Konflikt entsteht laut Schulz von Thun, wenn der Empfänger die Botschaft nicht auf der Ebene versteht, auf der der Sender seine Botschaft prioritär gesendet hat und verstanden haben will.

Welches sind die 3 Zeichen einer Botschaft? 

Verbale Zeichen

  • Gesprochene und geschriebene Sprache

 

Paraverbale Zeichen

  • Die „Begleitmusik“ des Sprechens wie Stimme, Lautstärke, Sprechtempo, Sprechmelodie, Pausen usw.
  • Schriftbild, Charakteristika des Mediums

 

Nonverbale Zeichen

  • Blick, Mimik, Gestik, Taktilität
  • Raumdistanz
  • Staffage, Accessoires

 

Was beinhaltet die paraverbale Ebene? 

Auf der paraverbalen Ebene werden sprachliche Elemente mit denjenigen Gestaltungsmöglichkeiten verbunden, die für die mündliche Rede typisch sind: Stimmführung, Betonung, Sprechgeschwindigkeit, Pausen etc.

Paraverbale Elemente können nur in direkter Verbindung mit verbalen Elementen eingesetzt werden. Der Einsatz paraverbaler Mittel entscheidet häufig über Erfolg oder Misserfolg einer Rede. Wer beispielsweise zu schnell spricht, läuft Gefahr, nicht verstanden zu werden, selbst wenn der Vortrag inhaltlich tadellos ist. Bei der paraverbalen Gestaltung der mündlichen Rede geht es um den gezielten Einsatz der Stimme während des Vortrags. Gestaltendes Vortragen soll an die Stelle des laienhaften Wort-für-Wort-Lesens treten

Was beinhaltet die nonverbale Ebene? 

Mit der nonverbalen Ebene ist u. a. der Bereich der Körpersprache gemeint: Einsatz von Gestik und Mimik, Körperhaltung, Augenkontakt und äusseres Auftreten insgesamt. Nonverbale Kommunikationsmittel können auch unabhängig von der Sprache eingesetzt werden. In einigen Fachtexten werden diese Elemente deshalb auch als extraverbal bezeichnet.

Was beinhaltet die verbale Ebene? 

Auch wenn ein sehr grosser Teil der Kommunikation über para- und nonverbale Inhalte läuft, darf die dritte Ebene der Kommunikation, die verbale Ebene, selbstverständlich nicht unterschätzt werden. Die verbale Ebene beinhaltet den Satzbau, die Wortwahl, die Sprachnormen, die Textlogik und die Sprache/den Dialekt. Je nach Kommunikationssituation muss der sprachliche Stil (Satzbau und Wortwahl) dem Adressaten angepasst werden. Vor allem publikumswirksame Formulierungen helfen dabei, Reden zuhörerwirksam zu gestalten. Auch das Phänomen des Framings spielt auf der verbalen Ebene eine grosse Rolle. Durch bewusste Wortwahl kann bei den Zuhörenden ein bestimmter Deutungsrahmen aktiviert werden. 

Anmerkung: Bei einem Konflikt schenken wir dem para- und nonverbalen mehr Vertrauen als verbal -> verbal kann noch so überzeugend sein, man glaubt es nicht. 

Fünf Grundsätze der paraverbalen Gestaltung

1 Lautstärke: Klare und deutliche Aussprache

2 Rhythmus / Pausen: Sprechpausen (Luft holen, Verarbeitungsgelegenheit für Publikum)

3 Tempo: Kontrast und Betonung (Hervorhebung der Schwerpunkte)

4 Klangfarbe: Passende Variation:

  1. Lautstärke
  2. Melodie/Tonhöhe
  3. Klangfarbe

5 Sprachmelodie: Angemessenes Sprechtempo

 

Fünf Grundsätze der nonverbalen Gestaltung

1 Blickkontakt: Kein Starren auf Leinwand, Computer, Notizen etc.

2 Abstand: Halten des Blickkontakts

3 Gestik / Mimik: Passende Gestik

4 Kleidung: Hände oberhalb der Gürtellinie, nicht in den Hosentaschen

5 Körperhaltung: «Startposition» bewusst einnehmen: Hüft- oder schulterbreiter Abstand zwischen Füssen, kein Hin-und-her-Wippen, keine überkreuzten Beine (Stabilität)

 

Was ist der Body-Mind-Effekt? 

  • Das nonverbale Verhalten beeinflusst nicht nur das Publikum, sondern auch die Sprechenden selbst.
  • Es entsteht eine Wechselwirkung zwischen Körper und Geist.
  • Eine Studie der Universität Zürich (2015, Ranehill, E. et al.) belegt, dass der wesentliche Einfluss von Power-Posen darin besteht, dass sich die Probanden selbstsicherer fühlen.

Schlussfolgerung –> Positive Feedback Schleife

Körperhaltung und Power-Posen beeinflussen meine Selbstsicherheit - Überzeugende Wirkung auf die anderen - Positives Feedback beeinflusst wiederum mich selbst

Fünf Grundsätze der verbalen Gestaltung

1 Wortwahl: Klare, kurze Sätze (Hauptsätze) verwenden

2 Satzbau: Pro Satz nur ein Gedanke/eine Information

3 Sprachnormen: Verbal- statt Nominalstil

4 Textlogik: Den Satzbau variieren, das schafft Abwechslung

5 Dialekt: Nah an der Alltagssprache formulieren

 

Was bedeutet Framing? 

Framing meint einen Assoziations- und damit Deutungsrahmen für Begriffe.

Fakten bekommen erst durch Framing eine Einordnung/Bewertung. (verbale Ebene) 

Warum muss Kongruenz der drei Ebenen herrschen? (paraverbal, nonverbal und verbal) 

Nicht kongruent = unglaubwürdig

Wenn alle drei Ebenen übereinstimmen = glaubwürdig

 

Es ist wichtig, dass Gesagtes und Gelebtes, also verbal, para- und nonverbal Geäussertes, in Einklang gebracht werden (Kongruenz). Die Wechselwirkung der drei Ebenen schafft Synergien, die, wenn sie gezielt (kongruent) genutzt werden, den Auftritt vor Publikum besonders wirkungsvoll machen.

--> unmissverständliche Kommunikation 

 

Es gibt zwei Arten von Aussagen 

  1. über die zwischen zwei oder mehr Menschen Konsens besteht
  2. über die kein Konsens besteht

Was für ein Zusammenhang besteht zwischen Konsens und argumentative Überzeugung? 

Wenn wir jemanden überzeugen wollen, versuchen wir, Konsens über etwas zu erzielen, worüber bislang kein Konsens besteht.

Wozu braucht man Konsens? -> Das Argument muss auf dem Konsens aufbauen.

War beinhaltet eine Argumentation? 

Eine Argumentation beinhaltet immer die Basiselemente These und Argument;

eine überzeugende Argumentation enthält aber noch andere, stützende Elemente

These vs. Argument

Diejenige Aussage, von der wir jemanden überzeugen wollen, bezeichnet man als These.

Um die eigene These plausibel zu machen, begründet man dem Diskussionspartner gegenüber, warum er sie als gültig ansehen sollte. Diese Begründung der eigenen These bezeichnet man als Argument. 

Basiselement: These

Eine These ist diejenige Aussage, die in einer gegebenen Argumentation mithilfe von Argumenten begründet werden soll. Eine These kann am Anfang und/oder am Ende einer Argumentation stehen. Steht sie am Ende, so spricht man von einer Schlussfolgerung. Sie zeigt auf, dass die These infolge der aufgeführten Argumente tatsächlich vertretbar ist. Schlussfolgerungen eignen sich gut dazu, komplexe Argumentationen «abzurunden». 

Basiselement: Argument

Das Argument ist eine Begründung, welche die These rechtfertigt. Bei der Reihenfolge unterscheidet man zwischen dem induktiven und deduktiven Argumentieren.

Argumentiert man induktiv, beginnt man mit dem Argument und leitet am Schluss die These (Schlussfolgerung) ab. Argumentiert man deduktiv, beginnt man mit der These und nennt danach die Argumente.

Es gibt 4 stützende Elemente: Illustration, Unterargument, Gegenargument mit Entkräftung, Zitat Beleg Nachweis

Stützende Elemente: Unterargument

Wenn ein Argument selbst wiederum begründet werden muss, wird ihm ein Unterargument beigegeben, das begründet, weshalb das Argument gültig ist. Technisch gesehen wird dann das Argument in der Argumentation kurzfristig zu einer These, die ihrerseits mit einem Argument begründet wird. 

Stützende Elemente: Illustration

Bei Illustrationen handelt es sich um konkrete Beispiele oder Vergleiche, die dazu dienen, das Argument plastischer zu machen. Die Illustration hilft, komplexe Argumente zu veranschaulichen, und kann eine starke Überzeugungskraft entfalten. 

Stützende Elemente: Gegenargument mit Entkräftung

Das Gegenargument ist ein Argument, das gegen meine These, also für die Gegenseite spricht. Indem ich Gegenargumente in meine Argumentation einbeziehe, zeige ich dem Gesprächspartner, dass mir die Argumente der Gegenseite bekannt sind. Der Einsatz von Gegenargumenten ist nur dann sinnvoll, wenn sie danach entkräftet werden, da sie sonst den eigenen Standpunkt zu sehr schwächen würden. Gut entkräftete Gegenargumente hingegen können den eigenen Standpunkt erheblich stärken.

Stützende Elemente: Zitat / Beleg / Nachweis

Man kann einem Argument ein Zitat hinzufügen. Dabei beruft man sich auf eine Autorität. Zum Beispiel kann man eine Wissenschaftlerin / einen Wissenschaftler oder eine Institution wie das BFS zitieren. Ein Beleg (z.B. «Radl et al., 2019») verweist auf eine Quelle, die das betreffende Argument enthält. In wissenschaftlichen Texten spielen Zitate und Belege eine wichtige Rolle, da sie ein Argument im wissenschaftlichen Diskurs verankern und Nachprüfbarkeit gewährleisten; im Alltag führen Zitate zu effektvolleren Argumentationen.

Information vs. Argumentation 

Argumentation = Ziel ist Konsens (These plus Argument mit dem Ziel, den Leser zu überzeugen)

Information = Aussagen ohne Fokus auf Konsenserzielung

Ein überzeugendes Argument muss...

  • für die Adressaten von Bedeutung sein (adressatenorientiert),
  • präzise und hinreichend detailliert ausformuliert sein (konkret),
  • hinreichend gefestigt sein (gestützt). (Komplexe Argumentation)