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T1
T1
Set of flashcards Details
Flashcards | 122 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Politics |
Level | University |
Created / Updated | 22.12.2019 / 27.12.2019 |
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Akteur
Individuum/ Kollektiv -> Entscheidungsprozess in einem polit. System beeinflusst
Institutionen
Dauerhafte, (in)formelle Spielregeln einer Gesellschaft, die das polit., wirts., gesell. Zusammenleben strukturieren
Politik
Umfasst Strukturen (Polity) & Prozesse (Politics) zur Herstellung und Durchsetzung allg. verbindlicher Entscheidungen und Regeln (Inhalte= Policy)
PW (sozialwissenschaftliches Querschnittsfach)
PW untersucht Politik auf wissenschaftliche Art und Weise (Jus, Ökonomie, GS, Philo, Sozio, Psycho)
Teilbereiche der PW(5)
- Polit. Theorie
- Innenpolitik (B: CH Politik)
- Vergleichende PW
- IB
- Methoden der PW
Historische Einordnung
- PW sehr alte und relativ junge Wissenschaft (philo-theoretische Entwicklungslinie seit Antike und ab 19.Jh empirische Entwicklungslinie)
- Entwicklungsrhythmus: "Zeitkritischer Charakter der Politikwissenschaft ("Krisenwissenschaft")
Frühe Hochkulturen/ Antike (4)
- gesellschaftlicher Regulierungsbedarf bereits vor Erfindung der Schrift
- systematisierte Beschäftigung mit Politik im 4./3. Jh v. Ch. im antiken Griechenland
- Begründung durch Platon und Aristoteles: Reformen gegen den Niedergang des athetischen Stadtstaates
- Platon, Aristoteles
Platon (3)
- zeitkritische Auseineandersetzung mit der Polis
- glückliches Leben ist nur im gerechten Staat möglich
- Politik: Die Frage nach dem Wesen der Gerechtigkeit und der besten Verfassung menschlicher Gemeinschaft
Aristoteles (3)
- PW als Teil der praktischen Philo ("Königswissenschaft")= Disziplin
- Mensch von Natur aus polit. Wesen (zoon politikon)-> Erfüllung nur staatlichen Gemeinschaft
- Politik: Schaffung einer guten Staatsordnung-> Individuum gutes, tugendhaftes, glückliches Leben zu ermöglichen
Spätantike/ Mittelalter
- Augustinus
- Thomas von Aquin
Augustinus (3)
- aufkommenden Christentums grundlegende Neuorientierung des Denkens über Politik
- 2 "Bürgerschaften": irdisches, vergängliches Dasein (civitates terrena) vs. das ewige Heil im Jenseits (civitates dei)
- Politik: Vorbereitung auf das ewige Leben im Jenseits= Theologisch geprägt
T. von Aquin (3)
- Bruch: augustinischen Dualismus der 2 Bürgerschafen
- Begründer der Scholastik: Befreiung der menschlichen Vernunft und Wissenschaft von der christlich-theologischen Bevormundung
- Politik: Verfolgung des individuellen irdischen Glücks und des Gemeinwohls im Rahmen des Staates = biologisch geprägt
Neuzeit I (3)
- Abkehr der PW von Aristoteles und der christlichen Tradition
- zunehmender Einfluss der NaturW und ihren Methoden auf Politik und Gesellschaft (Säkularisierung)
- Machiavelli, Hobbes, Locke, Rousseau
Machiavelli (3)
- Mechanismen und Techniken des Regierens und des Machterhalts
- Abkehr von sinnhaften Zielcharakter der Politik: Fakten anstatt Normen
- Politik: Erhaltung der Republik um jeden Preis
Hobbes (3)
- naturwissenschaftlicher Empirismus, skeptisches EMnschenbild: egoistisches Triebwesen, Primat der Selbsterhaltung
- ohne staatliche Ordnung herrscht Gewalt und Krieg; Legitimation staatliches Macht (Monarchie/ Absolutismus)
Staat als Mechanismus der Befriedigung und Konfliktregulierung, dem sich Individuen zum Selbstschutz freiwillig unterordnen
Locke (4)
- Abkehr vom pessimistischen Menschenbild und der Legitimation absoluter staatlicher Macht
- Mensch verfügt über unveräusserliche, vorstaatliche Rechte (etwa Eigentumrsrecht)
- zentrale Verfassungsprinzipien wie Toleranzgedanke, Mehrehitsprinzip, Repräsentation, Gewaltentrennung, Volkssouveränität
- Staat dient der Gewährleistung der Sicherheit von Leben und Eigentum der Bürger und verzichtet auf Eingriffe in das Privatleben (polit. Liberalismus)-> Individuelle Eigenverantwortung die durch den Staat ermöglicht wird
Rousseau (3)
- Mensch im NZ als unfreier Wilder, staatliche Gemeinschaft ermöglicht Entwicklung zum vernünftigen citoyen (normatives Staatsverständnis)
- Träger der Staatsgewalt: Allgemeinwille (volonté générale), der auf das Gute abzielt
- Staatlich Gemeinschaft ermöglicht moralische Entfaltung des Menschen, Primat des Allgemeinwillens
Entwicklung zur modernen Sozialwissenschaft (4)
- Industrielle Revolution -> sozioökon., polit. Strukturveränderungen; Bedarf an empirisch- deskriptiven Daten (gemessen in der Realität) wächst
- normatives Element bleibt der PW erhalten (Marx); auch aufgrund der Entgegensetzung von Geistes- und NaturW
- Entwicklung des modernen Naitonalstaates im 19. Jh.: Anstoss zur empirischen Tatsachenforschung aus der praktischen Politik selbst
- "Politische Wissenschaften" als Stabilisierungsinstrument des obrigkeitsstaatlichen polit. Systems
Verselbständigung der empirischen Sozialwissenschaft (3)
- ab 19. Jh.: (Verselbständigung der an der Empirie orientierten Sozialwissenschaft; Politikwissenschaft verschweindet als Einzelwissenschaft)
- Weber: Beschäftigung mit polit. Phänomenen aus empirischer Sicht (moderner Staat, Bürokratie)
- Popper: Begründer des Kritischen Rationalismus: Es gibt keine endgültige Gewissheit, auch in der Wissenschaft nicht
Was ist Wissenschaft? (2)
"Wissenschaft is jenes menschliche Handeln, das auf die Herstellung solcher Aussagen an empirischen (Übereinstimmung mit der Realität) und logischen (keine innere Widersprüche) Wahrheitsgehalt überlegen sind, weclhe schon mittels der Fähigkeiten des gesunden Menschenverstandes formuliert werden können"
- Arten wissenschaftlicher Aussagen: empirische Aussagen (Beschreibung, Erklärung, Prognose) und normative Aussagen (Werteurteil, Handlungsanweisung)
Wozu Wissenschaft? (2)
- theoretisches Erkenntnisinteresse: Gewinnung von gesichertem Wissen darüber, wie unsere physische und soziale Umwelt funktioniert
- praktisches Erkenntnisinteresse: Nutzung wissenschaftlicher Erkenntnisse für eine Verbesserung menschlicher Lebensbediengungen
Merkmale einer empirischen Wissenschaft (6)
1 methodische Vorgehensweise
2 generesse Aussagen als Ausgangspunkt /Zielsetzung
3 Empirie als Grundlage = BeobachtungsW
4 Sicherstellung der Gültigkeit (Validität) der Ergebnisse -> Messen wir das richtige?
5 Sciherstellung der Verlässlichkeit (Reliabilität) der Ergebnisse-> Instrument gut?
6 Sicherstellung der intersubjektiven Nachvollziehbarkeit -> Objektivität-> Transparent?
Spielregeln der Wissenschaft (4)
Regel 1: Nachvollziehbarkeit der wissenschaftliche Arbeit
Regel 2: Ehrlichkeit in allen Phasen des Forschungsprozesses
Regel 3: Wahl der bestmöglichen Theorie(n) und Methode(n)
Regel 4: Kritikfähigkeit und Bereitschaft zur Korrektur von Aussagen
Methoden der Wissenschaft
- idiograpische Methode (GeistesW)
- nomothetische Methode (NaturW)
idographische Methode (4)
- GeistesW
- 1x Sachverhalts
- Individualisieren
- Ansätze Hermeneutik (Textdeutung, Interpretation) und Phänomenologie (Einzelfallbetrachtung)
nomothestische Methode (4)
- NaturW
- abstrakte und generelle Gesetze zu Zusammenhängen zw. Sachverhalten
- generalisiserend
- Ansätze: axiomatische Methoden (Deduktion basierend auf nicht- hinderfragten Annahmen) und empirisch- analytsische Methode (wie vergleichende Methode, Fallstudie, Statistik)
Ansätze ideographische Methode (2)
- Hermenutik (Textdeutung, Interpretation)
- Phänomenologie (Einzelfallbetrachtung)
Ansätze nomothetische Methode (2)
- axiomatische Methode (Deduktion basierend auf nicht- hinterfragten Annahmen)
- empirisch- analytsiche Methode (wie vergleichende Methoden, Fallstudie, Statistik)
3- Schulen Lehre der PW
- Normativ-ontologisches Paradigma
- Historisch-dialektisches Paradigma
- Empirisch- analytisches Paradigma
Normativ- ontologisches Paradigma (3) ausführlich
- Erschliessung der tieferen Strukturen der Politik durch philosophische Analyse i-> klassischen griechischen Antike (Platon, Aristoteles)
- Praxisbezug der PW: Identifikation von Normen polit. Handelns-> Gestaltung einer guten polit. Ordnung orientieren soll
- Methode: Interpretativ- hermeneutische Erschliessung von Texten aus der polit. Ideengeschichte, eigenständige Theoriebildung
Normativ- ontologsches Paradigma
- Philosophie Zugang
- eigene Position, nicht unbedingt Objektiv
Historisch- dialektisches Paradigma ausführlich (4)
- Suche nach den grundlegenden Wirkungszusammenhängen, welche die empirisch fassbare Wirklichketi hervorbringen
- Politische Wirklichkeit als spezifische Phase eines dialektisch verlaufenden, marxistisch verstandenen Geschichtsprozesses ("These"-> "Antithese"-> "Sythese")
- Praxisbezug der PW: Wissenschaftlich fundierte Kritik an den Verhältnissen des bürgelichen Staates und damit Förderung des Übergangs zu einem sozialistischen Staat
- Methode: Erschliessung der klassischen Schriften des Marxismus in Kombination mit sekundäranalytischen empirischen Bestandesaufnahmen
Historisch- dialektisches Paradigma
- Marx
- stark theoretischer Diskurs geprägt
Empirisch- analytisches Paradigma (4)
- Erarbeitung von Aussagen zu polit. Inhalten, Prozessen und Strukturen, die empirisch wahr sind, d.h. mit der Realität übereinstimmen
- Praktischer Nutzen der PW: Versachlichung der politi. Diskussion; Bereitstellung von Problemwissen
- Methode: Theoriebildung, Theorieprüfung auf der Basis empirisch erhobener Info
- Empirisch- analytisches Verständnis dominant in der PW
Welches Paradigma (Fokus) ist unserem Institut am ähnlichsten
empirisch- analytisches Paradigma
Wissenschaftliche Instrumente (6)
- Begriffe/ Konzepte
- Variablen
- Operationalisierung
- Untersuchungseinheiten & Untersuchungsebene
- Hypothesen
- Gestz & Theorie
Begriffe/ Konzepte (8)
- Empirische Begriffe - bezeichnen reale Dinge; Definition erforderlich.
- Intension eines Begriffs: Menge der Merkmale, die gegeben sein müssen, damit Objekt mit Begriff bezeichnet werden kann
- Extension: Menge aller Objekte, welche die Intension eines Begriffs erfüllen (auch: "empirischer Referent")
- Alltagsbegriffe vs. wissenschaftliche Begriffe ("Stress" und "Populismus"= alltägliche Verwendung nicht gleich wissenschaftliche Definition)
- Beobachtungsbegriffe (konkreter Referent) vs. theoretische Begriffe (abstrakter Referent)
Variablen (5)
- Begriffe, die mind. 2 Ausprägungen annehmen können (also keine Konstante)
- B: Alter, Einkommen, Parteizugehörigkeit
- manifeste (direkt beobachtbare Variablen) vs. latente (nicht unmittelbar beobachtbare Variablen)
- Problem: Wie lassen sich theoretische Begriffe als latente Variablen empirisch untersuchen?
- Erfassung mit Hilfe von Indikatoren, d.h. mit manifesten Variablen, die mit den interessierenden theoretischen Begriffen korrespondieren
--> Operationalisierung
Operationalisierung (3)
- Begrifflichkeiten: theoretische (=empirische) Variable, latente (=manifeste Variable), Konstukt (= Indikator)
- Korrespondenzregeln verbinden die theoretische mit der epmirischen Ebene
- Vorgang des Formulierens von Indikatoren zu Konstrukten nennt sich ebenso Operationalisierung wie das Produkt dieses Vorgangs.
Untersuchungseinheit und Untersuchungsebene
- varibale= Merkmal
- Untersuchungseinheit = Merkmalsträger
- Untersuchungsebene= Makro, Meso, Mikro