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Flashcards 10
Language Français
Category Care
Level Primary School
Created / Updated 15.12.2019 / 11.02.2020
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https://card2brain.ch/box/20191215_hinduismus
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Vorlesung

erklären, warum oft von Hindu-Religionen anstatt von Hinduismus die Rede ist.

Problematik der Vereinheitlichung von Verschiedenheit aus einer Aussenperspektive heraus, fehlende zentrale Institutionen.

  • -  Es gibt nicht ein religiöses Zentrum (wie z.B. Mekka im Islam)

  • -  Es gibt nicht ein zentrales religiöses Symbol (wie z.B. das Kreuz im Christentum)

  • -  Es handelt sich um eine Familie von überaus vielfältigen Lebensformen – daher

    oft: hinduistische Religionen

Vorlesung

exemplarisch Heilige Schriften nennen und gemäß dem Prinzip von shruti und smriti (Offenbarung und Tradition) kategorisieren.

Schruti (geoffenbart, vernommen)

Veda: Vier Sammlungen (Rigveda, Samaveda, Yajurveda, Atharvaveda) mit Hymnen (z.B. Schöpfung) und Mantras, z.B. Zaubersprüche und -gesänge.

Upanishaden: (sich niedersetzen bei): Schriften, die von Weisen an Schüler überliefert wurden

zwischen 1500 und 300 v.Chr. verfasst auf Sanskrit

 

Smirti (erinnert, weitergegeben)

Epen (zw 500 v.Chr. und 1000 n.Chr.): Mahabharata (inkl. Bhagavadgita: Gesang des Erhabenen) und Ramayana: Episoden aus dem Leben der grossen Kieger (Krishna und Rama)

Sutras (Leirfaden): Lehrspürche und Aphorismen

Puranas: Mythologische Texte über Götinnen und Götter

 

Vorlesung

Den Begriff des dharma (achtung, anders als im Buddhismus) am Beispiel des Ramayana (inkl. der Begriffe varna-ashrama-dharma und stri-dharma) erläutern

Warum handeln die Fihuren, wie sie handel? -> Rama ist Heldenfigur

(a-dharma =Chaos) (Stri-dharma = regelt die Pflichten einer Ehefrau)

Dharma («Das Tragende, die Ordnung, das Gesetz, die Verpflichtung»)

  • -  Sowohl universelle (das Tragende des Kosmos) als auch persönliche (das Tragende des individuellen Lebens: sva- dharma) Bedeutungsdimension: Das Individuelle wird immer auch als Dienst oder Funktion am Allgemeinen angesehen!

  • -  Im Zusammenhang mit den Varnas („Kaste / Klasse“ als soziale Kategorie auf der Grundlage ritueller Reinheit) und Lebensstadien (ashramas) bedeutet dharma z.B die

  • -  Für Frauen gilt stri-dharma (die Pflichten der Ehefrau).

  • -  Der Begriff sanathana dharma (ewiger Dharma) wird z.T. als passenderes

    Charakteristikum des Hinduismus empfunden als der Begriff „Religion“, da er etwas Umfassenderes, eine Art Lebensweise, anzeigt.

Vorlesung

Die Bedeutung des Gottes Vishnu (auch: als Teil des trimurti) und seiner Inkarnationen erklären.

Vishnu als Beispiel für Einheit und Vielheit des Götterglaubens → Rama als Inkarnation Vishnus (Menschwerdung eines Gottes) Alte Göttergestalt und eine der Hauptgöttergestalt der Hinduisten

  • -  Vishnu bildet mit Brahma und Shiva die Figur des Trimurti (vgl. Trinität im Christentum), die drei Entfaltungen des Göttlichen: Schöpfung (Brahma), Erhaltung der Ordnung (Vishnu), Zerstörung (Shiva) → nur durch Zerstörung kann neues entstehen

  • -  Der Gott Vishnu ist bereits im Rigveda bezeugt: Vishnu schreitet die Erde aus, um Wohn- und Zeitraum zu schaffen.

Vishnu – einer und viele

  • -  Die Frage nach dem Eingreifen Gottes angesichts moralischer Degeneration (wenn Probleme auftreten) führt zur Vorstellung der Herabkünfte (avataras) Gottes bzw. Vishnus, einer Art Inkarnationslehre.

  • -  Die Transformation des Einen in die Vielheit der Welt wird weiterhin über verschiedene Formen der „Entfaltung“ erklärt, u.a. über die weltschöpferischen Entfaltungen, die Inkarnation als Avatar, die Präsenz im einzelnen Menschen, die Verehrungsmanifestation in belebten Götterbildern ...

    Immer, wenn die Ordnung bedroht ist, kommt Vishnu inkarniert zur Erde, um wieder Ordnung zu schaffen (wie bspw. Bei Rama → schafft Ordnung indem er den Dämon besiegt)

    Die 10 Inkarnationen Vishnus: Fisch, Schildkröte, Rieseneber, Mann mit Löwenkopf, Zwerg, Rama mit der Axt (andere Mythologische Gestalt als Prinz Rama), Rama, Krishna, Buddha → Versuch, die Andersheit in den Hinduismus zurückzuholen, Kalki

Wissensfrage

Sie können über Veden und Upanishaden informieren (Kap. 1.2; S. 55/57).

Veden: Veda=Wissen dies sind die Heiligen Texte Indiens, es handelt sich um vier Sammlungen von Hymnen, die sich an die Götter richten und die bei grossen Opferzeremonien rezitiert wurden. Sie sind unterschiedlich alt so wie wir die Zusammenstellung heute kennen, sind sie etwa zwischen 1200 und 800 v.Chr entstanden. An diese Texte schliessen sich Brahmanas (Ritualtexte) an, aus denen wir Kentnisse aus über Rituale des ersten Jahrtausend besitzen. Zu diesen Ritualtexte gehören auch die Upanishaden

Upanishaden: Sind Ritualtexte aus den Brahmanas, sie enthalten philosophische und naturwissenschaftliche Überlegungen in Verbindung mit religiösen gedanken. Sie verbreiteten sich als erstes in Europa und brachten somit Kentnisse über indische Religionen.

Wissensfrage

Sie können über die Götter Vishnu (und seine Avatare), Shiva, Ganesha, Murugan und die Devi informieren (Kap. 1.3; S. 60/63).

Vishnu: Vishnu hält die rechtmäßige Ordnung und damit die Welt aufrecht, immer wenn Unordnung ausbricht manifestiert Vishnu sich, es gibt eine Liste von Avatars (10) des Gottes, als die er zur Erde gekommen ist. Seine Avatars werden als eigenständige Gottheiten verehrt. Die Verehrer von Vishnu werden Vishnuiten oder Vaishnavas genannt.

Shiva: Shiva ist ein strenger Gott, er wird mit einem Dreizack abgebildet. Seine Anhänger heissen Shaivas oder Shivaiten und sie verehren ihn auch in verschiedenen Erscheinungsformen. Eine Aura des schrecklichen und zerstörerischen umgibt ihn und auch unter seinen Anhängern gibt es verschiedene Strömungen. → ohne Zerstörung kann nichts Neues entstehen!

Ganesha: Ist einer der beliebtesten Göttergestalten der Hindu-Religionen er wird verehrt sowohl von den Anhängern von Shiva als auch von Vishnu. Er gilt als Sohn von Shiva, eine Version der Geschichte von Shiva ist, dass die Frau von Shiva (Parvati) heimlich seinen Sohn zur Welt brachte, daraufhin schlug Shiva aus Zorn den Kopf von Ganesha ab. Parvati wurde wütend und so versprach Shiva seinem Sohn den Kopf des ersten Tieres, das ihm begegnet. So kam Shiva zu seinem Elefantenkopf. Ganesha gilt als Beseitiger von Hindernissen und deshalb wird zu ihm oft vor Prüfungen oder Reisen gebetet. Ganesha gilt als derjenige, der dem Weisen Vyasa als schreiber diente, für das Mahabharata. Er brach sich einen Stosszahn ab und schrieb damit.

Murugan: Murugan ist der zweite Sohn von Shiva er heisst auch Subramania oder Karttikeya (Nordindien) Er ist in Südindien und Sri Lanka sehr beliebt und wird daher auch in vielen Schweizer Hindu-Tempeln verehrt.

Devi: Devi ist die Göttin oder Mahadevi (Grosse Göttin) Die Erscheinungsform als Durga ist am beliebtesten. Sie tritt auch als Lakshmi (Göttin von Glück und Reichtum) oder Parvati (lebenspendende Mutter) Als Parvati ist sie die Ehefrau von Shiva und Mutter von Ganesha und Murugan. Sie tritt als Shakti auf, was die Personifizierung der göttlichen weiblichen Kraft ist. Auch als zornige Göttin Kal tritt sie auf. Unter dem Oberbegriff der Devi werden viele lokale Göttinnen in die Hindu- Religion integriert.

Sie können das Konzept der „Erlösung“ erklären und kennen die vier Erlösungswege (Kap. 2.1-2.2; S. 64/66).

Das Konzept der Erlösung besteht aus Karma, Wiedergeburt und Tod. Hier finden sich Parallelen zum Buddhismus. Die vier Erlösungswege

  1. Erlösung durch richtiges Vollziehen von Ritualen und durch richtiges Handeln. Richtig heisst in diesem Fall, dass man Handeln soll ohne selbst materiell oder spirituell von den Folgen des Handelns zu profitieren.

  2. Das richtige Wissen für die Erlösung richtig einzusetzen

  3. Strenge Askese und so der materiellen Welt entsagen.

Bhakti, wichtigster Erlösungsweg, die persönliche Hingabe an einen der Götter, indem man durch Zeremonien oder Singen seines Namens den Gott zufriedenstellen. Durch Bhakti ist es sogar möglich sich mit dem Gott zu vereinen, was die Endgültige Erlösung (moksha) bedeutet

Wissensfrage

Kasten: Sie können den Unterschied zwischen varna und jati erklären (Kap. 3.1; S. 68)

Varna (religiöse Hirarchie): ideale Ordnung der Gesellschaft in 4 Stände: Brahmanen=Priester
Kshatriyas=Krieger/Herrscher
Vaishyas=Händler/Bauern

Shudras=Diener/Handwerker
Ausserhalb der Ordnung stehen die «Unberührbaren», sie gelten als besonders unrein

- Jati (soziale Hirarchie): Gesellschaftsordnung, die durch den geerbten, gemeinsamen Beruf geprägt ist. Die Mitglieder einer Jati sind dazu verpflichtet, einander zu helfen. Sie dürfen auch nicht Angehörige einer anderen Jati heiraten.

Alle InderInnen gehören gleichzeitig zu einer Varna (oder zu den Kastenlosen oder den Unberührbaren) und zu einer jati. Wenn man in einer hohen Varna ist heisst das aber noch nicht, dass es für sie auch wirtschaftlich oder politisch gut ist (z.B. arme Priester)

Wissensfrage

Sie können im Detail über die Tamilen in der Schweiz Auskunft geben (Kap. 6; S. 76/78)

Bürgerkrieg (1980-2009) zwischen buddhistischen Singhalesen und hinduistischer Tamilen trieb viele v.a. junge Tamile in die Flucht.

Viele Bürgerkriegsflüchtlinge kommen in den 80er Jahren in die Schweiz

2005: knapp 42'000 Tamilen in der Schweiz, 7300 eingebürgert (90-95% Tamilen, davon 80-85% Hindus→30’000-34'000 Hindus). Hauptarbeiten in Gastgewerbe und Gesundheits-/Sozialwesen
- Festhalten an Traditionen: die meisten Tamilen versuchen, nach den überlieferten Bräuchen zu leben. Kastenzugehörigkeit gerät aber langsam in den Hintergrund, meist aber zentral bei Eheschliessungen (wegen Vorstellung von Reinheit und Unreinheit, Angst vor Verunreinigung) 

Viele Fleischarten gelten als unrein, niedere Kasten weniger rein (jmd. Aus hoher Kaste ist kein Essen, das von jmd. Aus niederer Kaste zubereitet wurde)
Frauen gelten während Periode und durch Geburt kurzzeitig als unrein → dürfen in dieser Zeit nicht in Tempel oder Essen anrühren.

  • -  Die zweite Generation: auch heute: die meiste Ehen von Eltern arrangiert, Inderinnen riskieren Ausschluss aus Familie, wenn sie Schweizer heiraten (generell selten) Spagat zwischen Tradition und Lebensweise der CH-FreundInnen

  • -  Reiche religiöse Kultur: 1984 erste kleine Tempel in Quartiertreffpunkt in Bern und Asylbewerberheim in Langnau. In 90ern dürfen sie Familien in CH holen → weitere Tempel, meist in umgebauten Lagerhallen. Die meisten Tempel sind den shivaitischen Göttern Murugan und Vinayakar (Ganesha) oder der grossen Göttin (Thurkkai/Manonmani) gewidmet. Tempel sind sehr farbenprächtig mit Götterfiguren, Blumen, Kerzen und Früchten als Opfergaben. Heute über 20 Tempel in der CH. Viele Tamilen besuchen zusätzl. katholische Wallfahrtskirchen

Wissensfrage

Sie kennen zusätzlich zu den Begriffen, die Sie für die Beantwortung der Fragen 1-5 brauchen, folgende Wörter, die sie erläutern können (Kap. 7; S. 87-88):

Guru, Kali (die Schwarze), Mantra, Puja, Prassad

  • -  GuruTitel für einen spirituellen Lehrer. Er ist für den Schüler unentbehrlich für die Suche nach Wissen und den Weg zur Erlösung

  • -  Kali («die Schwarze»)Göttin mit dem Aspekt des Todes und der Zerstörung, aber auch der Erneuerung. Beruht auf dem Glauben, dass ohne Zerstörung nichts Neues entstehen kann und Leben und Tod eine untrennbare Einheit bilden

  • -  MantraKurze, formelhafte Wortfolge, die oft repetitiv rezitiert wird, um spirituelle Energien freizusetzen

  • -  Puja («Verehrung»)Sammelbegriff f. alle religiösen Rituale im Tempel oder zuhause

  • -  Prasad («Barmherzigkeit/Gnade»)v.a. Opferspeisen im Tempel oder auf Hausaltar. Im weiteren Sinne auch Bezeichnung für andere, mit göttlicher Segenskraft behaftete

    Gegenstände