Gründungsmanagement
Kärtchen zu den begleitenden Übungen von BWL I
Kärtchen zu den begleitenden Übungen von BWL I
Fichier Détails
Cartes-fiches | 16 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Gestion d'entreprise |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 04.12.2019 / 18.12.2019 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/20191204_gruendungsmanagement_a
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Intégrer |
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Anspruchsgruppen und deren Ziele
Gründerteam: Hohe Rendite, geringes Risiko, Erhöhung von Markteintrittsbarrieren / Minderung der Kopierbarkeit.
Investoren: Hohe Rendite, geringes (oder transparentes) Risiko, Wiederveräusserbarkeit (z.B. Exit nach 3 Jahren).
Kunden: Verfügbarkeit & Nähe, hohe Qualität / Langlebigkeit, Ästhetik (individueller Geschmack).
Arten von Zielbeziehungen
Komplementäre Zielbeziehung: Erreichung eines Ziels steigert die Erfüllung der anderen Ziele. Z.B. Hohe Qualität (Kunden) & hohe Gewinne (Gründer / Investoren).
Konkurrierende Zielbeziehung: Erfüllung eines Ziels mindert Zielerfüllungsgrad der übrigen Ziele. Z.B. Nähe (Kunden) & geringes Risiko (Gründer / Investoren).
Indifferente Zielbeziehung: Die Ziele beeinflussen sich nicht. Z.B. Geschmack (Kunden) & transparentes Risiko (Investoren).
Kundennutze
Geschäftsidee stellt klar, welches Bedürfnis / Problem in welcher Form befriedigt / gelöst wird.
Zusätzlicher Nutzen im Vergleich zu bestehendem Angebot.
Idee erlaubt Alleinstellungsmerkmal (Unique Selling Proposition).
Markt & Wettbewerb
Geschägtsidee hat Markt, wenn:
- Hinreichender Gesamtmarkt vorhanden.
- Marktwachstumschance vorhanden.
Geschäftsidee differenziert sich gegenüber den Wettbewerbern, wenn:
- Keine gleichen / bessere Produkte & Substitute vorhanden.
- neuartiges Geschäftssystem erkennbar ist.
- Hohe Imitations- & Markteintrittsbarrieren für Wettbewerber.
- Kostenvorteil verglichen zu Wettbewerbern.
Ertragsmechanik
Zeigt, wie mit dem Produt / Dienstleistung Geld verdient wird.
Konventionelle Ertragsquellen: Einnahmen aus dem Verkauf von Produkten / Dienstleistungen.
Ausnahmen (innovative Ertragsmechanik): Bspw. McDonald's mit Einnahmen aus Lizenzgebühren der Franchisenehmer, 20Minuten für Leser kostenlos, Finanzierung über Anzeigen.
Ertragsmodelle nach "Free"-Prinzip
Direct cross-subsidy: Kunde kauft ein Produkt und erhält dieses + zusätzliches Produkt (GPUs mit gratis Game).
Ad-supported: Für Nutzer gratis, finanziert durch Werbungen (20Min, YouTube,...) .
Freemium: Gratis Produkt, welches durch Käufe von Zusatzleistungen Weniger für alle finanziert wird (Gratis Games).
Gift economy: Produkte werden für nicht-monetäre Gegenleistungen 'vergeben' (Giveaways).
Funktion des Geschäftsplans (Für Gründer & Investor)
Geschäftsplan definiert, welche Ziele in welchem Zeitraum mit welchen Mitteln erreicht werden sollen.
Für Gründer:
- Systematisieren der Geschäftsidee.
- Zusammentragen / Analysieren von Informationen.
- Vorbereiten der Gründungsentscheidung.
Für Investor:
- Abbau der Informationsasymmetrie zu Gründer.
- Abschätzung der Chancen & Risiken der Investitionsentscheide.
- Unternehmensbewertung / Renditeberechnung.
Funktionen eines Marketingplans
- Analysefunktion: Sammlung von Informationen.
- Entscheidungsfunktion: Unterstützung von Entscheiden.
- Umsetzungsfunktion: Hilfe bei der Implementierung.
- Überzeugungsfunktion: Überzeugung der Investoren.
Kernelemente Marketingplan
- Gesamtmarkt & Wettbewerb: Gesamtmarkt, Marktwachstum & Wettbewerbsstrukturen abschätzen & analysieren.
- Wahl des Zielmarktes: Markt segmentieren, Zielmark auswählen (Positionierungsentscheidung).
- Marketing-Mix: Massnahmen zu Produktgestaltung (Product), Preisstrategie (Price), Vertrieb (Place) und Kommunikation (Promotion) festlegen.
Zielmarkt-Schätzung
- Auf sicherer Basis aufbauen: Schätzung auf einfach zu verifizierender Zahl abstützen (z.B. Einwohnerzahl CH).
- Logischer Weg: Annahmen nennen, dass Schätzung logisch nachvollziehbar ist.
- Quellen vergleichen: Gegebene Zahlen hinterfragen & kreuzvalidieren mit verschiedenen Quellen.
- Kreativität: Suche nach Ersatzgrössen, um indirekt gesuchte Grösse herzuleiten.
- Plausibilität überprüfen: Macht Ergebniss Sinn?
Wertschöpfungskette
Zeigt, welche Aktivitäten wie ablaufen müssen, um Produkt herzustellen / Dienstleistug zu erbringen.
Parallel ablaufende primäre & unterstützende Aktivitäten:
Primäre Aktivitäten (sequenz):
- Eingangslogistik
- Operation
- Marketing
- Ausgangslogistik
- Kundendienst
Unterstützende Aktivitäten (parallel):
- Unternehmensinfrastruktur
- Personalwirtschaft
- Technologieentwicklung
- Beschaffung
Gewinn als Resultat der Wertschöpfungskette.
Gesellschaftsformen (Detailliert)
AG: Im Voraus bestimmtes Kapital (mind. 100 Tsd. Fr.) in Aktien zerlegt, mind. 1 Aktionär, Haftung bis höchstens zum Gesellschaftsvermögen.
GmbH: Stammkapital mind. 20 Tsd. Fr., jeder Gesellschaftler mit Einlage, Haftung nur mit Einlange bzw. bis max. Höhe Stammkapital.
Genossenschaft: Verbindung nicht-geschlossener Zahl Personen / Handelsgesellschaften. Kein festes Grundkapital, da jedem Mitgliedschaft erlaubt werden soll. Haftung bis zur Höhe des Genossenschaftsvermögens.
Verein: Nichtwirtschaftlicher Zweck, Haftung nur bis zur Höhe des Vereinsvermögens.
Kommanditgesellschaft: Mind. ein Mitglied als Komplementär (trägt unbeschränkte Haftung), Kommanditäre haften bis zur Höhe ihrer Kapitaleinlage. In der Schweiz selten.
Kollektivgesellschaft: Vereint mehrere natürliche Personen, oft Kleinstfirmen. Unbeschränkte Haftung der Gesellschaftler.
Einfache Gesellschaft: Formlose Gründung mit geringeren Anforderungen. Volle Haftung, ungeeignet für grössere Risiken, häufig zeitbefristigt, Restkategorie. Z.B. Ehe; gemeinsamer Kauf.
Entscheidungskriterien der Rechtsformwahl
Finanzwirtschaftliche Dimension: Haftungsverhältnisse, Eigenkapital- & Fremdkapitalbeschaffung, Bonität (Kreditwürdigkeit & -fähigkeit).
Führungsmässige Dimension: Geschäftsführung & Vertretung nach aussen, Nachfolgeregelung.
Kostenmässige Dimension: Mindestkapital, Gründungs- & Verwaltungskosten, Fiskalbelastung (Steuern & Sozialabgaben).
Der Finanzplan
- Beinhaltet Erfolgsrechnung, Bilanz & Cashflow-Rechnung.
- Gibt Angaben zum Geschäftsgang (Über mind. 5 Jahre oder 1 Jahr über den Break-even).
- 1. Jahr quartalsweise, folgende jährlich.
- Aufzeigen wichtigster Annahmen, welche Berechnungen zugrunde liegen.
Indirekte Berechnung Cashflow Geschäft
Reingewinn
+ Abschreibung (ER)
- Veränderung Debitoren (Bilanz)
- Veränderung Vorräte & Lager (Bilanz)
+ Veränderung Kreditoren (Bilanz)
+ Veränderung Lohnrückstellungen (Billanz)
+ Veränderung Steuerrückstellungen (Billanz)
= Cashflow Geschäft