Block 6: Psychische Störungen

Krisen, Depression, Demenz, Delir, Alkohol- und Substanzabhängigkeit, etc.

Krisen, Depression, Demenz, Delir, Alkohol- und Substanzabhängigkeit, etc.


Set of flashcards Details

Flashcards 59
Students 31
Language Deutsch
Category Care
Level Secondary School
Created / Updated 27.11.2019 / 13.06.2025
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Arten Demenz

Kortikale Demenz: Ursache in Hirnrind (graue Substanz)

Subkortikale Demenz: Ursache unter Hirnrinde (weisse Substanz)

Primäre Demenz: Krankheitsursache im ZNS

Sekundäre Demenz: Krankheitsursache im Organsystem

Pathogenese Demenz

Chronischer Mangel an Acetylcholin

Arten Kortikale Demenz

Morbus Alzheimer (DAT)

Lewy-Body-Typ

Frontallappendemenz

Multiinfarkt-Demenz

Gemischte Demenz

Arten Subkortikale Demenz

Morbus Parkinson

subkortikale Enzephalopathie

Hirntumore

Hypo-/Hyperthyerose

Elektrolythstörung

Alkoholkonsum (Wernicke-Korsakow)

Morbus Alzheimer

40-50% aller Demenzerkrankten.

Vermutlich wegen Beta-Amyloid (falsch gefaltetes Eiweiss, kann nicht korrekt abgebaut werden, sammelt sich an Nervenzellen an, Nervenzelle stirbt ab)

Progredienter Verlauf, ohne abrupten Beginn, ohne wechselhaften verlauf

Lewy-Body-Typ

10-20% aller Erkrankten. 

3 Leitsymptome: Demenz, Parkinson-Syndrom, Halluzinationen

KEIN HALDOL GEBEN!

Frontallappendemenz

c.a 5% aller Erkrankten

Enthemmung

Multiinfarkt-Demenz (MID) (=Vaskuläre Demenz)

20-30% aller Erkrankten

Ursache: Wiederholte Apoplexien/TIA's

mit abruptem Beginn, mit wechselhaftem Verlauf

Behandlung mit Aspirin Cardio

Gemischte Demenz

Mischung aus DAT und MID

10% aller Betroffenen

Primärsymptome (6 A's) Demenz

1. Amnesie

2. Aphasie

3. Agnosie

4. Apraxie

5. Abstraktionsfähigkeitsverlust

6. Assessment-Störung

Amnesie

Gedächnisstörung. Früh- und Leitsymptom. Zuerst immer Kurzzeitgedächnisstörung

Aphasie

motorische (Pat. kann nicht mehr sprechen) und/oder sensorische Sprachstörung (Pat. kann Gesprochenes nicht mehr verstehen)

Agnosie

Wahrnehmungsstörung: visuell, auditiv, taktil. Merke: Sinnesorgane sind intakt, Verarbeitung im Cortex ist jedoch gestört

Apraxie

Störung vom Motor. Planung und Einsatz für zweckgebundene Bewegungsabläufe ist gestört

Abstraktionsfähigkeitsverlust

Störung des abstrakten Denken; sinnvolles, gezieltes Handeln wird unmöglich. Handlungsfähigkeit eingeschränkt bis aufgehoben

Assessment-Störung

Störung der Urteilskraft. Wertvorstellungen (gut/böse, richtig/falsch) gehen verloren. Urteilsfähigkeit eingeschränkt bis aufgehoben

Sekundärsymptome

- Persönlichkeitsstörungen (Endstadium: 'leere Hülle')

- Depressionen

- Paranoid (Wahnvorstellungen)

- Angst

- Unruhe

- Aggressivität

- Tag-Nacht-Umkehr

- Urin- und Stuhlinkontinenz

Diagnostik Demenz

1. Anamnese: evt. durch Angehörige zu erheben

2. Klinische Untersuchung

3. Neuropsychologische Untersuchung: Mindestens MMS

4. Zusatzuntersuchungen: Labor, etc. 

Stadien Demenz

  • Frühstadium: Achtung Suizidgefahr! Ist noch urteilsfähig
  • Mittleres Stadium: Sind nicht mehr urteilsfähig, Sprachverständnis kommt langsam abhanden
  • Spätstadium (Bettlägerigkeit): Pat. kann sich nicht mehr äussern -> Schmerzen wahrnehmen! Ausscheidung beobachten! Aspirations-, Dekubitus, Thromboseprophylaxe, etc.

Antidementiva

z.B. Aricept, Exelon, Reminyl

Heilen die Krankheit nicht, verlangsamen jedochd den Verlauf

Personenzentrierter Ansatz von Tom Kitwood

- Einzigartigkeit der Person steht im Mittelpunkt

- Befriedigung von seelischen Bedürfnissen

Gefühl vermittel...

... etwas wert zu sein

... etwas bewirken zu können

... Kontakt mit anderen Menschen zu haben, dazuzugehören

... von Sicherheit, Vetrauen, Hoffnung 

SET (Selbsterhaltungstherapie) nach Barbara Romero

- Emotionales Gleichgewicht wieder herstellen

- Inneres Bild, das jemand von sich hat, so weit wie möglich erhalten

1. Anpassung des sozialen und materiellen Umfelds an die Bedürfnisse der demenzerkrankten Person

2. bei Bedarf psychotherapeutische Unterstützung

3. Aufbau von geeigneten Aktivitäten und Erlebnismöglichkeiten

Milieutherapie/Milieugestaltung

Umwelt der dementen Person anpassen, da die demente Person nicht fähig ist, sich der Umwelt anzupassen. 

- soziales Umfeld: Wertschätzung und Bestätigung

- Tagesstrukturierung: Demente Person zeigt die Richtung vor

- Räumliche Umgebung: 

Orientierung: Sinnesorgane

Erkennbarkeit: Kontrastreich, Bezug zu Person/Lebenswelt

Anregung/Beteiligung: Angebote fördern Ressourcen, Rückzugsmöglichkeiten bieten

Sicherheit: Brandgefahr, Stolperfallen vermeiden

Wohnlichkeit: Biografische Elemente

ROT (Realitätsorientierungstraining) 

bei leichter Demenz!

Realitätsmarker:

- Pers. mit Namen ansprechen

- Namensschild an Türe

- Kalenderführung

- Jahreszeitliche Raumgestaltung

Integrative Validation nach Richard  (IVA)

1. Gefühle/Antriebe wahrnehmen: Wut, Treuer, Fleiss, ...

2. Validieren -> Diese Gefühle annehmen, akzeptieren, wertschätzen: Sie kennen ihre Pflichten. Sie sind fleissig.

3. Allgemein Validieren -> Allgemeines Echo, Sprichwörter, Volksweisheiten: Ohne Fleiss kein Preis, ...

4. Biographisches Echo, Lebensthema erarbeiten: Als Bäuerin müssen sie fleissig sein, ...

5. Handlungsangebot

Deeskalation

Gegenteil von Aggressivität ist Wertschätzung. Bei der Deeskalation beschäftigt man sich also damit, wie man die Person wertschätzen kann.

In kritischen Situationen:

  • Gespräch suchen
  • Ausnahmen machen
  • (Sich hinsetzen)
  • Verantwortung am Pat. angeben (Entscheidung ihm überlassen, z.B. Gespräch oder Polizei? Spritze oder per os?...)

Hilfestellung in der Deeskalation:

  • Beziehung checken
  • Raum
  • Nur ‘echte Angebote’
  • Offene Fragen
  • Eisbrecher (etwas machen, was mit dem Konflikt nichts zu tun hat. 3K’s: Kaffee, Kekse, Kippe)

Hilfsmittel Gewalt einschätzen

Broset-Gewalt-Checkliste

Gewalt Phasen

1. Erste Anzeichen/Auslöserphase: Nervosität, Unruhe

2. Eskalationsphaser: Drohung, Schimpfwörter, 'Angriffshaltung'

3. Krise: Gewalt, Aggression

4. Erholungsphase: Gefahr auf weiteren Gewaltakt noch vorhanden, Pat. wirkt jedoch deutlich ruhiger

5. Depression

Definition delir

Plötzlich einsetzender akuter Verwirrtheitszustand. Leitsymptome sind Bewusstseinsstörungen und kognitive Störungen. 

Delirium tremens

Alkoholentzugsdelir

Arten Delir

Hypoaktives Delir

Hyperaktives Delir

Gemischtes Delir

Pathogoenese Alkoholentzugsdelir

GABA-Rezeptoren wurden bei Alkoholkonsum immer stimuliert, was nun nicht mehr passiert. 

erste medikamentöse Wahl bei Alkoholentzugsdelir

Temesta, da benzodiazepine auch auf GABA wirkt

Wie enden nicht behandlte Delirien?

In totaler Erschöpfung (Gefahr Herz-Kreislauf-Stillstand)

Substanzabhängigkeit Risikofaktoren

Person + Substanz + Soziales Umfeld 

Diagnostik-Instrumente zur Alkoholabhängigkeit

- AUDIT

- CAGE

Phasen Alkoholabhängigkeit nach Jellinek

  • Präalkoholische Phase: Menge wird langsam aber kontinuierlich gesteigert. Es wird nicht mehr auf Alkohol verzichtet.
  • Prodromalphase: Werden die Personen auf den Alkoholkonsum angesprochen, sagen sie, sie hätten alles unter Kontrolle oder reagieren gereizt oder werden aggressiv. Sie trinken meist heimlich und verstecken ihre Flaschen.
  • Kritische Phase: Verhaltensveränderungen und -schwankungen (z.B Depressivität, nachlassendes Verantwortungsgefühl). Kontrollverlust und soziale Konflikte. Probleme am Arbeitsplatz, welche zu Arbeitslosigkeit führen können.
  • Chronische Phase: Viele wechseln zu höherprozentigem Alkohol und/oder trinken regelmässig schon am Vormittag.

Folgen von Alkoholkonsum

- Leberzirrhose

- Ösophagusvarizen

- Krebserkrankungen

- Pankreatitis

- Alkoholische Polyneuropathie

- Hirnatrophie

- Wernicke Korsakow-Syndrom (-> Vitamin B1 geben!)

Änderungsbereitschaft ermitteln zum Alkoholentzug

1. Absichtslosigkeit: Pat. denkt nicht über Änderung nach

2. Absichtsbildung: Pat. denkt über Änderung nach, ist aber unentschlossen

3. Vorbereitung: Pat. hat sich entschieden, etwas zu ändern

4. Handlung: Pat. hat bereits begonnen, etwas zu ändern

Medikamente bei Alkoholentzug

1. Disulfiram (Antabus) -> Löst sozusagen eine Unverträglichkeit von Alkohol aus.

2. Anticravingsubstanzen : Wirken der Trinklust entgegen