Einführung in die Geburtshilfe

Frau, Kind, Familie ZHAW BsC Pflege 3. Semester

Frau, Kind, Familie ZHAW BsC Pflege 3. Semester


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Langue Deutsch
Catégorie Soins
Niveau Autres
Crée / Actualisé 15.11.2019 / 12.08.2020
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Ablauf der Befruchtung 

Aufbau des Spermiums 

Befruchtung 

Während der Befruchtung dringt ein Spermium in eine Oocyteein und ihre Vorkernevereinigen sich. 

- Die Durchdringung der Zona pellucida wird durch Enzyme des Spermiums erleichtert. 

- Die aus der Verschmelzung entstehende Zelle ist eine Zygote.

Ablauf der Befruchtung und Einnistung 

Syncytiotrophoblast

Eihäute und Uteruswand Aufbau 

Beziehung zwischen den Einhäuten und der Uteruswand 

  • Ende des 2. Monats 
    • Dottersach in der Chorionhöhle zwischen Amion und Chorion
    • am Abembryonalen Pol sind die Zotten verschwunden (Chorion laeva)
  • Ende des 3. Monats 
    • Amion und Chorion verwachsen miteinander 
    • das Uteruslumen verschliesst das Uteruslumen durch die Verschmelzung von Chorion laeve und Decidua parietalis 

Aufbau der reifen Plazenta

Plazentafunktionen

  • ermöglicht den Stoffaustausch zwischen kindlichem und mütterlichen Organismus 
  • Sauerstoff und Nährstoffe diffunideren vom mütterlichen Blut in das fetale Blut
  • Kohlenstoff und Abfallstoff diffundieren aus dem fetalen Blut ins mütterliche Blut 
  • Placenta bildet eine Schutzbarriere
    • Nur Wenige Viren wie Rötelnviren, und HIV Viren können die Placenta überwinden
  • Placenta speichert Nährstoffe wie Kohlenhydrate und Proteine 

Aufbau der Plazentaschranke

Nabelschnur 

  • Verbindet die Placenta und den Embryo /Fetus 
  • Etnwickelt sich aus dem Verbindungsstiel 
  • ca 2cm dick und 50 - 60cm lang  
  • Nabelarterie
    • sauerstoffarmes Fetenblut zur Plazenta 
  • Nabelvene 
    • führt Sauerstoff und Nährstoffe zu 

Funktion der Amnionflüssigkeit

Sichere Schwangerschafts- Zeichen 

  • Hören der Herztöne:
    • Ab 18. SSW
  • Fühlen der Kindsteile und Kindsbewegungen:
    • ab 20. SSW
  • sonographischer Schwangerschaftsnachweis:
    • ab 6. - 7. SSW mit Registrierung der Herzaktion 

Unsichere Schwangerschaftsanzeichen 

  • Amenorrhö
  • Übelkeit, Erbrechen 
  • Brustspannen 
  • Vergrösserung und Auflockerung des Uterus 
  • livide Färbung von Scheideneingang und Vagina 
  • Chloasma unterinum (Mutterflecken), Linea fuscua (Dunkel Streifen) 

Wahrscheinliche Schwangerschaftsanzeichen 

Anpassungsvorgänge des mütterlichen Körpers im 1. Trimenon

  • Verstärkte Hautpigmentierung im Bereich der Brustwarzen, der Mittellinie des Bauches unt teils im Gesicht 
  • 30% gesteigerter Grundumsatz 
  • Steigerung des Atemvolumens 
  • Blutvolumen steigt um 30%
  • Herzminutenvolumen steigt 
  • Blutdruck fällt ab
  • Nierendurchblutung und Filtrationsleistung steigt
  • Druck der Gebärmutter auf die Blase führt zu häufigem Harndrang 
  • Neigung zur Verstopfung 
  • Calciumentzug kann Zahn und Knochensubstanz schädigen 

Hyperemesis gravidarum

  • Häufigster Grund für Hospitalisation im 1. Trimenom 
  • Diagnostik:
    • Urin: Ketonurie 
    • Hb, Lk, CRP, Elektrolyte 
  • Therapie 
    • Rehdydratation 
    • Antiemese 
    • Paspertin Odansetron 
    • ggf Magenschutz 
    • kleine Mahlzeiten 
  • Ziel ist die orale Hydratation und Ernährung 

Anpassungsvorgänge des mütterlichen Körpers im 2. Trimenon

  • äusserlich sichtbare Zunahme des Bauchumfangs mit Verlagerung des Körperschwerpunktes nach vorne 
  • spüren vom ersten Kindsbewegungen 
  • viele schwangere beginnen mit dem Kind zu sprechen 

3. Trimenom 

  • 25. - 28 Wochen 
  • das Ungeborene wird ausserhalb des Mutterleibs überlebensfähig 
  • Augen öffnen, Hören, REM Schlaf 

Anpassungsvorgänge des mütterlichen Körpers 3. Trimenon

  • Veränderungen sind durch zunehmende körperliche und psychische Belastungen charakterisiert 
  • Typisch sind
    • Sodbrennen
    • Rückenschmerzen
    • Hämorrhoiden 
    • vermehrte Wassereinlagerungen und Ödemneigung 
    • Gewichtszunahme 
    • Schlafstörung 

Typische Probleme im letzten Drittel der Schwangerschaft

  • Zwerchfell Hochstand 
    • Atemnot 
  • Kompression des Uterus 
    • Stauungsniere 
  • Druck auf die Harnblase 
    • Pollakisurie 
  • Kompression des Magens 
    • Sodbrennen, kleinere Mahlzeiten 
  • Verdrängung und Kompression des Darms 
    • Völlegefühl 
  • Kompression der V. cava 
    • Kollaps und Schock 

Lebenswelt des Fetus 

 

 

•Er schwebt schwerelos in der Amnionflüssigkeit

•Er liegt im Temperatur-geregelten  „Körperkern

•Hat ohne zu atmen keine Atemnot (Gaswechsel über die Placenta)

•Hat weder Hunger noch Durst (Energieversorgung, Wasser-und Ionenzufuhr über die Plazenta)

•Ist im keimfreien Milieu vor Infektionen geschützt

•Er bereitet sich in aller Ruhe auf die Konfrontation mit der „feindlichen“ Umwelt vor: Kälte, Energiemangel, Infektionserreger, Schwerkraft, Konkurrenz

 

Anamneseerhebung in der Schwangerschaft

Anamnese der Risikoschwangerschaft

  • Anamnestische Risiken 
    • Alter < 17 oder > 35 
    • Uterus- Operationen 
    • Kürettagen 
    • Hypertonie 
  • Probleme bei Vorschwangerschaften
    • Frühgeburten 
    • Fehlgeburten 
    • Vielgebärende
    • Rh- Inkompatibilität 

 

Blutuntersuchungen

  • Blutbild 
  • HCG- Werte 
  • Infektionen 
    • Hepatitis B
    • Röteln 
    • HIV 

Vorsorgeuntersuchungen

ETT, Ersttrimestertest

  • Als Risikoevaltuation und ggf Argument für Kostenübernahme bei weiterführenden Tests 
  • Nackentransparenz
    • Messung im Ultraschall 
    • erhöht NT: erhöhtes Risiko für Trisonomie 13, 18, 21 und andere Anomaliene 
  • PAPP-A
    • erniedrigte Werte: Risiko erhöht für Trisonomie 13, 18, 21 und Turnersyndrom 
  • Freies b- HCG
    • erhöht bei Trisonomie 21 
  • Sonographie 
    • Organanomalien im ETT und Organscreening 20. - 23. SSW
    • ggf Geburtsprocedere planene 

NIPT, Nicht-invasiver Pränataltest

- Untersuchung der freien fetalen DNA-Fragmente, welche ins mütterlichen Blut übertreten.

- 99 % Sensitivität/Spezifität für Trisomie 13, 18, 21. Je nach Test auch Turner-Syndrom  (MonosomieX) und weitere Tests möglich.

- Ist momentan durch die Krankenkasse bezahlt,  falls ETT Risiko > 1:1000

Amniozentese

  • Invasive Diagnostik ist von der KK bezahlt bei einem Risiko im ETT > 1:380
  • Fruchtwasserpunktion
    • Ab 15+0 SSW
  • Cordozentese= (Nabelschnurpunktion)
    • zur Blutanalyse, z.B. bei fetaler Anämie
    • Ab 18. SSW

Chorionzottenbiopsie 

Typische Beschwerden in der Früh- schwangerschaft

Gründe für Unterbauchschmerzen 

  • Extra Uterin Gravidität 
  • Dysmenorrhoe 
    • Myome 
    • Endometriose 
  • Adnexitis 
  • Overalzyste
    • Perforation 
    • Ovartorision 
  • DDs
    • Apendizitis, Divertikulitis, Enteritis 

 

Eileiterschwangerschaft (Tubargravidität) und mögliche Lokalisationen

Es besteht die Gefahr eines Tubarabortes und eine Tubarrupter des Eileiters 

Blutungen in der Schwangerschaft

  • keine vaginale Untersuchung 
  • schwache Blutung 
    • Spekulumuntersuchung 
    • CTG 
    • Ultraschall: Placentasitz, Placentalösung 
  • Stark
    • Liegendtransport 
    • Spekulumuntersuchung 
    • Überprüfung der Vitalparameter 
    • Notfallultraschall:
      • Plazentalösung, Insertio velamentose, kindliche Herzfrequenz 
    • Vorlagen asservieren 

Abort: drohende Fehlbegurt 

  • Symptome 
    • leichte Blutungen oder Wehen 
    • Muttermund ist geschlossen 
    • Embryo lebt 

beginnende, unabwendbare Fehlgeburt 

  • Symptome 
    • stärkere Blutungen und Wehen 
    • Muttermund öffnet sich 
    • Schwangerschaft ist irreversibel gestört 

unvollständige Fehlbegurt 

  • Symptome 
    • starke Blutungen und /oder Wehen 
    • Muttermud ist offen oder wieder geschlossen 
    • Uterus ist nicht völlig entleert 

Verhaltene Fehlgeburt = Missed abortion 

  • Symptome: Keine 
  • Befund 
    • kein Herzschlag 
    • keine Bewegung 
    • ggf Entformung 

Abruptio legalis

  • Medikamentös 
    • Mifegyne (600mg) bis zum 49. Tag zugelassen 
    • nach 48h Gabe von 400mcg Cytotec 
    • Nebenwirkungen: Bauchkämpfe, Nausea, Emesis 
    • starke Blutungen sind zu erwarten 
  • Chirurgiesch: Saugcurettage 

Übersicht Gefährdungen von Embroy und Fetus