BWL III
BWL 1. Teil
BWL 1. Teil
Kartei Details
Karten | 65 |
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Lernende | 15 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | BWL |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 09.09.2019 / 16.09.2024 |
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Erfindung
- Umsetzung einer Idee (Prototyp), aber eventuell nicht ohne weiteres markttauglich
- Im Team oder von Einzelpersonen entwickelt
- Nicht unbedingt strukturiertes Vorgehen
Innovation
- Umsetzung der Idee in markttaugliches Produkt/Anwendung
- Häufig im Team entwickelt
- Struckturiertes Vorgehen
Diffusion
=Marktdurchdringung = Phase des Innovationsprozesses, welche die Verbreitung und Adoption des neuen Produkts bzw. Prozesses auf dem Markt beschreibt
- Erst durch die Diffusion können Gewinne erwirtschaftet werden.
- Diffusion führt zu "Spillovers" und positiven Externalitäten.
Entrepreneurship (Schumpeter)
= Unternehmertum/Unternehmergeist = Verwandlung von Erfindungen/Ideen in kommerzielle Produkte/Prozesse (kommerzielle Verwertung). Ein Entrepreneur/Unternehmer ist jemand, welcher neue Ideen sucht (und entwickelt) und diese für ökonomische Zwecke nutzt.
Gemäss Schumpeter (1883-1950) ist ein Unternehmer fähig, neue Ideen oder Erfindungen in erfolgreiche Innovationen umzusetzen. Der Unternehmer ist nicht (nur) Erfinder, sondern Innovator, der neue Ideen durchsetzt, damit aktuelle Strukturen zerstört, neue schafft und das wirtschaftliche Wachstum beeinflusst.
Zmh zwischen Erfindung, Idee, Innovation, Kommerzialisierung und Diffusion
Innovation= Idee+ Erfindung + Kommerzialisiserung
- Greenhalgh und Rogers (2010) resultieren Innovationen erst dann aus Erfindungen, wenn die Prototypen/Betaversionen (Erfindung) in neue Produkte, DL/ Verfahren umgesetzt werden, welche ohne weitere Massnahmen verkauft/angewandt werden können (Kommerzialisierung). Darauf folgt die Marktdurchdringung (Diffusion).
➢ Innovationen benötigen Erfindungen, welche verkauft/angewandt werden können.
Häufig werden Prototypen/Betaversionen bereits am Markt getestet, um die Erfolgswahrscheinlichkeit zu erhöhen. Auch während der Diffusion können noch Verbesserungen (marginale Innovationen) durchgeführt werden. Demnach ist der Innovationsprozess häufig nicht linear
➢ Innovationsprozess ist nicht linear. (während Diffusion marginale Verbesserungen möglich)
Epidemisches Modell
4 Annahmen
(a) Es gibt eine fixe Anzahl von N potentiellen, identischen Adoptoren in einem Markt. Einzige Unterschied : jedem beliebigen Zeitpunkt manche die Innovation bereits angenommen haben und manche nicht.
b) Jeder Nicht-Adoptor wird mit W-keit B zum Adoptor, wenn er/sie einen Adoptor trifft.
(c) Der Anteil der Adoptoren an der gesamten Bevölkerung N ist D. Dies ist gleichzeitig die W-keit einen Adoptoren zu treffen.
(d) W-keit, dass ein Nicht-Adoptor einen Adoptor trifft ist demnach: (1-D)D
Ökonomische Modell: Annahmen des Modells
(a) Es gibt eine fixe Anzahl von N potentiellen Adoptoren mit unterschiedlichen Präferenzen, welche die Adoptionsw-keit beeinflusst. Die Präferenzen bzgl. der Innovation werden durch den Index z beschrieben.
(b) Die Verteilung der z-Werte ist die Normalverteilung.
(c) Adoptionskosten fallen im Verlauf der Zeit.
Epidemisches Modell: Diffusionskurve
Diffusionsrate: dD/dt= B(1-D)D
x - achse= t, y-achse= Kumulativer Anteil der Adoptoren (D)
S-Kurve: 1/2 WP, 1 Marktsättigung
Ökonomisches Modell: Gründe für fallende Adoptionskosten
(a) Adoptoren erfahren mehr über die Innovation (bzw. über die Nutzung der Innovation).
(b) Der Preis des neuen Produkts sinkt im Laufe der Zeit, wegen Skaleneffekten oder grösserem Wettbewerb (Lizenzierung).
Ökonomisches Modell: 5 Adoptorengruppen
Innovatoren, Frühe Adoptoren, Frühe Mehrheit, Späte Mehrheit, Nachzügler. => Innovatoren haben den grössten z-Wert, Nachzügler den kleinsten.
Gemeinsamkeit der epidemischen und ökonomischen Modelle
Beide Modelle implizieren, dass die Adoptionsrate zunächst steigt und dann wieder abnimmt. Der Grund hierfür ist die zeitabhängige Wahrscheinlichkeit (1 – D)D im epidemischen Modell und die Häufigkeit der fünf Adoptorengruppen im ökonomischen. Würde man die Adoptionskurve des Rang Modells als kumulative Kurve darstellen, ergibt sich ebenfalls eine s-förmige Kurve. Man kann die beiden Modelle kombinieren, so dass Zeit und Präferenzen eine Rolle spielen.
Warum sind Innovationen wichtig?
▪ Innovationen sind notwendig, da Ressourcen nicht immer unbegrenzt verfügbar sind Beispiel „Energie“: Von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energien.
▪ Innovationen sind der Motor wirtschaftlichen Wachstums. Beispiel „Solow Modell“: Zentrale Bedeutung des technischen Fortschritts für das langfristige Wirtschaftswachstum im Solow-Modell.
▪ Innovationen erhöhen die Lebensqualität. Beispiel „Health Care“: Erforschung, Entwicklung und Vertrieb innovativer Arzneimittel und Chemikalien gegen Krankheiten.
Chancen von Innovation für ein UN?
▪ Effizientere Produktion: Eine nicht-drastische Prozessinnovation senkt die Produktionskosten => Produzent erzielt eine höhere Marge pro verkaufter Einheit.
▪ Monopolstellung: - Drastische Prozessinnovation: Senkt die Produktionskosten so stark, dass ein Produzent das Produkt gewinnmaximierend unter dem momentanen Marktpreis anbieten kann. => gewinnt den kompletten Markt. - Produktinnovation: Produzent bringt ein neues Produkt auf den Markt. Ohne Imitatoren/Lizensierung ist der Produzent Monopolist und kann den gewinnmaximierenden Preis verlangen.
▪ Wettbewerbsvorteil, Ausweitung von Marktmacht:
- Ein Produzent kann sich mithilfe von einer Produktverbesserung/-erweiterung (marginale Innovation) von den Wettbewerbern absetzen und so eine bessere Marktposition erlangen.
- Ein Produzent X kann mithilfe einer Produktinnovation die Marke stärken, wenn das neue Produkt beliebt ist oder bestehende Kundenbedürfnisse erfüllt. Neue Kunden ziehen in ihrer Kaufentscheidung die Produkte von Produzent X den anderen Anbietern vor. (z.B. Apple durch iPod und iPhone)
Risiken von Innovation für ein UN?
▪ Unsicherheit:
- Marktunsicherheit: Vor der Vermarktung eines neuen Produktes nicht sicher, ob die Diffusion erfolgreich sein wird und Innovationskosten durch zukünftige Gewinne gedeckt werden können. Mögliche Gründe für einen Misserfolg sind:
* Die Marktgrösse wurde überschätzt - nur wenige Kunden interessieren sich für das Produkt.
* Ein Konkurrent bringt ein ähnliches Produkt kurz vorher auf den Markt und sichert sich einen grossen Marktanteil (first mover advantage)
* Das Produkt wird nicht gut genug vermarktet. Potentielle Interessenten erfahren nicht (oder zu wenig) von dem Produkt. - Technologische Unsicherheit: Bei dem Schritt von einer Idee oder einer Erfindung zur Innovation können (unlösbare) technische Probleme auftreten, die nicht/nur mit hohem Kostenaufwand gelöst werden können.
▪ Spillovers:
– Angestellte können bei Jobwechsel (Abwerbung von Konkurrent) oder Unterhaltungen mit Bekannten Fachwissen an Konkurrenten des Innovators preisgeben.
– Imitation: Konkurrenten können Produktinnovationen imitieren, z.B. indem sie das Produkt zerlegen oder chemisch analysieren (Reverse Engineering) oder den Innovator ausspionieren.
Wie können Ideen entstehen? Erläutern Sie einige Techniken/Werkzeuge
- Brainstorming
- Fokusgruppen
- Umfragen: Informationen von einer (zufälligen) Stichprobe gesammelt. Spezifische Fragen dienen für spezifische Antworten.
- Customer Advisory Board:Sie diskutieren die Probleme, Bedürfnisse und Wünsche der Kunden, die zu neuen Produkten führen können.
- Day-in-the-life research: Man schlüpft in die Rolle des potenziellen Kunden und generiert dementsprechend Inputs/Ideen.
- Messeveranstaltungen, Konferenzen: Die Konkurrenz beobachten und so Stimuli für neue Ideen generieren.
- IDEO Methodenkarten
Brainstorming
Eine Denkrunde zu einem bestimmten Thema, wobei eine Vielzahl an neuen Ideen generiert werden soll. Beim Brainstorming liegt der Fokus bei der Kreativität statt bei der Bewertung der einzelnen Ideen. Dementsprechend soll in der ersten Brainstorming-Phase keine Kritik angewendet werden.
Fokusgruppe
Es diskutieren 5 bis 10 Personen, die mit einem bestimmten Sachverhalt in Verbindung stehen. Aufgrund der nicht zufälligen Zusammensetzung der Gruppe können die Resultate nicht verallgemeinert werden. Zudem gibt es bei Fokusgruppen das Risiko des sogenannten „Groupthink“ (jede beteiligte Person passt ihre eigene Meinung an die erwartete Gruppenmeinung an).
IDEO Methodenkarten
IDEO ist eine internationale Design- und Innovationsberatungsfirma und hat ein Spielkarten-ähnliches Paket mit 51 Möglichkeiten für Ideengenerierung.
2 Typen von Innovationen
- Produktinnovation
- Prozessinnovation
Produktinnovation
- Wenn ein neues Produkt oder eine neue DL eine neue oder wesentlich verbesserte Eigenschaft gegenüber bestehenden Produkten aufweist
- Wenn eine Produktinnovation rechtlich geschützt werden kann, führt diese in der Regel zu einer Monopolstellung des innovativen UN in diesem Markt (Ausnahmefälle entstehen durch Imitatoren oder Lizensierung).
• Es handelt sich eindeutig um eine Produktinnovation, wenn Firmen einen verbesserten oder neuen Service anbieten, ohne dass aber die Art und Weise, wie der Dienst bereitgestellt wird, erheblich geändert wird.
Prozessinnovation
- Wenn in der Produktion bzw. der DLerbringung neue, von einem UNbislang nicht genutzte oder verbesserte Verfahren eingesetzt werden
- Nutzung neuer oder wesentlich verbesserter Methoden, wie Ausrüstung und/oder Fähigkeiten in der Produktion bzw. der DLserbringung verwendet werden. Ziel durch effizientere Produktion Produktionskosten zu senken oder die Qualität der produzierten Güter oder erbrachten Dienstleistungen zu verbessern. Sowohl Qualitätsverbesserungen als auch die Senkung der Grenzkosten führen zu einem Wettbewerbsvorteil für das innovierenden Unternehmen.
• Es handelt sich eindeutig um eine Prozessinnovation, wenn signifikante Prozessverbesserungen bei der Dienstleistungserbringung erreicht werden, durch die z.B. die Lieferkosten gesenkt werden können, jedoch keine Unterschiede in den Merkmalen der erbrachten Dienstleistung entstehen.
Wie werden Innovationen gängiger Weise anhand ihres Neuigkeitsgrads unterschieden?
Innovationen können radikal sein, d.h. es wird ein komplett neues Produkt oder Verfahren entwickelt, oder marginal (bzw. inkrementell), d.h. ein bereits bestehendes Produkt/Verfahren wird weiterentwickelt. Zum Beispiel war die erstmalige Markteinführung 4eines Smartphones eindeutig eine radikale Innovation, seitdem gibt es jedoch jedes Jahr viele zusätzliche marginale/inkrementelle Innovationen in diesem Markt.
Folgen von Prozessinnovationen
- Grenzkosten der Produktion/ DLserbringung zu senken. Senkung der GK führt zu einem Wettbeewerbsvorteil für das inovierende UN.
- nicht/ drastische Prozessinnovationen-> ausschlaggebend für die Einstufung ist die Höhe der resultierende GK nach Durchführung der Innovation.
drastische Prozessinnovation
p M (nach der Innovation) < p* (vor der Innovation)
→ Monopolstellung mit Monopolpreis
nicht-drastische Prozessinnovation
p M (nach der Innovation) > p* (vor der Innovation)
→ Monopolstellung mit Preis marginal unter demjenigen der Konkurrenz
"Replacement Effect"
dass sich der Monopolist durch die Innovation selbst ersetzt. Je höher der Ausgangsgewinn, in diesem Fall π1 ist, desto niedriger der Wert der Innovation. Dies folgt aus dem Vergleich der Gewinne nach der Innovation π2 und vor der Innovation π1. Im Gegensatz zum Monopolfall startet man beim vollkommenen Wettbewerb mit einem Gewinn von Null, was einen viel höheren Anreiz für eine Prozessinnovation schaffen kann.
5625 – F > 5000 – F ∀ F
2 gegenläufige Effekte im Monopolfall: Effizienzeffekt durch Kostenersparnis <-> „Replacement Effect“
Nennen Sie die impliziten Annahmen, welche die Höhe des Innovationsanreizes bei Wettbewerb bestimmen.
▪ Finanzierung von F&E ist uneingeschränkt möglich. Kleine Firmen in (vollkommenem) Wettbewerb haben Zugang zu Krediten und können die eventuell sehr hohe Risikoprämie zahlen.
▪ Geistige Eigentumsrechte funktionieren perfekt. Innovatoren sind vor Imitation geschützt und können so ihren Kostenvorteil bewahren
Nennen Sie mögliche Probleme bei der Vergabe von Subventionen
➢ Abgrenzung F&E Aufwendungen von Produktions-/Marketingkosten häufig nicht eindeutig.
➢ Nicht alle F&E Investitionen liefern den gleichen Ertrag.
➢ Viele F&E Projekte benötigen keine Subvention, um durchgeführt zu werden.
➢ SE ist schwierig zu messen.
Erläutern Sie, warum es notwendig ist, Geistiges Eigentum zu schützen. (ausführlich)
Innovationen sind Wachstumstreiber-> begrenzter Ressourcen stets notwendig und erhöhen den Lebensstandard (vgl. erste Vorlesung). Forschung- und Entwicklungsaktivitäten zielen darauf ab, Innovationen zu realisieren. Sie bringen Neues bzw. Erfindungen hervor, welche wirtschaftlich genutzt werden können. Der Aufwand, welchen UN für die F&E aufbringen müssen, ist erheblich.
Das durch die F&E generierte Wissen besitzt jedoch die Eigenschaften eines öff' Gutes: Nicht-Rivalität und Nicht-Ausschliessbarkeit. Wissen kann zur gleichen Zeit mehrfach und von vers. Individuen genutzt werden, ohne dass es an Wert verliert. Zudem kann keiner von dem Konsum des Wissens ausgeschlossen werden. Durch sogenannte Spillovers können Dritte ohne einen vergleichbaren Aufwand das Wissen ausbeuten. Als Ergebnis dessen hat keines der UN einen (Wissens-)Vorteil gegenüber einem anderen und die Kosten der Entwicklung können möglicherweise nicht gedeckt werden.
Das UN, welches stark in F&Esaktivitäten investiert, diese jedoch nicht exklusiv nutzen kann, hat keine Möglichkeit, die Kosten in überschaubarer Zeit wieder einzufahren. Schützt man aber das Geistige Eigentum, so erteilt man ein (zeitlich beschränktes) exklusives Recht auf Ausbeutung der Erfindung. Die daraus resultierende Monopolrente erlaubt es dem Unternehmen die Kosten für die Forschung und Entwicklung am Markt zu verdienen. Da die Schutzrechte gleichzeitig die Offenlegung der Erfindung zugrundeliegenden Informationen vorsehen, kann das Wissen transferiert werden und somit auch einen Vorteil für die Allgemeinheit erzeugen.
Patente
Erfindungen (Produkte und Verfahren), welche neu sind, auf einer erfinderischen Tätigkeit beruhen und gewerblich anwendbar sind, können patentiert werden. Ein Patent beschreibt die Erfindung detailliert und ist ein zeitlich beschränktes Eigentumsrecht auf die Erfindung.
Trademarks/Marken
Marken sind geschützte Kennzeichen, welche Konsumenten eine bestimmte Qualität eines Produkts signalisieren und als Differenzierungsmerkmal zu Imitationen dienen. Markeninhaber besitzen das exklusive Recht, Waren und Dienstleistungen mit ihrer Marke zu kennzeichnen und allgemein über ihre Marke zu verfügen.
Design
Designs schützen die äussere Gestaltung eines Produkts. Inhaber eines Designrechts sind davor geschützt, dass andere Produkte mit gleichem beziehungsweise ähnlichem Design gewerblich gebraucht, hergestellt oder angeboten werden.
Copyright/Urheberrecht
Das Urheberrecht verleiht dem Urheber einer kulturellen Geistesschöpfung (Literatur/Kunst) (z.B. Bücher, Bilder, Filme, Musik, etc.) das Recht, dieses zu vervielfältigen, zu reproduzieren, aufzuführen oder zu bearbeiten.
Dimensionen eines Patents
- Länge/Laufzeit: Die Laufzeit eines Patents bestimmt, wie lange dem Patentinhaber das exklusive Eigentumsrecht auf seine Erfindung gewährt wird.
- Breite: Die Breite eines Patents legt den Umfang der geschützten technischen Anwendungen fest und bestimmt dadurch wie nah eine Alternative an der originalen Erfindung sein darf.
- Geografische Reichweite: Der geografische Schutzbereich eines Patents ist begrenzt auf jenes territoriale Gebiet, in welchem das Patent registriert wurde.
Vorteile Patentierung einer Erfindung aus UNsperspektive?
Vorteile:
• Patentierung sichert ein einklagbares Recht auf das geistige Eigentum.
• Ermöglicht den Handel mit Erfindungen (Vergabe von Lizenzen).
➔ Sicherung von Exklusivrechten an der Nutzung der patentierten Technologie führt zu höheren Erträgen aus dem in die Innovation investierten Kapital.
Nachteile der Patentierung einer Erfindung aus UNsperspektive
Nachteile:
• Technische Details der Erfindung müssen offengelegt werden.
• Patentierung verursacht Kosten.
• Der Prozess bis zur Erteilung ist lange (4-5 Jahre) und ein einklagbares Recht tritt erst nach Erteilung in Kraft.
Wie erklären Sie sich, dass in manchen Bereichen nur eine geringe Patentintensität vorhanden ist?
Gründe:
- Kosten & Zeit für Erwerb, Fortführung, Verteidigung
- Offenlegung
→ evt. riskant / nicht profitabel → Patent nur sinnvoll, wenn keine bessere Schutzmöglichkeit existiert
Welche Alternativen zu einer Patentierung haben innovative Unternehmen, um ihre Rendite aus Investitionen in Innovationen zu sichern?
Alternative Strategien zum Schutz geistigen Eigentums umfassen bspw. eine Offenlegung («disclosure»)/ die Bewahrung von Geschäftsgeheimnissen («trade secrets»). Unterstützend können ausserdem der Zeitvorteil bei der Einführung des neuen Produktes bzw. Prozesses («lead time» bzw. geringere «time-to-market), der Vorteil PionierUN zu sein („first mover advantage“), Lernkurveneffekte/ Netzwerkeffekte (Schaffung einer Benutzerbasis / Kundenbeziehungen) wirken. Die Offenlegung einer Erfindung ist durch Veröffentlichung in jeder Zeitung, Zeitschrift, Buch oder einer öffentlichen Technik-Datenbank («prior art database») möglich. Eine Offenlegung verhindert, dass andere ein Patent für die gleiche Erfindung beantragen (und dadurch z.B. Lizenzgebühren verlangen) können. Die Erfindung wird somit "patentfrei" gehalten, kann jedoch nicht exklusiv kommerzialisiert werden. Dies ist besonders attraktiv, wenn andere frühere Patente die Verwendung der offengelegten Erfindung effektiv blockieren können. Die Strategie einer Bewahrung von Geschäftsgeheimnissen wird häufig verwendet, wenn Erfindungen nicht zum Patentschutz infrage kommen und wenn Produktionsprozesse nicht durch Analyse des Endprodukts rückentwickelt werden können («reverse engineering» nicht oder nur schwer möglich). Die Erfindung muss auf diesem Weg zum Schutz nicht offengelegt werden, im Durchschnitt sickern detaillierte technologische Informationen allerdings innerhalb eines Jahres an Mitbewerber durch.
Worin besteht der Zielkonflikt und was könnten Sie nun intuitiv aus gesamtwirtschaftlicher Sicht über die optimale Länge der Laufzeit eines Patents schlussfolgern?
Mit steigendem T wächst der Innovationsanreiz.
Mit steigendem T sinkt der gesellschaftliche Wert einer Innovation bzw. steigt der DWL. -> Es besteht ein Zielkonflikt zwischen der Anreizwirkung von Patenten und der durch die Monopolmacht verursachten Ineffizienz.
Optimale Patentlänge:
Gemäss den oben angegebenen Ergebnissen und Schlussfolgerungen sollte ein Patent nur genau so viel Anreiz schaffen, dass die Realisierung der Innovation garantiert ist und nicht mehr oder weniger. Die Länge eines Patents wäre dann genau so festzulegen, dass dies gegeben ist.