Pharmakotherapie
Pharmaziestudium 3.Jahreskurs Universität Basel
Pharmaziestudium 3.Jahreskurs Universität Basel
Fichier Détails
Cartes-fiches | 60 |
---|---|
Langue | Deutsch |
Catégorie | Médecine/Pharmacie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 10.05.2019 / 07.07.2023 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/20190510_pharmakotherapie
|
Intégrer |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20190510_pharmakotherapie/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Wie lautet die Definition von der Bioverfügbarkeit?
Wie berechnet man die intravenöse Dosis?
Bioverfügbarkeit ist die nicht i.v gegebenen Anteil, welche die Zirkulation erreicht
i.v Applikation=100% Bioverfügbarkeit
F*Dosis oral = Dosis i.v
Wie lautet die Definition vom Verteilungsvolumen?
Proportionalitätsfaktor zwischen der Dosis und der messbaren Konzentration des Stoffes (V=D/C)
Substanzen mit hohem Vd gelangen in die tiefen Kompartimenten. D. h längere Halbwertszeiten, da Proteinbindung und Depoeffekt
Kleines Vd= bleiben in zentralen Kompartimenten (Blut)
Worin besteht der Unterschied zwischen Phase 1&2 Transformation?
Phase 1: Oxidation, Reduktion, Hydrolyse (Funktionalisierungsreaktionen) - > können toxische Metabolite ergeben
Phase 2: Acetylierung, Sulfonierung, Glucuronidierung, Methylierung - -> ergeben inaktive Metabolite ausser bei M6G
-Ziel Ist Inaktivierung und Erhöhung der Wasserlöslichkeit
Welcher Unterschied liegt zwischen einer Kinetik 0ter und 1ter Ordnung vor?
Kinetik 0.Ordnung: Elimination ist konstant, Abbau unabhängig von der Komzentration, Kurve ist linear, Enzyme sind gesättigt
Kinetik 1.Ordnung: Elimination abhängig von der Konzentration, Kurve exponential, Enzyme sind nicht gesättigt.
Wie lautet die Formel der Halbwertszeit?
T1/2 = ln2 * (Vd/Cl) = ln2 / kel
Nach fünf Halbwertszeitem ist ein Pharmakon zu über 95% eliminiert
Was ist die Bateman-Funktion?
Ist eine Annäherung der AUC, die sich aus der Elimination und Invasionskurve ergibt. Elimination nache erreichen von Cmax
Bateman folgt einer Kinetik 1.Ordnung
Wie lautet die Formel der Clearance?
Cl= Dosis/AUC
schnelle Elimination = kleine AUC
Wie berechnet man die Lade- und Erhaltungsdosis?
Ladedosis = Vd * angestrebte Plasmakonzentration
Erhaltungsdosis = Clearance * angestrebte Plasmakonzentration im steady-state
Nach regelmässiger Gabe eines Pharmakons über eine Zeit von 5 Halbwertszeiten ist eine Plateauphase (steady state) erreicht
Welcher Zusammenhang besteht zwischen dem KD - Wert (Dissoziationskonstante) und der Affinität?
Hoher KD-Wert = Rechts Verschiebung = kleine Affinität
Tiefer KD-Wert = Links Verschiebung = grosse Affinität desto grösser ist ihre Potenz
Je weiter links die Kurve, desto potenter der Wirkstoff
Wie lautet die Definition der Dissoziationskonstante Kd?
Ist ein Mass für die Affinität am Rezeptor und entspricht derjenigen Konzentration an ungebundenem Pharmakon bei der die Hälfte aller Rezeptoren besetzt sind.
Plasmakonzentration > KD
Welche graphische Zusammenhänge erkennt man in der Dosis-Wirkungs-Beziehnug
Je weiter links die Kurve desto Potenter, desto kleiner der ED50 Wert (Dosis, bei der ein halbmaximaler Effekt auftritt)
->kompetitiver Antagonist verschiebt Kurve nach rechts
Je weiter oben die Plateauphase der Kurve desto wirksamer ist das Pharmakon und desto grösser ist die intrinsische Aktivität (Effekt des Liganden/ Maximaleffekt an der Zielstruktur)
Je grösser der Quotient LD50/ED50 desto grösser der therapeutische Bereich
Doppelte Dosis führt nicht zwingend zum doppelten Effekt
Wie verändert sich die Dosis-Wirkungskurve bei Zugabe eines kompetitiven oder nicht kompetitiven Antagonisten?
In Gegenwart eines kompetitven Antagonisten: Verschiebung nach Rechts (Potenz nimmt ab), Maximaleffekt des Agonisten bleibt gleich
In Gegenwart eines nicht kompetitven Antagonisten: Wirksamkeit und intrinsische Aktivität nehmen ab. Kurve weniger steil und hoch.
Potenz KANN erhalten bleiben.
Wie verändert ein partieller Agonist die Dosis-Wirkungsbeziehung im Vergleich zum vollen Agonisten?
Wirksamkeit und Intrinsische Aktivität nehmen in Gegenwart eines partiellen Agonisten ab (Kurve weniger hoch). Maximaler Effekt bei partiellen Agonisten tiefer als beim vollen Agonisten
Affinität und Potenz nehmen im Vergleich zum vollen Agonisten ab (Kurve weiter rechts). ED50 Wert beim partiellen Agonisten grösser als beim vollen Agonisten
Wie verändert ein inverser Agonist die Dosis-Wirkungsbeziehung im Vergleich zum vollen und partiellen Agonisten?
Ein inverser Agonist inaktiviert ein spontan aktiver Rezeptor und zeigt ein gegensätzlicher Effekt zum vollen oder partiellen Agonisten. (intrinsische Aktivität <0)
Maximale Wirkung vom inversen Agonisten ist tiefer als das vom vollen oder partiellen Agonisten
Welche 4 Angriffspunkte können durch welche Antibiotika angegriffen werden?
Zellwandsynthese durch Betalaktame und Glykopeptide
Zellmembransynthese: Lipopeptide (Daptomycin)
DNA: Fluorochinolone, Nitroimidazol, Antimetabolite
Proteinsynthese: Oxazolidone (Linezolid), Tetrazyklin, Aminoglykosid, Makrolide, Lincosamid
Welche 4 Arten von Antibiotika Resistenzen können entstehen?
1. Aufnahme des Antibiotikums vermindern durch Beta-Lactamase, Verlust von Poren
2. Verstärkung der Ausschleussung durch Efflux Pumpen
3. Veränderung der Zielstruktur
4. Antibiotika-Abbauende Enzyme werden aktiviert
Wie wirken Beta-Laktame und wie können Resistenzen dagegen entstehen?
1.Beta-Laktame sind Substrat-Analoga des D-Alanyl-D-Alanin Rest, das kovalent am aktiven Zentrum der Transpeptidase bindet. Hemmung der Tranpeptidase verhindert die Quervernetzung des Peptidoglykans irreversibel. Zelle platzt (bakteriozid)
2. Resistenzbildung durch: Mutation der Penicillin-bindenden Proteine in der Transpeptidase oder durch Beta-Lactamase Aktivität
Beta-Laktame wirken nur so lange die Plasmakonzentration höher als MIC ist und nur in Bakterien, die sich gerade teilen.
Besonderheiten von Penicillin G und V?
-G: i.v gegeben da nicht säurestabil, V:oral, aber nüchtern
-Wirken gegen Gram-Positive ausser beta-Lactamase Bildner und viele Anaerobier.
-UAW's: AB-assoziierte Diarrhöe, Kreuzallergie mit Cephalosporin (5-10%)
Besonderheiten von Amoxicillin?
Wirken moderat und gegen gram-negativer Seite breiter als Penicillin G
-Säurestabil
-Bessere Bioverfügbarkeit durch OH-Gruppe, gleiche Wirksamkeit wie Ampicillin
-Nüchterne Einnahme
UAW's: Brechreiz und Diarrhöe (GIT), Rash-> 90% erhöhtes Risiko bei Ko-Infektion mit Epstein-Barr-Virus (Haut)
Besonderheiten bei Amoxicillin/Clavulansäure (CA)
-CA hemmt beta-Lactamase und hat keine antibiotische Wirkung
-CA-Dosis bleibt konstant, wobei Amoxicillin Dosis erhöht werden kann.
-CA hat keinen Einfluss auf die Kinetik und Gewebsverteilung von Amoxicillin
-UAW's: Kombi erhöht Diarrhöe als bei alleiniger Gabe von Amoxi
Besonderheiten von Flucloxacillin?
-Wird nicht durch Beta-Lactamase hydrolysiert. Kann also gegen penicillinase bildende Staphylokokken eingesetzt werden
-Wirkt gut gegen S. aureus Osteomyelitis, Endokarditis und Hautinfektionen. Gegen andere Erreger wirkt es schlechter als Penicillin
-Nüchtern einnehmen sonst wird BV gesenkt
-Liquorpenetration schlecht wie bei Penicillin
UAW's : Kolitis, Gallenstau (Cholestase), Enzephalopathie
Wird bei Betalaktamase produzierenden Staphylokokken verabreicht oder bei PBP-Veränderung
Besonderheiten über eine Penicillin-Allergie Soforttyp- und Spättypreaktion?
Soforttyp: Beginn mit Hautjucken, dann Urtikaria (Rötung) und Angioödem (Schwellung). Kommt durch eine IgE allergische Reaktion zustande.
Spättyp: Exanthem (Hautausschlag) durch T-Zell-Stimulation mit Assoziation mit HLA-Gen - >Spättyp häufiger als Soforttyp
Welche Kreuzreaktionen können bei Penicillin-Allergie auftreten? (4.Punkte)
1. Bei einer Amoxicillin-Allergie alle Penicilline vermeiden
2. Bei einer Cephalosporinallergie alle Cephalosporine vermeiden, egal welche Reaktion
3. Bei einer Sofortreaktion (<2h): Alle Penicilline und Cephalosporine vermeiden
4. Bei einer Spätreaktion (4-8h): Alternativ Betalaktam-Gruppe individuell beurteilen.
Besonderheiten über Cephalosporine? (2 Punkte)
-Mit der Generation steigt die Aktivität gegen gram-negative Erreger
-Geht gut ins Gewebe, aber schlecht in Liquor wie Penicillin und Flucloxacillin aber mit Ausnahme von Ceftriaxon
Besonderheiten über Ceftriaxon? (5 Punkte)
-Wird hauptsächlich unverändert über die Leber ausgeschieden
-Wird gegen Meningitis eingesetzt
-Kann nur parenteral verabreicht werden
-Keine Aktivität gegen Anaerobier
-Besser und breiter gegen gram-negative als 1. und 2. Generation
-UAW's: Diarrhöe, Colititis durch biliäre Elimination - >Ausfällung von Gallensalzen
Besonderheiten über Imipenem/Cilastatin (Carbapenem) (4Punkte)
-Imipenem: extrem breit gegen Aerobier und Anaerobier. Bei Pseudomonas-Monotherapie rasche Resistenz-Ausbildung
-Cilastatin hemmt renale Imipenem Abbau
-Gute Liquorpenetration (Vorteil gegenüber Penecillin, gewisse Cephalosporine (nicht Cetriaxon u. Ceftazidim) und Flucloxacillin (Anti-Staph.)
-UAW's: Erbrechen, Diarrhöe, Rash (Häufiger als Amoxicillin und Cephalosporine)
Vorteil von Meropenem gegenüber Imipenem/Cilastatin? 2 Punkte
-Meropenem hat gleiches Spektrum wie Imipenem und wird nicht durcv Dehydropeptidase metabolisiert. Kann also als Monosubstanz verabreicht werden
-Gute Liquorgängigkeit wie Imipenem
-Carbapeneme können nur Parenteral gegeben werden (Nachteil zu gewissen Cephalosporine Ceftriaxon und Ceftazidim und Penicilline)
-
Besonderheiten des Glykopeptid-Antibiotikums Vancomycin? (5 Punkte)
-Wirkt AUSSCHLIESSLICH gut gegen Gram positive Erregern inkl. MRSA. Gegen Gram-negative praktisch nicht wirksam
-Vamcomycin Konzenteation muss immer über MIC liegen. Sonst keine Wirkung
-Kontrainjiziiert bei Aminoglykoside, Calcineurin-Inhibitoren und Schleifendiuretika
-Indikation bei Penicillinallergie, da auch gegen Gram-Positive und bei Infektion mit MRSA
-UAW's: Oxo und Nephrotoxizität
Besonderheiten zu Daptomycin (Lipopeptid) ?
-Wirkt bakteriozid. Der Wirkstoff wird Calcium-abhängig in die Zellmembran der grampositiven Kokken eingebaut und verursacht einen Kaliumausstrom
-Nur in Gram-positiven wirksam
-Schlechte Verteilung in Liquor
-Kaum Interaktionen
-
Welche Antibiotika-Klassen gehören zu den Proteinsynthese-Hemmer (5) und wie wirken diese?
1.Oxazolidinone:Linezolid
2. Tetrazykline: Doxycyclin
3.Aminoglykoside: Amikacin, Tobramycin und Gentamycin
4.Makrolide: Clarithromycin und Azithromycin
5.Lincosamid: Clindamycin
Wirken alle Bakteriostatisch ausser Aminoglykoside. Sie verhindern die Bildung des 70S Ribosoms, welche sich von 80S Ribosomen der Eukaryonten unterscheiden und verhindern die Elongation (Kettenwachstum)
Besonderheiten von Linezolid (Oxazolidindion)? 5 Punkte
Wirkt Bakteriostatisch gegen Staphylokokken (inkl. MRSA) und Enterokokken und Bakteriozid gegen Streptokokken
-Ist ein Reserve-Antibiotikum. Wird eingesetzt gegen resistente Gram-positive Kokken
-Indikation bei Vancomycin-resistente Enterokokken
-Gabe gegen Gram-negative nur wenn keine andere Therapiemöglichkeit
-Ist ein reversibler MAO-Hemmer. Kann mit SSRI und SNRI interagieren und zu Serotonin-Toxizität führen.
Besonderheiten von Doxycyclin (Tetracyclin)? (4Punkte)
-Bindet an 30S Untereinheit des Ribosoms und verhindert somit die Anlagerung an RNA (Keine Proteinsynthese). Wirkt bakteriostatisch
-Breites Spektrum gegen Anaerobier
-Einsatz gegen Akne, Borreliose und Chlamydien
-UAW's: Phototoxizität, Verzögerung der Skelettentwicklung (Tetrazykline bei Stillzeit und Kinder kontrainjiziiert)
Wie wirken Aminoglykoside und welche Besonderheiten Aminoglykoside gibt es?
-Bindung an 30/50S Ribosom und mRNA. Führt zu Einbau fehlerhafter Aminosäuren - Bakteriozid
-Aufnahme von AG in Gram-negative ist Sauerstoff abhängig, also nicht wirksam in Anaerobier. Vollständig wirksam gegen Gram-negativ
-Kaum wirksam bei Gram-positiv, wenn Monotherapie (Da sehr tiefe Bioverfügbarkeit)
-Nie Penicilline und Aminoglykoside mixen, da Penicillin inaktiviert.
-Beta-Laktame können Aufnahme von Aminiglykoside in Gram-positive erhöhen
-Interaktionen mit Zytostatika und Vancomycin
-UAW's: Nephro- und Ototoxizität
-Breites Spektrum
Wirkmechanismus und Besonderheiten von Clarithromycin?
-Makrolide binden an ribosomale 50S Untereinheit und verhindert Proteinsynthese (bakteriostatisch)
-Hat grösseres Spektrum als Penicillin G
-Wirkt gegen Helicobacter pyroli
-Hemmt 3A4. Midazolam, Cyclosporin höher
Besonderheiten zu Azithromycin? (Makrolid)
-Kein 3A4 Inhibitor im Gegensatz zu Clarithromycin.
-Ausgezeichnete Gewebspenetration
-Lange Halbwertszeit. Einmalige Gabe bei Chlamydien möglich
-Keine Interaktionen
-Wird hauptsächlich biliär unverändert ausgeschieden
Besonderheiten zu Clindamycin (Lincosamid)
-Wirkt bakteriostatisch
-Gute breite Wirkung gegen Anaerobier aber nicht MRSA
-Gute Gewebeverteilung INKL. Knochen
-Indikation bei Osteomyelitis und Gelenke
Wirkmechanismus und Besonderheiten von Fluorochinolone (Gyrasehemmer)? (4Punkte)
Chinolone inhibieren Gyrase (Tropoisomerase) das wichtig für die Faltung der DNA ist. Bakteriozidisch und breit
-Konzentration muss über MIC liegen
-Nicht liquorgängig! (Ciproxin)
-Ciprofloxacin hemmt 1A2 und kann Konz. an Antaziden erhöhen
Besonderheiten von Metronidazol (Nitroimidazol)? (4Punkte)
-Wirkt gegen Anaerobier und Protozoen bakteriozidisch.
-Bei Pseudomembranöse Colitis ist Metronidazol erste Wahl
-Wird praktisch vollständig heptisch metabilisiert
-Kann Enzephalopathie induzieren
Besonderheiten über Pseudomembranöse Colitis?
1.Metronidazol da günstiger
2.Vancomycin. Bei schweren Fällen wird es dem Metronizol vorgezogen, da weniger Rückfall als Metronizol
Bei welchen Antibiotika muss ein Therapeutic Drug Monitoring (TDM) gemacht werden?
Obligatorisch für Patienten die Vancomycin und Aminoglykoside wie Gentamycin, Amikacin und Tobramycin
TDM auch für Betalaktame machbar, wenn schwer voraussagbare PK