Schlachtfleisch Allgemein
4. Semester
4. Semester
Kartei Details
Karten | 37 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Berufskunde |
Stufe | Berufslehre |
Erstellt / Aktualisiert | 29.04.2019 / 29.05.2024 |
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Definition Schlachtfleisch
Fleisch von kommerziell gemästeten Tieren, die für die menschliche Ernährung gezüchtet und geschlachtet werden
Inhaltsstoffe
- Hochwertiges Protein
- Fett
- Mineralstoffe (Eisen, Selen, Zink)
- Vitamine (B-Komplex)
- leicht verdaulich (Fleisch von jungen Tieren)
Gattungen Schlachtfleisch
- Rind
- Kalb
- Schwein
- Lamm
- Pferd
- Kaninchen
- Ziege
Label Tiergerechte Haltung
- Tiere leben in Gruppen
- nicht angebunden
- saubere Flächen zum liegen und fressen
Labels Naturaplan
- Coop-Label
- müssen Bio-Richtlinien erfüllen
- besonders Artgerechte Haltung und Fütterung vorwiegend mit Bio-Futter
- GVO-freies Futter
- Gesamtbetriebliche Bioproduktion
Labels Bio-Suisse
- Regelmässiger Auslauf ins Freie
- GVO-freies Futter
- Bauernhof und Futter müssen biologisch bewirtschaftet werden
Labels Swiss-PrimBeef
- Produktion und Verarbeitung sind auf möglichst hohe Qualität ausgerichtet
- Speziell ausgewählte Rinderrassen (Angus, Charolais, Simmental, Limousin, Chiannina, Blonde d'Aquitaine)
- Jedes Tier gekennzeichnet und registriert
- kontrollierte Schweizer Bauernhöfe mit Freiland- (RAUS) und tierfreundlicher Haltung (BTS)
- Futter ohne wachstumsfördernde Substanzen
Hauptkriterien für den Einkauf
- Herkunft
- Haltung
- Qualität (Lagerung)
- Preis
Begriff Schlachtfleisch
als Fleisch gelten alle geniessbaren Tierkörper- und Tierkörperteile, die keiner Behandlung unterzogen worden sind.
Was gilt nicht als Behandlung
- Kältebehandlung
- Zerkleinern
- Verpacken
- Verarbeitungshilfsstoffe bei der Gewinnung
Gefrierfleisch
Fleisch, das vollständig durchgefroren ist oder war
Fleischwaren oder Fleischerzeugnisse
Lebensmittel, die durch irgendein Verfahren aus Fleisch hergestellt sind
Fleischstempel Aussage
Fleisch ist geniessbar (Schlachtfähig=Bankreif)
(sagt nichts über die Qualität aus)
Voraussetzungen für gute Fleischqualität
- Alter
- Fleischigkeit
- Fett
- Farbe
- Mast
- Fütterung
- Aufzucht
- Schlachtung
- Lagerung
Lagertemperatur und Luftfeuchtigkeit
0-2°C bei 80-85% LF
Ziel der Fleischreifung
Fleisch wird zarter, aromatischer und genussfähig
Grobablauf Fleischreifung
Muskelfasern werden durch biochemischen Prozess mürbe und das Fleisch wird zart und aromatisch
Ablauf Fleischreifung
Wigl:
- Muskelstarre nach Schlachtung (Schwein 8h, Rind 40h)
- pH-Wert sinkt auf ca 5.5
- Enzyme aktiviert durch niedrigen pH-Wert
- Glykogen (KH des Fleisches) wird durch Enzyme zu Milchsäure abgebaut
- Folge: Bakterienhemmung, Aromabildung
- Milchsäure und Enzyme bauen Teil der Proteine ab
- Folge: Fleisch wird zart, saftig, aromatisch und leichter verdaulich
Schweizerfleisch:
Die natürliche Fleischreifung setzt direkt nach dem Schlachten ein und geschieht in zwei Phasen:
- PHASE 1: Nach dem Schlachten wird die im Fleisch gespeicherte Energie, das Kohlenhydrat Glykogen, abgebaut. Dabei entsteht Milchsäure und der pH-Wert sinkt. Ist diese Energie aufgebraucht, setzt eine Quervernetzung der Muskelfasern ein und das Fleisch wird fest oder zäh.
- PHASE 2: Eiweissspaltende Enzyme brechen die Struktur der Fasern auf, der pH-Wert steigt wieder, die eigentliche Fleischreifung beginnt und das Fleisch wird zart.
Bei Geflügel dauert die Reifung bis zu drei Tage, bei Schweinefleisch bis zu einer Woche und bei Kalbfleisch bis zu zwei Wochen. Die Vorderviertel vom Rind reifen ein bis eineinhalb, die Hinterviertel bis zu drei Wochen.
Was passiert mit dem Bindegewebe bei der Fleischreifung
bleibt in seiner Struktur erhalten
Tiefkühlen und Fleischreifung
Beendigung Reifevorgang
Nach Auftauen läuft Prozess scheneller ab, da Muskelfasern verändert sind. Folge ist grösserer Gewichtsverlust
Andere Arten um Fleisch zarter und aromatischer zu machen
Marinieren und Beizen
Niedergaren
Fleischreifezeit
- richtet sich nach Tierart und Bindegewebeanteil.
- Bindegewebearmes Fleisch benötigt längere Reifezeit
- Bindegewebereiches Fleisch benötigt kürzere Reifezeit (wird durch Hitze und Feuchigkeit zarter gemacht)
Reifedauer Tierarten
- Rind: 2-3 Wochen
- Kalb, Schwein, Lamm: 1-2 Wochen
bindegewebereiche Stücke max. die Hälfte der Reifezeit
Unterschied Dünsten und Glasieren
- Dünsten:
Ohne Farbgebung andünsten (meist mit viel Zwiebeln) und mit Flüssigkeit bedeckt zugedeckt dünsten
- Glasieren
mit leichter Farbgebung anbraten, 1/4 Fleischhöhe Flüssigkeit, zugedeckt glasieren bzw. dünsten, vor Garende unbedeckt glasieren (übergiessen)
Was ist die CHTAX
Skala zur Beurteilung der Fleischigkeit
- sehr Vollfleischig
- Vollfleischig
- Mittelvollfleischig
- Leerfleischig
- sehr Leerfleischig
Was sind "grosses pieces"
Hauptplatten
Fleischstücke im Ganzen zubereitet und danach tranchiert
Sechs Grundlagen, die beim Sautieren von Fleisch zu berücksichtigen sind
- Fleisch kurz vor der Zubereitung würzen/salzen
- Helle Fleischstücke evtl. mit Mehl stäuben
- Heiss anbraten, dann Temperatur reduzieren
- Nie mit der Gabel ins Fleisch stechen
- Nie zudecken, Garstufe je nach Fleischart beachten
- Abgelöschter Bratensatz für Sauce verwenden
Vorteile beim Mehlieren von hellem Fleisch
- Mehlfilm bindet austretenden Fleischsaft
- Fleisch bleibt saftiger
- Fleisch klebt weniger
- Bräunungseffekt ist schöner
Welche sautierten Fleischgerichte werden nie mit einer Sauce angerichtet
Stücke mit einer Umhüllung
Garstufen für sautiertes Entrecôte mit Kerntemperatur
- stark blutig / bleu / rare: ca. 45°C
- blutig / saignant / medium rare: ca. 50°C
- rosa / à point / medium: ca. 58°C
- durch / bien cuit / well done: ca. 72°C
Sechs Grundsätze für das Braten von Fleisch
- Fleischstücke evtl. binden und marinieren
- Fleischstücke gut anbraten
- im Ofen von Zeit zu Zeit arrosieren
- nach Bratprozess kurz abstehen lassen
- abgelöschten Bratensatz für eine Sauce verwenden
- aufgeschnittener Braten nie mit Sauce nappieren
Weshalb müssen gebratene Fleischstücke nach dem Bratprozess kurze Zeit abstehen
Damit Wärmeaustausch stattfinden kann. Fleischsaft wird so zurückgehalten und tritt weniger aus
Was muss beim Kerntemperaturmessen beachtet werden
- Sonde an der dicksten Stelle platzieren
- Durch das Abstehen steigt die Kerntemperatur noch einmal um 4-6°C
Was sagt das Alter über die Qualität aus
- Fleisch junger Tiere ist feinfaserig und zart
- Fleisch ältererer Tiere hat mehr Aroma und ist stärker Marmoriert
- Fleisch älterer Tiere hat mehr Bindegewebe
Was ist die Fleischigkeit
Verhältnis von Fleisch zu Knochenanteil:
- Sehr vollfleischig
- Vollfleischig
- Mittelvollfleischig
- Leerfleischig
- Sehr leerfleischig
Helles und dunkles Schlachtfleisch
Hell:
- Kalb
- Kaninchen
- Schwein
Dunkel
- Rind
- Lamm
- Pferd