Drainagen und Katheter

Gesundheits- und Pflegeberufe Grundlagen der Drainagen und Katheter

Gesundheits- und Pflegeberufe Grundlagen der Drainagen und Katheter


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Langue Deutsch
Catégorie Médecine
Niveau Apprentissage
Crée / Actualisé 25.02.2019 / 05.03.2025
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Aufgaben Drainagen

    • Ableiten von Wundsekret, Blut, Eiter oder Luft aus Operationswunden, Körper- und Wundhöhlen
    • Mittels Drainagen können auch Körperhöhlen gespült bzw. Flüssigkeiten in das Körperinnere eingebracht werden.
    • Ziel ist die Wundheilung zu fördern und Komplikationen zu vermeiden.

Material der Drainagen

    • Polyvinylchlorid (PVC), Silikon, Naturgummi und Latex, silikonisierter Latex

Drainagenmodelle

    • Redon-, Bülau-, Robinson-, Jackson-Pratt-, Easy-Flow-, Penrose- und T-Drainage

Wirkungstypen

    • Schwerkraft
      • Sekret sammelt sich am tiefsten Punkt, Luft sammelt sich am höchsten Punkt. Das Sekret wird vom tiefsten Punkt in einen tiefer gehängten Auffangbeutel abgeleitet. (z.B. Robinson-Drainage)
    • Kapillarwirkung
      • Nutzt die Adhäsion (Kapillarkraft) um das Sekret abzuleiten, wird meist mit einer sterilen Sicherheitsnadel fixiert. (z.B. Easy-Flow-Drainage oder Penrose Drainage)
    • Saugprinzip (Vakuum)
      • z.B. Redon-Drainage

Passive Drainagen

    • Leiten Flüssigkeit durch Schwerkraft und Kapillardruck ab, sind wenig steuerbar, ohne Sog, einfache Handhabung. (z.B. Easy-Flow, Robinson-Drainage)

Aktive Drainagen

    • arbeiten mit Unterdruck (Sog), haben Saugvorrichtungen oder Vakuumbehältnisse, unkontrollierte Saugung, Bildung eines Hochvakuums, Bildung eines Niedervakuums. (z.B. Redon oder Pleuradrainage)

Aktivdrainage

    • kontrollierte Saugung, Feinsog wird über Wassermanometer gesteuert, Grobsog über eine Pumpe oder Vakuum gesteuert

offene Drainagesysteme

    • Das Ableitungsrohr liegt über Hautniveau und das Sekret fließt in den Verband.
    • IMMER PASSIVE DRAINAGEN (z.B. Penrose-Drainage, Gummilasche)

offene Ableitung

    • Drain (Lasche) endet kurz über der Haut und wird dort fixiert. Sekret fließt direkt in den Verband. Kann HAUTSCHÄDIGUNGEN durch Nässe und Reizung hervorrufen! INFEKTIONSGEFAHR!!

Halboffene/Halbgeschlossene Drainagen

    • Drainage und Sekretbeutel kann man voneinander trennen. Sie arbeiten passiv und aktiv. (z.B. Easy-Flow-, Redon-Drainage)

halboffene Ableitung

    • Der Sekretbeutel kann bei Bedarf gewechselt werden. Ein Rückfluss muss verhindert werden. INFEKTIONSGEFAHR!!

Geschlossene Drainagen

    • Drainage und Sekretbeutel können nicht voneinander getrennt werden. Der Beutel kann über einen Ablaufhahn entleert werden. Ggf. verhindert ein Ventil den Rücklauf des Sekrets. Sie arbeiten passiv und aktiv. (z.B. Robinson-, Jackson-Pratt-Drainage)

geschlossene Ableitung

    • Über eine Schlauchverbindung gelangt das Sekret in den Sekretbeutel, dieser kann über ein Auslassventil mit Bakterienfilter entleert werden. Geringe Infektionsgefahr!!

Innere Drainagen

  • verbinden zwei Systeme miteinander oder enge Abflusswege werden offen gehalten

Äußere Drainagen

  • leiten z.B. Wundsekret aus dem Körper

Funktionsprinzipien

    • Wundsekretableitung: Granulation vom Wundgrund, Verlaufskontrolle.
    • Entlastungsdrainage: Spannungspneumothorax
    • Spül- und Saugdrainage: Wundreinung

Eigenschaften und Anforderungen an eine Drainage

    • geschlossenes System, sterile Verpackung, Einwegverpackung, Peel-off Verpackung, Einwegventil zur Refluxvermeidung und zur Entleerung, Skalierung, Fixiervorrichtung für den Auffangbehälter, kostengünstig, wirtschaftlich, gut Gewebeverträglich, röntgendurchlässig, homogene Oberfläche, Widerstandsfähig, flexibel und in mehreren Größen vorhanden
    • Auffangbehälter muss unter Patientenniveau hängen, sonst  erfolgt ein Rückfluss (Beutel ohne Ventil), oder aber man hat keine Kontrolle über den Abfluss.

Komplikationen Drainagen

    • Gewebereaktion durch mindere Qualität des Drainagematerials, Infektionen (lokal und generalisiert: Sepsis), Gewebserosionen, Gewebetraumata, Organ- und oder Gewebsverletzungen durch die Drainagespitze, schlechte Förderung durch Drainageverlegung und oder -verklebung, Verwachsungen (Einwachsen der Drainage), gestörter Sekretfluss (z.B. Sekretbeutel über Patientenniveau), versehentliches festnähen der Drainage bei tiefen Nähten, Verstopfung der Drainage, abknicken (Verbandanlage), herausrutschen, zu enge Fixation, Verlust des Soges bei zu frühem öffnen (Flasche wird vor dem anlegen des Verbandes geöffnet), Abriss

Katheter sind...

lumige Sonden

röhren- und schlauchförmige Röhrchen

flexibel oder starr

zum Einführen in Hohlorgane, Gefäße z.B. präformierte Körperhöhlen

Allgemeine Anwendungsgebeite von Kathetern

Urologie: Blasenkatheter, Ureterkatheter, Nephrostomiekatheter

Kardiochirugie: Herzkatheter

Gefäßchirugie: Fogathykatheter, Sents

Anästhesie: Periduralkatheter

Dialyse: Peritonealkatheter

Aufgaben von Kathetern

Ableitung

Spülung

Diagnostik

Messung und Überwachung von Körperfunktionen

Schienung

Therapie

Katheter Stärnkenangabe Alter des Patienten

Säugling (6-8 Ch)

Kleinkind (8 Ch)

Schulkind (8-10 Ch)

Jugendlicher (10-12 Ch)

Erwachsene Frau (12-14 Ch)

Erwachsener Mann (14-18 Ch)

Material der Katheter

PVC (Polyvinylchlorid) Einmalkatheter 

Latex Verweil- oder Dauerkatheter (bis 5 Tage)

Silikon Verweil oder Dauerkatheter (Langzeit bis ca 6 Wochen)

Polyurethan (Vorhofkatheter, Port oder Stents)

Blasenkatheter

transurelthraler Kather

Einmalkatheter

Dauerkatheter

Spälkatheter

Katheter mit Tempertaursonde

Transurethrale Katheter Vorteil

einfache Einlage, delegierbar an Assistenzpersonal

kaum Kontraindikationen

dicklumige Katheter mit Möglichkeit der Harnblasenspülung verfügbar

Transurethrale Katheter Nachteile

zahlreiche Komplikationen wie Harnröhrenverletzung, Harnröhrenstrikturen oder Infektionen

schlechtere Patientenverträglichkeit

Miktionsversuch mit liegendem Katheter nicht möglich

Auffangbeutel

Das Harnableitungssystem sollte ein geschlossenes System sein.

Unterscheidet zwischen:

Urinauffangbeutel

Beinbeutel bei mobilen Patienten

Kammersysteme (stündliches Ablesen möglich, Intensivpatienten)

Auffangbeutel Fakten

Urinbeutel muss immer unter Blasenniveau hängen!

Im OP, in nähe der Anästhesie!

Nicht auf den Boden legen!

Kein Zug, keine Abknickung!

Ableitungsschlauch muss lang genug sein, Spannung des Katheters vermeiden.

Suprapubischer Katheter

Einführung eines Katheters zur Harnableitung durch die Bauchdecke in die Blase.

SPF= suprapubischer Blasenfistelkatheter

Suprapubischer Katheter Indikationen

Harnröhrenenge

Abflussbehinderung

akuter Harnverhalt

prä- intra- und postoperative Entlastung

z.n. Anastomose

Verletzungen im kleinen Becken

Verletzung der äußeren Genitale

neurogene Blasenentleerungsstörung

Suprapubischer Katheter Kontraindikationen

ungenügende füllung der Blase

Blasentumor oder Z.n. Urothelcarcinom

Blut- und Gerinnungsstörungen

Hautinfektionen im Punktionsgebiet

Adipositas

Schwangerschaft

Nephrostomiekatheter

Katheter zur Harnableitung im Nierenbecken

Perkutan unter sonographischer Kontrolle in Seldinger Technik (Einfhrung, atraumatische formbare Nadel)

Intraoperativ=Eröffnen des Nierenbecken unter Sicht

werden perkutan ausgeleitet

entlastet die Niere postoperativ

postoperative Nierendruckmessung möglich

Uretherkatheter (UK, Schienen, Splints)

Dünne Hohlsonde aus Kunststoff

weich und hart

Mandrin

Röntgenmarkierung

Zentimetergraduierung

kleien Seitenlöcher

Verwendung: offen chirurgisch oder endoskopisch

Ureterschienen - Splints

Die Enden der uretherschiene sind mit Augen perforiert

Zentral offene Ureterschienen bieten den Vorteil des einfachen Wechsels in Seldinger Technik

Ca 26-34cm bei Erwachsenen

Meist 6-8 Ch

unterschiedliche Augenanordung, Lokalisation, Spitze

Mono-J-Schienen

liegen im Niernebecken und werden perkutan oder urethral ausgeleitet (äußere Schienung)

Doppel-J-Schienen

liegen mit einem Ende im Nierenbecken und mit dem anderen in der Blase = innere Schienung