Dekubitusprophylaxe

Für Gesundheits- und Krankenpflegeschüler/innen und in anderen Gesungheitsberufen. Lernkarten zum Thema verhindern eines Dekubitus.

Für Gesundheits- und Krankenpflegeschüler/innen und in anderen Gesungheitsberufen. Lernkarten zum Thema verhindern eines Dekubitus.


Set of flashcards Details

Flashcards 31
Students 12
Language Deutsch
Category Medical
Level Other
Created / Updated 23.02.2019 / 07.08.2024
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Wie wird eine Prophylaxe definiert?

Eine Prophylaxe ist das vorbeugen, verhindern von möglichen Komplikationen oder Zusatzerkrankungen, das treffen von Vorsorgen und gesundes gesund halten.

Das fünf Schritt Modell von Prophylaxen...

- Gefahr wahrnehmen

- Gefahr beurteilen

- Maßnahme planen

- Handeln

- Auswerten

Wie wird ein Dekubitus definiert?

Schlecht und langsam heilende Wunde infolge Minderdurchblutung bei fehlender Druckentlasstung. Keine eigenständige Krankheit, sondern meist durch Immobilität verursacht. Ein Druckgeschwür ist eine lokal begrenzte Schädigung der Haut, darunterliegendes Gewebe und im Ernstfall auch des Knochens.

Pathophysiologie des Dekubitus

Erst wenn ein gewisser Druck eine gewisse Zeit, bei einer bestehenden Disposition des Patienten besteht, kann es zu einer Schädigung der Haut kommen.

Wie entsteht ein Dekubitus?

- Durchblutung der Hautkapillaren durch Druck verhindert, wenn der der Druck höher ist als der mittlere Blutdruck in ihnen (25-       30mmHg).

- äußerer Druck: Falten im Bettlaken, ungepolsterte Lagerungsschiene, Krümel im Bett, Katheter und Sonden (insofern sie unter dem Patienten liegen).

- innerer Druck: durch Knochen, die ohne Muskeln und Fettpolster direkt unter der Haut liegen.

 

Entscheidend bei einem Dekubistus ist...

- wie lange der Druck auf bestimmten Hautbzirken lastet.

- wenn die Ernährung der Zellen weniger als zwei Stunden unterbrochen wurde, können sie sich wieder erholen.

- bei länger anhaltendem Sauerstoffmangel sterben einzelne Zellen ab.

- ein hoher Druck in kurzer Zeit kann den selben Schaden bewirken, wie ein niedriger Druck in langer Zeit.

Wie lange dauert es bis es zu irreversiblen Schädigungen der Haut kommt?

- normal 2h

- bei Vorerkrankungen welche die Haut Schädigen, die Durchblutung oder die Druckentlastung behindern kann das eintreten irreversibler Schädigungen schon deutlich unter 2h eintreten.

Risikofaktor: Fieber

- Durch Schwitzen kommt es zur Austrocknung des Körpers und zu höherem Sauerstoffverbrauch.

Risikofaktor: Feuchtigkeit

- Feuchte Haut weicht auf und ist so anfälliger. Durch Schwitzen, Feutkammern nach Desinfektion im OP.

- Patienten immer trocken lagern!

Risikofaktor: Inkontinenz

- Schädigung der Haut durch den sauren PH-Wert des Urins und evtl. durch bakterielle Kontamination (Darmbakterien).

Risikofaktor: Adipositas

- Adipöse Patienten schwitzen in der Regel stärker, gleichzeitig ist das auf der Haut lastende Gewebe größer.

Risikofaktor: Scherkräfte und Reibungskräfte

- Durch Reißen, Ziehen oder Schieben bei der Lagerung im Bett oder auf dem Tisch. Deshalb den Patienten heben oder rollen!

Risikofaktor: Schlechte Durchblutung der Haut

- z.B. bei Anämie und Herzinsuffizienz 

- Diabetes mellitus (gestörter Zellstoffwechsel)

Risikofaktor: Behinderung der Druckentlastung

- Mangelnde Bewegung

- Bettlägerigkeit

-Lähmungen

- therapeutische Ruhigstellungen (Gips)

weitere Risikofaktoren

- Schlechter Allgemeinzustand (AZ)

- Abwehrschwäche des Körpers durch unzureichende Ernährung, Alter (Elastizitätsverlust der Haut), Kachexie/Adipositas, chronische Erkrankungen, Flüssigkeitsverlusst der Haut (Atrophie)

Primäre Risikofaktoren

- Lähmungen, Traumata, Bewusstseinsstörungen, Herz- und Lungenerkrankungen, Schmerzen, Medikamente,…

Sekundäre Risikofaktoren

- Nikotinabusus

- Diabetes mellitus

- Hypothyreose (Schilddrüse)

- Krebs- und terminale Erkrankungen

- Malnutrition (Mangelernährung)

- Dehydration

- Kachexie

- verletzliche Altershaut

- Hauterkrankungen

- sensorische und vegetative Störungen

- transureltraler Blasenkatheter

Gefähredete Körperstellen

- Wenig bis keine Muskulatur zwischen Haut und Knochen.

- z.B. Gesäß, fersen, Knie, Ellenbogen, Hinterkopf, Fußspitzen, Ohren, Hüften, & Knochenvorsprünge

1. Grad eines Dekubitus

- Gefäßkompression (Druck)

- Begrenzte Rötung, Hautdefekt ist noch nicht zu erkennen

2. Grad eines Dekubitus

- Durchblutungsstörung (Ischämie)

- Epidermis und Dermis sind geschädigt, Blasenbildung, Hautabschürfungen oder flaches Geschwür

3. Grad eines Dekubitus

- Stofftransportschädigung (Anoxie)

- Der Defekt hat Hautschichten zerstört. Muskeln, Sehnen und Bänder können in der Wunde sichtbar sein. Tiefes offenes Geschwür

4. Grad eines Dekubitus

- Zellfunktionsstörung/Zelluntergang

- Subkutanes Fettgewebe ist zerstört. Muskulatur, Bänder, Sehnen, Faszien und Knochen sind betroffen. Gewebe stirbt ab. Dunkelblaue bis schwarze Nekrose trocken oder nässend. Tiefe Taschenbildung.

- Abtransport toxischer Abbau- und Zerfallsprodukte über die Lymph- und Blutbahnen kann zur lebensbedrohlichen Speis führen!

Die sechs Schritte des Pflegeprozesses!

  1. Gefahr wahrnehmen
  2. Gefährdung beurteilen
  3. Maßnahme planen
  4. Handeln
  5. Evaluiere
  6. Dokumentieren

Braden Skala

- sensorische Empfindungsstörung, Aktivität, Mobilität, Feuchtigkeit, Ernährung, Reibung und Scherkräfte

Hilfsmittel auf Station

- Würfelmatratze, Wechseldruckmatratze, Anti-Dekubitus-Fell

Besondere Risiken im OP

- Lange OP und Narkose

- Blutverlust

- Hypothermie

Ziel der Dekubitusprophylaxe

- Erhaltung der intakten Haut

Maßnahmen der Dekubitusprophylaxe

- Weichlagerung

- Druckentlastung

- Hohllagerung

- Fixiergurte locker anlegen

- Verhinderung von Staunässe

- Schutz vor Auskühlung

Hilfsmittel der Dekubitusprophylaxe im OP

- Gelmatten

- Polster

- Wattebinden

Evaluation der Dekubistusprophylaxe im OP

- überprüfung gefähredter Hautbereiche

- weitergabe an Schnittstellen

Dokumentation von Druckstellen

- Im Pflegebericht und OP Dokumentation, bildhafte Darstellung, Wundanamnese, Therapievorschläge (bzgl. einzusetzender Hilfsmittel), Planung durchzuführender Maßnahmen, Wirksamkeit der Maßnahmen überprüfen, ggf. Anpassung der Maßnahmen an aktuellen Wundstatus