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Cartes-fiches 65
Langue Deutsch
Catégorie Histoire
Niveau Université
Crée / Actualisé 20.12.2018 / 03.01.2024
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Apsis - Sanktuarium - Nische

Apsis
[Auch Apside/Abside] Ist ein halbrunder Raum, der mit einer Halbkuppel überwölbt ist. Sie ist an den Hauptraum an- oder eingebaut und ist in Höhe und Breite meist gleich zum Hauptraum. Der Hauptraum bleibt übergeordnet. Die Apsis ist bei einchörigen Bauten meist im Osten und bei doppelchörigen Anlagen sowohl im Osten als auch im Westen.
Apsis = Teil des Chores
hufeeisenförmig oder gesstelzt

Sanktuarium
-lat.: Raum mit Heiligtum
-im christlichem Raum = Chor mit Hochaltar
-für Messehandlungen vorbehaltener Raum

Nische
-einseitig offene Aussparung in einer Mauer
-z.T. mit Nischenbogen überdeckt
-z.T. auch eine Ausweitung des Raumes

Basilika - Halle - Saalkirche

Basilika
-lat.: Könighalle
-ursprünglich Amtsgebäude (in griech. Antike für spirituelle Rituale)
-RR: Longitudinalbau/längsgerichteter Bau (für Märkte oder als Gerichtsgebäude)
-innen durch Pfeiler oder Säulen gestützt - 3-5 schiffig
-z.T. zwei stöckig mit Empore

Halle
-geräumiger meist öffentlicher Bau oder Raum
-1.: -halb- oder offen (Stoa) oder geschlossen (Ratshaus) zum Schutz vor Regen
-2.: -weite Raumform
      -konnte nur durch eingestellte Stützen überdeckt werden
      -nur durch Außenfront belichtet
-3.: -Hauptraum des nord-west-europäischen Wohnhauses (z.B. Hotel)

Saalkirche
Ist eine Kirche, deren Innenraum nur durch Emporenpfeiler geteilt ist. Im Osten findet sich meist eine eingezogene Apsis oder einem Chor
 

Arkatur - Kolonade - Interkolomnium

Arkatur
Gesamtheit der Arkaden (-auf Stützen (Säulen oder Pfeilern) ruhender Bogen) in einem Gebäude/Bauwerk
Beliebt schon in der Antike (Aquädukt oder Stadttore) besondere Bedeutung erst durch mittelalterliche Kirchen
Sie trennt Haupt- vom Nebenschiff ohne dies Optisch oder akustisch zu tun.

Kolonade
Folge von Säulen mit Architrav zur Gliederung von Fassaden und Rahmung von Platzanlagen oder Straßen
Im antiken hellinistischen Griechenland und in Italien waren fast alle Theater, Thermen, Tempel und Atrien mit Kolonaden versehen.
Auch im Barock, Rokoko und Klassizismus reichlich angewand

Interkolumnium
-lat.: Säulenabstand von Säulenachse zu Säulenachse
-ist mitbestimmend für die Wirkung der Architektur
verschiedene Proportionen (nach Vetruv): -dichtsäulig (pyknostylos)
  -weitsäulig (diastylos)
  -schönsäulig (eustylos)
  -lichtsäulig (aräostylos)
  -gedehnt (systylos)



 

Basis - Sockel - Plinthe

Basis
-griech. Schritt, Fuß
-ausladender Fuß einer Säule oder eines Pfeiler
-verteilt Druck der Stütze auf breitere Fläche und die Fußplatte [Plinthe]
-Übergang von senkrecht zu waagerecht durch eine Profilierung der Basis mit Elementen Wulst (Torus) und Kehle (Trochilus) ästhetisch gemildert
-attische Basis Wulst/Torus - Kehle/Trochilus - Wulst/Torus

Sockel
Unterbau eines Gebäudes, einer Statue oder einer Säule

Plinthe
quadratischer Unterlagsplatte als Teil der Basis - eines Stützenglieds

Rundstab - Viertelstab - Birnenstab

Stab
1.: -stabförmiges Konstruktionsglied (Stabbau oder Fachwerkhaus)
2.: -als Zierglied

Rundstab
stabförmig - zylindrisches Bauteil bei Profilen: -Rippen, Fenster- und Portalgewänden der Gotik

Viertelstab
Rundstab mit Viertelkreisprofil

Birnstab
stabartiges Bauglied der Gotik mit birnenförmigen Querschnitt

 


 

Bündelpfeiler - Kreuzpfeiler - Kantonierter Rundpfeiler

Pfeiler
Stütze aus dem Mauerwerk zwischen Öfnnungen wie Arkaden, Türen, Fenstern
keine Verjüngung oder Kapitel (wie bei der Säule)
Kann Basis - muss Kämpfer (Zone an der die Krümmung eines Bogens oder des Gewölbes beginnt) haben

Bündelpfeiler
Pfeiler, der rundum mit Diensten, mit unterschiedlichen Durchmessern besetzt ist (alte und junge Dienste)
1. Hälfte des 13. Jh. aus dem Gliederpfeiler entwickelt
in der Gotik weit verbreitet
z.T. ist der Pfeilerkern nicht mehr sichtbar

Kreuzpfeiler
Pfeiler mit kreuzartigem Querschnitt

Kantonierter Rundpfeiler
Rundpfeiler mit (mehreren) vorgesetzten Diensten/halb- oder Dreiviertelsäulen
 

Chorhals - Chorhaupt - Chorpolygon

Chorhals
Ist die (mehr)- schiffige Anlage östlich des Querhauses

Chorhaupt
Ostabschluss der Kirche mit der Stellung des Hauptaltars
halbkreisförmig als Apsis oder rechteckig und polygonal als Chor auch mit Umgang (Chorumgang)

Chorpolygon
polygonaler Abschluss eines Chores
zumeist: 7/12 - Schluss
  5/10 - Schluss
  5/8 -Schluss

Dreikonchechor - Dreiapsidenchor - Staffelchor

Konche
halbrunder Anraum mit Halbkuppel (wie Apsis) ohne Altar und auch in profanen Geebäuden vertreten

Dreikonchenchor oder Anlage
Kirche mit drei etwa gleich großen halbrunden oder polygonalen Konchen, die in alle drei Richtungen weisen und somit ein regelmäßiges Kleeblatt bilden.
Meist als Chor an Basiliken auch als Kapelle mit wesentlich kleinerem Rechtecksaal
z.T. auch mit Umgang

Dreiapsidenchor
Eine drei schiffige Basilika ohne Querhause, bei denen Mittel- und Seitenschiffe mit einer nach Osten ausgerichteten Apsis enden
-in Italien und Süddeutschland der Romanik

Staffelchor
Chor mit gestaffelt angeordneten Apsiden, bei denen Querhausabsiden einbezogen werden können

 

Pfeiler - Säule - Strebepfeiler

Pfeiler
-gemauerte Stütze ohne Verjüngung und Kapitell
-kann Basis und muss Kämpfer haben (sonst ist es Mauerrest)
-je nach Lage und Form des Querschnitts spricht man von: Freipfeiler
   -Wandpfeiler
   -Eckpfeiler
   -Kreuzpfeiler
   -Bündelpfeiler (bei Vorlage von Diensten)

Säule
im Steinbau: Stützenglied mit kreisförmigen Grundriss (ungleich Rundpfeiler)
3 Merkmale: -Verjüngung (nach oben) oder Entasis (Verdickung kurz unterhalb der Mitte der Säule)
   -Kapitell
   -monolithisch (aus einem Stein) oder aus Steintrommeln zusammengesetzt
Säulenordnung und Proprtionen: dorische 1:8 (vergl. männliche Prop.)  -  tuskische Säulenordnung
   -ionische 1:10 (vergl. weibliche Proportion)
   -korinthische 1:12 (vergl. jungfräuliche Proportion)   -   komposite Säulenordnung

Strebepfeiler
pfeilerartige Mauerverdickung an einem Punkt der Druck- und Schubkräften ausgesetzt ist
meist schräg gegen eine Mauer oder auch abgekafft
Bei Basiliken in der Umfassungsmauer der Seitenschiffe angefügt und mit Strebebögen versehen

Lisene - Pilaster - Dienst

Lisene
schwach vortretende, senkrechte im Mauerverband gemauerte Mauervorlage
selten mit Basis und kleinem Kämpfer
häufig durch Blendbogen (Bogen an der Mauer angelegt dient zur konstuktiver Entlastung) oder Bogenfries (Reihe von kleinen vorgeblendeten Bögen [innen wie außen] zum Schmuck und Gliederung einen Baus) verbunden
in der Romanik bevorzugtes Mittel zur Wandgliederung

Pilaster
Wandpfeiler mit Basis und Kapitell und meist einem Kämpfer
oder an der Wand vorgelegte Halbsäule mit rechteckigem Schaft
kann mit Kanneluren auftreten und selten mit Estipite (nach unten gerichtete Verjüngung)
Zwischen Lisene und Säule

Dienst
aus romanischer Wandsäule heraus entwickelt -> in der Gotik eine schlankes gemauertes Bauglied mit viertel bis dreiviertel oder birnenförmigen Querschnitt
nimmt Rippen, Gurte oder Archivolten auf
meist um einen Pfeiler geliedert (Bündelpfeiler) and an eine Wand vorgelegt
durch Wirtel (ringförmige Verstärkung am Schaft) unterteilt sein
Beginnen am Sockel oder über der Arkadenzone

Empore - Triforium - Laufgang

Empore
galerieähnlicher Einbau der zum Innenraum hin offen ist
häufig über dem Seitenschiff oder über dem Chorumgang
offene Empore: meist in Saalekirchen - ruht auf Stützen meist aus Holz und freitragend an der Wand angefügt
gedeckte Empore: meist über dem Seitenschiff flach oder gewölb gedeckt - die Öffnung zum Innenraum mit fensterartigen Mauerdurchbrüchen

Triforium
Laufgang zwischen Arkaden oder Emporen und der Fensterzone einer Basilika
fester Bestandteil im vierzonigen Wandaufbau der Gotik (Arkade, Empore, Triforium, Fenster)

Laufgang
Gang in Mauerdicke, auf einem Mauerrücken oder auf vorkragenden Konsole in den oberen Teil der Fassade oder im Obergade
seit 11 Jh. im Kirchenbau
 

Fiale - Wimperg - Kreuzblume

Fiale
architektonisch Zierform der Gotik
als Bekrönung von Strebepfeilern oder als seitliche Begrenzung von  Wimpergen auftritt
unterer Leib ist vier- oder achtseitig
oberhalb finden sich Hemle oder Riesen
an den Kanten meist mit Krabben besetzt
gekrönt von einer Kreuzblume

Wimperg
Giebelgebänk, giebelartige Bekrönung gotischer Portale und Fenster, die oft Maßwerkschmuck zeigt
von Krabben und Fialen geerahmt und von einer Kreuzblume gekrönt

Kreuzblume
First oder Giebelblume
im Grund und Aufriss Kreuzförmig
mit stilisiertes Blattgebilde
zweifach übereinander als Bekrönung von Wimpergen, Fialen und dergleichen

Vierpass - Vierblatt - Sphärisches Viereck

Vierpass
Figur des gotischen Maßwerks
mit vier Pässen (stehend oder liegend) - rund
meist einbeschrieben (die Pässe in einerm weiterem Kreis)

Vierblatt
Figur des gotischen Maßwerks
mit vier Blättern (stehen oder liegend) - am äußeren Ende zugespitzter Bogen
meist einbeschrieben

Sphärisches Viereck
auch Bogenviereck
die Kanten sind gebogen

Fischblase - Dreistrahl - Soufflet

Fischblase
auch Schneuß genannt
spät gotische Maßerwerk Zierform
ähnelt der Schwimmblase eines Fisches - kann auch S-förmig sein
ist eine Rotationsfigur

Dreistrahl
Zierform des Maßwerkfensters

Soufflet
langegezogener Vierpass, bei dem die gegenüberliegenden Seiten abgerundet sind und die anderen beiden kielbogenförmig geformt sind

Stabwerk - Couronnement - Blendmaßwerk

Stabwerk
senkrechte Stäbe zur unterteilung der Glasflächen unterhalb des Bogenfeldes
in der Gotik nach Dicke als Haupt- und Nebenstäbe unterschieden (auch junge oder alte Pfosten genannt)

Couronnement
bei Maßwerkfenstern beschreibt es das Bogenfeld
bei Festungen die Wallkrone

Blendmaßwerk
vorgeblendetes Maßwerk vor einer nicht durchgebrochenen Mauerfläche

Mittelschiff - Querarm - Transept

Mittelschiff
auch Hauptschiff - ist das höchste und breites Schiff einer Kirche
wird durch Arkaden von Seitenschiffen getrennt

Querarm
Kreuzarm
Sind die Enden des Querhauses

Transept
Durch Schranken abgeleiter nördlicher Querhauseflügel
Im Plural auch für das ganze Querhaus

Gewände - Arhivolte - Trumeau

Gewände
ist die schräg geführte Mauerfläche (Laibung) seitlich eines Fensters oder Portals
kann profiliert sein (Stab, Hohlkehle)
Kommt als Stufenportal mit Säulen und Skulpturen am Gewände vor

Archivolte
-1: Durch Künstler hervorgehobene Stirnseite eines Bogens (aus der Antike -> später wieder in Renaissance)
-2: Bogen mit Gewände bei romanischen und gotischen Portalen als Fortsetzung der Gewändegliederung
  häufig mit Skulpturen bestzt

Trumeau
mittlere Steinpfeiler eines Portals, der das Tympanon stützt
seit der Spätromanik verwendet in der Gotik weit verbreitet
häufig mit Ornamenten oder figürlichem Relief geschmückt - in der Gotik durch eine vorgesetzte Fiigur (Trumeaufigur) eines Heiligen, Christus oder Maria ausgezeichnet

Flachdecke - Kreuzgewölbe - Tonnengewölbe

Flachdecke
waagerechte Deck ohne Wölbung
meist mit Holz gedeckt und verputzt

Kreuzgewölbe
auch Kreuzkappengewölbe
ensteht durch das Verschneiden zweier (90° zu ein ander) Tonnengewölbe

Tonnengewölbe
Gewölbeform mit längs einer Achse
mit gleichbleibendem: -viertelkreis
   -halbkreis
   -segmentbogen
   -spitzbogenförmigen Querschnitt

Kreuzrippengewölbe - Kreuzgratgewölbe - Netzgewölbe

Kreuzrippengewölbe
Krreuzgewölbe mit untergelegten Rippen

Kreuzgratgewölbe
Kreuzgewölbe, dessen Kappen in Graten zusammenstoßen

Netzgewölbe
Gewölbeform der späten Gotik
mit maschenartig überkreuzenden Rippe, zwischen denen rautenförmige Felder entstehen

Chorscheitel - Bogenscheitel - Gewölbescheitel

Chorscheitel
der Punkt, der am weitesten am Osten liegt (wen der Chor im osten liegt) - wenn nach westen dann der westlichste Punkt

Bogenscheitel
der höchste Punkt am Bogen

Gewölbescheitel
der/die höchsten Punkt/e am Gewölbe

Scheidbogen - Gurtbogen - Rippenbogen
 

Scheidbogen
offenes Gewölbejoch  - trennt Mittel- von Seitenschiffeiner (Hallen) Kirche

Gurtbogen
quer zur Längsachse verlaufend
konstruktiver oder gliedernder Bogen
hauptsächlich bei Tonnen- oder Kreuzgewölben
sichtbar bei der Gewölbelaibung (Untergurt)oder nicht sichtbar am Gewölberücken (Obergurt)

Rippenbogen
diagonal verlaufende Rippen (Kreuz und Tonnengewölbe)

Schildbogen - Schwibbogen - Strebebogen

Schildbogen
Schildgurt
Der Bogen am Anschluss eines Gewölbes an der Mauer

Schwibbogen
Schwebebogen
waagerecht gespannter Bogen zur Übertragung des Horizontalschubes (Auffangen der Schubkrafte nach außen)
meist zwischen Gebäuden (meist über engen Gassen)

Strebebogen
im gotischen Baustil vorhanden
dient zur Aufnahme des Gewölbeschubes und des Winddrucks
meist mit Aufmauerung versehener Halbbogen
auch Schwebende Arkade oder Maßwerkbrücke

 

Kämpfer - Kapitell - Abakus

Kämpfer
1: Zone an der die Krümmung eines Bogens oder Gewölbes beginnt und die Last vom Mauerwerk aufgenommen wird
2: Querholz zur Unterteilung eines/r Fensters/Tür das mit dem Setzholz das Fensterkreuz bildet

Kapitell
ausladendes Kopfstück einer Stütze, welches zwischen Sütze und Last vermittelt
Fülle firgürlichen Schmuckes aus Flora, Fauna, Fabelwesen und auch geometrischer Formen
Übergang zwischen rundem Säulenschaft und quadratischer Abdeckplatte

Abakus
meist rechteckige oder quadratische Deckplatte, die den Abschluss des Kapitells bildet
Je nach Säulenordnung kann die Ausformung variieren
dorische Säulenordung: ungegliederter Abakus
ionische, korinthische Säulenordnung: durch Hohlkehle und Leiste profiliert
 

Gruppenfenster - Maßwerkfenster - Fensterrose

Gruppenfenster
Einzelne Mauerdurchbrüche die dicht bei einander leigen aber zwischen denen die Mauer stehen bleibt (anders als beim Maßwerkfenster)

Maßwerkfenster
"gemessenes Werk"
Fensterfläche wird komplett durchbrogen und die Unterteilung wird durch das Stabwerk vorgenommen (Stabwerk dient auch zur Stabiliesierung)
unter der Kämpferlinie sind die Bahnen (2-4-6 o.Ä.) und darüber das Couronnement, welches meist Vielpässe oder Vielblätter oder auch Schneußen (eingefasst in Kreisformen oder dem sphärischen Viereck) verziert ist (Gotik)

Fensterrose
Rosenfenster
ist ein Rundfenster, dass mit Holz und Steinwerk in radialer und konzentrischer Anordnung ausgefüllt ist
seit Ende 14 Jh. als Rose bekannt
Vorläufer waren das Radfenster (1130/40)
erst seit Erfinung des Maßwerks
meist and Westfassaden oder Querhausfassaden
 

Doppelkirchenanlage - Doppelchoranlage - Doppelkappelle

Doppelkirchenanlage
zwei meist nebeneinander liegende Kirchenanlagen
z.T. auch achsial hintereinander liegende Kirchenanlagen
frühchristliche und karolingische Zeit

Doppelchoranlage
Kirche mit zwei Chören - einer im Osten einer im Westen - auch zwei Querhäuser
etwa seit 800 bis in die Spätromanik
durch die Aufnahme eines neuen Kirchenpatrons, eines Heiligengrabs oder andere Gründe bedingt

Doppelkapelle
bei Pfalzen und Burgen zwei übereinander liegende Kapellen, die meist durch eine mittlere Öffnung miteinander Verbunden sind
jede hat eigene Eingang
obere Kapelle für Herrschaft und Gefolge
untere Kapelle für Gesinde und Grablege bestimmt

Ädikula - Baldachin - Tabernakel

Ädikula
lat.: kleines Haus / Tempelchen
ursprünglich (einer Tempelfront ähnlicher Aufbau) zur Einstellung einer Statue
danach jede durch Stützgliedern mit Gebälk oder Bogen und einem Giebel bestehende Umrahmung von Nischen, Portalen und Fenstern als architektonischer Schmuck, Belebung und Gliederung großer Mauerflächen Innen wie Außen

Baldachin
ursprünglich aus Stoff "Prunkhimmel" über Thron, Bett, Altar, ...
Im frühen Mittelalter aus Stein: meist polygonale Überdachungen von Figuren an Portalen, Pfeilern und Strebepfeilern zum Schutz und zur Zier

Tabernakel
1.: -zelt- und baldachinartige Bauteile oder Anlagen
   -von der Fassade vorspringende Ädikulen von späthelenistischen und römischen Prachtbauten
2.: -seit dem 12. Jh. Bezeichung für Gefäße und Schreine in denen Elemente für Krankensalbung lagern
3.: -Allgemeine Bezeichung für den von Stützen getragene Überbaus eines Altars
3.: -von 1 und 3 abgeleitete Bezeichung für einen meist viereckigen Aufbau (mit oder ohne Statue), der von Säulen und Spitzdach gebildet wird -> gotische Baukunst

Bogenportal - Sturzpfostenportal - Stufenportal

Bogenportal
seit römischer Zeit übliche Art der Mauerdurchbruchgänge
röm.: Rundbogen oder Kleeblattbogen
Bogenstirn und Gewände können mit Reliefs verziert sein
gotik.: Spitzbogen - spätgotik: Eselsrücken, Kielbogen und Vorhangbogen
kann durch Steinplatte (Tympanon) geschlossen sein

Sturzpfostenportal
einfachste Portalform
zwei aufrechte Monolithen als seitliche Begrenzung
und ein Sturz (gerader oberer Abschluss einer Tür- oder Fensteröffnung) für die hochrechteckige Durchgangsrahmung

Stufenportal
von außen nach innen zurückgestuftem Gewände
kleiner Durchgang wirkt dadurch (bei hoher Mauerdickte) erweitert
Das Gewände kann durch eingestellte Säulen und Skulpturen bereichert werden

Kreuzstock - Zwillingsfenster - Sohlbank

Kreuzstock
Fensterstock mit Kämpferholz und Pfosten, die ein Kreuz bilden

Zwillingsfenster
unmittelbar nebeneinander liegende und zueinander geordnete Fenster
verbindender Mittelpfosten wir hier leichter ausgebildet

Sohlbank
unteres Ende eines Fensters
meist aus Stein
leicht nach vorne geneigt (damit das Wasser abfließen kann)
innen durch Fensterbrett abgedeckt

Stützenwechel - Gebundenes System - Überfangbogen

Stützenwechsel
Ein beständiger Wechsel zwischen Säule und Pfeiler,  dabei kann ein Pfeiler auf eine oder mehrere Säulen folgen
auch ein Wechsel zwischen Pfeilerformen (z.B. Rundpfeiler -> Quadratpfeiler)

Gebundenes Sytem
Stützenwechsel Pfeiler ->Säule -> Pfeiler->...
beruht auf dem Aufbau einer romanisch gewölbten Basilika bei dem das Seitenschiffjoch halbe Seitenlänge zum Mittelschiffsjoch hat. Somit kommem zwei Seitenschiffsjoche uaf ein Mittelschiffsjoch

Überfangbogen
1.: -Obergurt, Verstärkungsbogen (über der Gewölbeschale) -> im inneren Raum nicht sichtbar
2.: -ein Bogen der zwei oder mehr Bogenöffnungen oder Arkaden in einer Wandnische überfängt

Westewerk - Narthex - Westchor

Westwerk
architektonisch und liturgisch eigenständiger Baukörper in mittlererem turmüberhöten Raumschacht.
von Emporen umgeben, die durch Treppentürme zugänglich sind

Narthex
angelegter Vorplatz vor Mausoleen
vergitterte Vorhalle der Basilika an beiden Enden halbkreisförmig
diente Büßern und Katechumenen (Taufbewerbern) als Aufenthaltsraum
äußere Exo-Narthex
innere Eso-Narthex

Westchor
Chor im Westen einer Kirchenanlage
hauptsächlich in der karolingischen und ottonischen Baukunst vor
Die doppelchörige Anlage  kann liturgisch begründet sein

Nischenportal - Säulenportal - Figurenportal

Nischenportal
oder Rahmenportal
ein Mauereingang, der rechteckig oder bogenförmig sein kann

Säulenportal
Portal in dessen abgetreppter Laibung Säulen eingesetzt sind

Figurenportal
Portal welches figuralen Schmuck an Gewände und am Couronnement aufweist

Bogenstirn - Bogenrücken - Laibung

Bogenstirn
vordere Fläche des Bogens ab KLämpferlinie

Bogenrücken
obere (meist übermauerte) Fläche eines Bogens

Laibung
Innenflächen des Bogens ab Kämpferline

Schlussstein - Gewölbekappe - Joch
 

Schlussstein
1.: -Stein am Steitelpunkt eines Bogens
2.: -Stein am Hauptknotenpunkt der Rippen eines Gewölbes

Gewölbekappe
eines der vier Teilstücke eines Kreuzgewölbes, das aus gleich hohen, rechtwinklig überkreuzenden Tonnen entsteht

Joch
der Raum zwischen vier Stützen innerhalbt einer Folge gleichartiger Gewölbeabschnitte, die in Richtung der Längsachse gezählt werden

Gebälk - Giebel - Traufe

Gebälk
Gesamtheit aller Balken einer Decke oder Dachkonstruktion
in der antiken Architektur umfasste es ebenso Architrav, Epistylion, Fries und Kranzgewims

Giebel
Abschluss eines Satteldaches oder auch als bekrönung eines Fensters, einer Ädikula oder anderen Bauteils
Formen: -dreieckig
   -segmentbogenförmig
   -abgetreppt
in der Gotik durch Maßwerk oder Blenden gegliedert und von Fialen oder Wasserspeiern gerahmt
seit der Rennaissance  mit Voluten geschmückt

Traufe
untere waagerechte Begrenzung der Dachfläche.
parallel zum First
Ablaufkante des Regenwasser durch Rinne oder Traufkante -> durch Wasserspeier oder Fallrohre abgeleitet

Satteldach - Walmdach - Mansarddach

Satteldach
oder Giebeldach
zwei Dachflächen die zu einem gemeinsamen First ansteigen

Walmdach
Satteldach bei dem der Giebel (mit einer weiteren Dachfläche) "abgewalmt" ist

Mansarddach
frz.: gebrochenes Dach
tritt bei  Sattel-, Walm-, Pult- oder Zeltdächern auf
die einzelnen Dachflächen weisen einen Dachbruch auf
praktischer Nutzen entsteht durch mehr bewohnbare Fläche

 Pultdach - Ringpultdach - Zwiebeldach

Pultdach
besteht nur aus einer Dachfläche, die angeschrägt ist

Ringpultdach
ein Pultdach, welches sich ringförmig um eine höheren zentralen Baukörper schließt

Zwiebeldach
unten konvex und oben konkav geschwungenes Haubendach

Inkrustation - Randschlag - Rustika

Inkrustation
meist ornamental gehaltene Bekleidung von Fassaden durch verschieden farbige Blendsteine

Randschlag
genaue Zurichtung  der Kanten eines Quadersteins
auch Kantenschlag genannt

Rustika
unbearbeitete Buckelquader (Bosse), die nur Saum- und Kantenschläge erhalten haben

Spolie - Monolith - Obelisk

Spolie
wiederverwendeter Bauteil einer abgebrochenen Gebäudes

Monolith
Bauteil oder Bauwerk aus einem einzigen Stein (Säule, Menhir,...)

Obelisk
quadratischer nach oben leicht verjüngter Steinpfeiler mit einer kleinen Pyramide abgeschlossen
oft mit Hieroglyphen beschriftet
bis zu 30m hoch
zu finden in agyptischer Antike (Symbol für Sonnengott und Sonnenheiligtümer)

Stelzung - Lanzettbogen - Gedrückter Bogen

Stelzung
eine kurze Weiterführung zwischen Kämpferlinie und Bogenanfang

Lanzettbogen
auch überhöhter Bogen
ein Bogen bei dem die Stelzung zum Einsatz kommt

Gedrückter Bogen
Bögen bei denen der Stich geringer bzw. größer als die halbe Bogenweite ist

Risalit - Flügel - Pavillon

Risalit
vor dir Flucht des Hauptbaukörpers vorspringender Bauteil
kann höher sein und hat meist ein eigenes Dach
zumeist bei Profanbauten der Barockzeit
Unterscheidung zwischen: -Mittelrisalit
   -Seitenrisalit
   -Eckrisalit

Flügel
weiter vorgezogener Eckbau
ist zum Hauptbau untergeordnet

Pavillion
Flügel mit besonderer Dachform
kann auch freistehen (im Garten)
Teil eines Barockschlosses