Funktionen der Lunge

Funktionen der Lunge - Med2 HS18 UniFr - Überblick - Ventilation - Perfusion - Atemregulation

Funktionen der Lunge - Med2 HS18 UniFr - Überblick - Ventilation - Perfusion - Atemregulation


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Flashcards 36
Language Deutsch
Category Medical
Level University
Created / Updated 09.12.2018 / 29.08.2024
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Was sind die Hauptfunktionen der Lunge? 

Was sind die Ziele des Gasaustausches? 

  • Sauerstoffaufnahme (Normwert in Ruhe: 310 mL/min )
  • Kohlendioxidabgabe (Normwert in Ruhe: 260 mL/min)

Beschreiben des Mechanismus des Gasaustausches

MechanismusDiffusion der Atemgase durch die Blut-Luft-Schranke und Ab- bzw. Hintransport mit dem Blut

  • Alveolokapilläre Kontaktzeit des Blutes: ca. 0,3–0,8 s 
  • Diffusion ist nach dem Fick'schen Gesetz abhängig von:
    • Partialdruckunterschied zwischen Blut und Atemluft (ΔPO28 kPa; ΔPCO20,8 kPa)
    • Diffusionsleitfähigkeit (sog. Krogh-Diffusionskoeffizient): Stoffabhängige Kenngröße (für CO2 etwa 23-mal größer als für O2
    • Verfügbarer Fläche (etwa 100 m2 )
    • Diffusionsstrecke (etwa 0,6 μm)

Was gilt für die Partialdrücke? Welchem Gesetz folgend? 

Folgend dem Dalton-Gesetz gilt: 

  • pGas = pgesamt × FGas

Beschreiben der CO2-, O2-, N2- und H2O-Partialdrücke in der Inspirationsluft (bei STPD-Bedingungen)

CO2-Partialdruck: 0.3 mmHg -> Entspricht CO2-Fraktion von ca. 0.04%

O2-Partialdruck: 150 mmHg -> Entspricht O2-Fraktion von ca. 21%

N2-Partialdruck: 593 mmHg -> Entspricht N2-Fraktion von ca. 78%

H2O-Partialdruck: 0 mmHg

Beschreiben der CO2-, O2-, N2- und H2O-Partialdrücke in den Alveolen (bei BTPS-Bedingungen) 

CO2-Partialdruck: 40 mmHg -> Entspricht CO2-Fraktion von ca. 5%

O2-Partialdruck: 100 mmHg -> Entspricht O2-Fraktion von ca. 14%

N2-Partialdruck: 573 mmHg -> Entspricht N2-Fraktion von ca. 75%

H2O-Partialdruck: 47 mmHg -> Entspricht H2O-Fraktion von ca. 6%

Beschreiben der CO2-, O2-, N2- und H2O-Partialdrücke in der Expirationsluft (bei ATPS-Bedingungen) 

CO2-Partialdruck: 27mmHg -> Entspricht CO2-Fraktion von ca. 4%

O2-Partialdruck: 120 mmHg -> Entspricht O2-Fraktion von ca. 16%

N2-Partialdruck: 566 mmHg -> Entspricht N2-Fraktion von ca. 74%

H2O-Partialdruck: 47 mmHg -> Entspricht H2O-Fraktion von ca. 6%

Wovon hängen Partialdrücke und somit auch Gasaustausch von O2 und CO2 ab? Was gilt dabei? 

Die Partialdrücke und damit auch der Gasaustausch von O2 und CO2 im alveolären Gasgemisch hängen von der O2-Aufnahme, der CO2-Abgabe sowie der alveolären Ventilation ab. Dabei gilt, dass der alveoläre CO2-Partialdruck umso geringer ist, je größer die alveoläre Ventilation ist.

Wie verhalten sich O2- und CO2-Partialdrücke des Blutes zu den alveolären O2- und CO2-Partialdrücken?

Die O2- und CO2-Partialdrücke des Blutes gleichen sich über den Verlauf der Lungenkapillare komplett an die alveolären O2- und CO2-Partialdrücke an! 

Welche Räume gibt es bei der Ventilation? 

Bei der Ventilation wird zwischen dem Alveolarraum und dem Totraum unterschieden

Definition des Alveolarraumes? 

Anteil der Atemwege, die am Gasaustausch teilnehmen

Definition des funktionellen Totraumes? Normwert? Einteilung? 

Funktioneller Totraum: Anteil der Atemwege, der belüftet wird, aber nicht am Gasaustausch teilnimmt

  • Normwert (beim Erwachsenen): ca. 150–200 mL 
  • Einteilung
    • Anatomischer Totraum (Luftleitende Atemwege)
      • Lässt sich bspw. über die Totraumventilation berechnen: Anatomischer Totraum = Totraumventilation/Atemfrequenz
    • Alveolärer Totraum (Alveolen die belüftet, aber nicht durchblutet sind und deshalb nicht am Gasaustausch teilnehmen)

Wie wird der funktionelle Totraum berechnet? 

Berechnung des funktionellen Totraums

  • Bohr-TotraumformelV= V× (1 - (FECO2 / FACO2))

Welche Parameter der Ventilation existieren? 

Atemzeitvolumen (Atemminutenvolumen, AMV) 

Atemfrequenz

Alveoläre Ventilation

Totraumventilation

Definieren des Atemzeitvolumens

Atemzeitvolumen (AtemminutenvolumenAMV): Luftvolumen, das pro Minute ein- bzw. ausgeatmet wird

Definieren der alveolären Ventilation

Alveoläre Ventilation: Luftvolumen, das pro Minute in den Alveolen ausgetauscht wird

Definieren der Totraumventilation

Totraumventilation: Luftvolumen, das pro Minute den anatomischen Totraum durchströmt

Normwert, Erniedrigungs- und Erhöhungsbezeichnung der Atemfrequenz

Normwert: 16-20/min

Erniedrigung: Bradypnoe (<10/min) 

Erhöhung: Tachypnoe (>20/min)

Normwert, Erniedrigungs- und Erhöhungsbezeichnung des Atemzugvolumens

Normwert: 0.5 L

Erniedrigung: Hypopnoe

Erhöhung: Hyperpnoe

Normwert, Erniedrigungs- und Erhöhungsbezeichnung des Atemzeitvolumens

Normwert: 7.5 L/min

Erniedrigung: Hypoventilation

Erhöhung: Hyperventilation

Was geschieht, wenn die alveoläre Ventilation ansteigt? Was geschieht wenn sie sinkt? 

Steigt die alveoläre Ventilation bspw. bei Hyperventilation an, so wird mehr CO2 abgeatmet: Der CO2-Partialdruck sinkt sowohl im Blut als auch in der Ausatemluft! Sinkt die alveoläre Ventilation hingegen, kommt es sowohl im Blut als auch in der Ausatemluft zu steigenden CO2-Konzentrationen!

Was geschieht mit den O2-Partialdrücken (alveolär und arteriell) bei Anstieg der alveolären Ventilation? 

Steigt die alveoläre Ventilation, steigen auch alveolärer und arterieller O2-Partialdruck. Der alveoläre O2-Partialdruck nähert sich dabei dem O2-Partialdruck der Inspirationsluft an!

Lungendurchblutung (Menge und Verteilung) beschreiben

  • Lungendurchblutung: Entspricht dem Herzzeitvolumen (ca. 5 L/min)
  • Verteilung der DurchblutungDurchblutung in der Lungenbasis aufgrund der Schwerkraft stärker als in der Lungenspitze 

Blutdruck in den Lungengefässen beschreiben

Blutdruck in den Lungengefäßen

  • Pulmonalarterieller Druck (Druck in der A. pulmonalis)
    • Pulmonalarterieller Mitteldruck (mPAP): 15 mmHg 14 ± 3 mmHg 
    • Systolisch: 15–25 mmHg, diastolisch: 8–15 mmHg
  • Mittlerer Blutdruck der Lungenkapillaren: ca. 8 mmHg
    • Bleibt auch bei höherem Herzzeitvolumen niedrig, da sich die Lungenkapillaren bei Druckerhöhung passiv öffnen 

Regulation des Ventilations-Perfusions-Verhältnisses beschreiben (Bedeutung & lokale Unterschiede) 

    • Bedeutung
      • Wird ein Lungenabschnitt durchblutet, aber nicht ventiliert, so kommt es zu einem Abfall der Sauerstoffkonzentration im Blut
      • Ventilation-Perfusions-Verhältnis soll möglichst konstant gehalten werden
        • Hypoxische Vasokonstriktion (Euler-Liljestrand-Mechanismus): Um das Ventilations-Perfusions-Verhältnis konstant zu halten, reagieren die Gefäße der Lunge auf Sauerstoffmangel mit einer Vasokonstriktion.
  • Lokale Unterschiede
    • Das Ventilations-Perfusions-Verhältnis ist in der Lungenspitze größer als in der Lungenbasis → O2-Partialdrücke sind in der Lungenspitze höher als in der Lungenbasis 

Über welche Struktur erfolgt die Atemregulation? Was bewirkt das Atemzentrum? 

Die Regulation der Atmung erfolgt zentral im sog. Atemzentrum in der Medulla oblongata. Es bewirkt eine rhythmische Innervation der Atemmuskulatur und wird durch verschiedene Atemreize beeinflusst.

Definieren des Atemzentrums. Welche Reize beeinflussen es? 

Atemzentrum: Nervenzellverband in der Formatio reticularis der Medulla oblongata

Aufzählen der Arten von Atemreizen

  • (Zentral-)nervöse Atemreize
  • Chemische Atemreize
  • Unspezifische Atemreize

Was wirkt stimulierend auf die zentral-nervösen Atemreize? 

Stimulierend: 

Körperliche Anstrengung über

  • Informationen aus Propriozeptoren
  • Direkte Mitinnervation des Atemzentrums durch Motoneurone

Was wirkt dämpfend auf die zentral-nervösen Atemreize? 

Hering-Breuer-Reflex

  • FunktionStoppt die Inspiration bei starker Dehnung der Lunge
  • MechanismusDurch Lungendehnungsrezeptoren vermittelt (via N. vagus)
  • Ziel: Schützt Alveolen vor Schäden

Was wirkt stimulierend auf die chemischen Atemreize? 

Was wirkt dämpfend auf die chemischen Atemreize? 

Was wirkt stimulierend auf die unspezifischen Atemreize? 

Was wirkt dämpfend auf die unspezifischen Atemreize? 

Blutdruckanstieg

Was wird als CO2-Narkose bezeichnet? 

Ein CO2-Partialdruck ab 70 mmHg dämpft das Atemzentrum, anstatt es zu stimulieren. Dies bezeichnet man auch als CO2-Narkose!

Beschreiben von 4 pathologischen Atmungsformen

  • Kussmaul-Atmung: Vertiefte rhythmische Atmung (Abatmung von CO2 als Ziel). Möglicherweise bei metabolischer Azidose
  • Biot-Atmung: Tiefe Atmung mit plötzlichen Atempausen. Möglicherweise bei erhöhtem Hirndruck oder Hirnverletzung
  • Cheyne-Stokes-Atmung: Periodisches An- und Abschwellen der Atemtiefe mit hyper- und hypoventilatorischen Phasen und Atempausen-> Bei zeitlicher Darstellung der Atemaktivität spindelartig. Möglicherweise bei Schädigung des Atemzentrums
  • Schnappatmung: Einzelne, tiefe Atemzüge mit langen Atempausen. Möglicherweise bei Kreislaufstillstand