Funktionen der Lunge
Funktionen der Lunge - Med2 HS18 UniFr - Überblick - Ventilation - Perfusion - Atemregulation
Funktionen der Lunge - Med2 HS18 UniFr - Überblick - Ventilation - Perfusion - Atemregulation
Kartei Details
Karten | 36 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 09.12.2018 / 29.08.2024 |
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Was geschieht mit den O2-Partialdrücken (alveolär und arteriell) bei Anstieg der alveolären Ventilation?
Steigt die alveoläre Ventilation, steigen auch alveolärer und arterieller O2-Partialdruck. Der alveoläre O2-Partialdruck nähert sich dabei dem O2-Partialdruck der Inspirationsluft an!
Lungendurchblutung (Menge und Verteilung) beschreiben
- Lungendurchblutung: Entspricht dem Herzzeitvolumen (ca. 5 L/min)
- Verteilung der Durchblutung: Durchblutung in der Lungenbasis aufgrund der Schwerkraft stärker als in der Lungenspitze
Blutdruck in den Lungengefässen beschreiben
Blutdruck in den Lungengefäßen
- Pulmonalarterieller Druck (Druck in der A. pulmonalis)
- Pulmonalarterieller Mitteldruck (mPAP): 15 mmHg 14 ± 3 mmHg
- Systolisch: 15–25 mmHg, diastolisch: 8–15 mmHg
- Mittlerer Blutdruck der Lungenkapillaren: ca. 8 mmHg
- Bleibt auch bei höherem Herzzeitvolumen niedrig, da sich die Lungenkapillaren bei Druckerhöhung passiv öffnen
Regulation des Ventilations-Perfusions-Verhältnisses beschreiben (Bedeutung & lokale Unterschiede)
- Bedeutung
- Wird ein Lungenabschnitt durchblutet, aber nicht ventiliert, so kommt es zu einem Abfall der Sauerstoffkonzentration im Blut
- Ventilation-Perfusions-Verhältnis soll möglichst konstant gehalten werden
- Hypoxische Vasokonstriktion (Euler-Liljestrand-Mechanismus): Um das Ventilations-Perfusions-Verhältnis konstant zu halten, reagieren die Gefäße der Lunge auf Sauerstoffmangel mit einer Vasokonstriktion.
- Bedeutung
- Lokale Unterschiede
- Das Ventilations-Perfusions-Verhältnis ist in der Lungenspitze größer als in der Lungenbasis → O2-Partialdrücke sind in der Lungenspitze höher als in der Lungenbasis
Über welche Struktur erfolgt die Atemregulation? Was bewirkt das Atemzentrum?
Die Regulation der Atmung erfolgt zentral im sog. Atemzentrum in der Medulla oblongata. Es bewirkt eine rhythmische Innervation der Atemmuskulatur und wird durch verschiedene Atemreize beeinflusst.
Definieren des Atemzentrums. Welche Reize beeinflussen es?
Atemzentrum: Nervenzellverband in der Formatio reticularis der Medulla oblongata
- Innervieren die Atemmuskulatur rhythmisch → In- und Exspiration
- Wird durch Atemreize beeinflusst
- Stärkster Atemantrieb unter Normalbedingungen: Erhöhter CO2-Partialdruck
- Stärkster Atemantrieb bei chronischer Hyperkapnie (z.B. bei COPD): Erniedrigter O2-Partialdruck
Aufzählen der Arten von Atemreizen
- (Zentral-)nervöse Atemreize
- Chemische Atemreize
- Unspezifische Atemreize
Was wirkt stimulierend auf die zentral-nervösen Atemreize?
Stimulierend:
Körperliche Anstrengung über
- Informationen aus Propriozeptoren
- Direkte Mitinnervation des Atemzentrums durch Motoneurone
Was wirkt dämpfend auf die zentral-nervösen Atemreize?
Hering-Breuer-Reflex
- Funktion: Stoppt die Inspiration bei starker Dehnung der Lunge
- Mechanismus: Durch Lungendehnungsrezeptoren vermittelt (via N. vagus)
- Ziel: Schützt Alveolen vor Schäden
Was wirkt stimulierend auf die chemischen Atemreize?
- Über zentrale Chemorezeptoren in der Medulla oblongata
- Über periphere Chemorezeptoren in Aorta und A. carotis (Glomus caroticum)
- Vor allem Absinken des O2-Partialdruck
- Anstieg des CO2-Partialdruck
- pH-Abfall
Was wirkt dämpfend auf die chemischen Atemreize?
- CO2-Partialdruck ab 70 mmHg im Blut
Was wirkt stimulierend auf die unspezifischen Atemreize?
- Fieber, Schmerz, Adrenalin
- Leichte Hypothermie
- Progesteron
Was wirkt dämpfend auf die unspezifischen Atemreize?
Blutdruckanstieg
Was wird als CO2-Narkose bezeichnet?
Ein CO2-Partialdruck ab 70 mmHg dämpft das Atemzentrum, anstatt es zu stimulieren. Dies bezeichnet man auch als CO2-Narkose!
Beschreiben von 4 pathologischen Atmungsformen
- Kussmaul-Atmung: Vertiefte rhythmische Atmung (Abatmung von CO2 als Ziel). Möglicherweise bei metabolischer Azidose
- Biot-Atmung: Tiefe Atmung mit plötzlichen Atempausen. Möglicherweise bei erhöhtem Hirndruck oder Hirnverletzung
- Cheyne-Stokes-Atmung: Periodisches An- und Abschwellen der Atemtiefe mit hyper- und hypoventilatorischen Phasen und Atempausen-> Bei zeitlicher Darstellung der Atemaktivität spindelartig. Möglicherweise bei Schädigung des Atemzentrums
- Schnappatmung: Einzelne, tiefe Atemzüge mit langen Atempausen. Möglicherweise bei Kreislaufstillstand
Was sind die Hauptfunktionen der Lunge?
- Oxygenierung des pulmonalarteriellen Blutes
- Austausch der Atemgase O2 und CO2 zwischen Blut und Alveolarraum (siehe: Gasaustausch)
- Versorgung der Alveolen mit frischer Atemluft (siehe: Atemmechanik)
- Sicherstellen eines festen Verhältnisses zwischen Belüftung und Durchblutung der Lungenabschnitte (siehe: Ventilationund Perfusion)
- pH-Regulation (siehe: Die Rolle der Lunge bei der pH-Regulation)
Was sind die Ziele des Gasaustausches?
- Sauerstoffaufnahme (Normwert in Ruhe: 310 mL/min )
- Kohlendioxidabgabe (Normwert in Ruhe: 260 mL/min)
- Dient auch der pH-Regulation (siehe dazu auch: Säure-Basen-Haushalt)
Beschreiben des Mechanismus des Gasaustausches
Mechanismus: Diffusion der Atemgase durch die Blut-Luft-Schranke und Ab- bzw. Hintransport mit dem Blut
- Alveolokapilläre Kontaktzeit des Blutes: ca. 0,3–0,8 s
- Diffusion ist nach dem Fick'schen Gesetz abhängig von:
Was gilt für die Partialdrücke? Welchem Gesetz folgend?
Folgend dem Dalton-Gesetz gilt:
- pGas = pgesamt × FGas
Beschreiben der CO2-, O2-, N2- und H2O-Partialdrücke in der Inspirationsluft (bei STPD-Bedingungen)
CO2-Partialdruck: 0.3 mmHg -> Entspricht CO2-Fraktion von ca. 0.04%
O2-Partialdruck: 150 mmHg -> Entspricht O2-Fraktion von ca. 21%
N2-Partialdruck: 593 mmHg -> Entspricht N2-Fraktion von ca. 78%
H2O-Partialdruck: 0 mmHg
Beschreiben der CO2-, O2-, N2- und H2O-Partialdrücke in den Alveolen (bei BTPS-Bedingungen)
CO2-Partialdruck: 40 mmHg -> Entspricht CO2-Fraktion von ca. 5%
O2-Partialdruck: 100 mmHg -> Entspricht O2-Fraktion von ca. 14%
N2-Partialdruck: 573 mmHg -> Entspricht N2-Fraktion von ca. 75%
H2O-Partialdruck: 47 mmHg -> Entspricht H2O-Fraktion von ca. 6%
Beschreiben der CO2-, O2-, N2- und H2O-Partialdrücke in der Expirationsluft (bei ATPS-Bedingungen)
CO2-Partialdruck: 27mmHg -> Entspricht CO2-Fraktion von ca. 4%
O2-Partialdruck: 120 mmHg -> Entspricht O2-Fraktion von ca. 16%
N2-Partialdruck: 566 mmHg -> Entspricht N2-Fraktion von ca. 74%
H2O-Partialdruck: 47 mmHg -> Entspricht H2O-Fraktion von ca. 6%
Wovon hängen Partialdrücke und somit auch Gasaustausch von O2 und CO2 ab? Was gilt dabei?
Die Partialdrücke und damit auch der Gasaustausch von O2 und CO2 im alveolären Gasgemisch hängen von der O2-Aufnahme, der CO2-Abgabe sowie der alveolären Ventilation ab. Dabei gilt, dass der alveoläre CO2-Partialdruck umso geringer ist, je größer die alveoläre Ventilation ist.
Wie verhalten sich O2- und CO2-Partialdrücke des Blutes zu den alveolären O2- und CO2-Partialdrücken?
Die O2- und CO2-Partialdrücke des Blutes gleichen sich über den Verlauf der Lungenkapillare komplett an die alveolären O2- und CO2-Partialdrücke an!
Welche Räume gibt es bei der Ventilation?
Bei der Ventilation wird zwischen dem Alveolarraum und dem Totraum unterschieden
Definition des Alveolarraumes?
Anteil der Atemwege, die am Gasaustausch teilnehmen
Definition des funktionellen Totraumes? Normwert? Einteilung?
Funktioneller Totraum: Anteil der Atemwege, der belüftet wird, aber nicht am Gasaustausch teilnimmt
- Normwert (beim Erwachsenen): ca. 150–200 mL
- Einteilung
- Anatomischer Totraum (Luftleitende Atemwege)
- Lässt sich bspw. über die Totraumventilation berechnen: Anatomischer Totraum = Totraumventilation/Atemfrequenz
- Alveolärer Totraum (Alveolen die belüftet, aber nicht durchblutet sind und deshalb nicht am Gasaustausch teilnehmen)
- Anatomischer Totraum (Luftleitende Atemwege)
Wie wird der funktionelle Totraum berechnet?
Berechnung des funktionellen Totraums
- Bohr-Totraumformel: VT = VE × (1 - (FECO2 / FACO2))
- VT = Totraumvolumen
- VE = Exspirationsvolumen
- FECO2 = CO2-Fraktion in der Exspirationsluft
- FACO2 = CO2-Fraktion in den Alveolen
Welche Parameter der Ventilation existieren?
Atemzeitvolumen (Atemminutenvolumen, AMV)
Atemfrequenz
Alveoläre Ventilation
Totraumventilation
Definieren des Atemzeitvolumens
Atemzeitvolumen (Atemminutenvolumen, AMV): Luftvolumen, das pro Minute ein- bzw. ausgeatmet wird
- Atemzeitvolumen = Atemzugvolumen × Atemfrequenz
- Atemfrequenz: Atemzüge pro Minute
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