VWL 2 Soest 18/19
Volkswirtschaftslehre Teil 2
Volkswirtschaftslehre Teil 2
Kartei Details
Karten | 91 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | VWL |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 28.11.2018 / 28.11.2018 |
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Erläutern Sie den Begriff "Wohlbefinden"
Es wird zwischen dem subjektiven und objektiven Wohlbefinden unterschieden.
Subjektives Wohlbefinden beschreibt, ob und wie die Menschen mit ihrem eigenen Leben zufrieden sind.
Objektives Wohlbefinden beschreibt die Lebensqualität des Individuums und bezieht sich auf ökonomische Indikatoren wie den Lebensstandard, die Lebenserwartung und den Bildungsabschluss.
Beschreiben Sie die Allokationseffizienz
Die Allokationseffizienz ist ein Maßstab, der den Nutzen bzw. die aus der Allokation der Ressourcen entstandene Zufriedenheit beschreibt. Generell gilt es, dass der Konsum eines Gutes dem Konsumenten einen bestimmten Nutzen gewährt. Eine effiziente Allokation resultiert genau dann, wenn der Produzent seiner verkauften Menge den gleichen Nutzen beimessen kann wie der Konsument dem Konsum seiner gekauften Menge.
Wie kann man den Nutzen und die Vorteile, die Konsumenten und Produzenten durch Ihre Marktteilnahme erlangen, messen?
Die Nachfrage und die Angebotskurve eines Gutes. Das Nachfrage-Angebot-Modell ist nicht nur ein Modell, welches beschreibt, wie ein wettbewerblicher Markt funktioniert, sondern gleichzeitig auch ein Modell, das veranschaulicht, in welchem Umfang Nachfrager und Anbieter von der Teilnahme an einem Markt profitieren.
Definieren Sie den Begriff der Zahlungsbereitschaft
Zahlungsbereitschaft bezeichnet den Höchstbetrag, den ein Käuer bereit wäre für ein Gut zu zahlen. Demnach gilt folgendes:
- bei einem Preis unterhalb der maximalen Zahlungsbereitschaft wird das Gut gekauft
- jenseits der Zahlungsbereitschaft würde eine Bezahlung verweigert
- bei einem Preis genau in der Höhe der Zahlungsbereitschaft bleibt der Käufer "indifferent"
Erläutern Sie den Begriff der individuellen Konsumentenrente
Die individuelle Konsumentenrente ist der Betrag, den ein Käufer bereit wäre für ein Gut zu bezahlen (Zahlungsbereitschaft), minus dem tatsächlich bezahlten Preis des Gutes. Die Konsumentenrente misst somit den Nutzen bzw. den Vorteil eines Konsumenten aus seiner Teilnahme am Marktgeschehen.
Die Konsumentenrente ist stets positiv oder gleich Null, da ein rational handelnder Haushalt nur dann ein Gut kauft, wenn es sich dadurch besser stellt. Mit Ausnahme des so genannten "Grenznachfragers" erzielen alle Käufer aufgrund der "Ersparnis" eine "Rente" (Nutzengewinn). Die Konsumentenrente gibt somit an, in welchem Maß die Wertschätzung der Konsumenten eine bestimmte abgesetze Menge die für deren Erwerb aufgewendeten Mittel übersteigt.
Erläutern Sie den Begriff der gesamten Konsumentenrente
Die gesamte Konsumentenrente die sich durch alle Käufe eines Gutes zu einem bestimmten Preis ergibt, entspricht der Fläche unterhalb der Nachfragekurve aber oberhalb des Marktpreises.
Was ist die Zahlungsbereitschaftskurve?
Da sich die Zahlungsbereitschaft der Nachfrager an der Nachfragekurve ablesen lässt, wird die Nachfragekurve zu Recht häufig auch als Zahlungsbereitschaftskurve bezeichnet.
Was verursacht einen Rückgang des Marktpreises?
Der Rückgang des Marktpreises erhöht die Wohlfahrt der Käufer über zwei Kanäle:
1) Den Vorteil der Konsumenten, die das Gut auch zu dem ursprünglichen Preis gekauft hätten
2) Den Vorteil der Konsumenten, die erst bei einem niedrigeren Preis bereit sind, das Gut zu kaufen
Wozu führt ein Anstieg des Marktpreises?
Ein Anstieg des Marktpreises führt zu einer Abnahme der Konsumentenrente, die dem Wert des entgangenen Konsums des Gutes entspricht. In diesem Fall resultiert ein Verlust an Konsumentenrente, da die Konsumenten jetzt mehr für alle gekauften Einheiten zahlen müssen, die sie weiterhin konsumieren.
Wie lautet der richtige Ansatz, um die Vorteile eines neuen Produktes zu messen?
Der richtige Ansatz besteht darin, herauszufinden, wie viel die Menschen bereit wären, für dieses Gut zu bezahlen und hiervon den Betrag abzuziehen, den sie tatsächlich entrichten. Sprich die Vorteile eines neuen Produktes sollten durch die Erfassung der Kosnumentenrente gemessen werden.
Definieren Sie die Kosten eines potenziellen Anbieters
Die Kosten eines potenziellen Anbieters sind gleich dem niedrigsten Preis, zu dem er bereit wäre, ein bestimmtes Guts zu verkaufen und entsprechen dem Wert von allem, worauf er bei der Produktion des Gutes verzichten muss (Geldwert der Faktoreinsätze).
Da die Kosten die untere Grenze des akzeptablen Preises aufzeigen, sind die Kosten auch ein Maß für die Verkaufsbereitschaft der Dienstleistungen.
Erläutern Sie den Begriff der individuellen Produzentenrente
Es ist die Differenz zwischen dem Preis und den Kosten.
Die individuelle Produzentenrente ist der Nettovorteil, der einem Verkäufer durch den Verkauf eines bestimmten Gutes ensteht und entspricht der Differenz zwischen dem Makrtpreis, den er tatsächlich erzielt und seinen Kosten, also dem geringesten Preis, zu dem er gerade noch bereit wäre zu verkaufen. Die Produzentenrente musst den Nutzen aus der Teilnahme des Verkäufers an dem Marktprozess.
Was kann zur Messung der Produzentenrente verwendet werden?
Da die Angebotskurve die Verkaufsbereitschaft bzw. die Kosten der Produzenten repräsentiert, kann sie zur Messung der Produzentenrente verwendet werden.
Was ist die gesamte Produzentenrente?
Die gesamte Produzentenrente auf einem Markt ist die Summe der individuellen Produzentenrenten aller Verkäufer eines bestimmten Gutes und entspricht der Fläche oberhalb der Angebotskurve aber unterhalb des Marktpreises. Die Produzentenrente kann nicht negativ sein.
Die Produzentenrente gibt an, in welchem Maß die Einnahmen aus dem Verkauf der angebotenen Menge die Kosten übersteigen.
Wozu führt ein Anstieg des Marktpreises?
Ein Anstieg des Marktpreises führt zu einer Erhöhung der Produzentenrente bzw. der Wohlfahrt der Verkäufer über zwei Kanäle:
1) den Vorteil der Produzenten, die das Gut auch zu dem ursprünglichen, niedrigeren Preis angeboten hätten
2) den Vorteil der Produzenten, die erst bei gestiegenen Preis bereit sind, das Gut anzubieten
Was bewirkt ein Rückgang des Marktpreises?
Ein Rückgang des Marktpreises bewirkt eine Senkung der Produzentenrente, die dem Wert der entgangen Einnahmen aus dem Verkauf des Gutes entspricht. In diesem Fall resultiert ein Verlust an Produzentenrente, da die Produzenten jetzt weniger anbieten bzw. verkaufen können und wollen.
Erläutern Sie den Begriff "Wohlfahrt"
Als Wohlfahrt bezeichnen die Ökonomen den Gesamtnutzen, den Käufer und Verkäufer aus der Produktion und dem Konsum eines Gutes ziehen.
Erläutern Sie die Gesamtrente
Die Gesamtrente bzw. die Wohlfahrt entspricht der Smme aus Konsumenten- und Produzentenrente, nämlich dem Gesamtnutzen der Gesellschaft sowohl aus der Produktion als auch aus dem Konsum des Gutes.
Zu welchen 3 wichtigen Erkenntnissen über Makrtergebnisse führt die Wohlfahrtanalyse?
1) Freie Märkte teilen das Güterangebot jenen Käufern zu, die es - gemessen an der Zahlungsbereitschaft - am höchsten schätzen und bewerten.
2) Freie Märkte teilen die Güternachfrage jenen Verkäufern zu, die ihre Produktion bei den niedrigsten Kosten erbringen können.
3) Freie Märkte führen zur Produktion jener Gütermenge, die zum Maximum der Gesamtrente der KOnsumenten und Produzenten führt.
Eine Erhöhung oder eine Verringerung der Gütermenge kann demzufolge eine Zunahme der Gesamtwohlfahrt NICHT bewirken.
Definieren Sie "Gewinn"
Gewinn = Erlös - Kosten
Erläutern Sie die Erlösfunktion
Die Erlösfunktion gibt an, wie hoch der Gesamterlös eines Unternehmens bei alternativ hohen Produktionsmengen ist.
Die Erlösfunktion wird wie folgt definiert: E = E(x) = p*x
Definieren SIe den Begrif "Kosten"
Die Kosten sind das Produkt aus den in der Produktion eingesetzten Produktionsfaktoren multipliziert mit deren Preisen. Hierbei müssen die gesamten eingesetzten Produktionsfaktoren berücksichtigt werden, also auch der Arbeitseinsatz des geschäftsführenden Inhabers und das Eigenkapital des Unternehmers. Der Lohn des geschäftsführenden INhabers und eine marktübliche Verzinsung seines Eigenkapitals sind als Opportunitätskosten zu verstehen, schließlich könnte der EIgentümer seine Arbeitskraft udn sein Kapital auch alternativ einsetzen.
Was ist das Shareholder Value?
Gewinne und höhere Aktienkurse, die den Aktionären zugute kommen.
Erläutern Sie den Begriff der Produktionsfunktion
Eine Produktionsfunktion beschreibt des funktionalen Zusammenhang zwischen der hergestellten Gütermenge (Output) und der Menge der in den Produktionsprozess eingehenden Produktionsfaktoren (Input)
X = f(v1, v2)
Wobei X den Output und v1,v2 zwei Produktionsfaktoren repräsentieren.
Erläutern Sie die ertragsgesetzliche Produktionsfunktion
Die ertragsgesetzliche Produktionsfunktion ist von großer praktischer Relevanz und ist eine Form der substitutionalen Produktionsfunktion. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass bei partieller Faktorvariation (Variation eines Faktors bei Konstanz der anderen Faktoren) der Ertrag zunächst überproportional (progressiv) und dann unterproportional (degressiv) steigt.
Man spricht auch vom "Gesetz der abnehmenden Grenzerträge".
Erläutern Sie die Kostenfunktion
Die Kostenfunktion gibt an, wie hoch die Gesamtkosten eines Unternehmens bei alternativ hohen Produktionsmengen sind:
K = K(X)
K = q1*v1 + q2*v2
Erläutern Sie die Gesamtkosten K eines Unternehmens
Die Gesamtkosten K eines Unternehmens setzen sich aus der Summe von fixen Kosten Kf und variablen Kosten Kv zusammen. Allgemein gilt:
K = Kf + Kv
Was sind die expliziten Kosten und impliziten Kosten
Explizite Kosten: Ausgaben für Löhne und Gehälter, Betriebsstoffe und Mieten
Implizite Kosten: entgangene Erträge, die aus Verwednung von im Unternehmen eingesetzten eigenen Ressourcen resultieren. Z.B.: Unternehmerlohn und die Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals
Was sind fixe Kosten und was sind variable Kosten?
Die fixen Kosten hängen in ihrer Höhe grundsetzlich nicht von der produzierten menge ab. Sie bleiben unverändert, wenn das Unternehmen seine Produktion erhöht oder senkt. Z.B. Miete, Zinsen, Kfz-Steuer (?)
Die variablen Kosten ändern sich mit der produzierten Menge. Die gesamten variablen Kosten ergeben sich aus der Multiplikation der variablen Kosten pro Stück und der hergestellten Produktionsmenge. Z.B. Personalausgaben und Aufwendungen für Materialeinsatz.
Was sind die Stückkosten und was sind Grenzkosten?
Die Stückkosten erhält man durch die Division der Gesamtkosten durch die Menge der erstellten Güter. Sie geben an, wie hoch die Kosten pro Stück sind. Die Stückkosten werden auch Durchschnittskosten bezeichnet.
Die Grenzkosten GK geben im Einzelnen jeweils die Veränderung der Gesamtkosten an, wenn sich die Ausbringungsmenge um eine EInheit verändert. Die Grenzkosten sind die Kosten, die sich bei der Bereitstellung einer zusätzlichen Einheit ergeben. Mathematisch ergeben sich die Grenzkosten aus der ersten Ableitung der Kostenfunktion.
Erläutern Sie das Gesetz des abnehmenden Grenzertrags (Grenzprodukts)
Das Gesetz des abnehmenden Grenzertrags (Grenzprodukts) besagt, dass bei zunehmendem Einsatz eines variablen Faktors (z.B. Verkäuferinnen in der Bäckerei) und bei Konstanz anderer Faktoren (z.B. die Kasse) das Grenzprodukt mit Annäherung an die Kapazitätsgrenze abnimmt. Die Produktion, die mit zusätzlichen variablen Ressourcen erzielt werden kann, wird immer kleiner und könnte sogar negativ werden.
Nennen Sie die Ursachen für das "Gesetz des abnehmenden Grenzertrags"
a) intensitätsmäßige Anpassungen
b) zeitliche Anpassungen
c) quantitative und qualitative Anpassungen
Beschreiben Sie die Grenzkostenkurve
Die Grenzkostenkurve hat einen U-förmigen Verlauf. DIe GK fallen zunächst bis zum Wendepunkt A der Gesamtkostenkurve, um danach stetig anzusteigen.
Erläutern Sie die Gesamtstückkostenkurve
Die Gesamtstückkostenkurve verläuft ebenfalls U-förmig. Die Gesamtstückkosten nehmen zunächst wegen der sinkenden durchschnittlichen Fixkosten mit wachsender Produktionsmenge kontinuierlich ab (die Fixkosten verteilen sich auf immer mehr Produktionseinheiten), um ab dem Schnittpunkt mit der GK-Kurve kontinuierlich anzusteigen.
Erläutern Sie den Begriff der Skalenerträge
Die Skalenerträge geben die Rate an, mit der sich der Output bei proportionaller Erhöhung aller Inputs erhöht. Folgende mögliche Outputänderungen sind hierbei denkbar:
1) Konstante Skalenerträge: eine Verdoppelung der Input-Faktoren genau zu einer Verdoppelung des Outputs führt.
2) Abnehmende Skalenerträge: Verdoppelung aller Input-Faktoren führt zu einer Erhöhung des Outputs, die geringer als das Doppelte ist
3) Zunehmende Skalenerträge: Verdoppelung aller Input-Faktoren führt zu einer Erhöhung des Outputs, die mehr als das Doppelte ist.
Zunehmende Skalenerträge sind meist ein zentrales Argument für den Zusammenschluss von zwei Unternehmen. Mit zunehmenden Skalenerträgen sinken mit der Ausdehnung der Produktionskapazitäten die langfristigen Durchschnittskosten.
Abnehmende Skalenerträge treten meist auf, wenn das Unternehmen bzw. die Betriebsstätte zu groß wird und es Schwierigkeiten bei der Organisation, Kommunikation und Kontrolle innerhalb der Unternehmensleitung bzw. im Produktionsbereich gibt. Sinken die Skalenerträge, steigen bei Erweiterungen der Betriebsgröße die langfristigen Durchschnittskosten.
Wie lautet die Gewinnmaximierungsbedingung bei vollkommenter Konkurrenz?
Die Gewinnmaximierungsbedingung bei vollkommener Konkurrenz lautet:
GK = GE = p
Erklären Sie das Betriebsoptimum
Im Betriebsoptimum entspricht der Umsatz gerade den Gesamtkosten und der erzielte Preis deckt gerade die durchschnittlichen Gesamtkosten. Will ein Unternehmen bestehen bleiben, muss es langfristig mindestens diesen Preis erzielen, der die Gesamtkosten abdeckt. Das Unternehmen produziert zu minimalen Durchschnittskosten und keinen Gewinn.
Was ist das Betriebsminimum und was ist die kurzfristige Preisuntergrenze?
Die Ausbringungsmenge beim Preis pu bezeichnet man als Betriebsminimum und den Schnittpunkt der Grenzerlöskurve mit der variablen Durchschnittskostenkurve als kurzfristige Preisuntergrenze.
Was ist die individuelle Angebotskurve eines Unternehmens
Der aufsteigende Ast der Grenzkostenkurve ausgehend von den minimalen Gesamtstückkosten in langfristiger Perspektive stellt die individuelle Angebotskurve eines Unternehmens dar. Kurzfristig ist die Angebotskurve identisch mit dem aufsteigenden Ast ausgehend vom Minimum der variablen Stückkosten. Jeder Punkt auf der Angebotskurve ist gewinnmaximal.
Wie verläuft eine langfristige Marktangebotskurve?
Waagerecht, weil bei vollständiger Konkurrenz ein Preis oberhalb der minimalen gesamten Durchschnittskosten nicht stabil ist.