Kapitel 10: Arbeitszufriedenheit und Arbeitsmotivation

Kapitel 10: Arbeitszufriedenheit und Arbeitsmotivation

Kapitel 10: Arbeitszufriedenheit und Arbeitsmotivation


Kartei Details

Karten 46
Sprache Deutsch
Kategorie Allgemeinbildung
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 01.10.2018 / 14.07.2021
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Anforderungsvielfalt

(eng. Skill demand variety) Ausmaß, in dem eine Tätigkeit eine Vielzahl verschiedener Aktivitäten beinhaltet, welche verschiedene Fähigkeiten und Fertigkeiten des Mitarbeiters erfordern

Arbeitsbeschreibungsbogen (ABB)

Messinstrument für Arbeitszufriedenheit -  ist eine deutschsprachige Version des JDI. Er misst mit insgesamt 81 Items neun verschiedene Facetten der Arbeitszufriedenheit: Kollegen, Vorgesetzter, Tätigkeit, Arbeitsbedingungen, Organisation und Leitung, Entwicklung, Bezahlung, Arbeitszeit, Arbeitsplatzsicherheit. Folgende Stufen werden gemessen: stur,hilfsbereit, zerstritten, sympathisch, unfahig, guter Zusammenhalt, faul und angenehm.

 

Arbeitszufriedenheit

(eng. Job satisfaction) Arbeitszufriedenheit ist das, was Menschen in Bezug auf ihre Arbeit und deren Facetten fühlen / wie ein Mensch die Arbeit wahrnimmt/empfindet. Es ist das Ausmaß, in dem Menschen ihre Arbeit mögen (Zufriedenheit) oder nicht mögen (Unzufriedenheit). Dabei wird zumeist zwischen einer globalen Arbeitszufriedenheit und verschiedenen Facetten der Arbeitszufriedenheit (Bezahlung, Aufstiegsmöglichkeiten, Kollegen usw) unterschieden.

Arbeitszufriedenheit ist retrospektiv

Autonomie

(eng. Automony) Ausmaß, in dem die Tätigkeit Freiheit bei der Einteilung der Arbeit und der Wahl der Vorgehensweise bietet

Bedeutung der Aufgabe

(eng. Task significance) Ausmaß, in dem die Tätigkeit einen beträchtlichen Einfluss auf das Leben anderer hat

Defizitbedürfnisse

(eng. Deficit needs) Niedere Bedürfnisse in der Theorie von Maslow. Sobald ein solches befriedigt wurde, soll das nächst höhere wirksam werden: physiologischen Bedürfnisse, Sicherheitsbedürfnis, soziale Bedürfnisse, Individualbedürfnisse.

extrinsische Motivation

(eng. Extrinsic motivation) Liegt extrinische Motivation vor, dann wird ein Verhalten ausgeführt, um erwünschte externe Konsequenzen zu erreichen (wie z.B. Geld, Lob, Anerkennung)

Flow

Das Erleben eines Flow zeichnet sich durch das umfassende Gefühl aus, in eine Aufgabe involviert zu sein. Es besteht eine Verschmelzung von Handlung und Aufmerksamkeit. Besonders wichtig für das Erleben eines Flow ist die Passung zwischen der Aufgabenschwierigkeit und den Fähigkeiten des Beschäftigten

Ganzheitlichkeit der Aufgabe

(eng. Task identity)Ausmaß, in dem eine Tätigkeit die Fertigstellung eines ganzen, identifizierbaren Produktes oder einer Dienstleistung erfordert

Hygienefaktoren

(eng. Hygiene factors) Variablen in der Theorie von Herzberg, die lediglich die Unzufriedenheit der Mitarbeiter beeinflussen

Inhaltstheorien

eng. Content theories) Motivationstheorien, die die zentralen Inhalte der Motive und damit die Motivquellen fokussieren

intrinsische Motivation

(eng. Intrinsic motivation) Liegt intrinsische Motivation vor, dann führt eine Person eine Handlung um ihrer selbst Willen aus. Die Aufgabenbearbeitung macht Spaß.

Motivatoren

(eng. Motivators) Variablen in der Theorie von Herzberg, die lediglich die Zufriedenheit der Mitarbeiter beeinflussen

Prozesstheorien

(eng. Process theories) Motivationstheorien, die die psychologischen Prozesse, die dazu führen, dass und wie eine Handlung durchgeführt wird, fokussieren

Rückmeldung durch die Tätigkeit

(eng. Feedback from the job) Ausmaß, in dem die Ausführung der Tätigkeit selbst direkte und klare Informationen über die Leistung des Mitarbeiters dabei gibt

Wachstumsbedürfnis

(eng. Need for self-actualization) Das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung wird von Maslow als Wachstumsbedürfnis bezeichnet. Es bleibt unbegrenzt wirksam

Welche Facetten misst der ABB? (® Kapitel 10)

Der ABB misst mit insgesamt 81 Items neun verschiedene Facetten der Arbeitszufriedenheit: Kollegen, Vorgesetzter, Tätigkeit, Arbeitsbedingungen, Organisation und Leitung, Entwicklung, Bezahlung, Arbeitszeit, Arbeitsplatzsicherheit.

Was sind Motivatoren und Hygienefaktoren bei der Arbeit? Nennen Sie Beispiele. (® Kapitel 10)

Motivatoren sind nach Herzberg Faktoren, die lediglich die Zufriedenheit der Mitarbeiter beeinflussen; Hygienefaktoren sind solche, die ausschließlich auf die Arbeitsunzufriedenheit wirken. Beispiele für Motivatoren: Leistungserlebnisse, Anerkennung, Arbeitsinhalt, übertragene Verantwortung, beruflicher Aufstieg, das Gefühl, sich in der Arbeit entfalten zu können. Beispiele für Hygienefaktoren: Gehalt, Statuszuweisungen, Beziehungen am Arbeitsplatz, Führung, Unternehmenspolitik, Arbeitsbedingungen, persönliche, mit dem Beruf verbundene Bedingungen, Sicherheit des Arbeitsplatzes.

Welche Variablen haben Einfluss auf die Arbeitszufriedenheit? (® Kapitel 10)

Führungsstil: Transformationale und partizipative Führung = positiver Zusammenhang; autoritäre und Laissez faire-Führung = negativer Zusammenhang; Alter = positiver Zusammenhang; Persönlichkeitsfaktoren: Selbstwirksamkeit, interne Kontrollüberzeugung, Selbstwertgefühl, emotionale Stabilität = positiver Zusammenhang; Stimmung = positiver oder negativer Zusammenhang in Abhängigkeit von der Stimmungsausrichtung; Empowerment = positiver Zusammenhang

Erklären Sie den Unterschied zwischen Inhalts- und Prozesstheorien. (® Kapitel 10

Inhaltstheorien fokussieren die zentralen Inhalte der Motive und damit die Motivquellen. Prozesstheorien konzentrieren sich auf die psychologischen Prozesse, die dazu führen, dass und wie eine Handlung durchgeführt wird.

Welche fünf Bedürfnisklassen unterscheidet Maslow? (® Kapitel 10)

Bedürfnisklassen: physiologische Bedürfnisse, Bedürfnis nach Sicherheit, soziale Bedürfnisse, Individualbedürfnisse, Selbstverwirklichung. Die ersten vier Bedürfnisklassen gelten als Defizit- bzw. Mangelbedürfnisse, während die Selbstverwirklichung von Maslow als Wachstumsbedürfnis klassifiziert wird. Mangelbedürfnisse sind niedere Bedürfnisse. Erst wenn ein solches befriedigt wurde, soll das nächst höhere wirksam werden. Nur wenn z.B. die physiologischen und die Sicherheitsbedürfnisse eines Mitarbeiters ausreichend berücksichtigt wurden, sollen die sozialen Bedürfnisse wichtig für ihn werden.

Welche Tätigkeitsmerkmale beeinflussen die drei kritischen Erlebniszustände (Bedeutsamkeit, Verantwortung und Wissen um die Ergebnisse) im Modell von Hackman und Oldham? (® Kapitel 10)

Anforderungsvielfalt („skill variety“): Ausmaß, in dem eine Tätigkeit eine Vielzahl verschiedener Aktivitäten beinhaltet, welche verschiedene Fähigkeiten und Fertigkeiten des Mitarbeiters erfordern; Ganzheitlichkeit der Aufgabe („task identity“): Ausmaß, in dem eine Tätigkeit die Fertigstellung eines ganzen, identifizierbaren Produktes oder Dienstleistung erfordert; Bedeutung der Aufgabe („task significance“): Ausmaß, in dem die Tätigkeit einen beträchtlichen Einfluss auf das Leben anderer hat; Autonomie („autonomity“): Ausmaß, in dem die Tätigkeit Freiheit bei der Einteilung der Arbeit und der Wahl der Vorgehensweise bietet; Rückmeldung durch die Tätigkeit („feedback from the job“): Ausmaß, in dem die Ausführung der Tätigkeit selbst direkte und klare Informationen über die Leistung des Mitarbeiters gibt.

Probeleme bei der Messung der Arbeitszufriedenheit

- Selektion auf bestimmte Aspekte der Arbeitszufriedenheit, / - Subjektivitat der Realitat, / - subjektive Strukturen, / - soziale Erwunschtheit, / - Verfugbarkeitsheuristik, / - Rekonstruktion und Rationalisierung, / - Stimmung und Bewertung.

Zwei-Faktoren-Theorie

Nach Herzberg sind Arbeitszufriedenheit und Arbeitsunzufriedenheit zwei unterschiedliche Dimensionen/Faktoren: 

Motivatoren umfasst Variablen, die lediglich die Zufriedenheit der Mitarbeiter beeinflussen (Leistungserlebnisse, Anerkennung,Arbeitsinhalt, ubertragene Verantwortung, beruflicher Aufstieg, Entfaltung) Nicht vorhanden von diesen Faktoren = Keine Zufriedenheit / vorhanden der Faktoren =  zufriedenheit

2.Hygienefaktoren solche, die ausschliesslich auf die Arbeitsunzufriedenheit wirken.(Gehalt, Statuszuweisungen, Beziehungen am AP, Fuhrung, Unternehmenspolitik, Arbeitsbedingungen) Nicht vorhanden von diesen Faktoren = unzufriedenheit / vorhanden der Faktoren =  führt nicht zu Unzufriedenheit

Züricher Modell der Arbeitszufriedenheit

Das Zuricher Modell der Arbeitszufriedenheit berucksichtigt, dass das Entstehen und der Umgang mit Arbeits(un)zufriedenheit dynamisch sind. Es postuliert verschiedene Formen an Arbeitszufriedenheit.

Theorien der Arbeitszufriedenheit

Zwei-Faktoren-Theorie

Züricher Modell der Arbeitszufriedenheit

Korrelation der Arbeitszufriedenheit - wie heissen die beiden Begriffe

Faktoren, die Einfluss auf die Arbeitszufriedenheit besitzen (Antezedenzen), und solche, auf die sich die Arbeitszufriedenheit auswirkt (Konsequenzen).

Atendenzten - korrelation Arbeitszufriedenheit

Verschiedene Fuhrungsstile beeinflussen die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter unterschiedlich, sowohl in der Starke als auch in der Richtung der Beeinflussung.

Es bestehen positive Zusammenhange zwischen dem Alter und der Arbeitszufriedenheit. Es bestehen Zusammenhange zwischen Personlichkeitsfaktoren und der Arbeitszufriedenheit .

Konsequenzen- korrelation Arbeitszufriedenheit

Mangelnde Arbeitszufriedenheit kann mit erheblichen personlichen Kosten der Arbeitnehmer einhergehen. Arbeitszufriedenheit hangt negativ mit Absentismus und Fluktuation zusammen. Arbeitszufriedenheit und destruktives Arbeitnehmerverhalten sind negativ miteinander assoziiert.

Arbeitsmotivation

die Arbeitsmotivation bezieht sich stärker auf Verhaltensdispositionen in Hinblick auf Art, Auswahl, Starke und Intensitat des Verhaltens. Arbeitsmotivation prospektiv ausgerichtet d. h. sie hat konkrete Auswirkungen darauf, wie gut oder engagiert jemand seine Arbeit erledigt.

was ist für die aktuelle Motivation wichtig?

 

Die Motive (den zeitlich stabilen Wertungsdispositionen,) + die Situation + deren Anreizcharakter = Motivation.

Person: Motive sind stabile und für Menschen charakteristische Wertungshaltungen

Situation: Anreize sind Merkmale einer Situation, die das Potenzial besitzen, Motive anzuregen.

Theorien der Arbeitsmotivation

lassen sich in zwei Klassen einteilen: Inhalts- und Proz esstheorien.

- Inhaltstheorien fokussieren die zentralen Inhalte der Motive und damit die Motivquellen (das Was? zb Maslow Modell der Bedurfnishierarchie; Alderfer ERG-Theorie; McClelland Theorie der gelernten Bedurfnisse).

- Prozesstheorien konzentrieren sich hingegen auf die psychologischen Prozesse, die dazu fuhren, dass und wie eine Handlung durchgefuhrt wird (das Wie?; zb: Hackman u. Oldham Job Characteristic Model; Vroom VIE-Modell; Locke u. Latham Zielsetzungstheorie; Adams Equity-Theorie)

Maslow

unterscheidet fünf Bedurfnisklassen: physiologisches Bedurfnis, Sicherheitsbedurfnis, soziales Bedurfnis, Individual- und das Wachstumsbedurfnis.

Was konnen Unternehmen tun, um den Bedurfnissen ihrer Mitarbeiter gerecht zu werden?

job Characteristics Model - Nach Hackman und Oldham

gem. H. und O. muss der MA zu 3 psychologischen Erlebniszuständen kommen, aus denen sich die max. Arbeitszufriedenheit ergibt: 1 MA Wissen über Ergebnisse seiner Arbeit haben. 2 MA Verantwortung für Ergebnisse haben. 3. MA Tätigkeit als bedeutsam empfinden = führen zu intrinsische Motivation. Die Auspragungen dieser 3 kritischen Erlebniszustande werden durch 5Merkmale der Tatigkeit bestimmt:

- Anforderungsvielfalt: Ausmass in dem Tatigkeit eine Vielzahl div. Aktivitaten beinhaltet, welche versch. Fahigkeiten und Fertigkeiten des Mitarbeiters erfordern.

Ganzheitlichkeit der Aufgabe: Ausmass in dem Tatigkeit die Fertigstellung eines ganzen, identifizierbaren Produktes oder einer Dienstleistung erfordert.

Bedeutung der Aufgabe: Ausmass in dem die Tatigkeit  einen betrachtlichen Einfluss auf das Leben anderer hat.

- Autonomie: Ausmass in dem Tatigkeit Freiheit bei der Einteilung der Arbeit und der Wahl der Vorgehensweise bietet.

- Rückmeldung durch die Tätigkeit Ausma., in dem Ausfuhrung der Tatigkeit selbst direkte und klare Informationen uber die Leistung des Mitarbeiters dabei gibt.

 

 

job Characteristics Model - Nach Hackman und Oldham BILD

VIE-Modell - Valenz-Instrumentalitats-Erwartungs-Modell

Es geht davon aus, dass Menschen, bevor sie eine Entscheidung fur eine Handlung treffen, die Kosten und den Nutzen abwagen. Wie motiviert eine Person am Arbeitsplatz ist, hangt laut Vroom von drei Variablen ab:

Erwartung (E) : Wird Bemuhung dazu fuhren, dass ich das konkrete Arbeitsziel auch erreichen kann?- Instrumentalität (I):Inwieweit ist das Handlungsziel ein Weg, um pers. Ziele zu erreichen (z. B. mehr zu leisten)? -Valenz (V) : Wie wichtig/attraktiv ist fur mich das jeweilige personliche Ziel (z. B. eine Beforderung)?

Equity-Theorie

Die Equity-Theorie geht davon aus, dass Menschen fur ihren Einsatz eine faire Gegenleistung erwarten. Menschen vergleichen sich mit anderen am Arbeitsplatz. ZB Unterbezahlung und Uberbelohnung sind Formen der Unausgeglichenheit. Es gibt verschiedene Strategien, um Ungleichgewichte zu beseitigen.

Zielsetzungstheorie

Ziele sollten herausfordernd und prazise sein. Variablen wie Anstrengung und Ausdauer vermitteln diesen Effekt.

Kritik an Herzberg Zwei-Faktor-Theorie

- Replizierbarkeit der empirischen Ergebnisse scheint an die Methode der kritischen Ereignisse gebunden zu sein -Häufigkeit des Auftretens von Faktoren in den Schilderungen wird als Indiz für deren Bedeutung benutzt                      -Es wird nur nach Extremen gefragt                                                                                                                                     -Inhaltliche Probleme: Gehalt ist z.B. nicht eindeutig als Hygienefaktor identifizierbar                                                          - Aber: Herzberg hat darauf aufmerksam gemacht, dass Mitarbeiter nicht nur aufgrund von Bezahlung zufrieden mit ihrer Arbeit sind, und hat sich damit gegen den Taylorismus positioniert (taylorismus gibt es tw. heute noch - zb mercedes benz)