3 - Wildbiologie
Lernkarten: Jagen in der Schweiz
Lernkarten: Jagen in der Schweiz
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Cartes-fiches | 347 |
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Utilisateurs | 26 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Biologie |
Niveau | Autres |
Crée / Actualisé | 01.10.2018 / 09.06.2025 |
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Die Paarhufer umfassen Tierarten, deren Hufe gespalten sind. Man verwendet auch den Begriff Schalenwild (z.B. Rehe, Hirsche, Gämsen, Wildschweine).
Man unterteilt das Schalenwild in Wiederkäuer (Reh, Hirsch, Gämse) & Nichtwiederkäuer (Wildschein).
Es besteht aus drei Vormägen (Pansen, Netz- und Blättermagen) und dem Labmagen. Der Labmagen produziert Verdauungssäfte und entspricht dem eigentlichen Magen der übrigen Säugetiere und des Menschen.
Wiederkäuer schlucken beim Fressen Pflanzenteile unzerkaut. Diese gelangen in den Pansen. Bakterien zersetzen hier die Zellulose. Nach dem Hochwürgen beginnt das Wiederkäuen. Der fein zerriebene Brei kann nun den Netz-, Blätter und Labmagen passieren, bevor er in den Darm gelangt.
Vorne im Unterkiefer eine geschlossene Reihe Schneidezähne. Gegenüber im Oberkiefer eine gummiartige Hautplatte.
Hinten im Maul: oben & unten Backenzähne mit scharfkantigen Rillen (Kunden).
1. Konsentratselektierer: gezielte Wahl leicht verdaulicher Pflanzenteile (Reh)
2. Raufutterfresser: wenig selektives Fressen schwer verdaulicher Pflanzenteile (viel Gras) (Steinbock)
3. Mischtypen: im Sommer leicht verdauliche, im Winter faserreiche Nahrung und Gras (Gämse, Hirsch)
V.a. in der Feindvermeidung. Während dem Äsen ist das Wild besonders gefährdet. Darum kann es schnell viele und ganze Pflanzen schlucken, um diese dann später an einem sicheren Ort in Ruhe wiederzukäuen.
Cerviden sind Geweihträger (Hirsch, Reh). Nur die männlichen Tiere tragen ein Geweih. Das Geweih von Cerviden wird jährlich abgeworfen und wieder neu gebildet.
Das Hormon Testosteron steuert die Geweihbildung. Der Zyklus ist immer: schieben – fegen – abwerfen. Auf den Rosenstöcken wird ein Bastgeweih geschoben, dessen Haut durchblutet ist. Diese stirbt später ab und wird abgefegt. Beim Abwerfen löst sich die Knochenschicht zwischen Rosenstock und Stange
Boviden sind Hornträger (Gämse, Steinbock). Männliche & weibliche Tiere tragen Hörner. Auf zwei Knochenzapfen sitzen Hornschläuche aus festem Hautmaterial (Keratin).
Hörner sind unverzweigt und werden nie abgeworfen. Sie wachsen lebenslänglich, im Winter aber weniger schnell. So entstehen Jahrringe, die eine Altersbestimmung ermöglichen.
Böcke: bis zu 23 kg.
Geissen: bis zu 20 kg.
Die Blattzeit findet im Juli/August statt. Vereinzelt treten Nachbrunften im Nov./Dez. auf.
42 Wochen, jedoch mit einer viermonatigen Keimruhe von August bis Dezember, in der sich das befruchtete Ei nicht weiterentwickelt.
Die Embryoentwicklung setzt im Januar wieder ein, damit die Kitze in der günstigen Jahreszeit Mai – Juni gesetzt werden können. Die effektive Tragzeit beträgt daher 24 Wochen.
Im Mai – Juni, meist 2
zirka 5-6 Monate
Ca. von Dezember bis April schiebt der Rehbock sein Geweih (rund 100 Tage). Er fegt es zwischen März und Mai. Im Herbst (Oktober-Dezember) wirft er es wieder ab.
Spiesser-, Gabler- oder Sechsergeweih. Durch Verletzungen, Krankheiten und hormonelle Störungen sind auch abnorme Geweihformen möglich. Form und Grösse des Geweihs haben wenig mit dem Alter oder der Erbanlage zu tun, wichtiger ist der soziale Status, die Ernährung und Konkurrenzsituation eines Bocks
Rehwild frisst selektiv leicht verdauliche Nahrung wie Kräuter, Knospen, Blätter, Blüten, Früchte, Eicheln und Buchnüsse. Es ist ein Konzentratselektierer.
Dazu gehören Fuchs, Luchs und derWolf.
Rehböcke können Fegeschäden verursachen. Durch das Abfressen von Gipfeltrieben an Junbäumen können zudem Verbissschäden entstehen.
Insbesondere die Weisstanne wird bevorzugt verbissen, was schlimmstenfalls zu einem Ausfall der Baumart und dadurch zu einer„Entmischung“ führen kann.
Rehwild ist in der gesamten Schweiz verbreitet (höchste Dichte im Mittelland). Rehe bevorzugen strukturreiches Gelände mit guten Äsungs- & Deckungsmöglichkeiten.
V.a. Übergangszonen zwischen Wald und offenen Flächen (z.B. innere Waldränder) werden gerne besiedelt
Erwachsene Rehe sind oft ziemlich standorttreu und wählen alljährlich dieselben Einstände. Streifgebiete sind selten grösser als 100 ha. V.a.Rehe in den Alpen und im Jura können saisonale Wanderungen zwischen Sommer- und Wintereinständen unternehmen
Unter einem Sprung versteht man eine Gruppe von Rehen. Im Winter schliessen sich Rehe beiderlei Geschlechts und unterschiedlichen Alters zusammen, um die Sicherheit vor Raubfeinden zu erhöhen (Wintersprung). Im Ausland gibt es„Feldrehe“, die aufgrund mangelnder Deckung ganzjährig in Sprüngen leben.
Im Sommer besitzen Rehböcke eigene Reviere, welche oft mehrere Einstände von Geissen mit Kitzen umfassen. Jährlingsböcke werden meist von erwachsenen Böcken aus dem Revier vertrieben. Jeder Bock markiert das Revier mit Fege- und Plätzstellen (aufscharren des Bodens mit den Vorderläufen) und verteidigt es.
Bis zu 12 Äsungsperioden verteilt auf Tag und Nacht.
Rehe sind nicht ausdauernde Läufer, sondern sie schlüpfen bei Gefahr meist gerne in die nächste Deckung. Die Körperform ist hierzu ideal angepasst (runder, hinten überbauter Körper).
Das Erstlingsgeweih schiebt der Kitzbock Ende Jahr (meist in Form von Knöpfen oder Spiessen ohne Rosen). Es wird im Jan/Feb wieder abgeworfen, dann wird das Jährlingsgeweih geschoben (hohe, dünne Rosenstöcke, Sechsergeweih bereits möglich). Der Jährling fegt es im Mai/Juni und wirft es wie erwachseneBöcke im Herbst ab.
Es handelt sich um einen Perückenbock. Eine Störung im Hormonhaushalt, die von einer Geschlechtsverletzung (Kurzwildbretverletzung) kommt, verursacht Missbildungen.
z.B. Perückenböcke, Korkenziehergeweihe, Mehrender, rosenlose Geweihe und andere.
Rehböcke sind als Jährlinge bereits geschlechtsreif. Ältere Böcke lassen sie aber meist an der Brunft noch nicht teilhaben. Rehgeissen werden bei guten Äsungsbedingungen als Schmalrehe (einjährig) beschlagen und führen mit zwei Jahren erstmals Jungtiere.
Nach dem Beschlagen fällt das befruchtete Ei in eine rund viermonatige Keimruhe. Die Weiterentwicklung des Embryos setzt erst im Januar wieder ein. Dadurch werden die Kitze zu einer optimalen Zeit im Frühjahr geboren
Die Rehgeiss leckt das Kitz trocken, frisst die Nachgeburt und legt das Kitz gut versteckt in der Vegetation ab. Die Kitze haben fast keinen Eigengeruch (Feindschutz). Die Geiss sucht die Jungen nur zum Säugen auf. Mit Fiepen machen sich Kitze bemerkbar.
Ein Fluchtverhalten tritt erst mit 3 – 6 Wochen auf.
Verblenden von Wiesen macht erst am Vorabend des Mähtags Sinn. Sonst gewöhnt sich die Geiss an die Störung und bringt die Kitze wieder zurück (ca. 12 h vor dem Mähen verblenden!). Steht die Geiss am nächsten Morgen noch in der Wiese, sind wahrscheinlich noch Kitze da. Sie müssen gesucht und mit viel Gras zum Wald gebracht werden.
Die jährliche Zuwachsrate beträgt je nach Lebensraum rund 50%. Sie ist abhängig vom Nahrungsangebot, der inner- und zwischenartlichen Konkurrenz, der Deckung, von klimatischen Bedingungen und Witterungsverhältnissen, von Grossraubtieren und der Jagd.
Rehwild wird selten älter als 8 Jahre.
Anhand des Zahnwechsels lassen sich am erlegten Reh mit Sicherheit nur zwei Altersklassen bestimmen. Bei Jungtieren ist bis zum Alter von 14 Monaten der dritte Vorbackenzahn (3. Prämolar) dreiteilig. Bei älteren Tieren ist er zweiteilig.
Der grösste Teil der Rehe wird in der Schweiz auf herbstlichen Bewegungsjagden mit Schrot erlegt, wobei es allerdings Unterschiede zwischen Revier- und Patentkantonen gibt. Aufgrund vieler deckungsreicher Einstände werden Rehe oft mit Stöberhunden bejagt.
Kitze: klein, kindliches Haupt, bis ca. Ende August Jugendflecken.
Jährlinge/Schmalrehe: geringe Grösse, schlank, hochläufig, kurzes Haupt, kindliches Gesicht.
Adulter Bock: Pinsel, nierenförmiger Spiegel, kurzläufiger, stärkerer Träger.
Adulte Geiss: im Winter Schürze, evtl.Gesäuge im Frühling/Sommer
Durch Fegen (Duftdrüsen an der Stirn) und Plätzen (Duftdrüsen an den Sprunggelenken und zwischen den Schalen) markiert der Rehbock z.B. an Bäumen und Sträuchern sein Revier.
Stiere erreichen ein Gewicht von bis zu200 kg.
Tiere/Kühe wiegen bis zu 100 kg.
Das Rotwild brunftet im Herbst ca. vonMitte September bis Mitte Oktober.