M1 - Psychologie - Einführung in die Psychologie und kulturelle Vielfalt (Fernuni-Hagen)
Karteikarten zu dem Kurs aus M1 Kulturelle Vielfalt
Karteikarten zu dem Kurs aus M1 Kulturelle Vielfalt
Set of flashcards Details
Flashcards | 46 |
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Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 01.09.2018 / 27.02.2024 |
Weblink |
https://card2brain.ch/cards/20180901_m1
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Was beinhaltet das allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) von 2006?
es differenziert die Grundrechte des Art. 3 GG weiter aus, es definiert, in welchen Bereichen Benachteiligungen dieser Gruppen unzulässig sind und wann eine ungleiche Behandlung eine unzulässige oder zulässige Benachteiligung darstellt
Wie lautet die sozialpsychologische Gruppendefinition ? (soziale Gruppe = soziale Kategorie)
- eine Menge von Ind., die sich selbst als Mitglieder derselben sozialen Kategorie wahrnehmen und ein gewisses Maß emotionaler Bindung bzgl. dieser gemeinsamen Selbstdefinition teilen
- die Gruppe, zu der ich mich zugehörig fühle, wird als "Eigengruppe", eine im sozialen Kontext relevante Vergleichsgruppe als "Fremdgruppe" bezeichnet
Welche der Aussagen zu Stereotypen sind wahr?
Wie heißt ein einflussreiches Modell der Stereotypenforschung?
Stereotype Content Modell
Wie arbeitet das Stereotype Content Modell von Fiske, Cuddy, Glick und XU von 2002?
Es macht spezifische Vorhersagen darüber, welche Eigenschaften Menschen in fremden Gruppen zugeordnet werden und konzentriert sich dabei auf die 2 Dimensionen: Wärme und Kompetenz, die abhängig vom intergruppalen Wettbewerb und Statusverhältnis sind
Nennen (nicht erklären!) Sie die 4 Stereotyp-Typen nach dem Stereotype Content Model
Paternalistische S., Bewundernde S., Verächtliche S., Neidvolle S.
Wie sind Wettbewerb und Status beim Paternalistischen Stereotyp ausgeprägt?
Welches Stereotyp findet man häufig gegenüber alten, behinderten Menschen und gegenüber Hausfrauen?
Paternalistischen Stereotyp
Wie sind Wettbewerb und Status beim bewundernden Stereotyp ausgeprägt?
Welchen Stereotyp findet man häufig gegenüber engen Allierten oder auch Schauspielern?
Bewundernden Stereotyp
Welche Ausprägungen bei Wettbewerb und Status kennzeichnen den Verächtlichen Stereotypen?
Welcher Stereotyp ist häufig gegenüber Sozialhilfeempfängern oder auch Arbeitslosen aktiv?
Verächtlicher Stereotyp
Welche Ausprägungen von Wettbewerb und Status liegen vor beim Neidvollen Stereotypen und wem gegenüber ist dieser häufig aktiv?
Stima kommt aus dem altgriechischen und bedeutet so etwas wie "Stich", "Punkt", "Brandmal", früher bezog es sich vor allem auf äußerlich sichtbare Merkmale. Richtig oder falsch?
Richtig
Das Stima dient dem Betrachter als Indikator für vermeintliche weitere, aber nicht direkt beobachtbare, negative Charaktereigenschaften und Persönlichkeitsmerkmale. Richtig oder falsch?
Richtig
Was versteht man unter expliziten Stereotypen?
Stereotype, die bewusst zugänglich und verbalisierbar sind.
Was versteht man unter impliziten Stereotypen?
Sie entziehen sich teilweise einem bewussten, zielgerichteten kog. Zugang. Besonders dann, wenn ich schnell urteilen muss oder/und wenig kognitive Kapazitäten zur Verfügung habe
Nennen Sie ein gebräuchliches Verfahren zur Messung impliziter Vorurteile.
Implicit Association Test (IAT)
Auf welchen Ebenen kann soziale Diskriminierung stattfinden?
Nennen Sie 6 Merkmale, die Grundlage von Vorurteilen sein können.
- Ethnizität
- Geschlecht
- Alter
- Behinderung
- soziale Schichtzugehörigkeit
- sexuelle Orientierung
Wo sind die Leitsätze der ethischen und fachlichen Grundlagen des Psychologen-Berufs niedergelegt?
Berufsethische Richtlinien des DGP´s und BDP
Nenne 3 Gründe zur Diversifizierung von Lebensstilen.
- Veränderung von Familienstrukturen
- Migrationsprozesse
- Demografischer Wandel
Wie werden Personen im hohen Alter werden teilweise nochmals gruppiert?
- ‚junge Alte‘ (60-75 Jahre)
- ‚alte Alte‘ (75-85 Jahre)
- ‚älteste Alte‘ (85 Jahre und älter;)
Wo liegt das Durchschnittsalter sowie das Medianalter der Deutschen ?
Das Durchschnittsalter der deutschen Bevölkerung lag im Jahre 2015 bei 45,6 Jahren für Frauen und 42,8 Jahren für Männer (Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung, 2017).
Zusätzlich kann auch das Medianalter bestimmt werden, welches die Bevölkerung nach dem Alter in zwei gleich große Gruppen teilt. Die Hälfte der Bevölkerung ist jünger und die andere Hälfte älter als das Medianalter.
Im Jahre 2015 betrug das Medianalter in Deutschland für Männer 44,3 Jahre und für Frauen 47,2 Jahre (Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung, 2017). Das Medianalter liegt also etwas höher als das Durchschnittsalter, was dafür spricht, dass es eine Häufung von Personen im höheren Alter in der deutschen Bevölkerung gibt.
Wie sieht die Aufteilung der deutschen Bevölkerung nach Alter aus?
Im Jahre 2015 waren
- 19,4% der Bevölkerung im Kindes- und Jugendalter (0 – 20 Jahre)2
- 3,4% im frühen Erwachsenenalter (21-39 Jahre)
- 36,2% im mittleren Erwachsenenalter (40 – 64 Jahre)
- und 21% im hohen Erwachsenenalter (65 Jahre und älter
Der
Wo liegt die Lebenserwartung in Altersjahren?
ie Lebenserwartung in Deutschland steigt kontinuierlich an: Lag sie im Jahr 1960 noch bei 66,9 Jahren für Männer und 72,4 Jahren für Frauen
- wurden Männer im Jahr 2015 durchschnittlich 78,4 Jahre alt und Frauen 83,4 Jahre.
- Prognosen für das Jahr 2060 gehen von einer Lebenserwartung von 84,8 Jahren für Männer und 88,8 Jahren für Frauen aus
In einer Studie mit deutschen Teilnehmenden (Weiss & Lang, 2012) betrug die Diskrepanz von subjektivem und chronologischem Alter bei Personen im jungen Erwachsenenalter 1,4 Jahre, im mittleren Erwachsenenalter 6,2 Jahre und im hohen Erwachsenenalter 9,1 Jahre.
Richtig oder falsch?
richtig
Die Terror Management Theory (Pyszczynski, Solomon & Greenberg, 2015) besagt....? ,
dass Personen sich durch das Altern bedroht fühlen, weil sie sich vor dem Tod fürchten.
Kommunikation mit Älteren im Gesundheitswesen - Phänomene
Elderspeak bezeichnet einen Kommunikationsstil von Jüngeren mit in Pflegeeinrichtungen lebenden Älteren, der von vereinfachter Wortwahl und Grammatik, übertriebener Intonation und Lautstärke, Wiederholungen und erhöhter Langsamkeit gekennzeichnet ist
Weitere Bezeichnungen für diesen Kommunikationsstil sind patronizing speech (dt.: bevormundende Sprache; Ryan, Bourhis & Knops, 1991) oder auch sekundäre Babysprache (Caporael, 1981).
Wie sieht es mit der Erwerbsbeteiligung Älterer in Deutschland aus?
Seit 2005 ist drastische Trendwende zu verzeichnen: Die Erwerbsbeteiligung der 60-64-jährigen nahm von 28% (2005) auf 53% (2014) zu . Gründe für diese größere Teilhabe sind der demografische Wandel und der damit verbundene Nachwuchsmangel sowie eine gute Konjunktur.
Was ist LGBT(I)?
Der Begriff ‚LGBT‘ steht für ‚Lesbian, Gay, Bisexual, Trans‘, manchmal wird auch ein I für ‚intersexual‘ ergänzt. Im deutschen auch LSBTI (Lesbisch, Schwul, Bisexuell, Trans*, Intersexuell/Intergeschlechtlich; LAG Lesben in NRW e.V., 2017b).
Was untersuchte der Kinsey-Report?
Kinsey, Pomeroy und Martin (1948) nahmen in ihren klassischen Untersuchungen zum menschlichen Sexualverhalten an, dass es ein Kontinuum mit den beiden Endpunkten hetero- und homosexueller Erfahrung gibt. In ihrer als Kinsey-Report bekannt gewordenen Studien baten sie ihre Interviewpartner_innen (jeweils über 5.000 Männer und Frauen) Auskünfte über ihr Sexualverhalten zu machen.
Hierzu verwendeten sie unter anderem eine Skala, die von „ausschließlich heterosexuelles Verhalten“ bis „ausschließlich homosexuelles Verhalten“ mit Abstufungen und dem Mittelpunkt „hetero- und homosexuelles Verhalten etwa gleichhäufig“ reichte.
Neures Selbsteinschätzungsverfahren zum sexuellen Erleben und zur sexuellen Orientierung?
das Klein Sexual Orientation Grid (KSOG; Klein et al., 1985)
Hier wird in einer Tabelle festgehalten, ob (abgestuft wie in der KinseySkala) hetero- oder homosexuelle Präferenzen in der Vergangenheit, Gegenwart und ‚in idealer Weise‘ in verschiedenen Erlebens- und Verhaltensbereichen vorliegen. Die Indikatoren für das sexuelle Erleben sind sexuelle Neigungen, Fantasien und Verhaltensmuster; die Indikatoren für die sexuelle Orientierung im engeren Sinne sind emotionale Vorlieben (bei der Partnerwahl), soziale Vorlieben (soziale Gruppenzugehörigkeit), sexueller Lebensstil (Präsentation nach außen) und (subjektive) Selbstidentifikation.
Was bezeichnet der Begriff "QUEER"?
‚Queer‘ als Substantiv fungiert so als ein politischer Sammelbegriff für LGBT und generell all diejenigen, die keine eindeutige heterosexuelle Orientierung aufweisen oder in binäre Geschlechtszuordnungen (Mann/Frau) eingeordnet werden können und/oder wollen (Degele, 2008). Im Jahr 2017 ist ‚queer‘ in den Duden der deutschen Rechtschreibung aufgenommen worden und wird hier als „in der Geschlechtsidentität von einer gesellschaftlich verbreiteten heterosexuellen Norm abweichend“ ("Duden - die deutsche Rechtschreibung," 2017) definiert.
Wer ist transsexuell?
Transsexuelle Menschen erfahren eine Diskrepanz zwischen ihrer Geschlechtsidentität und ihrem biologischen Geschlechtskörper und streben häufig danach, ihren Körper anzugleichen, bspw. durch das Einnehmen von Hormonen und/oder durch chirurgische Eingriffe (Clarke, Ellis, Peel, & Riggs, 2010).
Wer ist transgender?
Wer ist transgender? Der Begriff ‚transgender‘ wird häufig genutzt, um Personen zu benennen, deren Geschlechtsidentität und/oder deren Ausdruck von Geschlechtlichkeit (bspw. durch Kleidung, Verhalten etc.) nicht mit ihrem bei der Geburt zugewiesenen biologischen Geschlecht ineinander greift und die außerhalb dominierender kultureller Geschlechternormen leben, aber keine medizinischen/chirurgischen Behandlungen anstreben (Clarke et al., 2010).
Transsexuelle streben Angleichung an!
Beinhaltet der Begriff "trans" eine Geschlechtspartnerorientierung?
NEIN!
Im Gegensatz zu Homo- und Bisexualität benennt der Begriff ‚Trans*‘ keine Geschlechtspartner_innenorientierung (sexuelle Orientierung), sondern bezieht sich auf das Verhältnis von biologischen Geschlechtsmerkmalen und subjektiver Geschlechtsidentität sowie geschlechtlichem Rollenverhalten. Manche Trans*-Menschen identifizieren sich als heterosexuell, andere als queer (LGB), andere wiederum finden, dass es keine Worte gibt, um ihre Sexualität zu beschreiben und lehnen sexuelle Kategorisierungen generell ab (Clarke et al., 2010).
Wie verbreitet ist Intergeschlechtlichkeit?
Wenn diese genannten biologisch geschlechtsdefinierenden Merkmale nicht mit der Norm übereinstimmen, also nicht als ausschließlich und eindeutig weiblich oder männlich identifiziert werden, kann eine Person rein biologisch nicht eindeutig einem Geschlecht zugeordnet werden. Hierbei handelt es sich um eine natürliche physiologische Variation bei ca. jeder 2000sten Geburt weltweit (Davis & Preves, 2017). In Deutschland werden jedes Jahr ca. 150-340 Kinder ohne eindeutiges biologisches Geschlecht geboren (LAG Lesben in NRW e.V., 2017b).
Beinhaltet der Begriff Intersexualität eine Geschlechtspartnerorientierung?
NEIN
Ebenso wie ‚Transsexualität‘ sagt der Begriff ‚Intersexualität‘ zunächst noch nichts über die sexuelle Orientierung der betreffenden Person aus. Intersexuelle Personen beschreiben sowohl ihre Geschlechtsidentität als auch ihre sexuelle Identität in vielfältigen Formen (Clarke et al., 2010). U.a. weil bei den Begriffen Transsexualität und Intersexualität der Wortteil ‚Sexualität‘ irreführenderweise darauf hindeutet, dass es sich bei den Phänomenen um Geschlechtspartner_innenorientierungen handeln könnte, wird häufig die verkürzte Schreib- und Sprechweise gewählt: Trans* und Inter*.
Wie sieht es mit dem dritten Geschlecht im Geburtenregister aus?
Im Herbst 2017 entschied das Bundesverfassungsgericht der BRD, dass bis dahin geltende Regelungen zum personenstandrechtlichen Geschlechtseintrag, welcher nur zwischen ‚männlich‘ und ‚weiblich‘ unterschied, einen Verstoß gegen das Persönlichkeitsrecht und das Diskriminierungsverbot des Grundgesetzes darstellten.
Am 15.08.2018 verabschiedete das Bundeskabinett einen entsprechenden Gesetzesentwurf, der neben den Geschlechtsoptionen ‚weiblich‘ und ‚männlich‘ die dritte Geschlechteroption ‚divers‘ im Geburtenregister vorsieht. Damit ist ein erster Schritt zur rechtlichen Anerkennung von Menschen, deren Geschlechtsidentität weder männlich noch weiblich ist, vollzogen. Die Gesetzesänderung muss bis Ende 2018 in Kraft treten (QUELLE wird noch eingefügt).