Biologische Psychologie

Biologische Psychologie Lernkarteikarten nach Lehrstoff der Euro-FH im Studium Psychologie (Bachelor of Science)

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Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
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Crée / Actualisé 19.07.2018 / 24.07.2023
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Beschriftung der Cortex-Loben (Cortex-Lappen): Welche gibt es?  Wo liegen sie? Welche Funktionen haben sie?

Beschreibung des Verlaufs eines Aktionspotenzials

20-30 mV: Overshoot

Konnektivitätsschema der Basalganglien beschriften

Wichtigste Neurotransmitter nennen und Funktionen nennen

Synapse beschriften

1 - Präsynapse
2 - Postsynapse
3 - synaptischer Spalt
4 - spannungsabhängige Ca2+ Kanäle
5 - Neurotransmitterrezeptoren
6 - Vesikel
7 - Proteinbrücke
8 - Neurotransmitter

Neuron beschriften

1 - Golgi-Apparat

2 - Dendrit

3 - dendritische Dornen

4 - Mitochondrien

5 - endoplasmatisches Retikulum (ER)

6 - Nucleus (Zellkern)

7 - Soma (Zellkörper)

8 - Axon

9 - Axonhügel

10 - synaptische Eingänge

Bereiche des Gehirns beschriften

Kompartimente des Gehirns nennen mit Unterteilungen

Komponenten des limbischen Systems beschriften

Aufbau der Amygdala nennen

anterior

nach vorne; zur Stirn gerichtet beim Gehirn, in Richtung Füße beim Rückenmark

caudal

nach hinten, schwanzwärts; zum Hinterhaupt beim Gehirn, zu den Füßen beim Rückenmark

contralateral

auf der gegenüberliegenden Hirnhälfte

dorsal

nach oben; zur oberen Spitze des Kopfes beim Gehirn, in Richtung Rücken beim Rückenmark


ipislateral

auf der gleichen Hirnhälfte

lateral

zur Seite

medial

zur Mitte

posterior

nach hinten

ventral

nach unten; zum Boden beim Gehirn, in Richtung Bauch beim Rückenmark

Frontalschnitt

parallel zum Gesicht geschnittene Hirnebene, Transversalschnitt des Gehirns

Saggitalschnitt

entlang der Neuraxis und rechtwinklig zum Boden geführter Hirnschnitt (auf- und absteigende Verbindungen)

Transversalschnitt

quer zur Neuraxis geführter Hirnschnitt

Querschnitt

Transversalschnitt des Rückenmarks

Synaptische Transmission erklären

  • Calcium (Ca2+) ist extrazellulär 10.000 x häufiger als innerhalb der Zelle

  • Neurone sind negativ geladen -> elektrostatische Kraft und Konzentrationsgradient drücken Ca2+ in die Zelle

  • durch ankommendes AP und die damit einhergehende Depolarisation der Membran werden die spannungsabhängigen Ca2+ Kanäle geöffnet

  • einfließendes Ca2+ öffnet Proteinbrücken der Vesikel

  • -> Membran der Vesikel fusioniert mit der Zellmembran

  • -> Neurotrasmitter diffundieren in den synaptischen Spalt

  • binden dort an spezifische Rezeptoren und erzeugen eine Veränderung des Membranpotenzials

  • Postsynapse hat ionotrope und metabotrope Rezeptoren

Ionotrope Rezeptoren

  • veränderbare Bindungsstellen, sobald Neurotransmitter andocken

  • spezifisch für bestimmte Neurotransmitter

  • lokale Wirkung

  • schnell ein- und ausschaltbar

  • exzitatorische (erregende) Neurotransmitter -> Depolarisation (Einstrom von Na+)

  • inhibitorische (hemmende) Neurotransmitter -> Hyperpolarisation (Ausstrom von K+)

Metabotrope Rezeptoren

  • Bindung eines Transmitters an Rezeptor führt zu Aktivierung des G-Proteins

  • vom G-Protein spaltet sich Alpha-Einheit ab, welche ein membrangebundenes Enzym aktiviert

  • membrangebundene Enzym synthetisiert sekundären Botenstoff

  • z.B. cAMP: Regulierung von Ionenkanälen, AKtivierung von Genen, Herstellung von Proteinen und Eingriff in das Genom

Folgen der Abstinenz

  • reduziert Dopaminspiegel so stark im Nucleus accumben, dass man sehr große Impulse durch die IESS bräuchte für ein Gefühl der Befriedigung

  • gedrückte Stimmung

  • erhöhte Reizbarkeit und Schreckhaftigkeit

  • leichte kognitive Defizite (nach wenigen Stunden)

  • massive Freisetzung von Stresshormonen -> Stress verändert Prozesse in der Amygdala -> Angstniveau steigt

  • konsumiert man die Droge wieder, steigt der Dopaminspiegel und Stresshormone gehen zurück (z.B. während Stress rauchen)

  • pharmakologisches Blockieren der Stresshormone kann einen Teil der Probleme beim Absetzen mildern

Nikotinsucht erklären

- Dopaminneurone in dem VTA (ventrales tegmentales Areal) projizieren zum Nucleus accumbens und erhalten 3 Arten synaptischer Eingänge:

1.
- glutamatergene Erregung vom Nucleus accumbens, vom PFC und vom Hippocampus aktiviert den Nucleus accumbens durch die VTA -> Rückaktivierung -> gegenseitig erregender Kreislauf
- Teil der Rückmeldung läuft über die NMDA-Rezeptoren, die sich durch die Sucht-Lerngeschichte des Individuums verstärken können

2.
- Eingang über GABAerge Interneuronen
- hemmt Neurone der VTA
-> je aktiver desto schwächer feuert das Neuron

3.
- acetylcholinerger (ACh) Eingang und stammt aus dem pontomesencephalotegmentalen Komplex (PMT) des Stammhirns
- bildet sowohl auf dem VTA-Neuron als auch auf der Präsynapse der GABAergen Neuronen Kontakte
auf VTA-Neuron und GABA-Präsynapse befinden sich nACh-α4β2-Rezeptoren
- Nikotin aktiviert nACh-α4β2-Rezeptoren direkt un indirekt über Erregung der PMT-Zellen
-> VTA-Neurone werden aktiviert
-> GABAerge Interneurone werden gehemmt
- antagonistischer Effekt balanciert sich ungefähr aus

aber:
- Nikotin aktiviert auch präsynaptisch den glutamatergen Eingang aus dem N. accumbens durch nACh-α4β2-Rezeptoren
- Rezeptor öffnet schnell und depolarisiert lange die Präsynapse
-> für längeren Zeitraum die Glutamatausschüttung angeregt
-> dopaminerges VTA-Neuron wird aktiviert

Summe:
- nach jedem Zug: dopaminerge VTA-Zelle depolarisiert und feuert eine ganze Weile
- mehrfach geraucht: Effektivität des NMDA-Eingangs steigt und die Nikotinwirkung auf die dopaminerge Freisetzung wird größer

Aktionspotenzial und Ruhepotenzial erklären

• spannungsabhängige Natriumkanäle öffnen sich / Beginn am Axonhügel
• Depolarisation: Natrium strömt ins Axon & Membranpotenzial kehrt sich um (Innenseite des Axons ist positiv)
• benachbarte Öffnung weiterer Natriumkanäle (zeitlich begrenzt)***
„Alles-oder-nichts-Prozess“ → Schwellwert muss erreicht werden → Auslöser
Membranpotenzial bis zu +40mV = Erhöhung der Na+Leitfähigkeit
• Hyperpolarisation: zeitversetzt öffnen sich Kaliumkanäle und Ka-Ionen diffundieren nach außen
• Kaliumkanäle schließen sich
• Natrium-Kalium-Pumpen stellen ursprüngliches Gleichgewicht wieder her

 

  • beim AP: elektrische Erregung durch Veränderung des Membranpotenzials

  • AP in Zellen sind elementar für jegliche Form der Reizübertragung und damit auch notwendige Bedingung für das Leben

  • ohne RP kann kein AP entstehen

  • RP = innerhalb der Zelle cam -68 mV Spannung

  • entsteht durch Zusammenspiel von elektrostatischen Kräften, dem Konzentrationsgradienten, dem Na+ Leckstrom und den Na-K-Pumpen

  • Auslösung Aktionspotenzial 2 ms pro Vorgang

 

Konnektivitätschema der Basalganglien erklären

  • Basalganglien = unterhalb des Cortex

  • bestehen aus Striatum (größte Struktur) und Globus pallidus

  • sind wichtig für die Koordination von Bewegungsabläufen

  • Handlungsüberlegungen kommen aus dem Cortex, werden in Feedbackschleifen zwischen Cortex und Basalganglien weitergeleitet und führen zu einer Zielhandlung

  • striatale Neuronen erhalten Informationen aus den corticalen Arealen und leiten diese weiter zum Globus pallidus

  • Globus pallidus ist verbunden mit dem Thalamus und den motorischen Hirnstammkernen und leitet dahin weiter

  • der Thalamus projiziert die Infos wiederum zu den motorischen Bereichen des Cortex

  • Kreislauf: Cortex -> Striatum -> Globus pallidus -> Thalamus -> motorische Cortexareale

Fallbeispiel: Blindsehen erklären

  • bei zerstörtem primaren visuellen Cortex ist man subjektiv vollständig blind

  • objektiv ist funktionierendes Restsehen noch vorhanden, aber nicht bewusst zugänglich = "Blindsehen" (Stoerig, 2006)

  • Patient mit unilateraler Läsion im primären visuellen Cortex wurde gebeten nach Gegenständen im contralateralen blinden visuellen Halbfeld zu greifen -> griff zielsicher danach (Marcel, 1998)

  • Betroffene können auch mit den Augen einem Lichtpunkt folgen, wenn er im blinden Halbfeld ist

  • Läsionen im primären visuellen Cortex schränken bewussten Zugang zu visuellen Informationen ein, aber nicht die visuelle Informationsverarbeitung

Fallbeispiel: Morphium-Patient erklären

  • Einnahme vieler Substanzen führt zu kompensatorischen homöostatischen Reaktion, die Gegenreaktion zur erwarteten Wirkung der Droge auslöst

  • gewohnte Umgebung und konditionierte Hinweisreize führen zur lebensrettenden kompensatorischen Reaktion

  • Experiment Ratten (Siegel et al., 1982): Heroin wurde Ratten im Versuchsraum und im Käfig verabreicht über mehrere Tage mit steigender Dosis

  • Versuchsraumgruppe und Kafüggruppe wurde aufgeteilt > mal im Versuchsraum, mal im Käfig (gewohnter und ungewohnter Umgebung) Droge verabreicht

  • Mortalität in ungewohnter Umgebung war doppelt so hoch als in gewohnter Umgebung

  • -> es ist lebensgefährlich physiologisch hochgradig aktive Substanzen unter ungewohnten Umständen einzunehmen

Elektroenzephalogramm (EEG) erklären

  • Methode zeitliche Dynamik der elektrischen Felder im menschlichen Gehirn während kognitiver Prozesse sichtbar zu machen

  • huntertausende aktiver Neuronen erzeugen aufsummierte elektrische Erregungen

  • können als Variationen der elektrischen Spannung gemessen werden mittels EEG-Kappe (32-256 Elektroden)

  • empfangene Signale sind schwach und müssen verstärkt werden

  • Spannungsveränderungen lassen sich rechnerisch auf bestimmte Regionen des Gehirns zurückführen

  • anatomische Auflösung ist schlechter als beim fMRT

  • ist zeitlich erheblich feinkörniger als das fMRT

Frequenzkomponenten des EEG nennen mit Beispielen

  • Delta-Band: unter 3 Hz = Tiefschlaf

  • Theta-Band: 4-7 Hz = Übergang zwischen Wachsein und Schlaf

  • Alpha-Band: 8-12 Hz = geschlossene Augen und Müdigkeit

  • Beta-Band: 14-25 Hz = konzentrierte mentale Arbeit

  • Gamma-Band: über 25 Hz = Ideenentwicklung, Diskussionen führen


Das ereigniskorrelierte Potenzial (EKP) erklären

  • Versuchsperson bekommt ein sensorisches Signal, aber es ist im EEG noch von vielen spontanen Schwankungen überlagert und nicht erkennbar

  • Trick: Signal als Taktgeber nutzen und sich auf die Sekunde danach konzentrieren

  • beim Aufmitteln vieler solcher EEG-Signale bleibt das EKP übrig und das "Rauschen" ist weg

  • verschiedene kognitive Ereignisse erzeugen unterschiedliche EKP-Komponenten

  • z.B. Ne (Error Negativity): tritt nach dem Auftreten einer fehlerhaften Reaktion auf (Interaktion von Basalganglien und medialem PFC) und auch Erkrankungen hinterlassen Spuren beim Ne

  • repräsentiert wesentliche Teilfunktion frontostriataler Netzwerke, die mit der ständigen Evaluation eigener Handlungen im Zusammenhang stehen

Das dopaminerge Belohnungssystem erklären

  • mesolimbische Bahn: beginnt im VTA des Mittelhirns > centrales Striatum > Hippocampus > limbischer Präfrontalcortex > Amygdala

  • dorsales Striatum: Verarbeitung sensomotorischer Informationen

  • ventrales Striatum (N. accumbens): organisiert emotionale und mit Belohnung assoziierte Lernprozesse

  • bei der Projektion vom VTA zum N. accumbens ist IESS (intrakranielle elektrische Selbststimulation) am wirksamsten -> erhöht Dopaminspiegel -> steigert Lustgefühl

  • Läsionen an der mesolimbischen Bahn führen zu einem reduzierten Interesse an Drogenkonsum, außer bei Heroin und Alkohol

Sucht und Gewöhnung erklären

  • Sucht: unabweisbares Verlangen nach einem bestimmten Erlebniszustand

  • hängt von der Aktivität der dopaminergen mesolimbischen Bahn vom VTA zum N. accumbens ab

  • regelmäßge Einnahme der Droge führt zu einer Toleranz (siehe Opponent-Prozess-Theorie)

  • Gewöhnungsphase: N. accumbens ist mit Hippocampus und präfrontalen Regionen verbunden

  • durch Handlungen auf die Nikotinkonsum folgt, steigt der Dopaminspiegel im Striatum und anderen corticalen Regionen

  • häufige Wiederholung führt zu früherer Dopaminausschüttung

  • Niedrigste Ebene: motorische Kontrolle - häufig unbewusste Bewegungsmuster

  • Mittlere Ebene: hippocampale Verarbeitung und Ekennung von Kontexten, die mit z.B. Rauchen assoziiert werden (z.B. Kneipe)

  • Höchste Ebene: präfrontale Handlungsplanung in der z.B. das Rauchen wahrscheinlich ist (Situationserschaffung)

Funktion der Amygdala nennen

  • Organisation der situativen Einbettung der Reaktion auf emotionale Reize

  • erkennt emotionale Stimuli

  • erkennt sehr früh emotionale relevante Reize

  • zieht Aufmerksamkeit des Cortex auf diese Stimuli

  • organisiert die Reaktion auf diese Stimuli situationsadäquat

  • stellt Speicherung im Gedächtnis sicher

Fallbeispiel: Urbach-Wiethe-Patientin S.M. erklären

  • Urbach-Wiethe-Syndrom: Gefäße innerhalb der Amygdala verkalken und während der Kindheit bzw. der Adoleszenz kommt es zum Tod der Nervenzellen in der Amygdala

  • S.M. kann Emotionen richtig erkennen, außer bei Angst (Adolphs et al., 1994)

  • im Gegensatz zu anderen Patienten mit Läsionen des limbischen Systems ist S.M. Erkennung von Überraschung, Wut und Furcht weit unter dem Durchschnitt (Adophs et al., 1995)

  • wusste zwar, dass das Gesicht nicht neutral ist, aber wusste nicht so genau, was die Person auf dem Bild fühlt

  • S.M. kann Gesichter verarbeiten und Emotionsbegriffe richtig sortieren und zuordnen (Adolphs et al., 1995)

  • S.M. achtet immer auf die Nase und den Mund (Adophs, 2010)

  • bei Wut, Angst und Überraschung liegt diagnostisches Merkmal in den Augen

  • Amygdala kontrolliert die Suche nach den diagnostischen Merkmalen von Emotionen (Markowitsch & Staniloui, 2011)

  • S.M. verhält sich teilweise unangemessen und dies führt zu sozialen Konflikten

Androgenresistenz erklären

  • Rezeptoren für Androgene sind nicht funktionsfähig

  • Person mit Y-Chromosom besitzt ein SRY-Gen, durch dessen Aktivierung in der 6. SSW TDF-Protein erzeugt wird

  • TDF-Protein wandelt Gonaden in Hoden um, die Androgene und das Anti-Müller-Hormon produzieren

  • Anti-Müller-Hormon löst innere weibliche Geschlechtsorgane auf

  • Androgene binden normalerweise an die Rezeptoren des Wolff'schen Ganges -> da diese nicht funktionieren -> Wolff'scher Gang löst sich auf -> Entstehen keine inneren männlichen Geschlechtsorgane

  • äußere Geschlechtsorgane haben auch Androgenrezeptoren -> bei Nicht-Aktivierung bildet sich die weibliche Form

  • Hoden beginnen in der Pubertät Testosteron zu produzieren, welches nicht benötigt wird und daher zu Östradiol umgewandelt wird -> Entwicklung breiter Hüften und der weiblichen Brust

  • Behaarung der Achseln und Genitalregion fehlt, da hierfür auch Androgene zuständig sind

  • keine inneren weiblichen Geschlechtsorgane vorhanden -> können nie schwanger werden

  • Vagina ist meist nur 6cm tief -> kein Geschlechtsverkehr möglich -> muss chirurgisch vertieft werden

  • Entdeckung meist erst, wenn die Periode ausbleibt

  • genetisch ein Mann, da XY-Chromosome, aber äußerlich eine Frau