Weber


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Cartes-fiches 12
Langue Deutsch
Catégorie Pédagogie
Niveau Université
Crée / Actualisé 25.06.2018 / 11.01.2023
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Was sind die Ziele eines effektiven Rechtschreibunterrichts?

  • die SuS dazu befähigen, selbst verfasste Texte in einer rechtschriftlich korrekten und äußerlich ansprechenden Form vorzulegen
  • die SuS dazu befähige, dass sie fremde Texte auf ihre korrekte Schreibung untersuchen und gegebenfalls korrigieren können 

Welche Kenntnisse braucht man zur Untersuchung bzw. Reflexion von Sprache?

  • Kenntnisse über Wortarten, Wortbausteine, Regeln zur Großschreibung, Ableitungen, Satzverknüpfungen + Satzzeichen uvm. 

Welche drei wesentlichen Prüfungsformen beschreibt Mayr, um eigene Texte „korrekt“ im Sinne der Rechtschreibung zu verfassen und zu überprüfen?

  • Modifizierte Diktate: kürzere Texte, die SuS diktiert bekommen und dann mit unterschiedlichen Methoden im Sinn einer rechtschriftlich korrekten Präsentation überarbeiten;
  • Texte, die auf ihre Richtigkeit hin überprüft werden
  • Prüfungsformen, die sich auf Teilgebiete der Rechtschreibung, auf Arbeitstechniken, Lösungsstrategien oder auf Unterrichtssequenzen beziehen; 

Welche acht Formen der Leistungsfeststellung nennt Mayr? 

  • Rechtschreibstrategien
  • Regelwissen
  • Ableitung
  • Abschreiben
  • Nachschlagen von Wörtern
  • Modifizierte Diktate
  • Textproduktion
  • Textkorrektur

Definieren Sie die Rechtschreibstrategien (7) genauer!

Rechtschreibstrategien

  • Wort: in Silben zerlegen
  • Nomen: Plural bilden
  • Adjektive: Steigerungsform bilden
  • Verben: Infinitivform bilden
  • vor das Wort einen Artikel setzen
  • ein verwandtes Wort aus der Wortfamilie suchen
  • über den Sinn des Wortes nachdenken

Definieren Sie das Regelwissen (8) genauer!

 

Regelwissen

  • Dehnung
  • Mitlautverdoppelung
  • Schärfung mit –ck und –tz
  • Schreibung der s-Laute
  • Schreibung von das und dass
  • Großschreibung
  • Trennung von Wörtern
  • Getrennt- und Zusammenschreibung

Definieren Sie die Formen der Ableitung (6) genauer! 

Ableitung

  • Endungen bei Nomen: -heit, -keit, -ung, -schaft
  • Endungen bei Adjektiven: -ig, -isch, -lich, -sam, -los, -bar
  • Arbeit mit der Wortfamilie
  • Auslautverhärtung b/p, g/k, d/t
  • Vergleichsformen bei Adjektiven
  • Wir-Formen bei Verben

Erläutern Sie die Konzepte der Schulgrammatik! 

  • Die meisten Schulgrammatiken sind in den Schulbüchern ergebnis- und nicht prozessorientiert.
  • Formale Grammatik = formbezogene Sprachanalyse (Kategorien werden vermittelt)
  • Funktionale Grammatik = semantische, textuale und/oder kommunikative Kategorien werden zu den grammatischen in Beziehung gesetzt (vor allem in Schreiben und Textanalyse)
  • Der systematische Grammatikunterricht vermittelt (deduktiv) oder ermittelt (induktiv) stets Teilsysteme der Grammatik.
  • Der situationsorientierte Grammatikunterricht vermittelt grammatische Einzelkategorien in situativen Zusammenhängen. Man geht davon aus, dass die Kenntnis solcher Kategorien zur Bewältigung einer kommunikativen Handlung bzw. zur Lösung eines inhaltlichen Problems beitragen kann.

Was sollte nach Menzel eine „Schulgrammatik“ leisten? 

  • Sie muss den Lernenden Einsichten in den Bau der Sprache vermitteln – sie muss systematisch sein!
  • Sie kann dies nur, wenn sie Methoden zur Verfügung stellt und erfahrbar macht, mit denen man zu Kategorien gelangt (induktiv)
  • Sie muss einsichtig machen, welche Rolle, die zu ermittelnden Kategorien in der Sprache selbst spielen – sie muss funktional sein!
  • Sie soll im ständigen Wechselspiel von Arbeit an Strukturen und an Inhalten oder Sprachsituationen sein.  --- integrativ

Was versteht man unter dem Begriff „Grammatik-Werkstatt“ 

  • Grammatik-Werkstatt = Material = Sprache, Herangehensweise = experimentierend. Handwerkszeug sind grammatische Operationen. Erkenntnis daraus sind Einsichten in den Aufbau und das Funktionieren von Sprache…

Beurteilungsbereiche in dem Lernbereich Sprachbetrachtung und Rechtschreibung 

  • Feststellen der Mitarbeit:
    • Hausübungen
    • Methodenkompetenz beim Nachschlagen, Exzerpieren, Ordnungssysteme anlegen etc.
    • Lernkontrollen der Wort-, Satz- und Textgrammatik
    • Erweiterung des Wortschatzes und der Sprachverwendung
  • Mündliche Leistungsfeststellungen:
    • Wunschprüfung
  • Schriftliche Leistungsfeststellungen:
    • Diktate (insgesamt 30 min.) keine Tests 

Schularbeiten beurteilen 

  • Eine Deutschschularbeit ist nach folgenden fachlichen Gesichtspunkten zu beurteilen:
    • Inhalt – Auseinandersetzung mit dem Thema
    • Ausdruck – Wortwahl
    • Sprachrichtigkeit – Stil, Grammatik
    • Schreibrichtigkeit – Rechtschreibung, Satzzeichen
  • Schularbeiten dürfen nicht ausschließlich nach Art und Anzahl der Rechtschreibfehler beurteilt werden!
  • Bedenkliche Inhalte: Sachlich vertretbare Meinungsäußerungen der SuS haben die Beurteilung auch dann nicht zu beeinflussen, wenn sie von der Meinung des Lehrers abweichen. (Leistungsbeurteilungsverordnung) Es geht bei Schülertexten nicht um eine Bewertung des Textes nach ethischen Gesichtspunkten.
  • Fehler besonderer Art:
    • Kommen mehrere Fehler in einem Wort vor, wird ein Fehler gewertet.
    • Wenn derselbe Fehler mehrmals in einem Text vorkommt, gilt er als ein Fehler.
  • In die Beurteilung ausdrücklich nicht einfließen darf:
    • äußere Form, ausgenommen Textsorten des Schriftverkehrs
    • Rückmeldungen über das Verhalten der SuS in der Schule und in der Öffentlichkeit
    • Bevorzugung – Benachteiligung: Der „Halo-Effekt“: Tatsächlich übersehen Lehrer bei SuS, die sie für gut einschätzen, mehr Fehler, während sie bei SuS, die sie für schlechte Rechtschreiber halten, kaum Fehler übersehen.