BA 107 FHNW HSA


Kartei Details

Karten 40
Lernende 13
Sprache Deutsch
Kategorie Soziales
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 06.06.2018 / 11.06.2025
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Woraus entwickelte sich die soziale Gruppenarbeit?

Aus der Armut von Einwaderern in den USA. Dort gab es nämlich kaum sozialstaatliche Führsorge. So ergab es sich, dass sich Menschen, welche unterschiedlich von Not betroffen waren, zu Gruppen zusammenschlossen. Es entstand eine Wechselseitige Hilfe in einer Gemeinschaft. Also nicht wie die Reichen welche den Armen geben und die Armen aber nichts zurückgeben können.

Worauf gehen die Ursprünge der Gruppenarbeit zurück?

Auf Selbsthilfegruppen, welche zwischen dem 19. und 20. jahrhundert in den USA gebildet wurden.

Ein Definitionsversuch der sozialen Gruppenarbeit:

Soziale Gruppenarbeit ist eine Methode der Sozialarbeit, die den Einzelnen durch sinnvolle Gruppenerlebnisse hilft, ihre soziale Funktionsfähigkeit zu steigern und ihren persönlichen Problemen, ihren Gruppenproblemen oder den Problemen des öffentlichen Lebens gewachsen zu sein.

Zähle die 5 Phasen der Gruppenarbeit (und der sozialen Arbeit) auf:

  • Phase 1: Vorprofessionnelle Gruppenarbeit: GA in der Nachkriegszeit im "Haus Schwalbach" in Deutschland nach Amerikanischen Vorstellungen betrieben, da durch die USA finanziert. War nicht Theoriegeleitet, da die Theorie zur GA noch nicht entwickelt wurden
  • Phase 2: Etablierung der Gruppenarbeit als Methode der SA: in den 60er und 70er Jahren etabliert als klassische Methode in der SA
  • Phase 3 Kritische Infragestellung der Arbeit mit Sozialen Gruppen: Kritik im faschlichen und im gesellschaftlichen Kontext
  • Phase 4 Anreicherung der GA durch psychologisch-therapeutische Konzepte: Durch die Suche nach dem eigenen Selbst wurden vermehrt psychologisch-therapeutische Konzepte aus der humanistischen psychologie in die GA eingefügt
  • Phase 5 Verwissenschaftlichung der GA:Methodenentwicklung wird als Forschungsaufgabe diskutiert

3 unterschiedliche Formen der Arbeit mit sozialen Gruppen:

  • Gruppenarbeit (GA): gemeinsam an einer Sache arbeiten um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.
  • Gruppenpädagogik (GP): die Zielerreichung hat einen bestimmten Focus, umfasst Erziehung und Bildung
  • soziale Gruppenarbeit (sGA): hat auch erzieherische intentionen, Ist auf Arbeitfelder sozialer Arbeit beschränkt, zielt auf Menschen mit individuellen sozial bedingten Schäden ab, ziel ist hilfe zur selbsthilfe

Prinzipien der GA:

  1. individualisieren
  2. anfangen wo die Gruppe steht
  3. sich entbehrlich machen
  4. hilfe durch Programmgestaltung
  5. Erzieherisch richtig Grenzen setzen

Diese Prinzipien sollen nur als Orientierungshilfe dienen

Definition GA heute:

Heute versteht sich soziale Gruppenarbeit als bedürfnisorientierte, emanzipatorische, alltags- und lebensweltorientierte Arbeit, die sich von der Einsicht in die Notwendigkeit der Aktivierung vorhandener Ressourcen leiten lässt, jedoch zugleich nicht leugnet, dass auch weiterhin fachlich ausgewiesene und kompensatorische Hilfen zu leisten sind. Es kommt darauf an, die Defizitorientierung und die Ressourcenorientierung miteinander zu verbinden.

Verschiedene Bezeichnungen für Menschen im Plural:

  • Menge
  • Masse
  • Gruppe
  • Klasse
  • Verband
  • Familie

Mögliche Arten von Gruppen je nach Grösse und Art:

  • Primärgruppen
  • Sekundärgruppen
  • Formelle Gruppen
  • Informelle Gruppen
  • Eigengruppen (Ingroup) -> zugehörigkeitsgefühl
  • Fremdgruppen (Outgroup) -> kein zugehörigkeitsgefühl

Welche drei Dimensionen umfasst das Modell des Gruppendynamischen Raums?

  1. Macht
  2. Zugehörigkeit
  3. Intimität

Erkläre die Dimension Macht im Gruppendynamischen Modell nach König/ Schattenhofer:

  • Oben-Unten
  • ist keine Eigenschaft sondern ein Beziehungsgeschehen
  • stellt sich durch Zuschreibung und aktive Realisierung her
  • nur mit Hilfe von Macht und Einfluss können Interessen durchgesetzt werden

Erkläre die Dimension Zugehörigkeit im Gruppendynamischen Modell nach König/ Schattenhofer:

  • Drinnen-Draussen
  • es geht um die Frage wie man Teil einer Gruppe werden kann, ohne seine Individualität aufgeben zu müssen
  • wer gehört dazu und wer nicht?

Erkläre die Dimension Intimität im Gruppendynamischen Modell nach König/ Schattenhofer:

  • Nah-Fern
  • Regulation von Nähe und Distanz in der Gruppe
  • Hält man Abstand zueinander oder wird man inftim? Welchen Wert hat dieser Aspekt für die Gruppenmitglieder?

Was will das Raummodell aufzeigen?

  • dynamischer Zusammenhang der drei Dimensionen
  • jedes der drei Themen kann sich in den Vordergrund schieben
  • wenn sich alles um ein Thema dreht kann es sinnvoll sein, die Perspektive zu wechseln und eine der beiden anderen Dimensionen miteinzubeziehen

Wie wird die Arbeit mit einer Gruppe optimal vorbereitet?

  • Situationserfassung: Mit wem haben wir es zu tun? Mit welchen Dynamiken?
  • Analyse, Klären der Themen: Um was soll es gehen? Auf welche Themen konzentrieren wir uns?
  • Diagnose: Interpretieren und erklären. Wie erklären wir uns die Situation?

Welche Eigenschaften haben Rollen in einer Gruppe

  • Sie entwickeln sich fortscheitend weiter entlang des Gruppenprozess
  • Wandeln sich im Verlauf des Gruppenprozess
  • Sind von der Dynamik und der jeweiligen Gruppe beeinflusst
  • Sind abhängig von der Interaktion un Kommunikation innerhalb der Gruppe

Nenne die zwei Ebenen der Rollen:

  1. psychologische Rollen
  2. gruppendynamische Rollen

Erkläre die psychologische Rolle:

  • Beitrag eines Mitglieds zum Gruppengeschehen

Erkläre die gruppendynamische Rolle:

Einfluss eines Mitglieds in der Gruppe

Welche vier Positionen haben auf das Wohlbefinden der Gruppenteilnehmer einen Einfluss:

  • Alpha: Anführerin
  • Beta: Expertin
  • Gamma: Einfaches Gruppenmitglied
  • Omega Gegenposition zu Omega

Welche Rolle spielt G in der rangdynamischen Modell nach Schindler?

Geht man davon aus, dass eine Gruppe immer in Auseinandersetzung mit einem Ziel bildet, ist diese Gegenüber G.

G ist das Gegenüber, steht ausserhalb der Gruppe, die Gruppe grenzt sich von G ab, die Beziheung zu G ist nie eindeutig feindlich oder freundlich

Erkläre das Bild eines Alphas:

  • führt die Gruppe an
  • von ihr erwartet man eine erdolgreiche Auseinandersetzung mit G
  • versucht aktiv das Ziel zu erreichen

Erkläre das Bild der Betas:

  • Expertin in der Gruppe
  • steht Alpha beratend zur Seite
  • Alpha ist auf Beta angewiesen
  • Beta könnte Alpha stürzen, hat aber keine Lust darauf, solang Zielerreichung in Sicht ist
  • Beta ist üblicherweise Alpha gegenüber loyal

Erkläre das Bild des Gamma:

  • normales Gruppenmitglied
  • ausführende Kraft

Erkläre das Bild eines Omegas:

  • Gegenposition zu Alpha
  • Hat sowohl einen kritischen Blick auf G wie Alpha
  • ist eine wichtige Rolle, da er kontinuierlich hinterfragt und so Probleme früher erkennen kann
  • hat schweren Stand in der Gruppe weil es oft nertvt und die Rolle von Alpha permanent bedroht

Omega übernimmt eine spezielle Rolle in der Gruppe, erkläre:

  • kann Bremser, Distanzierter und Rebell sein
  • kann als Hofnarr, Prügelknabe oder Sündenbock wahrgenommen werden
  • Gruppen ohne Omegas sind meist erfolglos, weil ihnen die innere Auseinandersetzung fehlt

Klassifikation von Rollen nach Brocher, welche Rollen beinhaltet diese:

  1. Aufgabenrolle: Fokus auf Aufgabe und Sachziele
  2. Erhaltungs und Aufbaurolle: Fokus auf Klima, Gefühlsebene und Beziehungen
  3. Dysfunktionale Rolle: Geben Hinweise auf Spannungen und latente Konflikte (blockieren, Witze reisse, sich zurückziehen)

Nenne die zwei Modelle der Rollen in Gruppen die du kennst:

  1. Gruppendynamisches Rollenmodell nach Schindler
    1. Alpha
    2. Beta
    3. Gamma
    4. Omega
  2. Rollenklassifikation nach Brocher
    1. Aufgaberollen
    2. Erhaltungs und Aufbaurollen
    3. Dysfunktionale Rollen

Nenne Aktivitäten zu Aufgabenrolle:

  • Initiavien vorschlagen
  • Informationssuche
  • Meinungserkundungen
  • Infos geben
  • Meinungen geben
  • Koordinieren
  • Zusammenfassen

Nenne Aktivitäten zur Erhaltungs und Aufbaurollen:

  • Ermutigung
  • Grenzen wahren
  • Regeln bilden
  • ¨Folge leisten
  • Ausdruck der Gruppengefühle
  • Auswerten
  • Diagnostizieren
  • Vermitteln
  • Spannungen vermindern

Nenne Aktivitäten zu dysfunktionalen Rollen:

  • aggressives Verhalten
  • blockieren
  • selbstgeständnisse
  • rivalisierung
  • suche nach Sympathie
  • Clownerie
  • Beachtung suchen
  • sich zurückziehen

Nenne die 5 Ebenen der Entwicklung von Gruppen nach Bernstein/ Lowy:

  1. Voranschluss oder Orientierung
  2. Machtkampt und Kontrolle
  3. Vertrautheit oder Intimität
  4. Differenzierung
  5. Trennung oder Ablösung

Was weisst du über die 1. Ebene: Voranschluss oder Orientierung?

  • sich Beschnuppern/ sich kennenlernen
  • gekennzeichnet von gewisser Distanz
  • jede bringt Erfahrungen in die Gruppe ein
  • es wird wenig über persönliches gesprochen, mehr über belangloses wie zB schule oder beruf

Was weisst du über die 2. Ebene: Machtkampf und Kontrolle?

  • tritt ein, wenn Kontaktphase abgeschlossen ist
  • Teilnehmer nehmen in dieser Phase mehr oder weniger Einlfuss auf das Geschehen innerhalb der Gruppe
  • in dieser Phase kann es vorkommen, dass Teilnehmer die Gruppe wieder verlassen

Was weisst du über die 3. Ebene: Vertrautheit oder Intimität?

  • einzelne Mitglieder sind bereit sich zu exponieren
  • Beziehungen erfahren eine Stabilisierung
  • ist bedeutend für die Entwicklung des einzelnen Mitglieds
  • man kennt einander besser
  • Stärken und Schwächen der anderen werden akzeptiert
  • man weiss was man sich in der Gruppe erlauben kann

Was weisst du über die 4. Ebene: Differenzierung?

  • Durchsetzungskämpfe sind vorbei
  • wechselseitige Akzeptanz herrscht in der Gruppe
  • ist goldene Zeit für Aktivitäten und Programme
  • Rollenflexibilität ist möglich
  • Wir- Gefühl sehr ausgeprägt

Was weisst du über die 5. Ebene: Trennung oder Ablösung?

  • Mitglieder kennen sich gut, vlt zu gut
  • es findet keine fruchtbare Auseinandersetzung mehr statt
  • Mitglieder streben nach Aussen
  • Ggf. wurde Ende auch schon im Voraus festgesetzt

Nenne die 4 Ebenen für methodisches Handen in Sozialen Gruppen:

Nenne die möglichen Schritte einer Gruppensitzing nach Schmidt-Grunnert:

Interventionen in Gruppen:

  • strukturbezogen
  • prozessbezogen
  • personenbezogen
  • auswertungsbzogen