bwl


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Flashcards 27
Language Deutsch
Category Micro-Economics
Level University
Created / Updated 30.05.2018 / 30.05.2018
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Ziel einer Wettbewerbsstrategie

Wettbewerbsstrategie zielt auf den Aufbau einer gewinnbringenden Stellung und deren Verteidigung gegenüber den Wettbewerbskräften

Weichenstellungen der Wettbewerbsstrategie

  1. Branchenwahl
  2. Positionierung für Wettbewerbsvorteile
  3. Verteidigung von Wettbewerbsvorteilen

Wettbewerbskräfte nach Porter

1. Interne Rivalität

2. Gefahr durch Neueintritte

3. Bedrohung durch Substitute

4. Macht der Zulieferer

5. Macht der Abnehmer

Interne Rivalität

Preiswettbewerb

Scharfer Preiswettbewerb, d.h. die Notwendigkeit, den Preis bis auf die Kosten zu senken, macht eine Branche unattraktiv

Bedingungen für scharfen Preiswettbewerb

  1. Branche mit vielen Anbietern
  2. Schrumpfende oder stagnierende Branche
  3. Heterogene Kosten
  4. Überkapazitäten
  5. Undifferenzierte Kosten
  6. Verzögerte Anpassungsreaktionen der Konkurrenten
  7. Marktaustrittsbarrieren

Gefahr durch Neueintritte

Je höher die Gefahr durch Neueintritte, desto unattraktiver ist eine Branche

Gefahr durch neueintritte

In welchem Ausmass die Gefahr von Neueintritten besteht, hängt von der Höhe der sogenannten Markteintrittsbarrieren ab:

  1. Economies of Scale
  2. Reputationsempfindliche/markenloyale Konsumenten (Newcomer müssen Reputation erst aufbauen, d.h. hohe Qualität zu vergleichsweise niedrigen Preisen liefern)
  3. Beschränkter Ressourcenzugang (vertical foreclosure)
  4. Erfahrungskurveneffekte
  5. Staatlicher Schutz
  6. Erwartung über Wettbewerb nach Markteintritt
  7. Netzwerkexternalitäten

Bedrohung durch Substitute

Ausmass der Bedrohung durch Substitute abhängig von:

  1. Verfügbarkeit enger Substitute
  2. Preis-Leistungs-Verhältnis der Substitute

Macht der Zulieferer

Einflussfaktoren auf Macht der Zulieferer:

  1. Relative Konzentration auf den benachbarten Produktionsstufen (wenige, grosse Zulieferer
  2. Einkaufsvolumen der Downstream-Unternehmen
  3. Verfügbarkeit substitutiver Inputs
  4. Beziehungsspezifische Investitionen
  5. Drohung mit Vorwärtsintegration

Macht der Abnehmer

Abnehmer mächtig wenn:

  1. relative Konzentration auf der Abnehmerstufe höher als auf Zuliefererstufe
  2. Einkaufsvolumina der Abnehmer hoch
  3. Produkte der Branche leicht substituierbar
  4. Branchenunternehmen haben abnehmerspezifisch investiert
  5. glaubhafte Drohung der Abnehmer mit Rückwärtsintegration

 

Positionierung für Wettbewerbsvorteile (innerhalb der Branche)

Wertschöpfung

\(Wertschöpfung = Konsumentenrente + Produzentenrente\)

Kostenvorteil bei Wertschöpfungsparität

Wertschätzungsvorteil bei Kostenparität

Es gibt zwei grundsätzliche Stossrichtungen zum Erlangen eines Wettbewerbsvorteils:

  1. Das Anstreben einer Kostenführerschaft (das grösste B-K, indem man K besonders gut im Griff hat)
  2. Das Anstreben einer Wertschätzungsführerschaft (das grösste B-K, indem man B besonders gut beherrscht)

Kostenführerschaft

Das grösste B-K, weil die Firma im Vergleich zur Konkurrenz K besser im Griff hat

Wertschätzungsführerschaft

Das grösste B-K, weil die Firma B besonders gut beherrscht (Produkt, das aus Sicht der Nachfrager Alleinstellungsmerkmale besitzt)

Das Konzept der Wertschöpfungskette

Vorgehen: Zerlegung des Unternehmens in wertschöpfungsbezogene Aktivitätsbereiche, die einen Beitrag zur Senkung der Kostenhöhe liefern und/oder zur Erhöhung der Wertschätzung

Arten von wertschöpfungsaktivitäten:

  1. primäre Aktivitäten: Eingangslogistik, Operationen, Marketing & Vertrieb, Ausgangslogistik, Kundendienst
  2. Unterstützungsaktivitäten: Unternehmensinfrastruktur, Personalwirtschaft, Technologieentwicklung, Beschaffung

Ansatzpunkte für Analyse von Kostentreibern

  1. Economies of Scope, Economies of Scale
  2. Erfahrungskurve
  3. Organisation von Transaktionen: Ausmass der Fertigungstiefe, Effizienz der Organisationsstrukturen im «internen» Bereich
  4. andere Kostentreiber: Inputpreise, Produktionsstandort, Economies of Density, gesetzliche Rahmenbedingungen

Ansatzpunkte für die Analyse von Wertschätzungstreibern:

  1. physische Charakteristika des Produktes: Qualität, Haltbarkeit, Ästhetik, Benutzerfreundlichkeit
  2. Art der Services und der Komplemente: Garantie, Wartung, Ergänzungsprodukte, Beratung, Ersatzteile, Schulung
  3. Eigenschaften der Verkaufstransaktion: Verfügbarkeit, Schnelligkeit, Pünktlichkeit der Lieferung, Erreichbarkeit des Verkäufers
  4. individuelle Faktoren/Erwartung der Konsumenten: Leistungsreputation des Produktes, Überlebenswahrscheinlichkeit/finanzielle Stabilität des Herstellers
  5. Image des Produktes: positionaler Konsum, soziales Prestige

Selektionsbedingungen für Kostenführerschaft

  1. Economies of Scale und Erfahrungskurve sind potentiell bedeutsam, aber keine Firma schöpft sie aus
  2. Die Art des Produktes begrenzt die Möglichkeit, die Wertschätzung weiter zu optimieren
  3. Die Kunden sind preisempfindlich und zeigen wenig/kaum Bereitschaft, für zusätzliche Qualität, Leistung, besseres Image, usw. mehr zu bezahlen
  4. Das Produkt ist eher ein Inspektionsgut als ein Erfahrungsgut

Selektionsbedingungen für Wertschätzungsführerschaft

  1. Der typische Konsument ist bereit, einen erheblichen Aufschlag für zusätzliche Qualität, Leistung, besseres Image, usw. zu bezahlen
  2. Economies of Scale und Erfahrungskurve sind zwar bedeutsam, werden von der Konkurrenz aber bereits ausgeschöpft
  3. Das Produkt ist eher ein Erfahrungsgut als ein Inspektionsgut

Auswahl der Zielmärkte (Targeting) als Teil der Positionierungsentscheidung

  1. Soll die Unternehmung im Extremfall ihre Wertschöpfungsbemühungen auf ein bestimmtes Marktsegment konzentrieren (Focus Strategy)?
  2. Oder soll sie im anderen Extremfall ihre Wertschöpfungsbemühungen über alle Marktsegmente ausdehnen (Broad Coverage Strategy)?

Drei generische Wettbewerbsstrategien nach Porter

  1. Kostenführerschaft -> Broad Coverage
  2. Differenzierung (oder Wertschätzungsführerschaft) -> Broad Coverage
  3. Konzentration auf Schwerpunkte -> Focus

Verteidigung von Wettbewerbsvorteilen

Ökonomischen Grundlagen nachhaltiger Wettbewerbsvorteile

  1. Resources und Capabilities
  2. Isolationsmechanismen

Resources und Capabilities

  1. Resources: Unternehmensspezifische Vermögensgegenstände (z.B. unternehmensspezifisches Knowhow der Mitarbeiter)
  2. Capabilities: Fähigkeiten, Resources in überlegener Weise zu nutzen (d.h. Aktivitäten, die ein Unternehmen im Vergleich zur Konkurrenz besonders gut ausführt)

Isolationsmechanismen

Isolationsmechanismen beschränken das Ausmass, in dem Wettbewerbsvorteile durch Resourcenbildungsaktivitäten anderer Unternehmen neutralisiert werden können
Isolationsmechanismen sind für ein Unternehmen das Äquivalent zu den Markteintrittsbarrieren für eine Branche (z.B. Patente)