Syst.Hist. Thomas von Aquin
Systematische und historische Einführung in die Soziale Arbeit - Thomas von Aquin
Systematische und historische Einführung in die Soziale Arbeit - Thomas von Aquin
Kartei Details
Karten | 42 |
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Lernende | 12 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Pädagogik |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 25.05.2018 / 12.10.2024 |
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Historischer Kontext (13)
- Hohes Mittelalter à 11 – 14 Jahrhundert
- In Europa wirtschaftlicher Aufschwung (11 JH) à vermehrt Landwirtschaft, Felderwirtschaft, Klimaverbesserung, grössere Fläche bewirtschaftet à mehr Erträge
- Bevölkerungswachstum à Handel und Handwerk entfalten sich
- Grundlage für Stadtgründung à Märkte und Fernhandel à kultureller, ökonomischer und gesellschaftlicher Wandel
- Städte zunehmend autonomer
- Bildung in Kloster-, Dom- und Kathedralschulen oder -Unis in Italien
- Nur für reiche Männer und Geistliche
- Mehrheit ist von Bildung ausgeschlossen à können weder lesen noch schreiben
- Denken & Bildung durch christliche Philosophie geprägt
- Schulrastik à Denk und Arbeitsweise mit Pro/Contra, Wissenschaft, Methode der Beweisführung, untersucht alte Schriften, Fragestellung, These, Antithese, Synthese
- Armut à Krieg, Katastrophen, wenig Reiche, viele Arme (Bauern, Tagelöhner, Alte, unehrliche Berufe)
- Hilfe von Familien oder Zünften / Almosen oder Spitäler
- Hilfe gab es durch Familie, (beeinflusst seine Theorie). Als Familie galt damals als Familie auch bspw. Hofangestellte, also Familie in einem viel grösseren Sinn! Zünfte und Gilden. Leute die nicht auf dieses zugreifen konnten= Hilfe durch Almosen oder Spitälern. Spitäler waren Einrichtungen für solche die aufgrund körperlicher oder geistiger Gebrechen nicht ernähren konnten und bot denen Unterstützung. Keine Differenzierung der Hilfebedürftigen- geordnete Armenpflege war nicht bekannt. Die Fürsorge und Armenpflege war christlich geprägt. Bezüge zur SAR heute bspw. Caritas welche greifen wenn staatliche Organe versagen.
Bigrafie (9)
- Aus Neapel
- Sohn eines Grafen, wohlhabend
- Gute Bildung
- 9 Jahre benediktinisches Kloster à 5 Jahre Erziehung; 9 Jahre Elementarunterricht
- studierte freie Künste & Theologie
- mit 17 in Bettelorden der Dominikaner à Familie wollte dies nicht à häusliche Haft
- traf auf Albertus Magnus, wurde Mentor à Wegbegleite des christl. Aristotelismus
- viele Reisen: Paris Magister der Theologie, Italien Studienhaus d. Dominikaner, Neapel stirbt da
- verfasste viele Werke
Heilige Ordnung
- Klerus
- Adel
- Bürgerliche
- Mittel- und Besitzlose
- Notleidende
Abseits dieser Stände leben all jene Menschen, die als Ehrlos bezeichnet wurden. Die heilige Ordnung ist fix, es ist kein Aufstieg und theoretisch auch kein Abstieg möglich. Um Süden abzubauen, kann ich Almosen geben. Auch die Ehrenlosen haben Anspruch auf Almosen. Die heilige Ordnung ist gottgewollt und deshalb gut so wie sie ist. à Muss so bleiben, die Gebenden (obere Schichten) Busse tun, damit näher bei Gott. Die Bedürftigen sowieso schon nahe bei Gott. Aufrechterhaltung dieser Hierarchie, Stabilität ist ihm darum wichtig.
Reiche sind auf Arme angewiesen, die Armen stehen näher bei Gott als der Adel. Daher braucht der Adel/Klerus die Armen. Klerus muss dich erst verdienen/etwas tun um bei Gott näher sein. Daher der positive Aspekt der Armut. Ist nicht von materiellen Dingen abhängig / Seele frei von Materiellem.
àPositiv; Höherstehende verantwortlich für die unteren Schichten, Mittel- und Besitzlose + Notleidende gehören dazu! Haben bestimmte Funktion, Menschen die mit dem Gesetz in Konflikt gekommen sind gehören nach Aquin nicht dazu.
Verpflichtungsgrad (3)
Gebot à wenn jemand in Not ist/ wenn man im Überfluss lebt à religiöse Verpflichtung, immer geben, wenn einer zu viel hat
Rat à religiös, gemeinnützig/ wenn man tut, aber nicht muss à wenn man gerade genug gibt, aber nicht im Überfluss
Lobenswert à wenn man fast nichts hat und trotzdem Almosen gibt
Armut
Armut und Besitzlosigkeit werden vom Glaubensbekenntnis her betrachtet und erhalten aus diesem heraus ihren Sinn. Armut ist „die Voraussetzung … um … ins Himmelreich“ zu kommen.
Die Armen werden über eine religiös-ethische Betrachtung zum Inhalt der Auseinandersetzungen.
Not und Armut werden grundsätzlich nicht in Frage gestellt. Armut hat eine „gesellschaftliche Funktion“ und erhält eine „theologische Wertschätzung“.
- Armut ist Teil der Ordnung,
- Almosen geben ist nicht an die Kirche gebunden, jedoch religiöser Hintergrund, da man damit Gott näher kommt.
Armut - Probleme
Wenn jemand verhungert und ein anderer Überfluss hat, aber nichts gibt, dann legitimiert er es zu stehlen und dem Armen zu geben. Armut nicht ökonomisch betrachtet, sondern religiös-ethisch. Gibt kein Armutssystem, Hilfe über Gemeinschaft/Familie. Blieb daher nur Spital, Sammelbett für alle, und wurden irgendwie versorgt, keine Förderung, sondern mit Nahrung versorgt. Er will ja nichts verändert, Armut wichtige gesellschaftliche Funktion, wichtig diese Stabilität zu behalten.
Betteln (8)
Nach Aquin gehört das Betteln zum Leben.
- Betteln aus Bedürftigkeit à Er verbietet betten, wenn man keine Lust hat zu arbeiten
- Betteln aus „religiösen Motiven“ à Bettelorden oder um Gott näher zu kommen
- Betteln „für Einrichtungen des Gemeinwohls“ à bsp. Spitäler
- bei Bedürftigen muss man spenden, sonst hat man Wahl ob man will oder nicht
- Betteln aus Müssigkeit, Faulheit verboten, aus anderen Gründen als den oben genannten verpönt
- Als Gebender ist es Pflicht, den Bettelnden aus Bedürftigkeit zu geben
- Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis à Almosengeben stiess auf Wiederstand bei Adel und Klerus
Gottes und Nächstenliebe
Gebot der Gottesliebe: „Du sollst deinen Herrn, deinen Gott lieben aus deinem ganzen Herzen, aus deiner ganzen Seele und aus deiner ganzen Stärke.“
Gebot der Nächstenliebe: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“
Nächstenliebe à Barmherzigkeit à Wohltätigkeit à Almosen
Almosen (8)
- Wirkung er Nächstenliebe
- Leibliche Almosen = materielle wie bsp. Kleidung
- Geistige Almosen = „pädagogische“ bsp. Trösten, beten
- Bei grosser Not sind die leiblichen am wichtigsten (um das Überleben zu sichern), ansonsten die geistigen
- Man muss Almosen geben wenn man zu viel hat
- Ist Standesabhängig, wenn man über dem Stand lebt,
- Darf nur von rechtens erworbenem Geld Almosen geben à nicht von gestohlenem, aber von unehrenhaft-erworbenem kann man geben
- Wenn man Almosen gibt obwohl man wenig hat, ist es besonders löblich
Almosen Leitsatz
"1. Werk, in dem etwas gegeben wird
2. einem Bedürftigen
3. aus Mitleid
4. wegen Gott.“
Das Almosen gilt vor allem als handelnde Hilfe. Materielle Unterstützung, in Form von gespendeten Gegenständen, hat eine nachrangige Bedeutung.
Gebot zum Almosegeben
„Das … Gebot des Almosengebens leitet Thomas aus dem Gebot der Nächstenliebe und der Barmherzigkeit … ab“.
Erster Artikel - Almosegeben
Ist das Almosengeben eine Wirkheit der Teuerliebe? Almosengeben ist die Wirke der Teuerliebe und wird von einer Gemutung der Barmherzigkeit veranlasst.
Dritter Artikel - Almosegeben
Sind die leiblichen Almosen wichtiger als die geistigen? Geistige Almosen sollten wichtiger sein, wenn es darauf ankommt allerdings sind die leiblichen vorzuziehen.
Vierter Artikel - Almosengeben
Haben die leiblichen Almosen eine geistige Wirkung? Es ist eine geistige Frucht zu erwarten.
Fünfter Artikel - Almosengeben
Steht das Almosengeben unter Gebot?
Steht unter gebot, weil es ein Teil der Nächstenliebe (Teuerliebe) ist. Nächstenliebe steht unter Gebot, daher muss notwendig alles unter das Gebot fallen, ohne das die Liebe zum Nächsten nicht gewahrt werden kann. Wir sollen nicht nur das Gut wollen, sondern auch tun. Daher müssen wir Menschen in Not helfen, was zu Almosengeben führt. Der Almosengeber soll das überflüssige geben. Almosennehmen sollen in Not sein. Wer hungert soll man essen geben, sonst tötet man ihn.
Sechster Artikel - Almosengeben
Schuldet ein Almosen vom Notwendigen?
Nur, wenn es dem Gemeinwohl dient.
Empfänger nur annehmen, was er selbst nicht hat nicht, dass er im Überfluss lebt durch Almosen. Der Geber soll selbst zu viel haben, nichts geben, dass sie selbst knapp haben. Muss mehr haben, nicht nur meine Bedürfnisse sollen gedeckt sein, sondern diese der Umgebenden Personen auch. Soll Zukunftsorientiert bleiben. Ich muss meine Verwandten (Familie Bauern Leibeigenen) müssen ihrem Standard versorgt werden. Nicht Grundbedürfnisse, sondern Standesgerecht (Bauer weniger als Adel) *
Siebter Artikel - Almosegeben
Kann es von dem ungerecht erworbenen Gut Almosen geben?
Unstatthaft erworben in drei Möglichkeiten:
-unerlaubter Weise von jemanden erwerben (stehlen)à keine Almosen
-durch Prostitution erlangtes Geld darf ich weitergeben
Barmherzigkeit und Wohltätigkeit
Teuerliebe (=Nächstenliebe aber muss Band zu Gott/ Bedürfnis Gott näher zu kommen/ Hochschätzung zum höherenàerst dann Teuerliebe) ist sehr wichtig, wichtiger als Nächstenliebe
Barmherzigkeit von sich aus selbstgerecht, kommt von uns aus, man will Gott näher sein, in den Himmel kommen.
Ursprung der Barmherzigkeit ist das Mitgefühl/Möglichkeit, sich in andere hineinzuversetzen à
- fällt Reichen schwerer sich in Arme hinein zu versetzen, milieuabhängig?
- ist einfacher bei Menschen, die einem ähnlich sind oder «über Liebe verbunden
- Mitgefühl ist nur bei Fremden Barmherzigkeit, bei Familie/Freunden ist es normal/Pflicht à «Mitleid»
Barmherzigkeit (9)
- Leute die selber in Gefahr sind, sind barmherziger
- Wenn man sich in Übel einfühlen kann ist man barmherziger
- Es ist einfacher führ ähnliche Menschen Mitgefühl zu zeigen à Angst dass es auch eintritt, Identifikation
- Wenn in guter Absicht (zu Gott) Übel eintrifft ist die Barmherzigkeit grösser
- Grösste Tugend= Treuelieb à drückt sich durch Barmherzigkeit aus (somit Wirkung der Tugend)
- Es braucht Nächstenliebe um Barmherzig zu sein
- Muss mit einer Tat verbunden sein
- Braucht gewisse Distanz, damit man Mitgefühl als Barmherzigkeit bezeichnen kann
- Muss unmittelbar wirken, nicht rückwirkend
Wohltätigkeit (8)
- In Not (am Sterben) muss allen Leuten geholfen werden (aktuell Flüchtlinge)
- Wirkung von Freundschaft/Nächstenliebe
- Soll wohltätig sein ohne Gegenleistung zu erwarten (wäre Habgier)
- Beten= wohltätig sein, kann man immer & für jeden
- Gut an vielen ist gotthafter als an einem (bsp. Soldat), Gemeinwohl steht vor Einzelwohl
- Kommt dadurch Gott & Himmel näher
- Bei äusserster Not (kurz vor Tod) helfe ich zuerst, auch vor den Nächsten, bei gleicher Not entscheidet meine Vernunft
- Sünden dürfen nicht aufgehoben werden, darf nur helfen um Überleben zu sichern
Unterschied Wohltätigkeit und Barmherzigkeit
Barmherzigkeit: Empathie, Ansporn zur Wirkung (etw. gutes tun), Mitgefühl, sich hineinversetzen, Antrieb
Wohltätigkeit: Wirkung
Zwei Varianten der Barmherzigkeit
- Angst, ähnliches zu erleben, ähnlicher Schmerz fühlen zu müssen
- Wenn uns jemand sehr nahesteht à Kind, Partner
Werke der Barmherzigkeit
„Es gibt sieben Werke der Barmherzigkeit, d.h. leibliche Almosen …, die den Nächsten bei leiblichen Mängeln zu erweisen sind, und … des geistigen Almosens, die in geistigen Nöten aufgebracht werden müssen.“
Die sieben leiblichen Almosen
den Hungrigen speisen, den Durstigen tränken, den Nackten bekleiden, den Fremden aufnehmen, den Kranken besuchen, den Gefangenen loskaufen, den Toten begraben.“
Die sieben geistigen Almosen
den Unwissenden lehren, den Zweifelnden beraten, den Traurigen trösten, den Sünder bessern, dem Beleidiger nachlassen, den Lästigen und Schwierigen ertragen und für alle beten.“
à 1. Ansätze der Beratung
à beten = gutes Tun ohne vermögend zu sein
Erster Artikel - Barmherzigkeit
Ist das Übel der eigentliche Antrieb zur Barmherzigkeit? Barmherzigkeit treibt uns an, jemandem zu helfen. Elend ist Gegensatz zu Glückseligkeit. Zum Elend gehört, dass der Mensch erleidet, was er nicht will. Naturhaft begehrt der Mensch nicht das zerstörende und betrübende Üble, daher ist Barmherzigkeit die Traurigkeit über das verderbliche und Üble.
Zweiter Artikel - Barmherzigkeit
Ist der Mangel der Grund des Erbarmens auf Seite des sich Erbarmenden?
Wir empfinden Schmerz für einen anderen, wenn wir es uns als unseres wahrnehmen. Dies geschieht auf Doppelte Weise. Einerseits durch Liebeà rechnet den Freund für sich selbst, sieht sein Übel wie das eigene und es schmerzt einen. Andererseits durch NäheàMensch hat erbarmen mit denjenigen, die mit uns verbunden und ähnlich sind, könnten selbst Ähnliches erleiden. Nicht so barmherzig sind Menschen, die sich für glücklich und mächtig halten, die glauben nie Übles erleiden zu werden. Daher ist ein Mangel immer der Gesichtspunkt des Erbarmens. Entweder Mangel von jemand anderem für eigener empfinden, oder Möglichkeit, Ähnliche zu erleiden.
Dritter Artikel - Barmherzigkeit
Ist die Barmherzigkeit eine Tugend? (ja)
Die Gemütsbewegung (barmherzig) dient der Vernunft, sie hilft, dass Gerechtigkeit gewahrt wird. Da die Tugend die Gemütsbewegung an die Vernunft gerichtet hat, ist die Barmherzigkeit eine Tugend. Tugend? Ja, auf Vernunft gegründet, Gefühl mit Vernunft Begründenàvernünftige Erklärungen suchen, ist sogar die grösste Tugend.
Vierter Artikel - Barmherzigkeit
Ist die Barmherzigkeit die grösste der Tugenden?
An sich ist Barmherzigkeit zwar die grösste Tugend. Was den Besitzer angeht, allerdings nicht. Grössere Tugend wäre hier die Teuerliebe, durch die Gott ergänzt, was beim Nächsten fehlt. Unter den Tugenden, die den Nächsten angehen ist die Barmherzigkeit die wichtigste. Allerdings das Band zu Gott, die Teuerliebe grösser als die Liebe und Barmherzigkeit zum Nächsten. Teuerliebe ist Voraussetzung, dass man Barmherzigkeit hat. Teuerliebe steht über der Barmherzigkeit.
Erster Arrtikel - Wohltätigkeit
Ist die Wohltätigkeit eine Wirke der Teuerliebe?
Freundschaft und Nächstenliebe führt zu Wohltätigkeità ist die Handlungsebene, Wohltätigkeit soll aus Teuerliebe heraus geschehen. Sie ist eine Wirke der Freundschaft und Teuerliebe, kann aber auch die Wirke einer anderen Tugend sein.
Zweiter Artikel - Wohltätigkeit
Ist allen Gutes zu tun?
Wohltätigkeit erfolgt der Liebe aus der Wesensseite, Höherstehende zur Führsorge für Tieferstehende. Sünder nur zur Erhaltung helfen, zur Existentiellen Hilfe, nicht aber zur Weiterführung seiner Sünde. Gemeinwohl/Gesellschaftordnung fast gleichbedeutend wie Gott, wenn dieses Gemeinwohl in Gefahr ist (Ausnahme), dann sollte sogar bei existentieller Not nicht geholfen werden.
Dritter Artikel - Wohltätigkeit
Ist mehr denen Gutes zu tun, die uns mehr verbunden sind?
Verschiedene Arten von Verbundenheit, Wen Aquin von Verwandt spricht meint er auch Angestellte, komplettes Gensindel, Leibeigene. àDiese sind alle als Nahestehende gemeint.
Situationsbedingt, wenn es nicht klar ist, individuell, wer wichtiger ist zu helfen. Wohltaten sind Tätigkeiten der Teuerliebe zu andern, gehört sich, den Näherstehenden wohltätiger zu sein. Doch manchmal ist es wichtiger, einem Fremden zu helfen, wenn dieser in tiefer Not ist, als dem Vater, der nicht so grosse Not erleidet. Unter gleichen Umständen ist eher dem näherverbundenen Wohltätigkeit zu üben. Jedoch wenn der Fremde mehr Not hat, ist keine allgemeine Regel bestimmt, wem eher zu helfen ist.
Vierter Artikel - Wohltätigkeit
Ist die Wohltätigkeit eine besonderartige Tugend?
Die Wohltätigkeit ist eine Art der Wirkung oder eine Leistung der Teuerliebe. Etwas, das daraus resultiert. Nicht als Tugend sondern die Handlung davon.
Gebende und Empfangende
Wer es geben muss ist wichtiger als wer es empfängt. Der Empfangende muss einzig in einer Notlage sein.
Idee: Die Empfangenden helfen den Gebenden in den Himmel zu kommen. Die Armen haben somit eine Funktion in der Gesellschaft. Es geht nicht um Armutsbekämpfung. Es ist die Aufgabe der Armen, den Reichen zu ermöglichen in den Himmel zu kommen. Dadurch sind sie Teil der Gesellschaft.
Aktuell: Unsere Gesellschaft nimmt Arme nicht zur Aufgabe zu bekämpfen. Kein Teil der Gesellschaft, man ignoriert sie.
In Thailand haben die Armen eine Funktion. Man kann ihnen helfen und das Karma aufbessern.
Gebende
Menschen, die mehr als ihrem Stand entsprechend besitzen, müssen nach Thomas von Aquin den Armen Almosen geben.
Die Bemessung des Almosens ist abhängig von den Lebensverhältnissen des Gebenden.
Das Almosengeben bedarf „der rechten Gesinnung“, „den Glauben an Jesus Christus“ und der „Liebe zum Nächsten“. à hat sonst keinen Wert
Neben Beten und Fasten ist das Almosengeben eine Gelegenheit Strafen für verübte Missetaten aufzuheben.
- Geben muss im Geiste verknüpft sein
- Vergebung für die, die im Überfluss leben
Empfangende
„Auf Seiten des Empfängers ist erfordert, dass er Not hat …“
Es erfolgt jedoch keine differenzierte Auseinandersetzung mit den Bedürfnissen des Empfangenden. Ursachen und Auswirkungen von Armut werden nicht thematisiert.
Die Frau
In der „Summa Theologica“ finden sich zwei gegensätzliche Thesen, so Krüger (2002):
- „Die Frau ist dem Mann gleichgestellt.“ – Zustand nach dem Leben à weil nicht mehr an Köprer gebunden
- „Die Frau ist dem Mann notwendig untergeordnet.“ - Ordnung der Natur, diesseitiges Leben à weil 1.) Entstehungsgeschichte, Frau entsteht aus der Rippe des Mannes, 2.) Frau körperlich & geistig minderwertig, Frau übernimmt Erziehungsaufgaben, passiv beim Zeugungsakt, sollten nicht lehren
Unterschiede in Rollen
Zeugungsakt frau passiv, Kinderversorgung aber aktivàim Zentrum, besondere Aufgaben. Frau immer gebunden an Mann, da sie geistig minderwertiger ist als der Mann, daher braucht sie seine Entscheidung. Begründung: wie die Hierarchie, Ordnungsmuster stabilisieren.
Gleichheit nach dem Leben
Gibt keine Funktionen mehr, Funktionen haben keine Konsequenzen mehr
Sünden werden aufgelistet, egal ob dies Mann oder Frau ist à Für Gott ist das egal
Was hat dies mit heute zu tun?
Wenn Frauen dem Mann unterordnet, dann frau dienen in der Familie/im Haus à wird es in die Öffentlichkeit, Berufsfelder übernommen
Würdigung (6)
- Almosen à die Verpflichtung, den Armen zu geben
- Vernunft à Der Mensch wird als vernünftig angeschaut und gibt ihm einen Handlungsspielraum
- Die Armen sind Teil der Gesellschaft
- Nächstenliebe à etwas gutes tun
- Die, die mehr haben, sollen geben
- Von Aquin selbst hat sich unter seinem eigentlichen Stand bewegt