Syst.Hist. Thomas von Aquin
Systematische und historische Einführung in die Soziale Arbeit - Thomas von Aquin
Systematische und historische Einführung in die Soziale Arbeit - Thomas von Aquin
Kartei Details
Karten | 42 |
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Lernende | 12 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Pädagogik |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 25.05.2018 / 12.10.2024 |
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Dritter Artikel - Barmherzigkeit
Ist die Barmherzigkeit eine Tugend? (ja)
Die Gemütsbewegung (barmherzig) dient der Vernunft, sie hilft, dass Gerechtigkeit gewahrt wird. Da die Tugend die Gemütsbewegung an die Vernunft gerichtet hat, ist die Barmherzigkeit eine Tugend. Tugend? Ja, auf Vernunft gegründet, Gefühl mit Vernunft Begründenàvernünftige Erklärungen suchen, ist sogar die grösste Tugend.
Vierter Artikel - Barmherzigkeit
Ist die Barmherzigkeit die grösste der Tugenden?
An sich ist Barmherzigkeit zwar die grösste Tugend. Was den Besitzer angeht, allerdings nicht. Grössere Tugend wäre hier die Teuerliebe, durch die Gott ergänzt, was beim Nächsten fehlt. Unter den Tugenden, die den Nächsten angehen ist die Barmherzigkeit die wichtigste. Allerdings das Band zu Gott, die Teuerliebe grösser als die Liebe und Barmherzigkeit zum Nächsten. Teuerliebe ist Voraussetzung, dass man Barmherzigkeit hat. Teuerliebe steht über der Barmherzigkeit.
Erster Arrtikel - Wohltätigkeit
Ist die Wohltätigkeit eine Wirke der Teuerliebe?
Freundschaft und Nächstenliebe führt zu Wohltätigkeità ist die Handlungsebene, Wohltätigkeit soll aus Teuerliebe heraus geschehen. Sie ist eine Wirke der Freundschaft und Teuerliebe, kann aber auch die Wirke einer anderen Tugend sein.
Zweiter Artikel - Wohltätigkeit
Ist allen Gutes zu tun?
Wohltätigkeit erfolgt der Liebe aus der Wesensseite, Höherstehende zur Führsorge für Tieferstehende. Sünder nur zur Erhaltung helfen, zur Existentiellen Hilfe, nicht aber zur Weiterführung seiner Sünde. Gemeinwohl/Gesellschaftordnung fast gleichbedeutend wie Gott, wenn dieses Gemeinwohl in Gefahr ist (Ausnahme), dann sollte sogar bei existentieller Not nicht geholfen werden.
Dritter Artikel - Wohltätigkeit
Ist mehr denen Gutes zu tun, die uns mehr verbunden sind?
Verschiedene Arten von Verbundenheit, Wen Aquin von Verwandt spricht meint er auch Angestellte, komplettes Gensindel, Leibeigene. àDiese sind alle als Nahestehende gemeint.
Situationsbedingt, wenn es nicht klar ist, individuell, wer wichtiger ist zu helfen. Wohltaten sind Tätigkeiten der Teuerliebe zu andern, gehört sich, den Näherstehenden wohltätiger zu sein. Doch manchmal ist es wichtiger, einem Fremden zu helfen, wenn dieser in tiefer Not ist, als dem Vater, der nicht so grosse Not erleidet. Unter gleichen Umständen ist eher dem näherverbundenen Wohltätigkeit zu üben. Jedoch wenn der Fremde mehr Not hat, ist keine allgemeine Regel bestimmt, wem eher zu helfen ist.
Vierter Artikel - Wohltätigkeit
Ist die Wohltätigkeit eine besonderartige Tugend?
Die Wohltätigkeit ist eine Art der Wirkung oder eine Leistung der Teuerliebe. Etwas, das daraus resultiert. Nicht als Tugend sondern die Handlung davon.
Gebende und Empfangende
Wer es geben muss ist wichtiger als wer es empfängt. Der Empfangende muss einzig in einer Notlage sein.
Idee: Die Empfangenden helfen den Gebenden in den Himmel zu kommen. Die Armen haben somit eine Funktion in der Gesellschaft. Es geht nicht um Armutsbekämpfung. Es ist die Aufgabe der Armen, den Reichen zu ermöglichen in den Himmel zu kommen. Dadurch sind sie Teil der Gesellschaft.
Aktuell: Unsere Gesellschaft nimmt Arme nicht zur Aufgabe zu bekämpfen. Kein Teil der Gesellschaft, man ignoriert sie.
In Thailand haben die Armen eine Funktion. Man kann ihnen helfen und das Karma aufbessern.
Gebende
Menschen, die mehr als ihrem Stand entsprechend besitzen, müssen nach Thomas von Aquin den Armen Almosen geben.
Die Bemessung des Almosens ist abhängig von den Lebensverhältnissen des Gebenden.
Das Almosengeben bedarf „der rechten Gesinnung“, „den Glauben an Jesus Christus“ und der „Liebe zum Nächsten“. à hat sonst keinen Wert
Neben Beten und Fasten ist das Almosengeben eine Gelegenheit Strafen für verübte Missetaten aufzuheben.
- Geben muss im Geiste verknüpft sein
- Vergebung für die, die im Überfluss leben
Empfangende
„Auf Seiten des Empfängers ist erfordert, dass er Not hat …“
Es erfolgt jedoch keine differenzierte Auseinandersetzung mit den Bedürfnissen des Empfangenden. Ursachen und Auswirkungen von Armut werden nicht thematisiert.
Die Frau
In der „Summa Theologica“ finden sich zwei gegensätzliche Thesen, so Krüger (2002):
- „Die Frau ist dem Mann gleichgestellt.“ – Zustand nach dem Leben à weil nicht mehr an Köprer gebunden
- „Die Frau ist dem Mann notwendig untergeordnet.“ - Ordnung der Natur, diesseitiges Leben à weil 1.) Entstehungsgeschichte, Frau entsteht aus der Rippe des Mannes, 2.) Frau körperlich & geistig minderwertig, Frau übernimmt Erziehungsaufgaben, passiv beim Zeugungsakt, sollten nicht lehren
Unterschiede in Rollen
Zeugungsakt frau passiv, Kinderversorgung aber aktivàim Zentrum, besondere Aufgaben. Frau immer gebunden an Mann, da sie geistig minderwertiger ist als der Mann, daher braucht sie seine Entscheidung. Begründung: wie die Hierarchie, Ordnungsmuster stabilisieren.
Gleichheit nach dem Leben
Gibt keine Funktionen mehr, Funktionen haben keine Konsequenzen mehr
Sünden werden aufgelistet, egal ob dies Mann oder Frau ist à Für Gott ist das egal
Was hat dies mit heute zu tun?
Wenn Frauen dem Mann unterordnet, dann frau dienen in der Familie/im Haus à wird es in die Öffentlichkeit, Berufsfelder übernommen
Würdigung (6)
- Almosen à die Verpflichtung, den Armen zu geben
- Vernunft à Der Mensch wird als vernünftig angeschaut und gibt ihm einen Handlungsspielraum
- Die Armen sind Teil der Gesellschaft
- Nächstenliebe à etwas gutes tun
- Die, die mehr haben, sollen geben
- Von Aquin selbst hat sich unter seinem eigentlichen Stand bewegt
Kritik (6)
- Geschlechterrolle
- Sein Weltbild der Ständeordnung
- Das Armut nicht bekämpft werden muss
- Religiöse Verknüpfung von Almosen geben à Himmelsreich
- Alles ist an den Glauben gekoppelt
- Die Armen konnten kein Anspruchsrecht auf Hilfe stellen
Bezüge zur Sozialen Arbeit (5)
- Unterscheidung zwischen verschiedenen Hilfeleistungen
- Not musste und muss vorhanden sein
- Mensch wird als vernünftig angeschaut – jedoch muss die Entscheidungsfreiheit heutzutage der Klienten beachtet werden
- Immer noch nicht vorhandene Gleichstellung
- Ethische Punkte im Vordergrund als Hilfe
Historischer Kontext (13)
- Hohes Mittelalter à 11 – 14 Jahrhundert
- In Europa wirtschaftlicher Aufschwung (11 JH) à vermehrt Landwirtschaft, Felderwirtschaft, Klimaverbesserung, grössere Fläche bewirtschaftet à mehr Erträge
- Bevölkerungswachstum à Handel und Handwerk entfalten sich
- Grundlage für Stadtgründung à Märkte und Fernhandel à kultureller, ökonomischer und gesellschaftlicher Wandel
- Städte zunehmend autonomer
- Bildung in Kloster-, Dom- und Kathedralschulen oder -Unis in Italien
- Nur für reiche Männer und Geistliche
- Mehrheit ist von Bildung ausgeschlossen à können weder lesen noch schreiben
- Denken & Bildung durch christliche Philosophie geprägt
- Schulrastik à Denk und Arbeitsweise mit Pro/Contra, Wissenschaft, Methode der Beweisführung, untersucht alte Schriften, Fragestellung, These, Antithese, Synthese
- Armut à Krieg, Katastrophen, wenig Reiche, viele Arme (Bauern, Tagelöhner, Alte, unehrliche Berufe)
- Hilfe von Familien oder Zünften / Almosen oder Spitäler
- Hilfe gab es durch Familie, (beeinflusst seine Theorie). Als Familie galt damals als Familie auch bspw. Hofangestellte, also Familie in einem viel grösseren Sinn! Zünfte und Gilden. Leute die nicht auf dieses zugreifen konnten= Hilfe durch Almosen oder Spitälern. Spitäler waren Einrichtungen für solche die aufgrund körperlicher oder geistiger Gebrechen nicht ernähren konnten und bot denen Unterstützung. Keine Differenzierung der Hilfebedürftigen- geordnete Armenpflege war nicht bekannt. Die Fürsorge und Armenpflege war christlich geprägt. Bezüge zur SAR heute bspw. Caritas welche greifen wenn staatliche Organe versagen.
Bigrafie (9)
- Aus Neapel
- Sohn eines Grafen, wohlhabend
- Gute Bildung
- 9 Jahre benediktinisches Kloster à 5 Jahre Erziehung; 9 Jahre Elementarunterricht
- studierte freie Künste & Theologie
- mit 17 in Bettelorden der Dominikaner à Familie wollte dies nicht à häusliche Haft
- traf auf Albertus Magnus, wurde Mentor à Wegbegleite des christl. Aristotelismus
- viele Reisen: Paris Magister der Theologie, Italien Studienhaus d. Dominikaner, Neapel stirbt da
- verfasste viele Werke
Heilige Ordnung
- Klerus
- Adel
- Bürgerliche
- Mittel- und Besitzlose
- Notleidende
Abseits dieser Stände leben all jene Menschen, die als Ehrlos bezeichnet wurden. Die heilige Ordnung ist fix, es ist kein Aufstieg und theoretisch auch kein Abstieg möglich. Um Süden abzubauen, kann ich Almosen geben. Auch die Ehrenlosen haben Anspruch auf Almosen. Die heilige Ordnung ist gottgewollt und deshalb gut so wie sie ist. à Muss so bleiben, die Gebenden (obere Schichten) Busse tun, damit näher bei Gott. Die Bedürftigen sowieso schon nahe bei Gott. Aufrechterhaltung dieser Hierarchie, Stabilität ist ihm darum wichtig.
Reiche sind auf Arme angewiesen, die Armen stehen näher bei Gott als der Adel. Daher braucht der Adel/Klerus die Armen. Klerus muss dich erst verdienen/etwas tun um bei Gott näher sein. Daher der positive Aspekt der Armut. Ist nicht von materiellen Dingen abhängig / Seele frei von Materiellem.
àPositiv; Höherstehende verantwortlich für die unteren Schichten, Mittel- und Besitzlose + Notleidende gehören dazu! Haben bestimmte Funktion, Menschen die mit dem Gesetz in Konflikt gekommen sind gehören nach Aquin nicht dazu.
Verpflichtungsgrad (3)
Gebot à wenn jemand in Not ist/ wenn man im Überfluss lebt à religiöse Verpflichtung, immer geben, wenn einer zu viel hat
Rat à religiös, gemeinnützig/ wenn man tut, aber nicht muss à wenn man gerade genug gibt, aber nicht im Überfluss
Lobenswert à wenn man fast nichts hat und trotzdem Almosen gibt
Armut
Armut und Besitzlosigkeit werden vom Glaubensbekenntnis her betrachtet und erhalten aus diesem heraus ihren Sinn. Armut ist „die Voraussetzung … um … ins Himmelreich“ zu kommen.
Die Armen werden über eine religiös-ethische Betrachtung zum Inhalt der Auseinandersetzungen.
Not und Armut werden grundsätzlich nicht in Frage gestellt. Armut hat eine „gesellschaftliche Funktion“ und erhält eine „theologische Wertschätzung“.
- Armut ist Teil der Ordnung,
- Almosen geben ist nicht an die Kirche gebunden, jedoch religiöser Hintergrund, da man damit Gott näher kommt.
Armut - Probleme
Wenn jemand verhungert und ein anderer Überfluss hat, aber nichts gibt, dann legitimiert er es zu stehlen und dem Armen zu geben. Armut nicht ökonomisch betrachtet, sondern religiös-ethisch. Gibt kein Armutssystem, Hilfe über Gemeinschaft/Familie. Blieb daher nur Spital, Sammelbett für alle, und wurden irgendwie versorgt, keine Förderung, sondern mit Nahrung versorgt. Er will ja nichts verändert, Armut wichtige gesellschaftliche Funktion, wichtig diese Stabilität zu behalten.
Betteln (8)
Nach Aquin gehört das Betteln zum Leben.
- Betteln aus Bedürftigkeit à Er verbietet betten, wenn man keine Lust hat zu arbeiten
- Betteln aus „religiösen Motiven“ à Bettelorden oder um Gott näher zu kommen
- Betteln „für Einrichtungen des Gemeinwohls“ à bsp. Spitäler
- bei Bedürftigen muss man spenden, sonst hat man Wahl ob man will oder nicht
- Betteln aus Müssigkeit, Faulheit verboten, aus anderen Gründen als den oben genannten verpönt
- Als Gebender ist es Pflicht, den Bettelnden aus Bedürftigkeit zu geben
- Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis à Almosengeben stiess auf Wiederstand bei Adel und Klerus
Gottes und Nächstenliebe
Gebot der Gottesliebe: „Du sollst deinen Herrn, deinen Gott lieben aus deinem ganzen Herzen, aus deiner ganzen Seele und aus deiner ganzen Stärke.“
Gebot der Nächstenliebe: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“
Nächstenliebe à Barmherzigkeit à Wohltätigkeit à Almosen
Almosen (8)
- Wirkung er Nächstenliebe
- Leibliche Almosen = materielle wie bsp. Kleidung
- Geistige Almosen = „pädagogische“ bsp. Trösten, beten
- Bei grosser Not sind die leiblichen am wichtigsten (um das Überleben zu sichern), ansonsten die geistigen
- Man muss Almosen geben wenn man zu viel hat
- Ist Standesabhängig, wenn man über dem Stand lebt,
- Darf nur von rechtens erworbenem Geld Almosen geben à nicht von gestohlenem, aber von unehrenhaft-erworbenem kann man geben
- Wenn man Almosen gibt obwohl man wenig hat, ist es besonders löblich
Almosen Leitsatz
"1. Werk, in dem etwas gegeben wird
2. einem Bedürftigen
3. aus Mitleid
4. wegen Gott.“
Das Almosen gilt vor allem als handelnde Hilfe. Materielle Unterstützung, in Form von gespendeten Gegenständen, hat eine nachrangige Bedeutung.
Gebot zum Almosegeben
„Das … Gebot des Almosengebens leitet Thomas aus dem Gebot der Nächstenliebe und der Barmherzigkeit … ab“.
Erster Artikel - Almosegeben
Ist das Almosengeben eine Wirkheit der Teuerliebe? Almosengeben ist die Wirke der Teuerliebe und wird von einer Gemutung der Barmherzigkeit veranlasst.
Dritter Artikel - Almosegeben
Sind die leiblichen Almosen wichtiger als die geistigen? Geistige Almosen sollten wichtiger sein, wenn es darauf ankommt allerdings sind die leiblichen vorzuziehen.
Vierter Artikel - Almosengeben
Haben die leiblichen Almosen eine geistige Wirkung? Es ist eine geistige Frucht zu erwarten.
Fünfter Artikel - Almosengeben
Steht das Almosengeben unter Gebot?
Steht unter gebot, weil es ein Teil der Nächstenliebe (Teuerliebe) ist. Nächstenliebe steht unter Gebot, daher muss notwendig alles unter das Gebot fallen, ohne das die Liebe zum Nächsten nicht gewahrt werden kann. Wir sollen nicht nur das Gut wollen, sondern auch tun. Daher müssen wir Menschen in Not helfen, was zu Almosengeben führt. Der Almosengeber soll das überflüssige geben. Almosennehmen sollen in Not sein. Wer hungert soll man essen geben, sonst tötet man ihn.
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