ErzW. Kritische Erziehungswissenschaft

Erziehungswissenschaft: Klassische Strömungen - Kritische Erziehungswissenschaften

Erziehungswissenschaft: Klassische Strömungen - Kritische Erziehungswissenschaften


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Flashcards 17
Language Deutsch
Category Educational Science
Level Other
Created / Updated 25.05.2018 / 28.01.2021
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Historisch: Kritische Theorie (2)

Die kritische Theorie wurde von Max Horkheimer (1895-1973), Theodor Adorno (1903-1969), Erich Fromm (1900-1980), Herbert Marcuse (1898-1979) und anderen Mitarbeitern in den späten zwanziger Jahren am Frankfurter Institut für Sozialforschung begründet.

Kritische Theorie ist nicht gleich kritische Erziehungswissenschaft.

Wichtigste Vertreter der 2 Generation der kritischen Theorie

Jürgen Habermas (1929- x) à er hat viele Gedanken aufgenommen und weitergeführt

Hauptthesen (2)

 

  • Wissenschaft ist Teil der gesellschaftlichen Arbeit à Kritische Theorie reflektiert und begreift sich selbst innerhalb der Gesellschaft im Gegensatz zu traditioneller Theorie
  • Objektives Sinnverstehen als Grundhaltung

 

Ziel kritischer Theorie

Durch Aufklärung über gesellschaftliche Zusammenhänge sozialer Tatsachen zu einer Veränderung beitragen. Emanzipation

Vergleich kritische Theorie und traditionelle Denkrichtungen (3)

  • Kritische Theorie will Wissen hervorbringen, das auf Vernunft basiert -> Ziel ist Veränderung und Emanzipation
  • Emanzipation ist in diesem Kontext nicht auf ein Individuum ausgerichtet, sondern meint gesamtgesellschaftliche kulturelle Emanzipation

Historisch: Kritische Erziehungswissenschaft (2)

  • In Abgrenzung von der geisteswissenschaftlichen Pädagogik als auch von der empirischen Erziehungswissenschaft bildet sich seit den späten 1960er Jahre die Kritische Erziehungswissenschaft heraus und dominiert für knapp ein Jahrzehnt in der erziehungwissenschaftlichen Theoriediskussion à heute nicht mehr dominant.
  • Der Praxis wird innerhalb der kritischen Erziehungswissenschaft eine zentrale Bedeutung zugemessen. Die Erziehungswissenschaft soll zu einer handlungswissenschaftlichen Disziplin ausgebaut werden.

Vertreter der kritischen Erziehungswissenschaft

Wolgang Klafki (1927 – x) uns Herwig Blankertz (1927-1983)

Wolfgang Klafki

Die drei grossen Ansätze der Erziehungswissenschaft, die geisteswissenschaftliche Position, die erfahrungswissenschaftliche Position und die gesellschaftskritische Position sind nicht einander ausschliessende Wissenschaftsrichtungen. Jede dieser Richtung erhält erst in der Zuordnung zu den beiden anderen ihre wissenschaftliche Funktion

Bildung - Wolfgang Klafki (3)

  • Bildungsfragen sind Gesellschaftsfragen
  • Bildung soll die Fähigkeit zur Selbstbestimmung, Mitbestimmung und Solidarität befördern
  • Bildung als Allgemeinbildung

Allgemeinbildung - Wolfgang Klafki (7)

  • Bildung für alle
  • Übergreifende, gemeinsame und verbindende Themenbereiche
  • Vielfältige Bildung und Entwicklung fördern
  • Gemeinsamkeiten und Spezialisierungen
  • Verknüpfung von Grundfähigkeiten, emanzipatorischen Zielen und humanen, demokratischen Prinzipien
  • Neues Leistungsverständnis entwickeln
  • Abbau von Selektionssystemen

Kritik am bisherigen Leistungsbegriff - Wolfgang Klafki (5)

  • Ergebnisorientiert bzw. produktorientiert
  • Individualistisch und wettbewerbs- bzw. konkurrenzorientiert
  • Legitimation von sozialer Ungleichheit
  • Fleiss hängt ab vom Ergebnis
  • Wir sind selbst verantwortlich

Neues Leistungsverständnis - Wolfgang Klafki (3)

  • Betonung von Leistungen in einem dynamischen Sinne
  • Das Leistungsverständnis ist orientiert an der Lösung gemeinsamer Aufgaben und am Prinzip der Solidarität
  • Leistungsbeurteilung als Hilfen im Lernprozess verstehen

Grundannahmen und Elemente (4)

  • Zentrale Bedeutung von Emanzipation à Menschen zu Mündigkeit befähigen
  • Erziehung und Gesellschaft à Wechselwirkung
  • Methodenvielfalt und gesellschaftskritische Überlegungen
  • Verhältnis von Theorie und Praxis (Wechselwirkung)

Varianten (5)

  • Kommunikative Pädagogik
  • Entwicklungspädagogik
  • Interaktionistische Pädagogik
  • Evolutionstheoretisch orientierte Erziehungswissenschaft
  • Handlungstheoretisch orientiertet Erziehungswissenschaft

Würdigung / Leistungen (6)

  • Erschliessen verschiedener theoretischer Perspektiven aus anderen Disziplinen für die pädagogische Theoriebildung
  • Sozialgeschichtliche Bezüge haben an Bedeutung gewonnen
  • Verschiedene Forschungsmethoden und gesellschaftskritische Perspektiven werden miteinander verbunden
  • Theorie – Praxisbezug
  • Kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Phänomenen
  • Verhältnis Kind – Lehrer

Kritik (8)

  • Unbestimmte Begriffe
  • Marxistische Überlegungen
  • Überbetonung von sozialwissenschaftlichen Begriffen
  • Diskursidee ist nicht kompatibel mit pädagogischen Verhältnissen
  • Beibehalten der Kategorien Vernunft und Subjekt
  • Gesellschaftsverändernde Aspekte unrealistisch
  • Nicht Wertneutral
  • Kosten/Zeit

Bezug zur Sozialen Arbeit (7)

  • Theorie Praxis
  • Partizipation, Mitgestaltung
  • Beziehung „Professionelle und Klient“
  • Wechselwirkung Bildung und Gesellschaft
  • Öffnung für soziales Wissen
  • Positives Menschenbild
  • Vielfalt der Methoden
  • Theorien aus vielen Bezugswissenschaften