ErzW. Herbartianismus (klassische Strömungen)

Erziehungswissenschaft: Klassische Strömungen - Herbartianismus Berner Fachhochschule ¦ BsC Soziale Arbeit FS 18

Erziehungswissenschaft: Klassische Strömungen - Herbartianismus Berner Fachhochschule ¦ BsC Soziale Arbeit FS 18


Set of flashcards Details

Flashcards 17
Language Deutsch
Category Educational Science
Level Other
Created / Updated 17.04.2018 / 28.01.2021
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Johann Friedrich Herbarts

In Oldenburg (DE) geboren. Gute Bildung durch Privatlehrer. Vertiefte und breite musikalische Bildung. Hat Jura, Mathematik, Philosophie und Biologie studiert à Aufenthalt in der Schweiz

Historisch

Herbartianismus war im 19 JH sehr bedeutsam. Theoretiker hatten nicht nur die Schule im Blick, sondern auch die pädagogischen Berufe.

Elemente der Pädagogik (3)

1. Die Möglichkeit die Individualität und Haltung des Menschen zu bilden als Grundvoraussetzung aller Erziehung und Bildung

2. Unterricht

3. Charakterstärke der Sittlichkeit

Unterricht

Regierung. Unterricht. Zucht

Regierung à Vorstufe à vorbereitende Funktion; sorgt dafür, dass eine gewisse Art von Ordnung und Ruhe entsteht à schafft Grundvoraussetzung, dass wir aufnahmebereit sind

Unterricht ist nicht gleich Unterricht. Unterricht ist die Grundform, dass Erziehung erfolgen kann. Ohne Unterricht ist keine Erziehung möglich.

Unterricht à Hauptteil, das eigentliche Kernstück.

Zucht à Nachspiel à geht über den Unterricht hinaus à bildende Wirkung à greift in die direkte Lebensführung ein à Wissen wird mit Handeln verbunden

Der Unterricht umfasst...

Vertiefung und Besinnung

Vertiefung à Hingabe auf das, was zu lernen ist à Hinwendung auf das Neue

Besinnung à Rückwendung à das was rein kommt à Das Neue in uns aufzunehmen

Die Wechselwirkung von Vertiefung und Besinnung ist verknüpft mit den vier Stufen: Vertiefung – Klarheit und Assoziation (wir wenden uns vor allem dem aussen zu) Besinnung – System und Methode (was neu gelernt wird, wird am Vorwissen angekoppelt)

Klarheit, Assoziation, System und Methode

Klarheit à Gegenstand wird eingeführt, angenommen und vertieft à durch Erläuterung, Kernstück des erziehenden Unterrichts à Konfrontation mit dem Stoff

Assoziation à Vorstellungen sollen miteinander verbunden werden; erfolgt vor allem im freien Gespräch à Gegenkonfrontation

System à neue Erkenntnisse werden in das bestehende Wissen eingegliedert; erfolgt über einen zusammenhängenden Lehrervortrag

Methode à Bereich der Anwendung à nicht von aussen steuerbar

Wichtigste Vertreter

Tuiscon Ziller (1817-1882) à hat Kernteile stark vertreten

Wilhelm Rein (1847-1929) à hat Kritik abgewendet

Kernpunkte (3)

Neugestaltung des Unterrichts à Modernisierung des Unterrichts

Strukturierung und Planung von Erziehungsprozessen

Pädagogik und christliche Ethik

Hauptthesen (5)

1. Es gibt verschiedene Erziehungskonzepte:

Situativ à ohne theoretische Reflexion

Rousseau à Erziehung durch den Gang der Natur

Locke à Erziehung soll für Gesellschaft prägen

2. Anliegen der Pädagogik ist es, eine wissenschaftliche Begründung praktischen Handelns zu liefern.

3. Wissenschaftliche Begründung bedeutet Rückführung von Sätzen über die pädagogische Praxis auf gesicherte Prinzipien

4. Prinzipien werden durch die Philosophie festgelegt

5. Methoden werden durch die Psychologie festgelegt

5 Stufen der Erziehung

  • Vorbereitung um Schüler zum Thema zu führen
  • Anschauung, das Neue vorstellen
  • Assoziation, das Alte und das Neue verbinden
  • System, weiterführende und abstrahierende Zusammenfassung
  • Methodik, praktische Anwendung

Leistungen (4)

  • Faszination eines umfassenden Systems
  • Elemente der Assoziationspsychologie
  • Übergreifender philosophischer Gedankengut
  • Unpolitisches Verständnis von Pädagogik

Zentrale Inhalte Herbart (3)

  • Individuelle Entwicklung im Vordergrund 1 zu 1 Unterricht
  • Bezug zur Philosophie
  • Bezug zur Assoziationspsychologie

Zentrale Inhalte Herbartianismus (2)

Kulturstufen -> keine individuelle Entwicklung, sondern kulturelle Entwicklung

Ankopplung an bildungspolitische Fragen

Würdigung (13)

  • Grundlage dafür, dass Unterricht planbar ist
  • Kulturstufen führen zu einem einheitli-chen Lehrplan
  • Werte und Normen wurden vermittelt
  • Wirtschaftlich gute Umsetzbarkeit
  • Orientierung an der Kultur hat der Obrig-keit gefallen passt gut in die Zeit des Kaiserreichs
  • Bezug zur Philosophie
  • Unpolitisches Verständnis von Pädagogik
  • Faszination eines umfassenden Systems
  • Elemente der Assoziationspsychologie
  • Übergreifender philosophischer Gedan-kengang
  • Unpolitisches Verhältnis von Pädagogik
  • Systematische Theorie als Basis für die Pädagogik
  • Nachvollziehbarkeit, Steuerbar, Kontrolle

Kritik (11)

  • Veralterungsverdacht
  • Fehlende Glaubwürdigkeit
  • Alternative der Lehrerbildung
  • Zerfall des Wissenssystems
  • Fehlende Anerkennung der herbartiani-schen Terminologie
  • Zeitdruck keine Zeit mehr, Wissen alleine zu vertiefen durch 4 Stufen Modell
  • Zeitdruck Lehrer müssen auf die Minu-te genau die vier Stufen unterrichten
  • Individualität geht verloren
  • Hat Tendenz, nur noch schematisch zu sein
  • Formal, Machtstrukturen
  • Schüler steht nicht im Mittelpunkt und hat kaum Mitspracherecht

Kritiker (3)

Reformpädagogik, Sozialpädagogik, Geisteswissenschaftliche Pädagogik

Bezüge zur Sozialen Arbeit (4)

  • Grundannahme Bildsamkeit des Men-schen
  • Struktur geben
  • Wissenschaft entstehen lassen Begrif-fe, Theoriebildung
  • Speisen aus anderen Disziplinen