28.9.2017


Fichier Détails

Cartes-fiches 28
Langue Deutsch
Catégorie Alimentation
Niveau Université
Crée / Actualisé 28.09.2017 / 09.06.2022
Lien de web
https://card2brain.ch/box/20170928_malnutrition_stationaere_ernaehrungstherapie
Intégrer
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20170928_malnutrition_stationaere_ernaehrungstherapie/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Energiereserven:

EW: 25'000kcal

Fett: 150'000kcal

Glykogen: 1'000kcal

Das Problem Mangelernährung:

- Grösste Bedrohung weltweit nach WHO
- Krankheitsbezogene Mangelernährung 20% - 60% bei
hospitalisierten Patienten

- zunehmend
Während Spitalaufenthalt (Appetit fehlt, sonst gesundheitlich angeschlagen, schmeckt anders)
Mit dem Alter
 

Was bedeutet Faulecke, Perlèche?

Mangel an Eisen, Vitamin B (kann auch nur Verletzung, Entzündung sein)

Definition Mangelernährung:

- Ernährungszustand, bei welchem ein
Mangel oder ein Ungleichgewicht von
Energie, Protein oder anderen Nährstoffen
messbare Nebenwirkungen auf Gewebe und
Körperfunktionen hat und
zu einer höheren Komplikationsrate führt.

--> Definitionen nicht einheitlich
 

Definition Unterernährung:

verminderte Energie und/oder Proteinaufnahme bzw. vermehrten Verbrauch im Sinne eines Katabolismus oder einer Absorptionsstörung
sie ist charakterisiert durch Gewichtsverlust und Veränderungen der Körperzusammensetzung
häufig als Protein-Energie-Malnutrition bezeichnet
 

Definition Anorexie:

Verlust des Appetits

Definition Kachexie:

- Dieser Begriff wird häufig verwendet für die Beschreibung des
Erscheinungsbildes eines Patienten mit massivem Gewichtsverlust (engl. wasting:
Auszehrung)
z.B. bei Krebs, AIDS, chronisch obstruktiver Pneumopathie

ungewollter Gewichtsverlust von >5% des Körpergewichts innerhalb der letzten
sechs Monate,
begleitet von einem Katabolismus, der auch durch eine erhöhte Nährstoffzufuhr
kaum zu beeinflussen ist

Kachexie nicht diagnostizieren, sondern Mangelernährung
 

Tumor-Anorexie-Kachexie-Syndrom:

eine paraneoplastische Erscheinung mit Kachexie und komplexen Veränderungen des
Kohlenhydrat-, Fett-, Protein- und
Energiestoffwechsels

wenn es weit fortgeschritten ist, kann man mit ET fast nichts mehr erreichen (früh beginnen!)--> da geht es dann nur noch um Lebensqualität
 

Prävalenz Mangelernährung:

Altersabhängig, Europaweit ein Problem!

Je nachdem welche Erfassungsinstrumente wir nutzen, sieht das Ergebnis anders aus

Was ist Screening?

- Identifikation von
Mangelernährung / Unterernährung
«at risk» Patienten
- Wenige Minuten
- Arzt
Sensibilisierung für Ernährungsprobleme
- Alle Patienten bei Eintritt
 

Welche Parameter weisen auf Unterernährung hin?

  • BMI <18.5
  • in der letzten Woche nichts gegessen
  • Gewichtsverlust >10% im letzten halben Jahr
  • halbleerer Kühlschrank bei älterem Mann

Risikofaktoren für Unterernährung:

Bedeutung des Serum Albumins:
 

  • Es ist ein Enzündungsmarker
  • Kein guter Marker um eine Unterernährung zu diagnostizieren

Auswirkungen der Malnutrition:

Infektionen
Kräfteverlust
Depressive Verstimmung
Niedergeschlagenheit
Organversagen
Schliesslich Tod
 

Was ist das Refeeding-Syndrom?

Das Refeeding-Syndrom (RFS) ist ein lebensgefährlicher Zustand, der bei Wiederernährung nach einer langen Hungerperiode auftreten kann. Es ist durch eine Mineralstoffwechselstörung mit Auftreten von Ödemen und Herzinsuffizienz gekennzeichnet. Zur Verhinderung des Refeeding-Syndroms sollte die Nahrungsaufnahme nach einer Periode der Unterernährung unter ärztlicher Aufsicht langsam und schrittweise erfolgen.

Differenzierung versus Assessment:

Screening
Identifizierung Risikopatient respektive Patient mit Malnutrition
Assessment
Differenzierte Erfassung und Einschätzung des Ernährungszustandes
 

ET-Assessment:

Ausführliche Ernährungsanamnese
Antropometrische Daten (inkl. Gewichtsdynamik)
Messungen und Einschätzungen/Berechnungen
Medizinische Befunde, Labor etc.
Ernährungsbezogene physiologische Funktion/Befunde
Patienten-, psychosoziale Anamnese
Erstbeurteilung:
Ernährungsdiagnose/-befund
Zielgerichtete Ernährungsintervention
 

Mangelernährung als medizinische Diagnose:

- Prävalenz Energie-/Eiweissmangelernährung (ME):
20 – 50 % Erkennen als Diagnose
(Prävalenz Medizin 18-20%*)
- Klinische und ökonomische Auswirkungen sind unbestritten
- Systematische Erfassung als Diagnose erfolgt zu wenig
- ME ist abgebildet im DRG-System: Diagnose und Interventionen
- DRG-Relevanz konnte gezeigt werden

DRG-System: Abrechnungssystem mit der Krankenkasse
 

Indikation für Ernährungstherapie/-beratung Zufuhr kann in keinem Fall bedarfsdeckend sein, wenn:
 

  • Hauptgang in der Regel nicht gegessen wird
  • Teller ≤ 50% ausgefüllt bei ½ Port. über ≥ 3 Tage
  • ¼ Portion (davon nicht alles gegessen) über ≥ 3 Tage
     

Schritte bis zu Kodierung:

  1. Screening
  2. ET/Interventionen/Assessment/ME-Diagnose
  3. Dokumentation
  4. Kodierung

Ernährungsinterventionen:

  • Mahlzeiten, Getränke
  • Anreicherungen
  • Trinknahrung
  • Enterale Ernährung
  • Parenterale Ernährung
  • Interventionen laufen oft parallel ab

Energie- und eiweissreiche Mahlzeitengestaltung:

Braucht sehr viel Informations- und Motivatiosarbeit

Anreicherungsmassnahmen:

Anreicherung der Speisen/Nahrungsmitteln und Getränke natürlich:
Fett (z.B. hochwertiges Pflanzenöl, Butter, Rahm)
Kohlenhydratbasis (diverse Zuckerarten)
Eiweiss (z.B. Quark, Reibkäse, Ei)
Spezialprodukte:
Kohlenhydrate (z.B. Maltodextrin)
Eiweiss (diverse Eiweisspulver)
 

Reservekapazitäten Vitamine:

Basiszutaten ONS:

  • Wasser
  • Milcheiweiss, Sojaeiweiss
  • Pflanzenöle
  • Maisstärke
  • Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente
  • --> Massgeschneiderte vollbilanzierte Trinknahrung

Wirksamkeit von Trinknahrung:

Künstliche Ernährung als Chance:

  • Gewährleistung einer adäquaten Energie- und Proteinaufnahme (ergänzend/total)
  • Kurzfristig oder langfristig
  • Entlastung des Patienten „ich muss essen“
  • Druck wegnehmen (Patient ↔ Angehörige)
  • Aufklärung des Patienten durch Fachperson nötig
     

Sondenernährung dirch die PEG:

  • Für die mittel- und längerfristige Sondenernährung (ab 3 Wochen)
  • Nicht sichtbar und praktikabel
  • Pflege, Verband durch Spitex
  • Sondenverabreichung selbständig und flexibel