MM5 03482

Bildungspsychologie Ausgewählte Themenbereiche

Bildungspsychologie Ausgewählte Themenbereiche

Nadja Rühl

Nadja Rühl

Set of flashcards Details

Flashcards 206
Students 23
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 30.07.2017 / 04.02.2021
Weblink
https://card2brain.ch/cards/20170730_mm5_03482
Embed
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20170730_mm5_03482/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Kleinkindalter  

Der Einfluss der Einrichtungsqualität auf die sprachliche und sozial-emotionale Entwicklung von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund (Beckh, Mayer, Berkic & Becker-Stoll, 2014) 

Kinder in den ersten drei Lebensjahren sind ganz besonders worauf und warum angewiesen?

Kinder in den ersten drei Lebensjahren sind ganz besonders auf qualitativ hochwertige Betreuungsumgebung in und außerhalb der Familie angewiesen, da diese den Rahmen für die kindliche Entwicklung bildet 

Kleinkindalter  

Der Einfluss der Einrichtungsqualität auf die sprachliche und sozial-emotionale Entwicklung von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund (Beckh, Mayer, Berkic & Becker-Stoll, 2014) 

NICHD-Studie 

belegt den Einfluss wovon worauf?

längsschnittliche Zusammenhänge wozwischen ?

negative Effekte der Betreuung wann?

bei ausgezeichneter Qualität kann außerfamiliäre Betreuung kompensatorisch wozu wirken ?

Kinder mit Migrationshintergrund scheinen in ihrer Entwicklung mehr wovon beeinflusst ?

belegt Einfluss von Familienfaktoren und außerfamiliärer Betreuung (mit geringerer Effektstärke) auf kindliche Entwicklung

längsschnittliche Zusammenhänge  zwischen niedriger Qualität der außerfamiliären Betreuung und späterem externalisierenden Problemverhalten der Kinder

negative Effekte der Betreuung dann, wenn niedrige Qualität und lange Zeit in Kita und große Gruppen

bei ausgezeichneter Qualität kann außerfamiliäre Betreuung kompensatorisch zu familiären Defiziten wirken

Kinder mit Migrationshintergrund scheinen in ihrer Entwicklung mehr von der Qualität der Kinderbetreuung beeinflusst 

Kleinkindalter  

Der Einfluss der Einrichtungsqualität auf die sprachliche und sozial-emotionale Entwicklung von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund (Beckh, Mayer, Berkic & Becker-Stoll, 2014) 

NICHD-Studie 

Kinder mit Migrationshintergrund besuchen seltener eine Kinderkrippe 

  • vor allem wann? 2
  • Gründe der Eltern :
    • 3 Punkte hierzu

Auffassung von Politikern und Fachleuten: Kinder mit Migrationshintergrund sollten besonders von früher Krippenbetreuung profitieren in Hinblick auf 

  • 3 Punkte?

gilt vermutlich nur wobei ?

Kinder mit Migrationshintergrund besuchen seltener eine Kinderkrippe

  • vor allem dann, wenn Eltern zur ersten Zuwanderergeneration gehören und der Bildungsstand niedrig ist
  • Gründe der Eltern
    • normative Gründe: geringes Alter; Wunsch, die Kinder selbst zu erziehen
    • wahrgenommene Qualität der Betreuung: Erzieher-KindSchlüssel, Gruppengröße, Zusammenarbeit mit den Eltern
    • interkulturelle Hürden: stärkere Berücksichtigung von Sprache, Kultur und Religion

Auffassung von Politikern und Fachleuten: Kinder mit Migrationshintergrund sollten besonders von früher Krippenbetreuung profitieren in Hinblick auf

  • Erwerb der deutschen Sprache
  • späterer Schulerfolg
  • gelungene Integration bei herkunftsbedingten Benachteiligungen

gilt vermutlich nur bei sehr guter Qualität, wovon nicht auszugehen ist 

Kleinkindalter  

Der Einfluss der Einrichtungsqualität auf die sprachliche und sozial-emotionale Entwicklung von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund (Beckh, Mayer, Berkic & Becker-Stoll, 2014) 

NUBBEK-Studie: Qualität der Einrichtungen für Kinder unter 3 Jahren :

2 wichtige Ergebnisse? (weniger als wie viel sehr gut, ca. wie viel unzureichend?)

weniger als 5 % sehr gut

ca. 10 % unzureichend

Kleinkindalter  

Der Einfluss der Einrichtungsqualität auf die sprachliche und sozial-emotionale Entwicklung von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund (Beckh, Mayer, Berkic & Becker-Stoll, 2014) 

Fragestellung 

- Einfluss der außerfamiliären Betreuung von zweijährigen Kindern worauf ? 

  • Unterscheidungen 
    • 2 vs.-Punkte
  • Berücksichtigung wovon? 

- Hypothese: ?

- Einfluss der außerfamiliären Betreuung von zweijährigen Kindern auf sprachliche und sozial-emotionale Entwicklung

  • Unterscheidungen
    • Migrationshintergrund vs. kein Migrationshintergrund
    • familiäre Betreuung (0-15 Stunden Krippe) vs. außerfamiliäre Betreuung (Krippe, altersgemischte Einrichtung)
  • Berücksichtigung der pädagogischen Qualität der Einrichtung

- Hypothese: Form der Betreuung spielt geringere Rolle als Qualität der Betreuung 

Kleinkindalter  

Der Einfluss der Einrichtungsqualität auf die sprachliche und sozial-emotionale Entwicklung von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund (Beckh, Mayer, Berkic & Becker-Stoll, 2014) 

Fragestellung

Untersuchungen ? 3

alle Analysen werden für welche Variablen kontrolliert ?

Untersuchungen

  • pädagogische Qualität außerfamiliärer Betreuung
  • Frage, inwieweit diese über den Einfluss des familiären Entwicklungsumfeldes hinaus eine Auswirkung auf die kindliche Entwicklung hat
  • Frage, ob diese Effekte für Kinder mit und ohne Migrationshintergrund vergleichbar sind 

alle Analysen werden für die Variablen Alter und Geschlecht des Kindes, Bildung der Mutter, sozioökonomischer Status der Familie sowie Qualität der häuslichen Entwicklungsumwelt kontrolliert 

Kleinkindalter  

Der Einfluss der Einrichtungsqualität auf die sprachliche und sozial-emotionale Entwicklung von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund (Beckh, Mayer, Berkic & Becker-Stoll, 2014) 

Methode

Stichprobe 

Daten woraus?

Wichtige Kennzeichen der verwendeten Teilstichprobe?

Migrationshintergrund wurde wie definiert?

 

Daten aus NUBBEK = Nationale Untersuchung zur Bildung, Betreuung und Erziehung in der frühen Kindheit

verwendete Teilstichprobe

  • N = 935, 50,4 % Jungen
  • Alter = 29 ± 38 Monate, M = 32,82, SD = 2,01
  • N = 255 türkischer bzw. russischer Migrationshintergrund
  • Kinderbetreuung in Krippe oder altersgemischter Einrichtung
    • N = 395 weniger als 10 Stunden  
    • N = 534 mehr als 15 Stunde

Migrationshintergrund wurde definiert am Geburtsland der Mutter bzw. der Großeltern mütterlicherseits 

Kleinkindalter  

Der Einfluss der Einrichtungsqualität auf die sprachliche und sozial-emotionale Entwicklung von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund (Beckh, Mayer, Berkic & Becker-Stoll, 2014) 

Methode

Datenerhebungsverfahren? 4 Punkte

 

Befragung/Interview

Beobachtung

Fragebogen 

Test

Kleinkindalter  

Der Einfluss der Einrichtungsqualität auf die sprachliche und sozial-emotionale Entwicklung von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund (Beckh, Mayer, Berkic & Becker-Stoll, 2014) 

Methode

Untersuchungsvariablen und Erhebungsinstrumente ? 7

Schul- und Berufsabschlüsse der Mütter nach ISCED-Klassifikation (International Standard of Education)  

 

SES nach Bildungsabschluss Mutter, beruflicher Stellung, Nettoäquivalenzeinkommen, subjektiver Einschätzung 

 

Qualität der häuslichen Entwicklungsumwelt über HOME

 

pädagogische Qualität in den Krippengruppen revidierte Krippenskala KRIPS-R

 

rezeptiver Wortschatz in Deutsch: Anlehnung an PPVT IV = Peabody Picture Vocabulary Test  

 

sozial-emotionale Entwicklung: ITSEA = Infant Toddler Social Emotional Assessment  

 

Problemverhalten: CBCL = Child Behavior Checklist 

 

Kleinkindalter  

Der Einfluss der Einrichtungsqualität auf die sprachliche und sozial-emotionale Entwicklung von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund (Beckh, Mayer, Berkic & Becker-Stoll, 2014) 

Methode

Untersuchungsvariablen und Erhebungsinstrumente

Qualität der häuslichen Entwicklungsumwelt über HOME = Home Observation for Measurement oft he Environment Scale mit 45 dichotomen Items in sechs Subskalen 

Die 6 Subskalen?

(1) emotionale und verbale Reaktivität der Mutter

(2) Vermeidung von Einschränkung und Bestrafung

(3) Organisation der physikalischen und zeitlichen Umwelt

(4) Bereitstellung angemessener Spielmaterialien

(5) mütterliche Beteiligung am Kind

(6) Gelegenheit zu Anregung im Alltag 

Kleinkindalter  

Der Einfluss der Einrichtungsqualität auf die sprachliche und sozial-emotionale Entwicklung von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund (Beckh, Mayer, Berkic & Becker-Stoll, 2014) 

Methode

Untersuchungsvariablen und Erhebungsinstrumente

pädagogische Qualität in den Krippengruppen revidierte Krippenskala KRIPS-R mit sieben Subskalen

Die 7 Subskalen?

(1) Platz und Ausstattung

(2) Betreuung und Pflege der Kinder

(3) Zuhören und Sprechen

(4) Aktivitäten

(5) Interaktionen

(6) Strukturierung der pädagogischen Arbeit

(7) Eltern und Erzieherinnen  

Kleinkindalter  

Der Einfluss der Einrichtungsqualität auf die sprachliche und sozial-emotionale Entwicklung von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund (Beckh, Mayer, Berkic & Becker-Stoll, 2014) 

Ergebnisse

Gruppenbildung und deskriptive Statistiken 

Unterteilung in 3 Gruppen für Kinder mit mehr als 15 Stunden Betreuung: niedrige, mittlere und hohe Einrichtungsqualität

signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen in Bezug auf ? 3

Kinder mit reiner Familienbetreuung? 2 Punkte

SES : höher in welcher Gruppe im Vgl wozu?

signifikante Unterschiede in Bezug auf mit / ohne Migrationshintergrund ? 3

 

signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen in Bezug auf

  • Alter
  • mütterliche Bildung
  • SES

Kinder mit reiner Familienbetreuung

  • etwas jünger
  • mütterliches Bildungsniveau etwas niedriger

SES

  • höher in Gruppe mit hoher Einrichtungsqualität im Vergleich zur mittleren Einrichtungsqualität und zur Familienbetreuung

 

signifikante Unterschiede in Bezug auf mit / ohne Migrationshintergrund

  • Merkmale mütterlicher Bildung
  • SES
  • häusliche Entwicklungsumwelt 

Kleinkindalter  

Der Einfluss der Einrichtungsqualität auf die sprachliche und sozial-emotionale Entwicklung von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund (Beckh, Mayer, Berkic & Becker-Stoll, 2014) 

Ergebnisse

Effekte von Migrationshintergrund und Betreuungsform 

multivariate Varianzanalyse mit Faktoren  

  • Migrationshintergrund: (deutsch vs. türkisch / russisch)  
  • Betreuungsform: 4stufig : (1) reine Familienbetreuung (2) Krippenbetreuung mit niedriger Qualität  (3) Krippenbetreuung mit mittlerer Qualität  (4) Krippenbetreuung mit hoher Qualität
  • Kovariaten : Alter und Geschlecht, Bildung der Mutter,  SES, Qualität der häuslichen Entwicklungsumwelt 

=> was signifikant?

Univariat? 2 Punkte

Interaktionseffekt war für Wortschatz und sozio-emotionale Entwicklung signifikant => Effekte der Betreuungsform beschränkten sich auf Kinder mit MGH.

  • Kinder mit MGH profitieren in Bezug auf die Sprache nur wann von der Betreuung?
  • bei mittlerer und niedriger Qualität Deutsch kaum besser als bei ?
  • sozial-emotionale Entwicklung: sehr hohe Qualität mit höchsten Werten, aber kaum besser als bei?
  • sozial-emotionale Entwicklung wobei  mit den niedrigsten Werten ?

sowohl Haupteffekte als auch Interaktionseffekt signifikant  

univariat  

  • Haupteffekt MGH für alle drei Entwicklungsmaße signifikant niedriger
  • Haupteffekt Betreuungsform für Wortschatz und sozio-emotionale Entwicklung signifikante Unterschiede 

Interaktionseffekt war für Wortschatz und sozio-emotionale Entwicklung signifikant => Effekte der Betreuungsform beschränkten sich auf Kinder mit MGH

  • Kinder mit MGH profitieren in Bezug auf die Sprache nur dann von der Betreuung, wenn die Qualität der Betreuung sehr hoch ist
  • bei mittlerer und niedriger Qualität Deutsch kaum besser als bei Familienbetreuung
  • sozial-emotionale Entwicklung: sehr hohe Qualität mit höchsten Werten, aber kaum besser als bei Familienbetreuung
  • sozial-emotionale Entwicklung bei niedriger und mittlerer Qualität der Betreuung mit den niedrigsten Werten 

Kleinkindalter  

Der Einfluss der Einrichtungsqualität auf die sprachliche und sozial-emotionale Entwicklung von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund (Beckh, Mayer, Berkic & Becker-Stoll, 2014) 

Diskussion

Effekte der Betreuungsform und der Qualität für wen stärker ausgeprägt ?

im Hinblick auf Leistungen in Deutsch spielen für Kinder ohne MGH welche Faktoren eine größere Rolle, was hat keinen signifikanten Effekt ?

  • bei Kindern mit MGH nur wann positiver Effekt?
  • große Rolle spielt was?

ähnlich bei sozial-emotionaler Entwicklung 

  • keine Unterschiede in Bezug auf MGH wofür ?
  • besonders niedrige Werte für welche Kinder ?

Effekte der Betreuungsform und der Qualität für Kinder mit MGH stärker ausgeprägt

im Hinblick auf Leistungen in Deutsch spielen für Kinder ohne MGH familiäre Faktoren eine größere Rolle, Besuch einer Kindertagesstätte hat keinen signifikanten Effekt

  • bei Kindern mit MGH nur positiver Effekt, wenn Qualität der Einrichtung sehr hoch ist
  • große Rolle spielen pädagogische Fähigkeiten der Erzieherinnen

ähnlich bei sozial-emotionaler Entwicklung

  • keine Unterschiede in Bezug auf MGH für ausschließlich in der Familie betreute Kinder
  • besonders niedrige Werte für Kinder mit MGH bei niedriger und mittlerer Qualität der Betreuung 

Kleinkindalter  

Der Einfluss der Einrichtungsqualität auf die sprachliche und sozial-emotionale Entwicklung von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund (Beckh, Mayer, Berkic & Becker-Stoll, 2014) 

Diskussion

Keine Effekte wofür?

  • ist stark was?
  • Was hier nicht geeignet, um Effekte der Einrichtungsqualität aufzuzeigen ?

Kinder mit MGH profitieren nur wann von frühem Besuch einer Kita?

  • wobei sind diese Effekte nicht signifikant ?
  • aber: ? => was wird hier nicht widergespiegelt? 

keine Effekte für Problemverhalten

  • ist stark kontextabhängig
  • Einschätzung der Mütter hier nicht geeignet, um Effekte der Einrichtungsqualität aufzuzeigen 

Kinder mit MGH profitieren nur dann von frühem Besuch einer Kita, wenn diese eine sehr gute Qualität hat

  • ohne MGH sind diese Effekte nicht signifikant
  • aber: Krippenskala liefert nur sehr breites Maß => spezifische Erfahrungen des einzelnen Kindes werden hier nicht widergespiegelt 

Kleinkindalter  

Der Einfluss der Einrichtungsqualität auf die sprachliche und sozial-emotionale Entwicklung von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund (Beckh, Mayer, Berkic & Becker-Stoll, 2014) 

Diskussion

Einschränkungen? 4 bzw. 5 (erster 1 UP)

reine Querschnittsstudie

  • Effekte der Einrichtungsqualität könnten sich erst im Laufe der Zeit manifestieren

Begrenzungen der Stichprobe in den extremen Qualitätsbereichen

vergleichsweise wenige Kinder mit MGH

hohes Bildungsniveau der Mütter in dieser Stichprobe (mit und ohne MGH) 

Kleinkindalter  

Der Einfluss der Einrichtungsqualität auf die sprachliche und sozial-emotionale Entwicklung von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund (Beckh, Mayer, Berkic & Becker-Stoll, 2014) 

Diskussion: Schlussfolgerungen für die Praxis 

Maßnahmen zur Verbesserung der Betreuungsqualität für Kinder mit Migrationshintergrund  ? 3 + dritter 7 UP

interkulturelle Kompetenz der Erzieherinnen

gezielte qualitative Förderung der Einrichtungen in Problemgebieten (für Kinder mit MGH und Kinder aus problembelasteten Familien)

flächendeckende Verbesserungen

  • Bewusstsein für Betreuungsqualität schaffen
  • herausragende Bedeutung einer verlässlichen, feinfühligen und konstanten Erzieherin-Kind-Beziehung
  • Interaktionsklima
    • das den emotionalen Bedürfnissen jedes Kindes gerecht wird
    • das Kindern Raum für selbstbestimmtes Erkunden und Lernen lässt
  • Schwerpunktsetzung in Aus- und Weiterbildung vor allem in Bezug auf die Erzieherin-Kind-Beziehung
  • flächendeckendes Qualitätsmonitoring notwendig 

Vorschulbereich  

Gezielte Zusatzförderung im Modellprojekt "Schulreifes Kind" (Hasselhorn et al., 2012)

Vielzahl von Einflussfaktoren auf Seiten der Schule, des Kindes, der Familie und der Gesellschaft, die sich worauf auswirken?

was ist entscheidend für Einschulungsentscheidung ?

Modellprojekt "schulreifes Kind" in BaWü seit 2006 

  • Welche Kinder sollen frühzeitig erkannt und wodurch worauf vorbereitet werden ?

Vielzahl von Einflussfaktoren auf Seiten der Schule, des Kindes, der Familie und der Gesellschaft, die sich auf Schulfähigkeit auswirken  

individuelle Eingangsvoraussetzungen sind entscheidend für Einschulungsentscheidung  

Modellprojekt "schulreifes Kind" in BaWü seit 2006 

  • Kinder mit Entwicklungsverzögerungen bzw. -risiken sollen frühzeitig erkannt und durch eine zusätzliche gezielte Förderung möglichst gut auf die Schule vorbereitet werden   

Vorschulbereich  

Gezielte Zusatzförderung im Modellprojekt "Schulreifes Kind" (Hasselhorn et al., 2012)

Ziele und Umsetzung des Projektes  

Ziel: ?

neues Konzept für die Gestaltung des Übergangs vom Kindergarten zur Grundschule mit welchen drei zentralen Elementen? 

Ziel: Schulfähigkeit / Schulbereitschaft bei möglichst allen Kindern bis zum Erreichen der gesetzlichen Schulpflicht herzustellen

neues Konzept für die Gestaltung des Übergangs vom Kindergarten zur Grundschule mit drei zentralen Elementen

(1) Vorverlegen der Einschulungsuntersuchung auf vorletztes Kindergartenjahr, um Kinder mit Entwicklungsverzögerungen, sonstigen Beeinträchtigungen und besonderem Unterstützungsbedarf frühzeitig zu erkennen

(2) "runder Tisch " für jedes erkannte Kind am Ende des vorletzten Kindergartenjahres (pädagogische Fachkräfte von Kindergarten und Schule, Eltern, ggf. Frühförderstellen, psychologische Beratungsstellen und weitere Institutionen), um unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Einschulungsuntersuchung Förderbedarf zu sondieren und über Maßnahmen zu entscheiden

(3) Angebot der kompensatorischen Zusatzförderungen in Kindertagesstätte oder Schule durch besonders dafür fortgebildete Fachkräfte 

Vorschulbereich  

Gezielte Zusatzförderung im Modellprojekt "Schulreifes Kind" (Hasselhorn et al., 2012)

Fragestellungen

Verbesserung wovon für wen? 

  • was notwendig ?
  • längsschnittlich gemessen vor allem ?
    • Vorläuferfertigkeiten für den Erwerb wovon? 
    • welche Basiskompetenzen ?

Fragen ? 3 

 

Verbesserung der Schulbereitschaft für Kinder mit Entwicklungsauffälligkeiten

  • kognitive und sozial-emotionale Kompetenzen notwendig
  • längsschnittlich gemessen vor allem kognitive Kompetenzen
    • Vorläuferfertigkeiten für den Erwerb der Schriftsprache
    • mathematische Basiskompetenzen  

Fragen

(1) Verbessern sich schulrelevante Fertigkeiten bis zum Ende der Kindergartenzeit durch die Zusatzförderung?

(2) Führt die Teilnahme an den kompensatorischen Zusatzförderangeboten des Projektes zu einer höheren Einschulungswahrscheinlichkeit?

(3) Zeigen die Fördermaßnahmen im Rahmen des Projektes auch Wirkung auf den Erwerb schulischer Fertigkeiten? 

Vorschulbereich  

Gezielte Zusatzförderung im Modellprojekt "Schulreifes Kind" (Hasselhorn et al., 2012)

Methode

Versuchsplan? 2

Stichprobe? 6 bzw. 8

 

Versuchsplan:

Längsschnitt mit 5 MZP von 1 ½ Jahren vor der Schule bis Ende Klasse 1 aller halben Jahre

geplant sind Folgeuntersuchungen bis zum Ende der Grundschulzeit

 

Stichprobe:

N = 745, 46 % Mädchen, 54 % Jungen

Teilnahme an der Förderung: 26 %, N = 195

vollständige Datensätze von N = 625

Alter beim 1. MZP: M = 4;9

Angaben zur Einschulung bei N = 785 Kindern

  • nicht eingeschult: N = 81, 10,3 %  
  • Zahl ist repräsentativ für BaWü

Angaben zur Leistungsentwicklung in der Schule von N = 489 Kindern 

Vorschulbereich  

Gezielte Zusatzförderung im Modellprojekt "Schulreifes Kind" (Hasselhorn et al., 2012)

Methode

Operationalisierungen 

Überprüfung der Wirksamkeit der Fördermaßnahmen (Kindergarten):

Messung an den ersten 3 MZP? 

Messung an den ersten drei MZP

  • allgemeine sprachliche Fertigkeiten
  • spezifische Vorläuferfertigkeiten für den Schriftsprachenerwerb
  • frühe mathematische Kompetenzen

Vorschulbereich  

Gezielte Zusatzförderung im Modellprojekt "Schulreifes Kind" (Hasselhorn et al., 2012)

Methode

Operationalisierungen 

Überprüfung der Wirksamkeit der Fördermaßnahmen (Kindergarten):

sprachliche Fertigkeiten ? 2

erste 35 Items des Aktiven Wortschatztests AWSR-R für 3- bis 5jährige Kinder => Benennung von Bildkärtchen

Untertest "Nachsprechen von Sätzen" (NS) aus dem Heidelberger Auditiven Screening in der Einschulungsdiagnostik HASE 

Vorschulbereich  

Gezielte Zusatzförderung im Modellprojekt "Schulreifes Kind" (Hasselhorn et al., 2012)

Methode

Operationalisierungen 

Überprüfung der Wirksamkeit der Fördermaßnahmen (Kindergarten):

Vorläuferfertigkeiten Schriftsprache?

 Aufgabe zum freien Reimen => zwei Reime finden zu fünf vorgegebenen Wörtern 

Vorschulbereich  

Gezielte Zusatzförderung im Modellprojekt "Schulreifes Kind" (Hasselhorn et al., 2012)

Methode

Operationalisierungen 

Überprüfung der Wirksamkeit der Fördermaßnahmen (Kindergarten):

basale mathematische Fähigkeiten: Welche sechs Untertests ? 

Zählfertigkeiten

basale Rechenfertigkeiten

Ziffernkenntnis

Anzahlkonzept

Anzahlseriation

Mengen schätzen und vergleichen 

Vorschulbereich  

Gezielte Zusatzförderung im Modellprojekt "Schulreifes Kind" (Hasselhorn et al., 2012)

Methode

Operationalisierungen 

Lernausgangslage und Lernzuwachs :

FIBS = ?

  • Verfahren umfasst 14 Aufgaben wozu?
  • Aufgaben sind wonach geordnet, um was zu ermöglichen?

 

FIPS Fähigkeitsindikatoren Primärschule zur Erfassung des Lernzuwachses im Verlauf der 1. Klasse

  • Verfahren umfasst 14 Aufgaben zur Erfassung des Lernstandes im Lesen und in Mathematik zu Beginn und am Ende der ersten Klassenstufe
  • Aufgaben sind nach Schwierigkeit geordnet, um adaptives Testen zu ermöglichen 

Vorschulbereich  

Gezielte Zusatzförderung im Modellprojekt "Schulreifes Kind" (Hasselhorn et al., 2012)

Methode

Operationalisierungen 

Schulleistungen: erreichter Leistungsstand am Ende der 1. Klasse 

  • Lesen: womit?
  • Mathematik: womit?

erreichter Leistungsstand am Ende der 1. Klasse

  • Lesen: WLLP-R Würzburger Leise Leseprobe
  • Mathematik: DEMAT 1+ Deutscher Mathematiktest für erste Klassen

Vorschulbereich  

Gezielte Zusatzförderung im Modellprojekt "Schulreifes Kind" (Hasselhorn et al., 2012)

Methode

Durchführung :

MZP 1-3?

MZP 4-5?

MZP 5?

MZP 1-3: Einzelsitzungen 30 Minuten

MZP 4-5: FIPS: Einzelsitzungen 20 Minuten

MZP 5: WLLP, DEMAT 1+ im Klassenverband

 

Vorschulbereich  

Gezielte Zusatzförderung im Modellprojekt "Schulreifes Kind" (Hasselhorn et al., 2012)

Ergebnisse

sprachliche Fertigkeiten : Wortschatz ? 3

signifikante Haupteffekte für Zusatzförderung und MZP

bedeutsame Interaktion zwischen Zusatzförderung und MZP

Leistungsunterschied wurde über die Zeit geringer => spricht für Wirksamkeit der Zusatzförderung, auch wenn Deckeneffekt zum 3. MZP nicht auszuschließen ist 

Vorschulbereich  

Gezielte Zusatzförderung im Modellprojekt "Schulreifes Kind" (Hasselhorn et al., 2012)

Ergebnisse

sprachliche Fertigkeiten : Nachsprechen von Sätzen?

 nur Haupteffekte signifikant, nicht Interaktion 

Vorschulbereich  

Gezielte Zusatzförderung im Modellprojekt "Schulreifes Kind" (Hasselhorn et al., 2012)

Ergebnisse

Vorläuferfertigkeiten Schriftsprache / basale mathematische Kompetenzen ? 3

signifikante Haupteffekte

signifikante Interaktion  

bei basalen mathematischen Kenntnissen Aufhebung der Leistungsunterschiede zum 3. MZP 

Vorschulbereich  

Gezielte Zusatzförderung im Modellprojekt "Schulreifes Kind" (Hasselhorn et al., 2012)

Ergebnisse

Besonders wichtig ist welcher Befund? => kein was?

 besonders wichtig ist der Befund, dass sich bei Kindern mit Zusatzförderung die Entwicklung der schulrelevanten Fertigkeiten im Vergleich zu den nicht zusätzlich geförderten Kindern beschleunigt => kein Schereneffekt 

Vorschulbereich  

Gezielte Zusatzförderung im Modellprojekt "Schulreifes Kind" (Hasselhorn et al., 2012)

Ergebnisse

Kommt es zu einer Erhöhung der Einschulungswahrscheinlichkeit? 2

für Kinder mit Zusatzförderung und Kinder ohne Zusatzförderung ähnliche Rückstellungsquote (9,9 % : 10,5 %)

berechnet auf die 15 % Leistungsschwächsten

  • mit vs. ohne Zusatzförderung: 13,5 % : 23,9 % => Unterschied ist statistisch bedeutsam 

Vorschulbereich  

Gezielte Zusatzförderung im Modellprojekt "Schulreifes Kind" (Hasselhorn et al., 2012)

Ergebnisse

Zeigen sich Wirkungen auf den Erwerb schulischer Fertigkeiten? => die geförderten Kinder hatten durchschnittliche schwächere Schuleingangsvoraussetzungen; bei zusätzlich geförderten Kindern sollten erwartbare Nachteile beim Erwerb des Lesens und der Mathematik möglichst gering ausfallen 
=> ERGEBNISSE? (für Lesen 3 ; für Mathematik 2)

Lesen

  • zwei Haupteffekte
  • Interaktionseffekt
  • trotz immenser Leistungszunahmen vergrößerte sich der Abstand bis zum Ende der 1. Klasse

 

Mathematik

  • zwei Haupteffekte
  • kein Interaktionseffekt => kein Unterschied im Leistungszuwachs   

Vorschulbereich  

Gezielte Zusatzförderung im Modellprojekt "Schulreifes Kind" (Hasselhorn et al., 2012)

Ergebnisse

Lese- und Mathematikleistungen (WLLP, DEMAT 1+) => Überprüfung, wie viele Kinder am Ende der 1. Klasse die Normleistung nicht erbracht haben
=> ERGEBNIS?

Anteil bei den Förderkindern zwar größer, aber mehr als die Hälfte schafft Normleistungen

Vorschulbereich  

Gezielte Zusatzförderung im Modellprojekt "Schulreifes Kind" (Hasselhorn et al., 2012)

Diskussion und Ausblick ? 4 Punkte

- positives Gesamtmuster

- Lernzuwachs beim Lesen in der Schule nicht so gut => es ist aber nicht klar, wie der Lernunterschied gewesen wäre, wenn diese Kinder nicht gefördert worden wären

- in Mathematik gleicher Lernzuwachs von geförderten und nicht geförderten Kindern => längerfristige Zielsetzung des Projektes wurde erreicht

- auch Befund, dass mehr als die Hälfte der Kinder am Ende der 1. Klasse die Normwerte erreicht, spricht dafür, dass das Projekt zur Reduktion der Wahrscheinlichkeit von schulischen Misserfolgskarrieren beiträg

Primarbereich  

Wo lernen Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf besser? Ein Vergleich schulischer Kompetenzen zwischen Regel- und Förderschulen in der Primarstufe (Kocaj, Kuhl, Kroth, Pant & Stanat, 2014)  

Theoretische Annahmen zur Auswirkung der Art der Beschulung auf die schulischen Kompetenzen von Kindern mit SPF:
Argumente / Erkenntnisse, die für Regelschulen sprechen ? 6 + letzter 3 UP

anregendere Lernumgebung, die schulische Kompetenzentwicklung begünstigt

Lehrpläne und Unterrichtsgestaltung sind stärker auf akademischen Fortschritt der Klasse ausgerichtet

Einsatz herausfordernder Aufgaben im Unterricht fördert schulische Leistungen, während repetitive Unterrichtsführung und Reduzierung des Unterrichtstempos mit weniger günstigen Kompetenzentwicklung einhergeht

vor allem leistungsschwächere Schüler profitieren vom Unterricht in leistungsheterogenen Klassen

potenziell höhere Leistungserwartungen der Lehrkräfte an Regelschulen können die Kompetenzentwicklung von Kindern mit SPF fördern

Überweisung auf Förderschulen verstärkt soziale Ungleichheiten im Bildungssystem

  • Überrepräsentation von Kindern aus sozial schwachen Familien in der Förderschule
  • basiert sowohl auf primären als auch auf sekundären Herkunftseffekten (bei Diagnostik und Schulentscheidung)  
  • dadurch können differenzielle Lern- und Entwicklungsniveaus entstehen, die eine Akkumulation von Bildungsnachteilen für Kinder aus sozial schwachen Familien nach sich ziehen

Primarbereich  

Wo lernen Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf besser? Ein Vergleich schulischer Kompetenzen zwischen Regel- und Förderschulen in der Primarstufe (Kocaj, Kuhl, Kroth, Pant & Stanat, 2014)  

Theoretische Annahmen zur Auswirkung der Art der Beschulung auf die schulischen Kompetenzen von Kindern mit SPF:
Argumente / Erkenntnisse, die für Förderschulen sprechen ? 6

geschützte Lernumgebung

können den besonderen Bedürfnissen der Schüler mit SPF besser gerecht werden

Lehrpläne und Unterrichtsmaterialien können so angepasst werden, dass sie den Lernvoraussetzungen von Kindern mit SPF entsprechen

durch geringerem Umfang der Lehrinhalte bleibt mehr Zeit zum Erklären

durch kleinere Lerngruppen bessere Voraussetzungen für individualisierte Förderung

Schonraum, der vor Leistungsdruck, schulischem Versagen und sozialer Ausgrenzung schützt 

Primarbereich  

Wo lernen Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf besser? Ein Vergleich schulischer Kompetenzen zwischen Regel- und Förderschulen in der Primarstufe (Kocaj, Kuhl, Kroth, Pant & Stanat, 2014)  

Empirische Befunde zum Einfluss der Art der Beschulung auf die Schulleistung von Kindern mit SPF ? 5

Deutsche Studien? 2

bei Mehrzahl der internationalen Untersuchungen wurden Vorteile für Regelschulen festgestellt

  • neutrale oder positive Effekte auf schulische Leistungen
  • in Längsschnittstudie nach 4 Jahren höhere Leistungen in Mathematik und Unterrichtssprache
  • geringe bis mittelstarke Leistungsvorsprünge in Mathematik und Sprache

einzelne Studien auch neutrale bis negative Effekte 

 

Deutsche Studien:

  • es gibt Befunde für Regelschulen, aber auch für Förderschulen
  • Forschungsstand bislang nur wenig belastbar

Primarbereich  

Wo lernen Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf besser? Ein Vergleich schulischer Kompetenzen zwischen Regel- und Förderschulen in der Primarstufe (Kocaj, Kuhl, Kroth, Pant & Stanat, 2014)  

Fragestellungen und Hypothesen  

Welche Untersuchung?

  • Betrachtung welcher Kompetenzen ?

Hypothese: ? 

  • bei Konstanthalten wovon?
  • Untersuchung der Effekte wofür?

Untersuchung, ob sich das erreichte Niveau schulischer Leistungen von Kindern mit SPF in Abhängigkeit von der Art der Beschulung unterscheidet

  • Betrachtung von Kompetenzen in Sprache und Mathematik

Hypothese: bessere Kompetenzen in Regelschule  

  • bei Konstanthalten relevanter Hintergrundmerkmale
  • Untersuchung der Effekte für verschiedene Förderschwerpunkte