Project Management Basics
Lernkartei für das Modul Project Management Basics (PMB) der Hochschule Luzern ‒ Informatik.
Lernkartei für das Modul Project Management Basics (PMB) der Hochschule Luzern ‒ Informatik.
Fichier Détails
Cartes-fiches | 89 |
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Utilisateurs | 58 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Gestion d'entreprise |
Niveau | Autres |
Crée / Actualisé | 26.06.2017 / 16.06.2025 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/20170626_project_management_basics
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Intégrer |
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Definition "Projekt"
- in sich abgegrenzte
- komplexe und/oder komplizierte Aufträge
- deren Erfüllung eine Organisation bedingt
- die für die Umsetzung der Tätigkeiten eine Projektmethode anwendet
- mit der anfallende Arbeiten geplant, gesteuert, durchgeführt und kontrolliert werden können
Definition "Komplexität"
- Situation durch viele Variablen beschrieben
- stark vernetzte, gegenseitig abhängige Variablen
- Polytelie: gegenseitig beeinflussende oder gar widersprüchliche Ziele
- Intransparenz bei Variablen, Abhängigkeiten, Zielstellung
- hohe Dynamik der Problemsituation: unvorhersehbare Änderungen
Definition "Projektmanagement"
- Englisch
- application of knowledge, skills, tools and techniques
- to project activities
- to meet project requirements
- Deutsch
- Anwendung von Wissen, Fähigkeiten, Werkzeugen und Techniken
- um Aktivitäten zu planen
- um Projekt-Anforderungen zu erfüllen
Projekterfolg/Projektmisserfolg
- Projekterfolg
- Erreichen des vorgegebenen Ziels/Produktes
- ohne den Zeitrahmen oder den Kostenrahmen zu überschreiten
- Projektmisserfolg
- Ziel/Produkt nicht erreicht oder
- Zeitrahmen oder Kostenrahmen überschritten
Teufelsquadrat
Quadrat mit vier Ecken und konstanter Fläche:
- Zeit
- Kosten
- Leistung
- Qualität
Ändert sich ein Parameter (eine Ecke), müssen sich auch andere Ecken ändern, sodass die Fläche konstant bleibt.
Beispiel: Mehr Leistung in gleicher Zeit bei gleichen Kosten? Reduktion der Qualität!
Definition "Vorgehensmodell"
- projektübergreifende Vorgehensmethode oder Regelung
- zur Bearbeitung/Umsetzung von Aktivitäten/Ergebnissen eines Vorhabens
- aus Sicht des gesamten Projektzyklus/Produktlebenszyklus
Wasserfallmodell
- [Phase: Ergebnis]
- Initialisierung: Lastenheft
- Analyse: Pflichtenheft
- Entwurf: Softwarearchitektur
- Realisierung: Softwarekomponenten
- Einführung: Handbücher
- Nutzung
V-Modell
Zu jeder Analyse- und Konzeptionsphase gibt es eine Testphase:
- customer requirements (verified by) acceptance tests
- detailed requirements (verified by) system tests
- system design (verified by) integration tests
- implementation/refactoring
iterativ/inkrementell
- iterativ
- Aktivitäten des Entwicklungszyklus werden mehrmals durchlaufen
- bereits aus frühen Iterationen resultieren lauffähige Prototypen
- inkrementell
- jeder Release hat einen grösseren Funktionsumfang als dessen Vorgänger
Scrum
- agil, iterativ und inkrementell
- 3 Säulen:
- Transparenz
- Überprüfung
- Anpassung
- unterstützt Entwicklung komplexer Produkte
- besteht aus:
- Scrum-Teams
- Rollen
- Ereignissen
- Artefakten
- Regeln
- Feedback maximieren durch iterative und inkrementelle Produktlieferung
- dadurch steht immer eine potenziell gebrauchsfertige und nutzbare Version des Produktes zur Verfügung
Scrum-Sprint
- das "Herz" von Scrum
- gleichmässige und feste Dauer ("timeboxing")
- liefert fertiges, getestetes, potenziell auslieferbares Produktinkrement
- Bestandteile:
- Sprint Planning
- Daily Meeting
- Entwicklungsarbeit
- Sprint Review (Abnahme)
- Sprint-Retrospektive
- ermöglichen Vorhersehbarkeit und Anpassung an Planung/Zielsetzung durch regelmässige Überprüfung des Arbeitsfortschritts
Aufgaben des ProductOwners
- ProductBacklog verwalten (laufend):
- Einträge erfassen und ausformulieren
- Einträge nach Fertigstellungsreihenfolge ordnen (priorisieren)
- Pflege ("Grooming")
- Sprintplanung (zu Beginn jedes Sprints):
- Inhalt von Sprint-Backlog mit Entwicklungsteam verhandeln
- Sprintabschluss (bei Sprintende):
- Inkrement gemäss Testplan ("accepted"-Kriterien) freigeben
- Restarbeit ermitteln und hochrechnen
- keine übergeordnete Projektplanung
Aufgaben der Projektinstitution
- Auswahl der Organisationsform
- Erstellen der Projektorganisation
- Zuordnung von Aufgaben, Kompetenzen, Verantwortung (AKV)
- Festlegen der Form der Informationsvermittlung und Projektdokumentation
- Bestimmung und Zuordnung von Sachmitteln
Projektorganisation
- Aufbau- und Ablauforganisation zur Abwicklung eines Projekts (temporäre Projektorganisation)
- Grundformen:
- reine Projektorganisation (Linien-Projektorganisation)
- Projektkoordination (Stab-Linien-Projektorganisation)
- Matrix-Projektorganisation
- Mischformen
Linien-Projektorganisation
- Die Projektmitarbeiter werden für die Dauer des Projektes aus ihrer Linie herausgelöst
- Kompetenzen des Projektleiters:
- finanziell
- fachlich
- disziplinarisch
- administrativ
- die volle Projektverantwortung liegt beim Projektleiter
Stab-Linien-Projektorganisation
- Die Projektmitarbeiter verbleiben in ihrer Linie
- Kompetenzen des Projektleiters:
- Koordination
- keine Weisungsbefugnis
- der Projektleiter hat nur eine beschränkte Projektverantwortung
Matrix-Projektorganisation
- Die Projektmitarbeiter haben während der Dauer des Projekts zwei Vorgesetzte (Projektleiter/Abteilungsleiter)
- Kompetenzen Projektleiter:
- Was
- Wann
- Kompetenzen Linienleiter
- Wer
- Wie
- Wo
- Womit
- der Projektleiter hat nur eine beschränkte Projektverantwortung
SoDa-Projektvorgehensmodell
- Software Development agile
- auf Scrum gestützt: iterativ-inkrementelles Vorgehen
- auf eine künstliche Trennung von Konzeption und Realisierung wird verzichtet
SoDa: Rollen
- Projektleiter
- ProductOwner
- Scrum Master (optional)
- Scrum Team
In einem Schulprojekt könnten mehrere Rolle von einem Studierenden eingenommen werden.
Projektziele
- Ziel: Was soll mit einem Projekt erreicht werden?
- Was soll nach dem Projekt besser sein als vorher?
- Das Ziel beschreibt einen Zustand/eine Situation.
Ziel/Anforderung
- Ziel:
- Aussage über einen angestrebten künftigen Zustand
- nach Inhalt, Zeit und Ausmass bestimmt
- Anforderung:
- Aussage über eine Eigenschaft/Leistung
- eines Produktes, Prozesses oder einer am Projekt beteiligten Person
Wie sollten Ziele formuliert werden?
"S.M.A.R.T"
- specific/spezifisch: klare Rahmenbedingungen
- measurable/messbar: in Qualität und Quantität
- appropriate/angemessen: "richtiges" Ziel gesetzt?
- realistic/realistisch: den Rahmenbedingungen entsprechend erreichbar
- terminated/terminiert: zeitlicher Rahmen vorgegeben
Projektresultate
- Arbeitsergebnisse, die ein Projekt abliefern muss
- präzise und vollständig definiert und beschrieben
Zweck der Resultatformulierung
- für Meilensteinplan
- für Arbeitspakete und Aufwandsschätzung
- für Projektcontrolling
- Aufwandskontrolle
- Kontrolle Resultaterreichung
- für Projektreporting
Ziel, Resultat, Arbeitspaket
- klassisch:
- Ziel
- Hauptresultat
- Teilresultate
- Arbeitspakete
- Teilresultate
- hyprid:
- Ziel
- Hauptresultat
- Sprintziel
- SprintBacklog-Items
Resultate eines IT-Projekts
- Software
- Dokumentation
- Prozesse/Betriebsorganisation
- Migration (optional)
- Rollout
- Projektmanagement-Ergebnisse
Definition "Meilenstein"
- geplanter Punkt im Projektablauf
- an dem vorher festgelegte und messbare Zwischenergebnisse vorliegen
- ist erreicht, wenn Artefakte (Prototyp, Release, Testprotokoll etc.) vorliegen
- und ihre Überprüfung (Review/Test) erfolgreich ist
Vorgehen Meilensteinplanung
- Endtermin (von aussen vorgegeben)
- Starttermin (meist später als erhofft)
- Meilensteine gemäss Phasenmodell festlegen
- Lieferobjekte identifizieren
- in Meilensteine umformulieren
- Termine/Deliverables (Artefakte) festlegen
Definition "Scope"
- Gültigkeitsbereich, Handlungsspielraum, Rahmen
- beschreibt
- was zum Projekt gehört (in scope)
- und was nicht zum Projekt gehört (out of scope)
- Einschränkungen (constraints)
- schafft gemeinsames Verständnis
- vermeidet Interpretationsspielraum
Definition "Anforderung"
- beschreibt:
- Soll-Aussage über ein System/einen Prozess
- etwas für einen Beobachter/ein Umsystem Wahrnehmbares
- Eigenschaft, Leistung (erwünschtes Verhalten)
- je einfacher die Erfüllung geprüft werden kann, desto besser ist eine Anforderung formuliert
Erfassung und Verwaltung von Anforderungen (klassisch/hybrid)
- in genügender Tiefe beschreiben, sodass sie nach 3 Monaten noch immer verständlich sind
- klassisch:
- Anforderungskatalog
- möglichst vollständig
- fixe Priorisierung
- Änderungen nur per Change Management
- werden zu Arbeitspaketen
- hybrid:
- Produktbacklog
- zu ca. 80% grob erfasst
- flexible Priorisierung
- Änderungen jederzeit möglich
- werden zu UserStories
Informationen Anforderungskatalog/ProductBacklog
- Titel/Name (möglichst aussagekräftig)
- Beschreibung (so viel wie nötig, so wenig wie möglich)
- Priorität (1: hoch, 2: mittel, 3: tief)
- Status (proposed, accepted, postponed) [nur im klassischen Vorgehensmodell!]
- Quelle
- Komplexität (durch Projektleiter oder per "Planning Poker")
- Nutzen
Projektplanung klassisch/hybrid
- klassisch:
- Anforderungen fest
- Zeitraum geplant
- Aufwand muss evtl. angepasst werden
- hybrid:
- Anforderungen flexibel
- "noch ein Sprint?"
- Aufwand festgelegt und gesteuert
Projektplanung klassisch
- Projekt-Strukturplanung (Arbeitspakete)
- Ablaufplan (Abhängigkeiten zwischen den Arbeitspaketen)
- Aufwandsplanung (Aufwände abschätzen)
- Ressourcenplanung (Verteilung der Arbeitspakete)
- Kostenplanung
Erstellung von Arbeitspaketen
Mit einem Arbeitspaket gelangt man von einer Anforderung zu einem Resultat.
- Titel und Beschreibung
- ca. 2-20 Arbeitstage Aufwand
- Ein Arbeitspaket wird einem (höchstens zwei oder drei) Mitarbeitern zugewiesen
- Ein Mitarbeiter arbeitet gleichzeitig nur an ein bis zwei Arbeitspaketen
- kleine Arbeitspakete (< 2 Tage) sollten zusammengefasst werden
Ablaufplan
- Arbeitspakete zu Phasen gruppieren
- In Phase n müssen die Arbeitspakete der Phase n-1 abgearbeitet sein
- Abhängigkeiten innerhalb der Phasen setzen wo nötig
- ansonsten sind die Arbeitspakete parallel bearbeitbar
Epic
- Beschreibung einer Anforderung an eine Software auf hoher Abstraktionsstufe in Alltagssprache.
- Story Decomposition: aus einem Epic werden mehrere User Stories
Wie ist ein guter ProductBacklog?
"D.E.E.P"
- detailed appropriately (sodass umsetzbar)
- estimated (durch das Team)
- emergent (entwickelt sich: "grooming")
- prioritized (Zuordnung zu einem Sprint)
User Story
- Formulierung aus Benutzersicht: "Als [Rolle] möchte ich [Ziel/Wunsch], um [Nutzen]."
- Akzeptanzkriterien: "Angenommen [Vorbedingung], wenn [Aktion], dann [Ergebnis]."
- dadurch soll der Aufwand schätzbar werden