Preispolitik
Preispolitik im Marketing
Preispolitik im Marketing
Kartei Details
Karten | 57 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Marketing |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 25.06.2017 / 04.12.2024 |
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Was versteht man unter Preispolitik?
Unter Preispoltik versteht man alle marktbezogenen Maßnahmen und Entscheidungen, die durch Preisfestsetzung das Erreichen bestimmter Ziele fördern sollen.
Was versteht man unter Kontrahierungspolitik?
Unter Kontrahierungspolitik versteht man alle marketingpolitischen Instrumente, die
- der Preispolitik
- der Rabattpolitik
- den Liefer- und Zahlungsbedingungen
- der Absatzfinanzierungspolitik
zuzurechnen sind.
Mit welchem Marketinginstrument kann man am schnellsten und unmittelbarsten die Nachfrage beeinflussen?
Mit der Preispolitik. Sie hat das größte Wirkungsausmaß und die schnellste Wirkungsgeschwindigkeit.
Wodurch kann man den Gewinn am schnellsten beeinflussen?
Durch den Preis.
Welche vier Hebel gibt es zur Gewinnoptimierung?
1. Menge
2. Höherer Preis (schlägt voll auf Gewinn durch)
3. Senkung der variablen Kosten
4. Senkung der Fixkosten
Was sind die Fixkosten?
Fixkosten sind ein Teil der Gesamtkosten, die hinsichtlich der Änderung einer betrachteten Bezugsgröße in einem bestimmten Zeitraum konstant bleiben. Zu den Fixkosten zählen u.a. Miete, Zinsaufwendungen Zeitabschreibungen auf das Anlagevermögen, usw. Sie können nicht verursachungsgerecht auf die Stückkosten umgelegt werden.
Was sind variable Kosten?
Variable Kosten sind der Teil der Gesamtkosten, der sich bei Änderung der betrachteten Bezugsgröße (z.B. Ausbringmenge) ebenfalls ändert. Zu den variablen Kosten zählen u.a. Löhne, Materialeinzelkosten, usw. Sie lassen sich verursachungsgerecht auf die Produkteinheiten verteilen. Sie sind beschäftigungs-, leistungs- und umsatzabhängig.
Warum zählt die Preispolitik zu den schwierigsten Marketingmix-Instrumenten?
Die Preispolitik ist meist irreversible. Gegenreaktionen von Kunden und Konkurrenten sind schwer einzuschätzen.
Welche Auswirkungen kann die Preispolitik auf andere Marketingmix-Instrumente haben?
Mögliche Auswirkungen können sein
- hohe steigende Preistransparenz
- Marktsättigung und Überkapazitäten bei den Herstellern
- angleichende Qualität (Homogenität)
- Rivalität um Marktanteile und Verdrängungswettbewerb in gesättigten Märkten
Nennen Sie theoretische und methodische Grundlagen der Preispolitik!
1) Kostenrechnung
2) Verhaltenstheorie
3) mikroökonomische Preistheorie (Auswirkungen unterschiedlicher Marktformen auf die Preisbildung)
Nennen Sie zwei Preisentscheidungssituationen!
1. Erstmalige Preisfestsetzung bei Produkteinführung durch
a) Wahl der richtigen Preislage
b) Ermittlung des Preises bei Einführung, Innovationen, Produktdifferenzierung
2. Preisänderungen aufgrund von
a) Änderung der Kosten
b) Sortimentsänderung
c) Konkurrenzsituation
Auf was müssen Preisänderungen beruhen?
a) den Kosten (Voll- oder Teilkosten) = Kostenorientierte Preisbildung
b) der Konkurrenz = wettbewerbsorientierte Preisbildung (z.B. durchschnittlicher Branchenpreis, Preisführer, etc.)
c) der Nachfrage = nachfrageorientierte Preisbildung (z.B. Preisbereitschaft, Preiselastizität, Einkommen, etc.)
Was bedeutet eine retorgrade Preisbildung?
Eine retrograde Preisbildung bedeutet, dass der Preis vom Angebotspreis "rückwärts" bis hin zu den Selbstkosten gebildet wird. Der zu erzielende Marktpreis (Angebotspreis) steht fest, da er sich an der Konkurrenz und/oder an der Nachfrage orientiert. Die Rechnung geht dann vom Angebotspreis rückwärts (retrograd) bis hin zu den Selbstkosten, die eingehalten werden müssen, um das Produkt zu diesem Preis absetzen zu können und die Gewinnerwartung zu erfüllen.
Nennen Sie die Stakeholder im magischen Dreieck der Preispolitik, die auf das Unternehmen Einfluss ausüben!
Kosten, Marktsituation, Konkurrenz
Nennen Sie die drei Arten der Preiselastizität und erläutern Sie diese?
1) Preiselastizität der Nachfrage: Wie stark reagiert die Nachfrage auf die Preisänderung? Reagiert die Nachfrage sehr stark auf eine Preisänderung, so handelt es sich um eine sehr elastische Nachfrage.
2) Kreuz-Preis-Elastizität der Nachfrage: Wie stark reagiert die Nachfrage eines Produkts A auf die Preisänderung eines Produkts B? Gibt die relative Mengenänderung eines Produkts A im Verhältnis zur Preisänderung eines Produkts B an.
3) Einkommenselastizität der Nachfrage: Zeigt die Nachfrageänderung im Verhältnis zur Einkommensänderung an z.B. bei Luxusgütern
Was bedeutet Preiselastizität der Nachfrage?
Preiselastizität der Nachfrage bedeutet: Wie stark reagiert die Nachfrage auf eine Preisänderung? Reagiert die Nachfrage sehr stark auf eine Preisänderung, so handelt es sich um eine sehr elastische Nachfrage.
Welche drei Arten der Nachfrage unterscheiden wir?
1) elastische Nachfrage: die prozentuale Nachfrageänderung ist größer als die prozentuale Preisänderung
2) unelastische Nachfrage: schwache Nachfragereaktion
3) starre Nachfrage: die Nachfrage reagiert nicht auf Preisänderungen z.B. bei Medikamenten, Kraftstoffen, etc.
Nennen Sie die Zielrichtungen der Preispolitik?
1) Unternehmensbezogene Ziele
- Deckungsbeitrag / Gewinnsteigerung
- Absatz-/Umsatzsteigerung: Erhöhung des Marktanteils
2) Handelsbezogene Ziele
- Sicherstellen eines einheitlichen und konsistenten Preisniveaus
- Gewinnen des Handels für Unterstützung in der Werbung
3) Kundenbezogene Ziele
- optimale Preisgestaltung (Vermeidung einer Preissenkungserwartung)
- Preiswahrnehmung beeinflussen (Preis als Indikator für Qualität)
4) Marktbezogene Ziele
- neuen Markt erschließen
- Preis als Barriere für den Eintritt von Konkurrenten
- Konkurrenz in die Knie zwingen: Preis als Kampfmittel
Was versteht man unter kostenorientierter Preisbildung?
Bei der kostenorientierten Preisbildung wird die Preisfestsetzung durch die vom Rechnungswesen gelieferten Kosteninformationen und den Gewinnaufschlag bestimmt. Dieser ermittelte Preis muss aufgrund der Kostensituation des Unternehmens erzielt werden, um die Existenz zu sichern.
P = K + G (Preis = Gesamtkosten + Gewinn)
K = Kfix + Kvar (Gesamtkosten = Fixkosten + Variable Kosten)
Was bezeichnet die Zuschlagskalkulation?
Die Zuschlagskalkulation bezeichnet die Preisbildung auf Vollkostenbasis.
Wie wird die Zuschlagskalkulation noch genannt?
Kost-Plus-Verfahren
Wie funktioniert die Zuschlagskalkulation?
Die Zuschlagskalkulation beruht auf dem Prinzip eines prozentualen Gewinnaufschlags (G) auf die ermittelten Stück- oder Selbstkosten eines Produkts.
Was bildet die Grundlage der Preisfestsetzung?
Die Selbstkosten bilden die Grundlage der Preisfestsetzung.
Wie setzt sich der Preis zusammen?
Der Preis ergibt sich aus der Summe der auf der Basis der Kostenrechnung ermittlten Gesamtstückkosten und des zu bestimmenden Gewinnzuschlags.
Aus welchen Kosten setzen sich die Herstellkosten zusammen?
Die Herstellkosten bestehen aus den
- den Materialkosten (Materialeinzel- und Materialgemeinkosten)
- den Fertigungskosten (Fertigungslöhne und Fertigungsgemeinkosten)
Wie setzen sich die Selbstkosten zusammen?
Die Selbstkosten bestehen aus
- den Herstellkosten (Materialkosten und Fertigungskosten)
- den Gemeinkosten (Verwaltungs-, Vertriebs- und Sonderkosten Vertrieb)
Wie erfolgt die Preisbildung auf Vollkostenbasis?
Bei der Preisbildung auf Vollkostenbasis sind die Selbstkosten die Grundlage der Preisforderung. Dabei lassen sich die Selbstkosten z.B. nach der Zuschlagskalkulation wie folgt berechnen:
Herstellkosten (Materialkosten + Einzellohn- und Lohngemeinkosten) + Verwaltungskosten + Vertriebskosten = Selbstkosten + Gewinn = Verkaufspreis (kostenorientiert)
Wie errechnet sich der Gemeinkostenzuschlagssatz?
Der Gemeinkostenzuschlagssatz = Gemeinkosten / Einzelkosten x 100
Wie setzt sich die Deckungsbeitrag zusammen?
Der Deckungsbeitrag = Preis - Kvar
Wie errechnet sich der Gewinn?
Gewinn = Deckungsbeitrag - Kfix
Wie lässt sich die Break-Even-Menge (BEM) berechnen?
BEM = Kfix / Stück DB
Wie erfolgt die Preisbildung auf Teilkostenbasis?
Bei der Preisbildung auf Teilkostenbasis werden nur den Produkt direkt zurechenbaren Kosten (Material, Verpackung, Löhne, variable Kosten) ins Kalkül gezogen, auf die dann der DB-Zuschlag (% der variablen Kosten) aufgeschlagen wird.
Welche Bedeutung hat die DB-Rechnung für die Preispolitik?
Die DB-Rechnung liefert Hilfestellung bei zahlreichen Problemlösungen und ist daher auch als Controllinginstrument zu sehen.
Bei welchen Fragestellungen kann die DB-Rechnung Hilfe zur Entscheidungsfindung geben?
- Lohnt es sich, Zusatzaufträge anzunehmen?
- Soll ich etwas selbst fertigen oder lieber einkaufen (Make or buy?)
- Wie sieht meine Break-Even-Analyse aus?
- Lohnt sich eine Werbeaktion?
- Wie soll ich mein Produktionsprogramm gestalten?
- Wo liegt meine kurzfristige Preisuntergrenze?
- Soll ich ein Produkt eliminieren (Produktbereinigung)?
Was ist die kurzfristige Preisuntergrenze?
Die kurzfristige Preisuntergrenze entspricht den variablen Kosten. Bei Festlegung der kurzfristigen Preisuntergrenze als Verkaufspreis werden dann auch nur diese gedeckt, keine Fixkosten.
Was versteht man unter progressiver Preisermittlung?
Unter progressiver Preisermittlung versteht man die Preisbildung auf Vollkostenbasis (Selbstkosten + Gewinnaufschlag = Verkaufspreis).
Welche Probleme treten bei der progressiven Preisermittung auf?
Bei der progressiven Preisermittlung (= Vollkostenrechnung) werden weder die Preiselastizität der Nachfrage noch die möglichen Absatzmengen bei der Preisbildung berücksichtigt.
Was versteht man unter retrograder Preisbildung?
Unter retrograder Preisbildung versteht man die Preisbildung bei der auch die erzielbaren Marktpreise sowie Absatzmengen berücksichtigt werden.
Was ist zu bevorzugen: Die Preisbildung auf Vollkosten- oder auf Teilkostenbasis?
Die Preisbildung auf Teilkostenbasis ist zu bevorzugen, da dabei die Gesamtkosten in fixe und variable Kostenbestandteile aufgelöst werden. Es werden nur die der Produktion direkt zurechenbaren Kosten (variablen Kosten) ins Kalkül gezogen, auf die dann der DB-Zuschlag aufgeschlagen wird.
Was ist der Unterschied zwischen fixen und variablen Kosten?
Fixe Kosten sind Kosten, die sich mit der Höhe der Ausbringmenge nicht verändern, während sich variable Kosten mit der Höhe der Ausbringmenge verändern.