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Kartei Details

Karten 123
Sprache Deutsch
Kategorie BWL
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 05.03.2017 / 04.03.2021
Weblink
https://card2brain.ch/box/20170305_arbeit_und_organisation_in_der_wissensoekonomie
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Daten

materiell wahrnehmbare Zeichenverbände, die in einem konkreten Kontext eine Bedeutung bekommen können

  • Objektiv
  • Voneinander unabhängig
  • Roh
  • Materiell wahrnehmbar 

Informationen

Transformierte Daten, denen Bedeutung zugewiesen wird durch Kontextualisierung

ob Daten zu Infos werden, hängt von Empfänger ab

Wissen:

Von Menschen aufgenommen und mit vorhandenen Wissensbeständen verknüpft -> Lernprozess 

Formen von Wissen 

  • Implizites Wissen -> Know-How -> basiert auf Erfahrungen und Handlungen (bewusst, still)
  • Explizites wissen ->formalisiert und standardisiert -> kann leicht artikuliert werden
    • Keine trennscharfe Unterscheidung möglich 

Wissensarbeit 

Die Aktivitäten, die dabei helfen Wissen zu generieren, zu übertragen und zu empfangen

4. Produktionsfaktoe 

Abhängig von Personen und Interaktionen (Datenaustausch)

Mittel und Zweck nicht programmierbat 

3 idealtypische Kennzeichen von Wissensarbeit nach Dörhöfer

1.dynamische und kontextbezogene Anwendung von Expertise

a.Hauptanforderung an Wissensarbeiter: individuelle Kompetenz an sich wandelnde Erfordernisse aktualisieren

2.kreative Problemlösung

a.Generierung von neuem Wissen in Arbeitsprozess (Kooperation, Kommunikation)

3.Bewältigung von Ambiguität (Mehrdeutigkeit)

a.von Wissensarbeitern auch softskills gefordert (Rhetorik, soziale Netzwerke…)

Wissensgesellschaft

großer technologischer, ökonomischer, organisatorischer und arbeitsmarktrechtlicher Strukturwandel der Gesellschaft

  • Baut auf Informationstechnologie auf 
  • Menschen die meiste Zeit beruflich und privat mit Informationsverarbeitung beschäftigt
  • Wissen als neuer Produktionsfaktor à wird zur Hauptressource 

Informationsgesellschaft (IG) vs. Wissensgesellschaft (WG)

  • IG bezieht sich mehr auf Auswirkungen der technischen Informatisierung
  • WG: umfassender mit fortschreitender Wissensbasierung aller gesellschaftlichen Bereiche

 

Wissensökonomie

Ablösung der Industriegesellschaft durch Produktion von immateriellen Wissensgütern und –dienstleistungen 

Entwicklung der Wissensgesellschaft

 

Sektorenmodell: Primär ; Sekundär und Tertiär à Erweiterung um Quartär?

Trend: Entwicklung und Optimierung intelligenter Produkte

Demokratisierung der Bildung durch Wissensökonomie? 

  • steigender Anteil der Haushalte weltweit mit Internetzugang à Ungleichmäßige Verteilung des Zugangs
  • Nicht alle Personen erfüllen Voraussetzungen:
    • Zugang zu Wissen muss da sein
    • es muss verstanden werden (explizit, implizit, lesefähigkeit)
    • Inhalte müssen verarbeitet werden können (lernfähigkeit)

Globalisierung 

  • Grenzenloswerden alltäglichen Handelns in den verschiedenen Dimension der Wirtschaft, der Information, der Ökologie, der Technik, der transkulturellen Konflikte und Zivilgesellschaften 
  • Durch Wissensgesellschaft beschleunig à interdependente Verflechtung  

Virtuelle Teams 

Gruppe von Personen, die geographisch getrennt sind, aber dennoch zusammen arbeiten 

Probleme von virtuellen Teams 

•Teilung der Führung

•Zeitverschiebung

•Interkulturelle Differenzen

•Fehlender sozialer Aspekt von Arbeit 

Uni vs. Unternehmen 

Wissen

Universität: dient der Erkenntnis an sich

Unternehmen: zweckdienlich als Arbeitsressource

 

Ziele der Wissensentwicklung

Universität: Ausdifferenzierung  und Komplexitätserfassung

Unternehmen: Anwendungsfähigkeit und Problemlösungsqualität

 

Verantwortlichkeit

Universität: Auseinanderfallen von Kompetenz und Verantwortung

Unternehmen: Definiert

 

Belohnung/Sanktion

Universität: Tariflohn à starre Aufstiegsregeln

Unternehmen:Verschiedene Systeme

 

Identifikation

Universität: mit Berufsgruppe ; Wenig mit Organisation

Unternehmen:mit Mission der Organisation

 

Führung

Universität: geringe Betonung von Führungsaufgaben; Rollenkonflikte

Unternehmen:Identifikation mit Führungspersönlichkeiten

Kritische Betrachtung der Wissensproduktion in der Ökonomie

•gesellschaftliche, politische und ethische Kontrolle der Wissensproduktion in UN?

•Anreize zur Wissensproduktion?

•Handeln und Denken bestimmt durch den Einfluss der Ökonomie?

•Bildung als Kollektivgut der Gesellschaft vs. Ware auf dem Bildungsmarkt 

Beispiele zur Wissensproduktion in Unternehmen

: Johns Hopkins und seine Epiuhr ; Smart watch (gesundheitsbezogene Überwachungsfunktion à Infos können von UN genutzt werden um Werbung zu machen, Leistungen zu verweigern oder Preise anzupassen) 

 

Wissensmanagement 

  • umfasst verschiedene Konzepte des Managements von Wissen
  • Daten, Informationen, Wissen, Fähigkeiten zur Lösung der organisationalen Aufgaben
  • Prozesse auf verschiedenen Ebenen: Individualebene, Gruppenebene, physisches Management 

2 Bereiche von Wissensmanagement

  • Management der Wissensarbeiter  à implizites wissen
  • Management von Daten und Informationen à explizites wissen 

Warum Wissensmanagement

•Art des Wissens hat sich in Organisationen verändert

•Wissen ist sehr viel spezieller und komplexer

•Wissensintensive Domänen sind interdisziplinärer geworden

•Wissen von Arbeitnehmern schwerer zu ersetzen, als vor 10 Jahren (komplexer) 

 

Ziele des Wissensmanagements

•Innovation erhöhen

•Konkurrenzfähigkeit steigern

•Zugriff auf Wissensressourcen ermöglichen und verbessern

•Verlust von Organisationswissen vermeiden / reduzieren

•Wissen in Organisation sichtbar machen

•wissensintensive Organisationskultur erschaffen

•wissensintensive Infrastruktur schaffen (technologisch und in Form von Netzwerken) 

Wissensmanagement heute

•Wissen lässt sich nicht so managen wie andere Produktionsfaktoren

Wissen als strategische Unternehmensressource à Wichtige Rolle für Markterfolg

Einzigartigkeit von UN durch:

  • physisches Kapital (Gebäude, Maschinen, Standort)
  •  Humankapital (Erfahrungen, Wissen von MA)
  • organisationales Kapital (UN-Struktur, Arbeitsorganisation…)

Knowledge-based View

•Erweiterung des ressourcenbasierten Ansatzes

Wissen als primäre Quelle wirtschaftlichen Erfolgs eines UN

Organisationsgedächtnis

Gesamtheit der Elemente der Wissenserfassung, Wissensaufbereitung und Wissensnutzung

 

Organisationales Lernen 

Gesamtheit der Prozesse der Generierung, des Erhalts und des Transfers von Wissen innerhalb einer Organisation à Ebenen: Individuum/Team/Organisation à Lernkurve à Heterogenität

 

Instrumente des Wissensmanagements

•Lagerung, Erhalt (Datenbanken, Wikis…)

•Zugang (Gelbe Seiten…)

Transfer (interviews, storytelling…)

Wissensbilanz 

•Darstellung des intellektuellen Kapitals eines UNs und seiner Entwicklung

Fokus: Zusammenhänge zwischen Organisationszielen, Geschäftsprozessen, intellektuellem Kapital und Unternehmenserfolg 

Elemente einer Wissensbilanz

  • Humankapital
    • Kompetenzen, Fertigkeiten und Eigenschaften der einzelnen MAs
    • Ist im Besitz des MAs und verlässt mit diesem das UN
    • Bsp.: Fachkompetenz, Sozialkompetenz, Motivation
  • Beziehungskapital
    • Beziehungen zu UNexternen, die in der Geschäftstätigkeit genutzt werden können
    • z.B.: Lieferanten, Öffentlichkeit; Kooperationspartner
  • Strukturkapital
    • Strukturen zur Durchführung der Geschäftstätigkeit (Produktivität, Innovation)
    • Im Besitz des UN, bleibt auch, wenn MA geht
    • z.B.: Unternehmenskultur, dokumentiertes Wissen, Kommunikationssysteme

 

Bürokratiemerkmale nach Weber 

1.Regelgebundenheit

2.Spezialisierung und Arbeitsteilung

3.Hierarchieprinzip

4.Technische Qualifikation und Professionalität

5.Trennung von Amt und Person

6.Schriftlichkeit und Aktenmäßigkeit der Verwaltung

7.Neutralität der Verwaltung/ Unpersönlichkeit der Amtsführung 

Fordismus

  • Massenproduktion
  • Taylorismus und Massenkonsum 
  • Steuerung und Koordination durch Hierarchie:
  • Kontrolle der Arbeit, Arbeitsdisziplin
  • Standardisierung und Normierung 

Kontrollstrategien nah Ouchi 

  • Performance Evaluation: Die Performance der Arbeitnehmer wird überwacht und bewertet (Outcome oder Verhalten)
  • Minmierung der Präferenzen-/ oder Zieldivergenz: Organisationsmitglieder verstehen und verfolgen die Organisationsziele (Auswahl, Tarining, Sozialisation) 

Kontrollmöglichkeiten von Arbeit 

•Verhaltenskontrolle

•Ergebniskontrolle Egal wann arbeiten Ziel muss in Frist erreicht werden Minimalverhalten vs. Selbstausbeutung

•Minimierung der Zieldivergenz

Teamarbeit (Trittbrettfahrerproblem möglich

Arbeitnehmermacht 

UN auf implizites Erfahrungswissen angewiesen

Nicht kontrollierbar, ob AN alle Ideen und ganze Kreativität nutzt

Arbeitgebermacht

Versuch implizites Wissen von personalem Träger zu lösen

Auslagerung von Wissensarbeit aus Normalarbeitsverhältnisà Crowdfunding

Formen indirekter Steuerung 

  • soziale Normen
  • Macht
  • Kultur
  • intrinsische Motivation

Zielvereinbarung 

Subjektivierung von Arbeit 

Vermarktlichung als Entwicklung in der Arbeitswelt à diskursive und materielle Verschiebung der Marktgrenzen 

Subjektivierung auf Arbeitnehmerebene

  • explizite Anforderung an die Arbeitskräfte, ihre Arbeit selbst zu organisieren und zu steuern und dabei subjektive Eigenschaften und Fähigkeiten einzubringen (Kooperationsbereitschaft, Konfliktlösungskompetenzen, Empathie u.a.).“ 

Subjektivierung aus Arbeitgebersicht 

  • Verlagerung von Gestaltungskompetenz an AN
  • Zielvereinbarungen ; flachere Hierarchien
  • subjektive Potentiale fürs UN verwertbar machen à Selbstkontrolle des AN 

Arbeitskraftunternehmer

  • neuer, individualisierter, marktbezogener gesellschaftlicher Typus von Arbeitskraft à Ergänz den Arbeitnehmer
  • Transformation von Arbeitskraft in Leistung wird Arbeitenden zugewiesen