Internationales Management
HTW Berlin, BWL(B) 6. Semester, Jodkowski
HTW Berlin, BWL(B) 6. Semester, Jodkowski
Set of flashcards Details
Flashcards | 159 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Micro-Economics |
Level | University |
Created / Updated | 28.01.2017 / 19.11.2020 |
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https://card2brain.ch/box/20170128_internationales_management
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Handelsstrukturen
- wird bestimmt durch das Klima und die natürlichen Ressourcen
- Handelsstruktur von Industrieprodukten und Diesntleistungs wird immer komplexer
- zwei Arten des Außenhandels:
-> intersektoraler Handel (bedingt durch Unterschiede zwischen verschiedenen Ländern)
-> intrasektoraler Handel (hängt von der Marktgröße ab, findet zwischen ähnlichen Ländern statt)
das Gravitationsmodell
- Handel wird beeinflusst durch:
-> die Göße einer Volkswirtschaft
-> die Entfernung zwischen den Märkten (Beenflussung der Transportkosten)
-> kulturelle Affinitäten (wenn sich die Kulturen zweier Länder nah stehen, ist auch die ökonomische Bindung groß)
-> Geografie (Häfen und geringe geografische Barrieren mach Transport und Handels wesentlich einfacher)
-> internationale Unternehmen können ihre Im- und Exporte über ihre jeweiliges Landesgesellschaften und Divisionen verteilen
-> Grenzen (Grenzüberschreitungen können mit Formalitäten verbunden sein, welche Zeit und Geld beanspruchen -> z.B. Zölle)
Gründe für Globalisierung
- moderne Kommunikationsmittel
- immer bessere Transportmöglichkeiten und damit preiswertere Transporte
- technischer Fortschritt
- Liberalisierung des Welthandels
- Wegfall von ideologischen Grenzen (z.B. Fall des "eisernen Vorhangs")
die Kritik durch die emprirische Widerlgeung von Leontief (Neo-Faktorproportionentherorem)
- Untersuchung der Außenhandelsstruktur der Vereinigten Staaten + Input-Ouput-Analyse
-> Zerlegung der importierten und exportierten Produkte in die enthaltenen Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital
-> Ergebnis: USA exportierten mehr arbeitsintensive als kapitalintensive Güter, obwohl sie als kapitalreiches Land galten -> hätten laut Hecker/Ohlin eigentlich mehr kapitalintensive Güter exportieren müssen und im Gegenschluss arbeitsintensive Güter importieren müssen
-> Leontief-Paradoxon
- nicht der Faktor Arbeit an sich sei von Interesse, man müsse auch die Art der Arbeitsleistung betrachten und den Produktionsfaktore weiter ausdifferenzieren -> USA können auch als arbeitsreiches Land betrachtet werden, weil vergleichsweise höher qualifizierte Arbeitskräfte in anderen Ländern nicht in gleichem Ausßmaß vorhanden seien
- auch weitere Autoren haben in der Folgezeit die Existenz des Leontief-Paradoxons bestätigt
-> viele Wissenschaftler schätzen bis heute das Heckscher/Ohlin-Theorem, müssen aber erkennen, dass das komparative-Kosten-Theorem eine größere Aussagekraft besitzt
der (Nicht-)Verfügbarkeitsansatz von Kravis
- Außenhandel kann allein damit erklärt werden, dass Länder bestimmte Produkte importieen, über die sie selbst nicht verfügen
-> bestimmte Rohstoffe
-> klimatische Bedingungen
-> technologische Voraussetzungen
- was das eine Land benötigt, gibt es eventuell in einem anderen Land im Überfluss
-> Außenhandel logische Konsequenz
- Unterschied zum Faktorproportionentheorem:
-> es wird angenommen, dass manche Güter in manchen Ländern überhaupt nicht existieren
-> zielt auf einzelne Produkte ab
-> keine so starke Dichotomisierung der Produktfaktoren (bei FPT nur Arbeit und Kapital)
-> Kosten spielen keine Rolle (keine Erklärung über relative Kostenvorteile)
- Gründe der Nicht-Verfügbarkeit:
-> dauerhaftes Nicht-Vorhandensein (z.B. Rohstoffe)
-> temporäre Nicht-Existenz (z.B. Technologien) -> NVA von Kravis muss um weitere Erklärungsansätze ergänzt werden, z.B. Theorie der technologischen Lücke
die Theorie der technoligischen Lücke von Posner (Neotechnologieansatz)
- zielt auf komparative Vorteile ab -> im Mittelpunkt stehen komparative Erlösvorteile
- komparative Vorteile von Ländern können durch technologische Innovationen entstehen, im Laufe der Zeit aber durch Imitation in anderen Ländern wieder erodieren
- beim Vergleich wird nur ein Gut gleichzeitig betrachtet, das in zwei verschiedenen Ländern hergestellt wird
- der Zeitraum, in dem das innovative Produkt im einen Land hergestellt und nachgefragt wird, in einem anderen betrachteten Land aber noch nicht, wird Nachfragelücke (foreign reaction lag) genannt
-> sobald das andere Land Nachfrage nach dem neuen Produkt hat, kann das innovative Land anfangen zu exportieren (Beginn des Außenhandels zwischen den beiden Ländern bezüglich des betrachteten Produktes)
- der Absatz der landeseigenen Produkte geht im Importland zurück, also setzt das Land alles daran ein Produkt zu entwickeln, das dem innovativen Produkt ebenbürtig ist (Imitation) -> Zeitraum zwischen Anfang der Nachfrage im Importland und Produktion des Imitationsproduktes = Lernperiode (learning period) -> Nachfragelücke + Lernperiode = Imitationslücke
- der Import des Innovationsproduktes wird nach und nach immer geringer, da die Konsumenten nach und nach immer mehr auf das heimische Produkt umsteigen, und versiegt irgendwann ganz -> für den Umstieg kann es zahlreiche Gründe geben (z.B. Heimatlandeffekte, Transportkostenvorteile, Liefervorteile, Servicevorteile...)
-> ab diesem Zeitpunkt können sich die Handelsströme sogar umkehren, wenn das ehemals importierende Land nun beginnt, das Produkt auch zu exportieren (vor allem wenn das ehemalige Imitationsprodukt weiter entwickelt wurde und nun über die Imitation hinaus geht oder wenn es eine höhere Qualität aufweist)
die Nachfragestrukturhypothese von Lindner
- entscheidend für das Exportpotenzial eines Gutes ist das inländische Absatzpotenzial
-> je höher das inländische Absatzpotenzial, desto höher das ausländische Absatzpotenzial
-> Grund. Skaleneffekte der Unternehmen auf Grund großer Inlandsnachfrage
-> je stärker ein bestimmtes Produkt den Wünschen des Durchschnittskonsumenten im Inland entspricht, umso größer ist das Absatzpotenzial im Ausland
-> Durchschnittskonsument wird anhand des Einkommens und am präferierten Qualitätsniveau definiert
-> Annahme: jedes Produkt wird erst im Inland abgesetzt und erst später im Ausland vertrieben
- Anwendbarkeit beschränkt sich auf Prdoukte, die in zwei Ländern nachgefargt werden, das heißt es muss eine überlappende Nachfrage bestehen
- Außenhandel ist also zwischen den Ländern am stärksten, die eine ähnliche Nachfragestruktur auf Grund ähnlicher Pro-Kopf-Einkommen und ähnlicher Qualitätserwartungen aufweisen und über eine ähnliche Kapitalausstattung verfügen
- der Bedarf der sog. Nicht-Durchschnittsbevölkerung wird durch Importe aus anderen Ländern gedeckt
-> Importprodukte sind also die Produkte, die in anderen Ländern von der Durchschnittsbevölkerung am stärksten nachgefragt werden und damit günstig produziert werden können
- Pradoxon: Es ist doch eher davon auszugehen, dass Länder mit ähnlicher Nachfragestruktur auch ein ähnliches Inlandsangebot aufweisen? Eigentlich müsste Außenhandel doch zwischen Ländern entstehen, die hinsichtlich Qualitätsbewusstsein und Einkommenstruktur Unterschiede aufweisen
-> Lösung: Länder mit ähnlicher Nachfrage poolen ihre überlappende Nachfrage und wenden dann das Prinzip der international Arbeitsteilung an + zusätzliche Produktdifferenzierung
Internationalisierung
-> abgelitet vom Wort "international"
- Engagement von Unternehmen auf ausländischen Märkten
- Geschäftsaktivitäten im Ausland einzelner Unternehmungen
-> Export von Fertigerzeugnissen, Technologien, Managementwissen
-> Direktinvestitionen im Vertriebs- und Fertigungsbereich
Internationalisierungsstrategien
- können nur erfolgreich sein, wenn sie zur Unternhemenssituation un den Umweltrahmenbedingungen passen
- zu beachten: welche Einflussgrößen und Faktoren einer Strategie bewirken ausschlaggebend den Erfolg und mit welcher Begründung können die jeweiligen Faktoren das strategische Gesamtkonzept verändern
- es ist nicht möglich, alle unterschiedlichen Betrachtungsweisen zu einer allgemeingültigen Generaltheorie der Internationalisierung zu vereinen
-> Ansätze, die nicht zwingend im Wettbewerb zueinander stehen, sondern sich ergänzen, fortsetzen und verbessern
Verhaltenstheorie (Yair Aharoni)
- Erklärung für positive Entscheidungen durch Unternehmen für Direktinvestitionen im Ausland oder negative Entscheidungen trotz günstiger Rahmenbedingungen/Erfolgsaussichten
- Ausgangspunkt der Theorie: Entscheidungsprozesse im Unternehmen und die entscheidenden Personen
- Hypothese: Unerfahrenheit von Führungskräften häufig ausschlaggebend für das Unterlassen von Direktinvestitionen im Ausland
-> Annahmen:
1. Entscheidungsprozesse im Unternehmen laufen nicht rational ab, tragen auch irrationale und schwer berechenbare Züge
2. an den Unternehmensentscheidungen sind mehrere Personen mit unterschiedlichen Interessen und Zielen beteiligt
3. Information über Ziele und Alternativen fast immer unvollkommen, Entscheidungen geschehen auf Grundlage unvollständiger Informationen
4. entscheidende Menchen sind nur beschränkt fähig, Informationen aufzunehmen und zu verarbeiten und somit Probleme zu lösen
5. Entscheidungen sollen zu befriedigenden Ergebnissen führe, die Befriedigung wird letztlich wichtiger als das vollkommene/optimale Ergebnis
Entscheidungsphasen der Auslandsdirektinvestitionen
1. interne oder externe Anstöße für die Entscheidung (the decision to look abroad)
2. Bewertung des Projektes, insbesondere aus betriebswirtschaftlicher Sicht (the investigation process)
3. eigentliche Investitionsentscheidung (the decision to invest)
4. reviews and negotiations
Produktlebenszyklusmodell (Raymond Vernon)
- greift bekannte Überlegungen aus dem Marketing auf nd überträgt diese auf die Ansprüche internationaler Geschäftstätigkeit
- drei Phasen:
-> Produktreife (Nachfrage im Inland und Ausland und die Herstellungsmenge steigen
-> Überlegungen der Verlagerung des Produktionsstandortes in das Ausland auf Grundsinkender Preise
-> vollständige Standardisierung des Produktes und Herstellung als Massenfertigung, vollständige Verlegung der Produktion in das Ausland (häufig in Entwicklungsländer) und Aufgabe des heimischen Standortes
-> idealtypischer Ablauf, Schrittfolge von Export über Direktinvstitionen zum Re.Import ist nicht zwingend -> leitet sich vielmehr von der Produktstellung im Lebenszyklus ab
- Motivation der Interationalisierung ist maßgeblich durch die Position der produzierten Güter im Produktlebenszyklus bedingt (sobald Absatz am Heimatmarkt stagniert, erfolgt die Internationalisierung durch Exporte und schließlich Direktinvestitionen in ausländische Märkte)
-> Direktinvestitionen = Aufbau eigener Niederlassungen und Produktionsstätten, gehen mit wachsenden Martanteilen im Ausland einher -> (Kosten)vorteile bezüglich Marktwissentransfer und roduktlokalisation
BCG-Portfoliokonzept (Normstrategien)
- Marktwachstum gering, relativer Marktanteil gering = Poor doog -> Desinvestitionsstrategie (Investitionen sind nicht sinnvoll, Kapazitäten lieber an andere Produkte geben, bei negativem Cash Flow eliminieren)
- Marktwachstum gering, relativer Marktanteil hoch = Cash Cows -> Abschöpfungsstrategie (Überschuss für nachwachsenden Produkte einsetzen, ausreichende Anzahl von Cash Cows um Cash Flow für Question Marks und Stars zu haben, Finanzmittel nur zur Sicherung der Marktposition)
- Marktwachstum hoch, relativer Marktanteil gering = Question Marks -> Selektionsstrategie (erfolgsversprechende Produkte auswählen, Erweiterungsinvestitionen, Produkte ohne Erfolgschancen eliminieren)
- Marktwachstum hoch, relativer Marktanteil hoch = Stars -> Investitionsstrategie (Stärkung der Wettbewerbsvorteile, ausreichende Anzahl von Stars platzieren, Stars bringen zukünftige Cash Flows)
Diamant-Ansatz (Porter)
- der internationale Erfolg eines Unternehmens ist von sechs Kerneinflussfaktoren abhängig, die miteinander und wechselseitig die internationale Wettbewerbsfähigkeit begünstigen
1. Faktorbedingungen (Menge und Güte natürlicher Rohstoffe, Qualifikation der Mitarbeiter...)
2. Nachfragebedingungen (Marktgröße, Kundenansprüche...)
3. verwandte und unterstützende Branchen (Zulieferer, Berater...)
4. Unternehmensstrategien, Struktur und Wettbewerb
5. Einflüsse des Zufalls (Kriege, revolutionäre Entwicklungen, Verschiebungen auf Finanzmärkten...)
6. der Staat (staatliche Förderung, Gesetze...)
-> in erster Linie geht es nicht um die Strategieentwicklung, sndern um die Darstellung der Wirkung von Unternehmensumwelten auf die Internationalisierung
-> Mittelpunkt der Betrachtung = Standortfragen
-> Länder mit gut strukturierten und funktionierenden Diamanten haben langfristig nationale Wettbewerbsvorteile und entsprechend auch dortige Unternehmen
-> "Modell der nationalen Wettbewerbsvorteile"
-> je besser die einzelnen Bestandteile des Diamanten innerhalb einer Branche zusammenwirken, desto wahrscheinlicher wird die internationale Wettbewerbsfähigkeit der einzelnen Unternehmen
-> mit diesem Modell lassen sich aber die unterschieldichen Formen der Internationalisierung nicht hinreichend erklären
Transaktionskostentheorie (Ronald H. Coase + Olver Williamson)
- handelnde Personen weisen bei ihren Entscheidungen nur eine beschränkte Rationalität auf
-> schaffen Institutionen um sich aus dem Verhalten der Akteure egebenden Probleme zu lösen
-> Organisationen, Unternehmungne, Märkte oder Regelwerke
- typische interne Transaktionskosten:
-> Kosten für die Organisation
-> Kosten für die Planung und Koordination
-> Kosten für Motivation und Beurteilung der Mitarbeiter
-> Kosten für die Personalentwicklung
- typische externe Transaktionskosten:
-> Kosten für die Suche nach geeigneten Partnern
-> Kosten für Verhandlungen und Vertragsgestaltungen
-> Kosten für eventuelle Rectsstreitigkeiten
-> Kosten für die Verbreitung von Informationen
- aus der Senkung der Transaktionskosten ergeben sich Internationalisierungsvorteile
- von den jeweiligen Transaktionskosten hängt letzlich die Internationalisierungsentscheidung ab
- es handelt sich um Kosten, die für die Bereitstellung, Änderung oder Nutzung dieser Institution des Unternehmens anfallen, diese lassen sich weiterhin nach internen und externen Transaktionskosten unterscheiden
- für Transaktionen gibt es also Markt- und organisationsinterne Lösungen
-> die Höhe der Kosten legt fest, welche Variante günstiger ist
- Internationalisierung bedeutet hierbei, dass Transaktionen unter bestimmten Bedingungen nicht am Markt stattfinden, sondern der Markt in das Unternehmen geholt wird (unternehmensinterne Abwicklung, z.B. in Form einer eignenen Auslandstochtergesellschaft)
das eklektische Paradigma (John Dunning)
- ausschlaggebend für die Entscheidung sind unternehmensspezifische Vorteile im Wettbewerb
- Modell zur Erklärung für die Vorteilhaftigkeit bestimmter Markteintritts- bzw. Marktbearbeitungsformen
-> Lizensierungen
-> Exporte
-> Direktinvestitionen
- Vorteilskategorien:
-> Eigentumsvorteile bezüglich Kapitalausstattung, Produkt- und Markenrechten und technologischem/betriebswirtschaftlichem Know-how
-> Internationalisierungsvorteile als Resultat aus der Senkung externer Transaktionskosten
-> Standortvorteile als günstige räumliche Nähe zu Zielmärkten und benötigten Rohstoffen und Arbeitskräften und als Investitionsanreize (Steuerermäßigungen, Subventionen, Zölle...)
- die drei Vorteilskategorien lassen sich zu einem Entscheidungsmuster (OLI-Paradigma -> Ownership-Location-internaliation) zusammenfassen
-> Internationalisierungs- bzw. Markteintrittsstrategie wird nach den jeweils vorhandenen und nutzbaren Vorteilen gewählt
- sollten nur Eigentumsvorteile bestehen, wird sich das internationale Engagement auf vetragliche Kooperationen beschränken
- kommen Internationalisierungsvorteile hinzu, kommt es zu direkten oder indirekten Exporten
- bei allen Vorteilskategorien werden die Direktinvestitionen gewählt
Uppsala-Modell (Jan Johanson + Jan-Erik Vahlne)
- Erweiterung bisheriger Theorien um einen dynamischen Aspekt
-> nicht der Zustand, sondern der Prozess der Internationalisierung steht im Mittelpunkt
- Verbindung mit den verhaltenswissenschaftlichen Überlegungen
-> Internationalisierung ist das Ergebnis eines Lernprozesses
- der Erwerb von Erfahrungen und Kenntnissen über ausländisce Märkte kann dem Unternehmen zum Ausbau des Auslandsengagements verhelfen
-> je höher die Marktkenntnisse sind, desto eher werden Internationalisierungsaktivitäten forciert und die Bereitschaft zu Marktbindung steigt
- statische Elemente: die Marktverbundenheot und das Marktwissen
-> Marktverbundenheit ist abhängig von der Unternehmensposition in der Establishment Chain
-> der Internationalisierungsprozess erfordert nach und nach einen immer höheren Einsatz der Produktionsfaktoren Kapital und Arbeit + gleichzeitig erhöht sich der Transfer von Wissen und Technologie
-> das Marktwissen resultiert aus dem Entwicklungsstand des Unternehmens in der Psychic Distance Chain
-> je weiter die Internationalisierung fortgeschritten ist, desto mehr Informationen sind für den einzelnen Markt verfügbar
Gründe für Erschließung neuer Märkte
- beschaffungsorientiert
-> Push-Faktoren (reaktiv): Wettbewerbsdruck, Verminderung der Handelsbarrieren, Kostendruck, demographischer Wandel, Restriktionen im Heimatland
-> Pull-Faktoren (aktiv): Kostenvorteile, Verfügbarkeit von Ressourcen, Nutzung güsntiger rechtlicher und politischer Bedingungen im Gastland, Wettbewerbsvorteile, Zins- und Steuervorteile
- absatzorientiert
-> Push-Faktoren (reaktiv): Sättigung der Inlandsmärkte, hoher Wettbewerbsdruck, Abhängigkeit von Kunden, unerwartete Auslandsaufträge, Verminderung der Handelsbarrieren, Internationanlisierung der Geschäftspartner und der Konkurrenz, Restriktionen im Heimatland, demographischer Wandel, Wettbewerbsdruck
-> Pull-Faktoren (aktiv): Erschließung neuer Absatzmärkte, internationale Besonderheiten, Einzigartigkeit der Produkte, Zins- und Steuervorteile, bessere Wirtschaftsförderung, Absatz von Überschussproduktion, Prestigegewinn, Nutung günstiger rechtlicher und politischer Bedingungen im Gastland, Wettbewerbsvorteile
- effizienzorientiert
-> Push-Faktoren (reaktiv): Kostendruck, Wettbewerbsdruck
-> Pull-Faktoren (aktiv): Kostenvorteile, Absatz von Überschussproduktion, Nutzung von Erfahrungen auf anderen Auslandsmärkten, Wettbewerbsvorteile
-> ja nach Kategorie werden sinnvolle strategische Optionen für das Unternehmen formuliert
Strategien und Modi der Internationalisierung
- Markteintritt = alle Aktivitäten, die darauf ausgerichtet sind, die eigenen Produkte oder Dienstleistungen in einem fremden Markt abzusetzen
-> Zielland
-> Timing
-> Markteintrittsmodi
- Markteintrittsmodi (steigender Internationalisierungsgrad + steigende Kontrolle, aber auch steigende Ressourcen- und Kompetenzanforderungen):
-> Exporte und Handelsvertreter (Wertschöpfung im Inland)
-> Lizenzierung und Franchising (Wertschöpfung im Ausland)
-> Joint Venture und strategische Allianzen (Kooperationsformen)
-> Mergers & Acquisition (Fusion mit oder Kauf eines bereis am Zielmarkt bestehenden Unternehmens)
-> Tochtergesellschaft
mögliche Herausforderungen / Risiken
- Unternehmung (Unternehmensgröße und -kapazitäten, Produkttyp und -reife, Kundenservice, Personalrekrutierung etc.)
- Wettbewerbsumwelt (Marktgröße, Marktstruktur, Industrietypus, Markteintrittsbarrieren, Protektionismus etc.)
- globale Umwelt/Zielland (Sprache, kulturelle Unterschiede, Behörden und Institutionen, Wechselkurse, versteckte standortbedingte Kosten, Qualitätsstandards etc.)
Timing-Strategien
= zeitliche Staffelung des Markteintritts auf internationalen Märkten
-> länderspezifisch: First-Mover-Strategie oder Follower-Strategie
First-Mover-Strategie
- Vorteile:
-> Bekanntheits- und Imagevorsprung
-> Rekrutierung guter Mitarbeiter
-> intensive Beziehungen zu Lieferanten
-> Aufbau von Kundenbindungen
- Nachteile:
-> hohe Kosten der Markterschließung
-> hohes Risiko des Scheiterns
-> länderspezifische Markteintrittsbarrieren
-> Überschätzung des Marktpotenzials
Follower-Strategie
- Vorteile:
-> Lerneffekte: Folger kann von Fehlern des Pioniers lernen
-> Verfügbarkeit zuverlässiger Informationen durch das Engagement des Konkurrenten (Konsumentenverhalten, Zahlungsbereitschaft, Kaufkraft...)
-> frühere Gewinne / schnelle Amortisation der Investition, falls der Folger den Markt während der Wachstumsphase betritt
-> Kostenvorteile, da der Folger die gesetzten Standards übernehmen kann
- Nachteile:
-> Überwindung der vom Pionier errichteten Markteintrittsbarrieren
-> Suchkosten (Kunden, Mitarbeiter, Liefereanten, Netzwerke...)
-> Kosten für vertrauensbildende Maßnahmen (Markeneinführung)
-> Kosten für Abwerben von Lieferanten und Kunden des Pioniers
-> Nachteil der Erfahrungskurve (fehlendes Wissen über den Markt, Kostennachteile aufgrund geringerer Absatzmengen zu Beginn, höhere Fixkosten und Beschaffungskosten...)
Allokationsstrategie
= Konfigurationsstrategie + Leistungsstrategie
-> strategische Entscheidung zwischen Konzentration bzw. Zentralisierung einerseits und Streuung bzw. Dezentralisierung andererseits
- Leistungsstrategie
-> Standardisierungsstrategie = Leistungsangebot ist auf allen Märkten vollkommen identisch
-> Differenzierungsstrategie = Leistungsangebot ist an die Besonderheiten des Marktes angepasst
- Konfigurationsstrategier
-> Konzentrationsstrategie = Wertschöpfungsaktivitäten werden zentralisiert
-> Streuungsstrategie = sämtliche Wertschöpfungsaktivitäten werden dezentralisiert bzw. in logistischer Hinsicht vorteilhaft gestreut
Markteintritt
= Markteinführung von Produkten, Technologien, Know-how sowie anderer Ressourcen eines Unternehmens
Markteintrittsmodus Export/Import
- gebräuchlichste Methode um Waren international zu kaufen und zu verkaufen
- Import kostengünstigerer oder nicht vorhandener Waren
- Export von Waren, die im Ausland mehr Absatz und Profit versprechen
- geeignet auch für kleine und mittlere Unternehmen, die nur im Inland tätig sind
Gründe für Export
- Umsatzsteigerung
- Umsatzdiversifizierung
- Erfahrungswerte
Exportstrategieentwicklung
1. potentiellen Markt identifizieren
2. Angebot an Bedürfnisse angleichen
3. Ressourcen binden
direkter Export
= Unternehmen vertreibt seine Produkte direkt an Abnehmer im Zielmarkt
-> Dirktexporteuer verkauft Waren an Handelsvertreter
-> Handelsvertreter vertritt nur Produkte seines Unternehmens
-> Promotion durch Handelsmessen oder persönliche Besuche
-> Festgehalt + Provision
-> Exporteuere verkaufen Produkte auch an Groß- und Einzelhändler
-> diese übernehmen den Besitz der Waren
-> reduziert Risiko des Exporteuer, aber auch die Preiskontrolle
indirekter Export
= Unternhmen vertreibt Produkte über Mittler, die wiederum an Abnehmer im Zielmarkt weiterverkaufen
-> Agent = Person, die einen oder mehrere indirekte Exporteuer in einem Zielmarkt vertritt
-> Exportmanagementgesellschaft = Export von Waren im Auftrag von indirekten Exporteuren
-> Außenhandelsgesellschaft = bietet zusätzliche Leistungen für indirekte Exporteuer neben Tätigkeiten direkt im Zusammenhan mit dem Export der Waren des indirekten Exporteurs
Vermeidug von Export- und Importfehlern
- mögliche Fehler beim Export: unzureichende Marktforschung und Exportberatung
-> Lösung: Kooperation mit Spediteuer (Spezialist für exportbezogene Aspekte wie Versand- und Versicherungsgebühren, Zolltarife etc.)
Export-/Importfinanzierung
- Open Account (Kontokorrent)
- Documentary Collection (Inkasso)
- Letter of Credit (Akkreditiv)
- Advace Payment (Vorauszahlung)
-> abnehmendes Exporteur-Risiko, zunehmendes Importeuer-Risiko
vertraglicher Eintritt
- Vertragsarten
-> Lizenzierung
-> Franchising
-> Managementvertrag
-> Vertragsfertigung
Lizenzierung
= ein Unternehmen erteilt einem anderes das Recht einen bestimmten Ertragsgegenstand (i.d.R. immaterieller Vermögenswert) über einen festgelegten Zeitraum zu nutzen
-> Urheberrechte
-> spezielle Rezepturen
-> Design, Warenzeichen, Markennamen
- exklusive Lizenz = exklusives Recht die Vertragsgegenstände zu produzieren und zu vermarkten
- nicht-exklusive Lizenz = Recht zur Nutzung von Vertragsgegenständen, jedoch keine Garantie auf alleinige Vermarktung
- besondere Form: Cross Licensing = Austausch von Lizenzverträgen und Vertragsgegenständen zwischen Unternehmen
- Vorteile:
-> geringes Finanzierungsisiko der internationales Expansion
->geringe Wahrscheinlichkeit, dass Lizenzgeberprodukte auf dem Schwarzmarkt erscheinen
- Nachteile:
-> Beschränkung des Lizenzgebers
-> globale Einheitlichkeit (Qualität und Marketing) der Lizenzprodukte in verschiedenen nationalen Märkten
-> strategisch wertvolle Vermögenswerte werden an zukünftige Wettbewerber vergeben
Franchising
= ein Unternehmen stellt einem anderen immaterielle Vermögensgegnstände und andere Hilfe über einen längeren Zeitraum zur Verfügung
- Unterschiede zur Lizenzierung:
-> größere Kontrolle über den Verkauf des eigenen Produktes
-> verwendet in der Dienstleistungsbranche, Lizenzierung eher in der Produktion
-> erfordert fortlaufende Unterstützung (Lizenzierung ist ein einmaliger Transfer)
- Vorteile:
-> kostengünstige und risiskoarme Eintrittsform
-> hohes Maß an Kontrolle
-> Möglichkeit zur rapiden geografischen Expansion
-> Franchisegeber können von kultureller Kompetenz lokaler Manager profitieren
- Nachteile:
-> große Anzahl von Franchisenehmern in verschiedenen Ländern führt zu hoher Komplexität
-> keine einheitliche Produktqualität in verschiedenen Märkten
-> Franchiseverträge können strategische und taktische Optionen beschränken
Eintritt durch Kooperationen
- Kooperationsformen:
- Joint Venture
- strategische Allianz
- Tochtergesellschaft
Joint Venture
= zwei oder mehrere unabhängige Unternehmen schaffen ein neues Unternehme um gemeinsame wirtschaftliche Ziele zu erreichen
-> Ursprung in der 60er Jahren
-> ausschließlich von Großunternehmen und Konzernen gegründet, um die Expansion in den Entwicklungsländern zu verstärken
-> war als Mittel für die Internationalisierung gesehen, um Rohstoffquellen und den Aufbau von Geschäftstätigkeiten zu sichern
-> in den 70er Jahren zum Teil als Lösung gegen wirtschaftliche Stagnation und Regression
-> heute werden Joint Ventures auch von kleinen Unternehmen gegründet (Zugangssicherung zu neuen Märkten, Entwicklung neuer Technologien)
-> für viele kleine Unternehmen mit nicht immer kalkulierbaren Risiken verbunden
-> im Durchschnitt bestehen Joint Ventures 7 Jahre und innerhalb dieser Zeit verschwinden wieder 30-70% vom Markt
- Formen:
-> Forward Integration = vertikale Integration zur Optimierung der Wertschöpfungs- und Lieferketten
-> Backward Integration = Rückwärtsintegration durch Übernahme einer oder mehrerer Fertigungsstufen, die bisher von einem Zulieferer durchgeführt wurden
-> Buyback Joint Venture = Rückkauf
-> Multistage Joint Venture = nachgeschaltete Integration in Produktionsprozesse durch eine Partei
- Vorteile:
-> vermindertes finanzielles Risiko
-> Durchdringung neuer Märkte
-> Zugang zu neuen Netzwerken
- Nachteile:
-> Konflikte zwischen Partnern
-> Kontrollverlust über Joint Venture-Operationen
strategische Allianz
= zwei oder mehrere Unternehmen kooperieren zur Erreichung strategischer Ziele (keine Firmengründung), Kooperationsform zwischen konkurrierenden Unternehmen eines Geschäftsfeldes
-> Allianzen sind enge, unter Umständen langfristige Vereinbarungn zwischen zwei oder mehreren Partnern in denen Ressourcen, Wissen und Fähigkeiten zwischen Partnern geteilt oder gemeinsam eingebracht werden mit der Zielsetzung, die Wettbewerbspositionen jedes Partners zu verbessern
- strategische Schlüsselfaktoren:
-> kulturelle Umgebung
-> politische und rechtliche Umgebung
-> Marktgröße
-> Produktions- und Versandkosten
-> internationale Erfahrung
Tochtergesellschaft
= vollständig kontrollierte Einrichtung durch Mutterkonzern
-> Gründung einer neuen Firma oder Akquisition einer existierenden
- Vorteile:
-> vollständige Kontrolle
-> geeignete Markteintrittsform zur Koordination von Operationen aller nationalen Tochtergesellschaften
-> Überwindung von Handelsbarrieren
-> Gewinnung spezifischer Markt- und Kundenkenntnisse
-> Kostenoptimierung
-> direkte Bearbeitung des Zielmarktes
-> Etablierung von Geschäftsbeziehungen
- Nachteile:
-> kann kostspielig sein (v.a. beim Scheitern)
-> hohes Maß an Risiko (politisch rechtliche und wirtschaftliche)
-> großer bis sehr großer Kapitalbedarf
-> kulturelle Unterschiede
-> Wechselkurse
Wettbewerbsstrategien
- Stuck-in-the-middle: langfristig sind nur kleine, spezialisierte Unternehmen (Marktnische) oder große, marktanteilstsarke Unternehmen erfolgreich
- kompormisslose Konkurrenzstrategien:
-> Qualitätsführerschaft
-> Kostenführerschaft
-> selektive Qualitätsführerschaft (Nischenstrategie)
-> selektive Kostenführerschaft (Preis-Nische)
- Grobgliederung der Wettbewerbsstrategien:
-> Wettbewerbsstrategien = Kostenführschaft + Präferenzstrategie
-> Präferenzstrategie = Qualitätsführerschaft + Positionierungsstrategie (primär über Kommunikation)
-> Positionierungsstrategie = Positioning (Alleinstellung, First to market) + Differenzierung (anders als die Wettbewerber)