Soziologie
Begriffe aus der Soziologie
Begriffe aus der Soziologie
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Utilisateurs | 21 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Philosophie |
Niveau | Collège |
Crée / Actualisé | 15.01.2017 / 24.11.2024 |
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Definition Soziologie
Soziologie ist die Wissenschaft von der sozialen Wirklichkeit, vom Zusammenleben und Zusammenwirken von Menschen
Gegenstand der Soziologie
Die Soziologie beschäftigt sich mit dem sozialen Handeln, den sozialen Gebilden und Strukturen, dem sozialen System und den sozialen Institutionen.
soziales Handeln
Mit sozialem Handeln ist jenes Verhalten bzw. Handeln gemeint, welches in irgendeiner Weise auf das Verhalten von anderen Menschen bezogen ist.
soziales Gebilde
Der Begriff "soziales Gebilde" bezeichnet eine soziale Einheit aus mehreren Personen, zwischen welchen soziale Beziehungen bestehen und soziales Handeln stattfindet. Mikrosoziologische Gebilde (z.B. Familie, Schule), Makrosoziologische Gebilde (z.B. Kirche, Gesellschaft)
soziale Struktur
Soziale Struktur bezeichnet das geordnete Gefüge und den geordneten Aufbau eines sozialen Gebildes. Soziale Struktur umschreibt erkennbare Muster und beobachtbare Regelmässigkeiten in einem Beziehungsgeflecht (z.B. Führungs- oder Kommunikationsstruktur) (Schule: Schulleiter, Lehrkörper, Schüler, Hausmeister)
Sozialstruktur
bezeichnet die Gliederung der BEvölkerung einer Gesellschaft oder einer Gruppe nach einem bestimmten Merkmal. (z.B. Altersstruktur oder Einkommensstruktur einer Gesellschaft)
soziales System
ist ein neuerer Begriff für das soziale Gebilde. Darunter wird die Ganzheit verstanden, die aus einzelnen sozialen Gebilden besteht, die untereinander in wechselseitiger Beziehung stehen und sich gegenseitig beeinflussen. (Interdependenz)
Gruppe
Die Gruppe ist das häufigste soziale Gebilde. Es sind mehrere Personen, die miteinander über einen längeren Zeitraum in einer Wechselbeziehung stehen, ein Wirgefühl entwickeln und sich durch ein gewisses Bewusstsein für ein gemeinsames Ziel oder gemeinsames Interesse auszeichnen
Institution
meint alle mehr oder weniger verbindlichen und in ihrer Form beständigen Ordnungs- bez. Verhaltensmuster von menschlichen Beziehungen. Institutionen haben folgende Funktionen: Sicherstellen der grundlegenden Bedürfnisse, gewährleisten von Verhaltenssicherheit und Orientierung in der sozialen Umwelt (z.B. Religion, Wirtschaft, Rechtssystem)
Organisation
ist ein zeitlich stabiles, strukturiertes soziales Gebilde bzw. System, welches aus verschiedenen Personen besteht und ein bestimmtes Ziel verfolgt. Organisationen sond damit soziale Gebilde, die unter anderem auf der Grundlage von Instutitionen aufgebaut sind (z.B. Kirchen, Betriebe, Gesetze)
Gesellschaft
ist ein makrosozialistisches Gebilde, das als eigenständige Einheit funktioniert und ein beständiges Ordnungs- bzw. Verhaltensmuster aufweist. Gesellschaft bezeichnet eine strukturierte Gesamtheit von räumlich vereint lebenden Menschen, die zur Befriedigung und Sicherstellung von sozialen Bedürfnissen zusammenwirken und sich durch eine gemeinsame Kultur auszeichnen.
Kultur
Umfassende Bezeichnung für das, was der Mensch im Gegensatz zur Natur selbst erschaffen hat, eine von ihm selbst geschaffene bzw. veränderte Umwelt. (Kultur als Produkt der Gesellschaft / Gesellschaft als Produkt der Kultur = Die Gesellschaft ist Erzeuger und Erzeugnis ihrer Kultur)
soziale Interaktion
bezeichnet das wechselseitige aufeinander bezogene Verhalten zwischen Menschen, die wechselseitig agieren und auf einander reagieren und sich dabei gegenseitig beeinflussen und steuern.
soziale Kommunikation
Darunter versteht man die Vermittlung, die Aufnahme und den Austasch von Informationen (Gefühle, Wünsche, Bedürfnisse) zwischen zwei oder mehreren Personen.
Handeln
bezeichnet jede menschliche Aktivität, mit welcher bewusst und überlegt ein bestimmter Sinn verbunden, ein bestimmtes Ziel berfolgt wird.
Werte
sind in einer Gesellschaft oder in einer ihrer Gruppen vorherrschende Vorstellung über das Wünschens- oder Erstrebenswerte. Sie bilden allgemeine Orientierungsmassstäbe für die Angehörigen der betreffenden Gesellschaft oder Gruppe.
soziale Normen
sind mehr oder weniger verbindliche Verhaltensvorschriften, die bestimmen wie die Werte einer Gesellschaft oder Gruppe zu erfüllen und zu befolgen sind. Sie regulieren das Tun und Lassen der Mitglieder der betreffenden Gesellschaft oder Gruppe.
KANN-Normen
Wenig verpflichtend. Es handelt sich dabei um Bräuche oder Gewohnheiten. Bei nichterfüllung erfolgt keine Bestrafung oder Ablehnung.
SOLL-Normen
Bestimmte Erwartungen ohne Rechtsregeln (z.B. Sitten) Bei nichterfüllung erfolgt Bestrafung und Ablehnung seitens der Mitmenschen.
MUSS-Normen
sind rechtlich festgelegt und für jeden verbindlich. Bei nichterfüllung folgt von Gesetzes wegen eine Bestrafung wie beispielsweise eine Geldstrafe oder Gefängnis.
soziale Position
bezeichnet einen bestimmten Platz in einem sozialen Gebilde (bezieht sich auf den statischer Aspekt im Gegensatz zur sozialen Rolle, dem dynamischen Aspekt sozialen Handelns)
zugeschribene Position
Das Individuum hat die Position ohne eigenes Zutun erhalten (z.B Geschlecht, Alter, Hautfarbe)
erworbene Position
Das Individuum hat die Position durch eigenes Zutun erreicht (z.B. durch harte Arbeit eine berufliche Position erlangen)
Soziale Rolle
ist die Summe der Verhaltenserwartungen, die an eine soziale Position gestellt werden (dynamischer Aspekt sozialen Handelns). Träger einer sozialen Rolle geniessen durch ihre soziale Position einerseits das Vorrecht bestimmter Privilegien andererseits haben sie aufgrund ihrer Rolle gewisse Pflichten und Aufgaben zu erfüllen.
Rollendistanz
entsteht entweder durch role-taking oder role-making
Role-taking
Die Rollenerwartungen werden als Verhaltensaufforderung gesehen und erfüllt. Der Rollenträger empfindet die Rolle jedoch nicht als mit seiner Identität übereinstimmend. Das Role-taking ist also die Übernahme einer Rolle. Es bezeichnet die Fähigkeit, sich in jemanden hineinzusetzen und dessen Verhalten sowie Erwartungen zu antizipieren, um entsprechend zu handeln. Man sollte wissen, wie ein Individuum auf ein bestimmtes Verhalten reagieren würde, und sein eigenes Verhalten dementsprechend anpassen.
Role-making
ist die Rollengestaltung und meint die Möglichkeit die eigene Rolle aktiv zu verändern und zu gestalten
Rollendruck
Der Rollenträger empfindet die Erwartung, die an ihn herangetragenwerden, zeitweilig oder andauernd als Belastung.
Intrarollenkonflikt
Innerhalb einer sozialen Rolle stehen unterschiedlicche Verhaltenserwartungen zueinander in Widerspruch.
Interrollenkonflikt
Zwischen verschiedenen sozialen Rollen, die eine PErson inne hat, stehen unterschiedliche Verhaltenserwartungen zueinander im Widerspruch.
Sozialisation
bezeichnet das Erlernen des sozialen Verhaltens, den Prozess in welchem der Mensch in der Gesellschaft bzw. in einer Gruppe handlungsfähig wird.
primäre Sozialisation
findet in den ersten drei Lebensjahren statt. Sie bildet die Voraussetzung für alle späteren sozialen Lernprozesse (Beeinflussung durch Eltern, enge Bezugsperson)
sekundäre Sozialisation
findet von drei Jahren bis einschliesslich dem Jugendalter statt. Dabei wird das in der primärem Sozialisation angelegte ausgebaut, verändert und weiter entwickelt. (Beeinflussung z.B. durch Kindergarten, Schule, Massenmedien)
tertiäre Sozialisation
findet im Erwachsenenalter statt. Sozialisation durch das Erfüllen von wichtigen Entwicklungsaufgaben im Erwachsenenalter.
Soziale Ungleichheit
die Bewertung von sozialen Differenzierungen/ Unterschiede hinsichtlich bestimmter Mermale. Die wichtigsten Dimensionen sozialer Ungleichheit sind Bildung, Beruf, Einkommen, Vermögen, Macht.
Soziale Mobilität
meint die Bewegung von Menschen zwischen sozialen Positionen.
Sozialer Status
meint die Stellung eines Menschen im Oben und Unten einer Dimension sozialer Ungleichheit.
erworbener Status
Status, den ein Mensch durch eigene Anstrengung und Leistung errreicht (Bildungs-abschluss, Berufsposition)
Übertragener Status
Status, den man von einer anderen Person übernommen hat
Soziales Prestige
meint das Ansehen einer Person oder Personengruppierung aufgrund des sozialen Status.